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Konzern setzt auf Altbewährtes Ex-Manager kehrt zu Nike zurück

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Nike kämpft vor allem im US-Markt mit der Konkurrenz neuer, hipper Marken wie Hoka von Deckers oder der vom Schweizer Tennisstar Roger Federer unterstützten On.

Nike kämpft vor allem im US-Markt mit der Konkurrenz neuer, hipper Marken wie Hoka von Deckers oder der vom Schweizer Tennisstar Roger Federer unterstützten On.

(Foto: IMAGO/Zoonar)

Nike steht vor einem Führungswechsel: Der erfahrene Elliott Hill kehrt zurück, um den Konzern aus der Krise zu führen. Hill bringt jahrzehntelange Erfahrung bei dem US-Sportartikelriesen mit. Als Erstes muss der neue Konzernlenker einige Wogen glätten.

Nike will mit einem neuen Chef das Ruder herumreißen und setzt dabei auf einen Firmenveteranen. Der Adidas-Rivale holt den ehemaligen Manager Elliott Hill als Nachfolger von Konzernchef John Donahoe in das Unternehmen zurück. Hill war 32 Jahre lang beim US-Sportartikelriesen tätig und hatte Führungspositionen in Europa und Nordamerika inne. Er zog sich 2020 zurück. Seinen neuen Posten soll der 60-Jährige am 14. Oktober antreten.

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Der bisherige Chef John Donahoe werde noch bis Ende Januar als Berater für eine reibungslose Amtsübergabe an Bord bleiben, teilte Nike mit. Nike hatte Donahoe, der zuvor unter anderem die Handelsplattform Ebay geführt hatte, Anfang 2020 zum Chef gemacht. Die Hoffnung war, dass seine Erfahrung aus der Tech-Industrie den Konzern modernisieren kann. Zu seiner Strategie gehörte, stärker auf Direktverkäufe zu setzen. Die Kehrseite war jedoch, dass der von Nike aufgegebene Regalplatz in den Läden zum Teil durch Produkte der Konkurrenz ausgefüllt wurde.

Nike kämpft vor allem im US-Markt mit der Konkurrenz neuer, hipper Marken wie Hoka von Deckers oder der vom Schweizer Tennisstar Roger Federer unterstützten On. Und auch gegen die Retro-Modelle wie "Samba" und "Gazelle", mit denen der Erzrivale Adidas die Trennung von Skandal-Rapper und Designer "Ye" (Kanye West) vergessen ließ, hat Nike noch kein Rezept. Analysten gehen davon aus, dass es einige Zeit dauern wird, bis Nike die Nachfrage beleben kann - schlicht, weil Innovationen und neue Produktlinien Zeit brauchen.

Chefwechsel als positives Signal

Zudem muss der neue Konzernlenker einige Wogen glätten und Beziehungen zu den Partnern wiederaufbauen, wie David Swartz sagte. Der Senior-Analyst bei Morningstar Research erklärte, Nike habe im Laufe der Jahre einige Kunden fallen gelassen und Produkte eingestampft, was zu einer gewissen Abneigung gegenüber Nike unter Schuhhändlern geführt habe. Er sehe den Wechsel aber positiv. "Es sieht klar so aus, als wollte Nike jemanden mit viel Erfahrung und tiefem Wissen über Nike und seine Probleme zurückbringen - im Gegensatz zu John Donahoe, der ohne Erfahrung in die Branche kam."

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Auch Jessica Ramirez von Jane Hali & Associates sagte, dass der Chefwechsel ein positives Signal sende, weil Hill jemand sei, der die Marke und das Unternehmen sehr gut kenne. Hill, geboren im texanischen Austin, begann seine Karriere bei Nike 1988 als Praktikant und übernahm seitdem 19 verschiedene Funktionen innerhalb des Konzerns, bevor er sich 2020 zurückzog.

Seine Rückkehr weist Parallelen zu Walt Disney auf: Auch beim strauchelnden US-Medienkonzern wurde der frühere Chef Bob Iger 2022 aus dem Ruhestand geholt und als Nachfolger seines Nachfolgers ernannt. An der Börse kam die Ankündigung gut an. Nike-Aktien stiegen im nachbörslichen Handel um acht Prozent.

Quelle: ntv.de, jki/rts/dpa

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