Prognose gesenkt K+S muss wegen niedriger Preise nachjustieren
09.05.2023, 10:13 Uhr Artikel anhören
K+S rechnet nun mit einem geringeren Ergebnis.
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Die Kalipreise werden sich nach Einschätzung des Düngerkonzerns K+S später erholen als bislang angenommen. In der Folge sind die Jahresziele nicht zu halten und das Unternehmen senkt den Ausblick. Allerdings verlief der Start ins neue Jahr äußerst profitabel.
Der Düngerkonzern K+S senkt die Gewinnprognose angesichts einer unerwartet schwachen Entwicklung der Kalidüngerpreise. Hinzu kommen negative Bewertungseffekte aus bergbaulichen Rückstellungen als Folge der gestiegenen Zinsen. Das Unternehmen rechnet nunmehr mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 1,15 Milliarden bis 1,35 Milliarden Euro statt wie bisher mit 1,3 Milliarden bis 1,5 Milliarden Euro. Im schlechtesten Fall würde sich das Ebitda damit im Vergleich zum Vorjahr fast halbieren.
In den ersten drei Monaten verbuchte K+S bei annähernd unverändertem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro einen Ebitda-Rückgang um 13 Prozent auf 454 Millionen Euro. Während die Einnahmen im Salzgeschäft dank deutlicher Preissteigerungen um fast ein Viertel anzogen, gingen sie im Düngemittelgeschäft um knapp ein Elftel zurück. Analysten hatten indes ein noch geringeres Ergebnis erwartet.
"Exzellenter Start" ins Jahr
Vorstandschef Burkhard Lohr sprach angesichts einer Marge von 38 (Vorjahr: 43) Prozent dennoch von einem "exzellenten Start" ins Jahr. "Aber nach dem Rekordjahr 2022 haben wir im Kundensegment Landwirtschaft schon rückläufige Preise und auch Nachfrage gesehen", sagte er. Auf der Nordhalbkugel seien nicht die üblichen Mengen für die Frühjahrsdüngung abgerufen worden. Zum Jahresauftakt hätten sich die Kunden länger als üblich zurückgehalten, nachdem der für die Marktorientierung wichtige Vertragsabschluss zweier Wettbewerber mit dem Abnehmerland Indien erst Anfang April zustande kam.
Der K+S-Chef erwartet nun, dass eine Erholung der Nachfrage und auch damit der Kalipreise eher im zweiten Halbjahr stattfinden wird, insbesondere in Südamerika. In den ersten drei Monaten lag der durchschnittliche Tonnenpreis für Kalidünger bei 499 Euro je Tonne und damit ein Fünftel unter dem hohen Wert von 2022. Im Jahresschnitt werde er "spürbar unter" dem Wert des ersten Quartals bleiben, sagte Lohr. K+S hatte bisher für 2023 einen Rückgang um "mehr als 20 Prozent" in Aussicht gestellt. K+S hatte bisher mit einer schnelleren Erholung kalkuliert. Die Kostensteigerungen dürften dafür geringer ausfallen als bisher erwartet, sagte Lohr.
An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Die K+S-Aktie liegt im Minus. "Der Einbruch der Düngerpreise schlägt etwas stärker durch als absehbar war", sagt ein Händler.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ