Kartendebakel bleibt überschaubar Hersteller kommt billig davon
13.01.2010, 12:59 UhrDer französisch-niederländische Chipkartenhersteller Gemalto veranschlagte die möglichen Folgekosten des Fehlers auf sechs bis zehn Mio. Euro und bildete dafür eine entsprechende Rückstellung. Der für 2009 bislang erwartete Gewinn von 180 Mio. Euro vor Steuern und Zinsen werde entsprechend geringer ausfallen. Ein Austausch aller betroffenen 30 Mio. Karten hätte nach Branchenschätzungen zwischen 150 Mio. und 300 Mio. Euro gekostet.
Die deutschen Banken haben jedoch angekündigt, dass die Giro-Karten (die früheren EC-Karten) automatisch repariert werden könnten. Die Besitzer von rund einem Viertel aller in Deutschland ausgegebenen Giro- (früher EC-) und Kreditkarten hatten in den Tagen nach dem Jahreswechsel weder Geld abheben noch an elektronischen Kassen zahlen können, weil die Software auf dem Sicherheitschip der Karte die neue Jahreszahl 2010 falsch verarbeitete. Gemalto-Vorstandschef Olivier Piou sprach von einem "bedauernswerten Zwischenfall".
Um die Probleme zu umgehen, wurden zunächst die Automaten und Kartenleser umprogrammiert. Im Ausland und bei Kreditkarten sind die Probleme damit aber nicht behoben. Gemalto teilte mit, nun stehe "ein sicheres Korrekturverfahren" für Giro- und Kreditkarten zur Verfügung. Dieses sei von den Behörden bereits am 7. Januar genehmigt worden. Die meisten Banken hatten aber erst am Wochenende grünes Licht für die Umprogrammierung gegeben. Diese soll im Februar über die Bühne gehen.
Quelle: ntv.de, rts