Eine Million weniger Massenflucht der Fondsanleger
17.12.2009, 12:39 UhrDie Finanzkrise lässt die Zahl der Fonds-Anleger in Deutschland laut einer Studie erstmals seit Jahren sinken. Insgesamt 15 Millionen Anleger haben in diesem Jahr Investmentfonds besessen. Das ist eine Million weniger als noch 2008.

Gebrannte Kinder scheuen das Feuer? Mitnichten: An Beliebtheit gewonnen haben offene Immobilienfonds.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Zahl der Fondsbesitzer sei damit erstmals seit 2003 rückläufig gewesen, teilte der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) in Frankfurt am Main mit. Sie liege jetzt wieder auf dem Niveau von 2005. Ein solcher Rückgang sei "in Zeiten der Finanzkrise nicht verwunderlich", sagte ein BVI-Sprecher.
Die Deutschen steckten ihr Geld vorwiegend in Aktienfonds, teilte der BVI mit. Fast zwei Drittel (61,4 Prozent) der Fondsbesitzer hätten solche Fonds im Depot. Mischfonds, die in unterschiedliche Wertpapier-Arten wie Aktien und festverzinsliche Wertpapiere investierten, besäßen knapp ein Drittel der Anleger (32,3 Prozent). An Beliebtheit gewonnen hätten Rentenfonds, die ausschließlich auf festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen ausgerichtet sind, und offene Immobilienfonds.
Knapp 70 Prozent der Anleger kauften ihren Aktien nach wie vor bei einer herkömmlichen Bank oder Sparkasse, teilte der BVI mit. 12,5 Prozent gingen direkt zu Fondsgesellschaften, und rund elf Prozent kauften die Papiere bei Direktbanken. Ratschläge zum Kauf von Fonds holten sich 77 Prozent der Anleger bei ihren Bankberatern, knapp 19 Prozent bei unabhängigen Finanzberatern oder Maklern und vier Prozent bei Freunden oder Verwandten.
Auch Informationen zu Fonds hole sich der Großteil der Anleger (71,4 Prozent) bei seiner Bank oder Sparkasse. Ein knappes Drittel (32,5 Prozent) nutze das Internet oder hole Informationen bei der Fondsgesellschaft ein (32,2 Prozent). Ähnlich wichtig seien Fachzeitschriften oder Tageszeitungen. Für die Studie stützte sich der BVI auf Daten des Marktforschungsinstituts GfK, das zweimal jährlich 20.000 Haushalten zu Finanzangelegenheiten befragt.
Quelle: ntv.de, AFP