Gewinnmitnahmen belasten Kurs Lanxess bangt um Dax-Chance
07.08.2012, 12:01 Uhr
Lanxess: noch im MDax
(Foto: picture alliance / dpa)
Lanxess - weltgrößter Hersteller von synthetischem Kautschuk - präsentiert gute Quartalszahlen. Der Ausblick enttäuscht jedoch Analysten und Anleger. Der Aktienkurs gibt deshalb nach und bringt den Konzern in Bedrängnis, denn er gilt als ein möglicher Aufsteiger in den Dax. Dort wackelt die Position des Handelsriesen Metro.
Der Chemiekonzern Lanxess hat im zweiten Quartal von Preisanhebungen und kräftiger Nachfrage aus Asien und Nordamerika profitiert - aber mit einem durchwachsenen Ausblick die Marktteilnehmer enttäsucht. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei vor Sondereinflüssen im zweiten Quartal um 6,8 Prozent auf 362 Mio. Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Analysten hatten mit einem bereinigten operativen Gewinn von 355 Mio. Euro gerechnet. Der weltgrößte Hersteller von synthetischem Kautschuk, der unter anderem in Autoreifen und Dichtungen verwendet wird, setzte von April bis Juni 2,42 Mrd. Euro um - ein Plus von 8,1 Prozent. Der Konzernüberschuss sank allerdings wegen Restrukturierungen in einer Sparte um 2,8 Prozent auf 176 Mio. Euro.
Konzernchef Axel Heitmann bekräftigte die Prognosen für das Gesamtjahr 2012: Wie bisher rechnet Lanxess mit einem fünf- bis zehnprozentigen Zuwachs des bereinigten operativen Gewinns. Für Asien und Lateinamerika gehe man aber in den kommenden Monaten aber von der Möglichkeit einer konjunkturellen Abschwächung der positiven Signale aus. "Insgesamt ist aufgrund der erwarteten makroökonomischen Entwicklungen für die zweite Jahreshälfte nicht mit zusätzlicher Dynamik zu rechnen. Vielmehr gehen wir davon aus, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen zunehmen werden." 2011 hatte der Konzern einen bereinigten operativen Gewinn von 1,15 Mrd. Euro erwirtschaftet.
Gewinnmitnahmen
Die Equinet-Analysten zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden und bekräftigten ihre "Accumulate"-Empfehlung. Auch DZ-Bank-Analyst Peter Spengler beließ die Aktien auf "kaufen" und erklärte, Lanxess habe seine Prognosen voll bestätigt.
Am Markt kam der Ausblick nicht gut an: Die Aktien rutschten zeitweise um mehr als 4 Prozent auf 58,54 Euro und bildeten damit das Schlusslicht im MDax. "Die Anleger sind enttäuscht und machen Kasse", fasste ein Händler zusammen. Lanxess haben seit Jahresbeginn rund 50 Prozent zugelegt - doppelt so viel wie der MDax, dessen Plus bei rund 25 Prozent liegt.
Lanxess werden ebenso wie EADS Chancen auf einen Dax-Aufstieg im September eingeräumt. Im deutschen Leitindex wackelt die Position des Handelskonzerns Metro.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ