Wirtschaft

Abwertungswettlauf der Währungen Japan kämpft gegen die Deflation

Japans Regierungschef Abe lassen die Währungsmanipulationsvorwürfe kalt.

Japans Regierungschef Abe lassen die Währungsmanipulationsvorwürfe kalt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Japan versucht mit allen Mitteln, der Deflation im Land Einhalt zu gebieten. Ein höheres Inflationsziel, eine nochmals gelockerte Geldpolitik - allein, der Erfolg bleibt fraglich und die Maßnahmen sorgen auf Kritik. Der Vorwurf der Währungsmanipulation wird laut. Manche stimmen gehen sogar noch einen Schritt weiter.

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Japan steckt in einem Dilemma: Die Deflation hat das Land fest im Griff und die Wirtschaft kommt nicht auf die Beine. Die Bank of Japan versucht - auch auf Druck der neuen Regierung unter Shinzo Abe - mit einer nochmals gelockerten Geldpolitik, das Ruder herumzureißen. Gleichzeitig wird das Inflationsziel auf 2 Prozent verdoppelt. Bisher deutet aber kaum etwas auf eine Wende hin, vielmehr hagelt es Kritik, der die Politik entgegentritt.

So trat Japan Befürchtungen entgegen, das Land wolle sich durch eine aggressive Abwertung der heimischen Währung wirtschaftliche Vorteile verschaffen. Finanzminister Taro Aso sagte, die geldpolitischen Lockerungen der Notenbank zielten auf eine Bekämpfung der Deflation und nicht auf eine Wechselkursmanipulation. Japan sei lediglich dabei, die exzessive Stärke des Yen zu korrigieren. Wirtschaftsminister Akira Amari kündigte an, er werde die Währungspolitik seines Landes am Wochenende auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erklären. Es gebe keinen Grund zur Sorge.

Druck bleibt hoch

Die Debatte über die Gefahr eines globalen Abwertungswettlaufs zwischen wichtigen Währungen wurde zuletzt dadurch befeuert, dass die neue japanische Regierung eine höchst expansive Finanz- und Geldpolitik verfolgt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in Davos ihre Sorge darüber ausgedrückt.

Japans Wirtschaft steckt indes weiter in der Deflation fest. Darauf deuten veröffentlichte neue Preisdaten hin. Demnach sanken die Verbraucherpreise im Dezember in der Kernrate (ohne schwankungsanfällige Nahrungsmittelpreise) im Jahresvergleich um 0,2 Prozent. Es war der zweite Rückgang in Folge.

Der Druck auf die Notenbank bleibt damit hoch, hieß es am Markt. Die Anleger treibt die Yen-Schwäche in Aktien. Allein zum Wochenschluss kann der japanische Leitindex Nikkei 225 rund 2 Prozent zulegen.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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