Wirtschaft

Verkaufszahlen brechen ein Karstadt kassiert Prognosen

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Warenhauskonzern bleibt bei seinen Verkaufszahlen offenbar weit hinter seinen Umsatzplanungen zurück. Einem Magazinbericht zufolge will das Management deshalb seine Prognosen zurückfahren. Eingespart werden soll bei Investitionen.

Bei Karstadt entwickeln sich die Umsätze offenbar deutlich schlechter als geplant. Wie die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf eine vertrauliche Mittelfristplanung schreibt, rechnet der Warenhauskonzern in diesem Jahr mit einem Erlös von 3,129 Mrd. Euro, das wären 232 Mio. Euro weniger als bislang geplant. Der Trend werde sich in den kommenden Jahren fortsetzen, heißt es. Demnach erwartet Karstadt 2016 einen Umsatz von 3,336 Mrd. Euro und damit 375 Mio. Euro weniger als noch in der Mittelfristplanung von 2011 erwartet wurde.

Alarmierend oder normal?

Für eine Stellungnahme war bei Karstadt niemand zu erreichen. Die Berichte über sinkende Umsätze sind nicht allerdings neu. Der "Spiegel" berichtete bereits vor knapp zwei Wochen darüber, dass die Verkaufszahlen wegbrechen. Dem Magazin zufolge bezeichneten die Betriebsräte die Entwicklung bereits als alarmierend. Karstadt-Chef Andrew Jennings verwies in dem Zusammenhang jedoch auf die komplexe Sanierung der Warenhauskette, die kurzfristig auch negative Effekte habe. Grundsätzlich mache Karstadt Fortschritte.

Nicolas Berggruen findet den Umsatzrückgang bei Karstadt "völlig normal."

Nicolas Berggruen findet den Umsatzrückgang bei Karstadt "völlig normal."

(Foto: picture alliance / dpa)

Auch Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen versuchte zu beschwichtigen. Er erklärte in einem dpa-Interview, dass die 2010 übernommene Warenhauskette sich auf einem guten Weg befinde. Es sei völlig "normal", dass Umsätze zurückgingen, bevor es aufwärts gehe. Karstadt habe genügend Mittel. "Die Firma hat keine Schulden. Unser Erfolg ist keine Frage von Kapital und Investments. Es geht um Inhalte, um Ideen."

Investitionen werden zurückgefahren

Laut "Wirtschaftswoche" plant das Karstadt-Management, die Investitionen zurückzufahren. Anders als in den Vorjahren geplant stünden für 2013 nicht 80 Mio. Euro für Investitionen bereit, sondern nur 68,5 Mio. Euro. Davon seien 24,8 Mio. Euro für Filialprojekte etwa in Nürnberg, Düsseldorf und Frankfurt vorgesehen.

Auch für das nächste Jahr seien die ohnehin schmalen Investitionsbudgets zusammengestrichen worden. Unter Problemen leiden laut "WirtschaftsWoche" offenbar nicht nur die normalen Karstadt-Häuser, sondern auch die Flaggschiffe und Sporthäuser.

Stellenabbau fast abgeschlossen

Das 2010 vom Milliardär Nicolas Berggruen aus der Insolvenz übernommene Unternehmen hatte im vergangenen Jahr angekündigt, bis Ende 2014 insgesamt 2000 Stellen abzubauen. Der Großteil, 1850 Stellen, wurde bereits abgebaut. Der Schritt wurde seinerzeit mit den herausfordernden Marktbedingungen begründet. Details zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung nannte Vorstandschef Andrew Jennings nicht. Seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2010/11 hatte der Kaufhof-Konkurrent erst verspätet Mitte Februar vorgelegt, Zahlen für 2011/12 wurden noch nicht veröffentlicht.

Für das vom 1. Oktober 2010 bis zum 30. September 2011 laufende Geschäftsjahr hatte Karstadt unter dem Strich einen Fehlbetrag von 20,8 Mio. Euro ausgewiesen.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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