Tief in der Rezession Griechenlands Wirtschaft leidet
13.08.2012, 12:20 UhrEin Ende der Talfahrt der griechischen Wirtschaft ist nicht in Sicht, die Rezession dürfte dem Land noch lange zu schaffen machen. Die Arbeitslosigkeit bleibt hoch.
Griechenland kommt nicht aus der tiefen Rezession heraus: Die Wirtschaft des Landes schrumpfte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent, wie das Statistikamt Elstat mitteilte. Bereits in den ersten drei Monaten war die Konjunktur um 6,5 Prozent eingebrochen. Regierungschef Antonis Samaras hatte jüngst angekündigt, die Wirtschaft könnte 2012 um mehr als sieben Prozent schrumpfen. Griechenland befindet sich im fünften Rezessionsjahr, die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 20 Prozent.
Die Rezession dürfte dem Land noch weit ins nächste Jahr hinein zu schaffen machen. Das macht es der Regierung noch schwerer, dass Haushaltsdefizit zu reduzieren. Denn bei schwindenden Steuereinnahmen und steigenden Sozialausgaben wächst das Haushaltsloch. Griechenland hatte sich im Gegenzug für Kredite im Volumen von 130 Mrd. Euro zu Reformen und einem strikten Sparkurs verpflichtet. Die Regierung muss das Haushaltsdefizit von derzeit über neun Prozent bis zum Ende des Hilfsprogramms 2014 auf unter drei Prozent drücken.
Finanzexperten der sogenannten Troika aus EU, IWF und Europäischer Zentralbank kehren im September nach Griechenland zurück, um zu prüfen, ob der Staat seine Reformzusagen als Gegenleistung für die Finanzhilfen einhält. Davon hängt ab, ob eine weitere Kredittranche in Höhe von 30 Mrd. Euro für Griechenland freigegeben werden. Sollte das Geld nicht ausgezahlt werden, droht die unmittelbare Pleite.
Athen will über die Ausgabe kurzfristiger Geldmarktpapiere eine Zwischenfinanzierung sicherstellen. Die Regierung braucht die Mittel auch, da am 20. August Anleihen im Volumen von 3,1 Mrd. Euro fällig werden – plus rund 600 Mio. Euro Zinsen.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts/DJ