Lockere Scheinwerfer am Cayenne Porsche ruft 100.000 Autos zurück
24.02.2012, 19:37 Uhr
(Foto: REUTERS)
Auto-Rückrufe sind längst kein reines Problem großer Massenhersteller mehr. Nun erwischt es jedoch einen Hersteller aus dem obersten Preissegment dicke: Porsche muss rund 100.000 Fahrzeuge seines Erfolgsmodells Cayenne wegen Qualitätsproblemen bei der Produktion in die Werkstätten bitten. Eine solch große Rückrufaktion ist beispiellos beim Sportwagenbauer.
Der Sportwagenbauer Porsche muss in der größten Rückrufaktion seiner Geschichte etwa 100.000 Besitzer junger Cayenne-Modelle in die Werkstätten bitten. Grund sind Qualitätsmängel am Verriegelungssystem der Frontscheinwerfer bei Cayennes der Baujahre 2011 und 2012.
Bei internen Qualitätsuntersuchungen sei festgestellt worden, dass sich die Frontscheinwerfer "in seltenen Fällen" lösen können, teilte das Unternehmen mit. Bereits in 40 Fällen habe sich das Scheinwerfermodul gelöst, sagte ein Sprecher. Fünfmal seien die Frontscheinwerfer tatsächlich lose gewesen. Wie viele Fahrzeuge letztendlich repariert werden müssten, sei schwer abzuschätzen.
Die Halter der betroffenen Fahrzeuge werden den Angaben zufolge angeschrieben. Die Arbeiten in der Werkstatt seien für Kunden kostenlos und dauerten etwa 45 Minuten.
Jeder zweite Porsche ein Cayenne
"Eine Aktion in der Größenordnung hatten wir noch nicht", sagte der Sprecher. Das liegt auch an den Produktionszahlen: Auf Basis der Absatzzahlen 2011 - insgesamt rund 120.000 Modelle weltweit - ist inzwischen jeder zweite Porsche ein Cayenne. Dieser Verkaufsschlager, eine Geländelimousine (SUV), ist auch in China begehrt, wo Porsche derzeit seinen wichtigsten und am rasantesten wachsenden Markt hat.
Im Januar hatten Volkswagen und BMW hunderttausende Fahrzeuge wegen technischer Probleme zurückgerufen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt gab es im Jahr 2010 in Deutschland 185 Rückrufe. Insgesamt betroffen gewesen seien 1,19 Mio. Autos. Bei der größten Einzelaktion hätten 412.696 Wagen in die Werkstätten gemusst.
Quelle: ntv.de, nne/dpa