Wirtschaft

Ifo-Chef Sinn bei n-tv Euro-Krise beflügelt Baubranche

Stahl und Beton haben goldenen Boden.

Stahl und Beton haben goldenen Boden.

Trotz oder gerade wegen der Euro-Krise erlebt die Baubranche eine Blütezeit. Der Ifo-Index für das Bauhauptgewerbe steigt im März auf den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung, trotz eines kleinen Rückgangs bei den Zukunftserwartungen. Ifo-Chef Werner Sinn bezeichnet bei n-tv die Lage dennoch als gut.

Die Krise in Europa hat in Deutschland zu einer Goldgräberstimmung am Bau geführt. Bei den Bauunternehmen herrscht derzeit eine so positive Stimmung wie zuletzt nach der Wiedervereinigung, ergab der jüngste Ifo-Geschäftsklimaindex. Insgesamt trübte sich die Stimmung der deutschen Wirtschaft im März aber leicht ein.

Das Münchner Ifo-Wirtschaftsforschungsinstitut befragt jeden Monat 7000 Unternehmen nach ihrer Konjunktureinschätzung. Nach Branchen betrachtet herrscht die beste Stimmung derzeit bei den Bauunternehmen. Diese bewerteten ihre aktuelle Lage mit Bestwerten. Für das kommende Halbjahr nahm der Optimismus zwar etwas ab, dennoch ist auch die Bewertung der Aussichten nach wie vor sehr hoch.

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sagte n-tv, "der Bau läuft prächtig." Paradoxerweise komme dies nicht trotz, sondern wegen der Krise in Europa zustande. "Jetzt in der Krise kriegen die Kapitalanleger kalte Füße und investieren das Geld zu Hause in Deutschland - und das macht die Baukonjunktur. Das ist eine sinnvolle Korrektur des Geschehens."

Export mit Fragezeichen

Über alle Branchen hinweg betrachtet nahm das Ifo-Geschäftsklima nach vier Anstiegen in Folge leicht von 107,4 auf 106,7 Punkte ab. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage nahezu unverändert, blicken aber etwas pessimistischer in die Zukunft. "Die deutsche Wirtschaft behauptet sich mit einer guten Binnenkonjunktur in schwierigem Umfeld", erklärte Sinn bei n-tv zur Gesamtlage. Dennoch: "Wir sind in einer guten Lage. Der Ifo-Index ist nach wie vor hoch, und dass der da mal so ein bisschen runtergeht, das liegt in der Natur der Sache, wenn man oben ist", sagte Sinn.

Im Verarbeitenden Gewerbe, zu dem auch die exportierenden Unternehmen zählen, bewerteten die Firmen sowohl ihre Lage als auch die Aussichten pessimistischer. Vor allem die Exporterwartungen seien merklich gesunken, sie seien aber nach wie vor positiv ausgerichtet. Im Großhandel gab das Geschäftsklima deutlich nach, die Unternehmen bewerteten ihre Lage und ihre Aussichten pessimistischer. Die Einzelhändler waren mit ihrer Lage zufriedener und blicken weniger pessimistisch als zuletzt in die Zukunft.

Quelle: ntv.de, jmü/AFP

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