Börsengang verschoben Facebook hat es nicht eilig
14.09.2011, 22:01 Uhr
"Gefällt" den Börsianer bestimmt nicht, dass sie noch warten müssen.
Facebook-Aktien sollen Medienberichten zufolge erst Ende 2012 erhältlich sein. Das Online-Netzwerk verschiebe seinen Börsengang, heißt es. Und zwar nicht wegen der aktuellen Börsenturbulenzen, sondern weil sich Konzernchef Zuckerberg mehr auf die Produktentwicklung konzentrieren will. Der Facebook-Gründer gilt ohnehin nicht als großer Fan des Börsenparketts.
Der Börsengang des Online-Netzwerks Facebook soll laut einem Zeitungsbericht erst Ende 2012 kommen und damit deutlich später als bisher erwartet. Gründer und Chef Mark Zuckerberg wolle bis September kommenden Jahres warten, damit sich die Mitarbeiter länger auf Produktentwicklung statt Aktienverkäufe konzentrieren, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise.
Facebook hatte seinen Börsengang zwar nie offiziell auf einen bestimmten Termin angesetzt. Er wurde bisher aber allgemein für die erste Hälfte 2012 erwartet, auch weil das weltgrößte Online-Netzwerk bei der Aktionärszahl auf Schwellen zusteuert, ab denen ein US-Unternehmen seine Zahlen offenlegen muss. Facebook reagiere mit der Entscheidung nicht auf die aktuelle Börsenschwäche, sondern richte sich nach eigenen Interessen, schrieb die "Financial Times".
Zuckerberg war schon immer abgeneigt, die Kontrolle über sein Unternehmen zu teilen. Er schlug schon in den Anfangsjahren Milliarden-Kaufangebote aus und hielt sich bisher auch mit einem Börsengang zurück, weil Facebook jetzt mehr Spielraum hat. Allerdings ist absehbar, dass die amerikanischen Unternehmensregeln die Firma am Ende an die Börse zwingen.
Es dürfte auf jeden Fall ein Riesen-Börsengang werden. Facebook wird auch ein Unternehmenswert von 100 Mrd. Dollar zugetraut. Berechnet man den Wert heute anhand von auf dem Zweitmarkt gehandelten Mitarbeiteraktien, würde er stabil bei 60 bis 70 Mrd. Dollar liegen.
Quelle: ntv.de, sla/dpa