Wirtschaft

Dreidimensionaler Blitz Opel ändert das Logo

Im zähen Ringen um die Zukunft von Opel ist noch längst keine Entscheidung gefallen. Dennoch ergreift der deutsche Autobauer schon einmal die Initiative. Opel wird künftig mit einem frischen Logo und einem neuen Slogan um Kunden werben, bestätigt Markenchef Alain Visser.

Möge die Unsicherheit mit dem alten Logo enden: Opel erfindet sich neu.

Möge die Unsicherheit mit dem alten Logo enden: Opel erfindet sich neu.

(Foto: AP)

"Wir leben Autos" soll das neue Opel-Motto in der Werbung nun lauten, bestätigte Visser entsprechende Berichte. Der Spruch soll an die Aktionen der Mitarbeiter anknüpfen, die in den vergangenen Monaten in ihren gelben "Wir sind Opel"-Shirts immer wieder für die Zukunft von Opel demonstriert hatten.

"Die Inspiration kam von den Mitarbeitern", sagte Visser. Der Slogan löst den bisherigen Leitspruch "Entdecke Opel" ab. Davor hatte Opel mit dem Motto "Frisches Denken für bessere Autos" geworben.

Schon auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA, die in der kommenden Woche in Frankfurt beginnt, wird Opel nach Worten des Vertriebschefs unter dem neuen Markenauftritt an den Start gehen.

Auch das Logo, der Blitz, wird modifiziert. Das Emblem soll künftig dreidimensional wirken und wird außerdem durch das Wort "Opel" ergänzt. Zu den Kosten des neuen Auftritts machte Visser keine Angaben, sie seien aber "sehr gering".

Opel hofft auf die IAA

Bis zur IAA hofft Opel auf eine Vorentscheidung des ehemaligen Mutterkonzerns General Motors (GM) zu der Frage, ob Opel verkauft wird und an wen. "Der Neustart der Marke Opel ist nicht nur eine Eigentümer-Frage, sondern auch eine des Produkts", sagte Visser. "Es ist der ideale Zeitpunkt für einen neuen Markenauftritt." Jüngsten Zeitungsberichten zufolge rückt eine schnelle Entscheidung aus Detroit allerdings wieder in weite Ferne.

GM hat sich schließlich auch ein leicht verändertes Auftreten gegönnt.

GM hat sich schließlich auch ein leicht verändertes Auftreten gegönnt.

(Foto: AP)

Der Verwaltungskonzern von GM wollte ursprünglich auf seiner Sitzung an diesem Dienstag und Mittwoch über die Zukunft von Opel entscheiden. Im Rennen sind als Interessenten der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna und der belgische Finanzinvestor RHJI. GM könnte Opel aber auch behalten.

Das monatelange Gezerre um Opel schädigt nach Ansicht von Branchenexperten massiv die Marke. "Der Hickhack ist purer Nervenkrieg ­ zum großen Nachteil für die Opel-Belegschaft, aber auch für die Marke und das Image von Opel", schrieb der Leiter der Bamberger Forschungsstelle Automobilwirtschaft (FAW), Wolfgang Meinig, in einer Stellungnahme.

"Nichts als ein Spielzeug"

Opel sei für den ehemaligen Mutterkonzern General Motors (GM) "nichts anderes als ein Spielzeug, was man einmal etwas mehr und dann wieder etwas weniger mag". Mit strategischer Unternehmensführung habe dies nichts zu tun.

Nach Ansicht des Branchenkenners hat aber nicht nur GM, sondern auch die Politik Schuld an diesem "Mega-Chaos". "Deutsche und amerikanische Regierungen führen sich seit Jahr und Tag wechselseitig vor, offenbar ohne Gewissensbisse. Ähnliches gilt für Investoren und Spitzenmanager."

Die vermeintliche Absicht von GM, eine Milliarde Dollar in Opel zu investieren, interessiere niemanden mehr und reiche nicht aus, hieß es aus Bamberg.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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