Wirtschaft

Ende der analogen Kurznachricht Post stellt Telegramm-Dienst ein

Ein Telegramm, das die Kollision der "Titanic" mit einem Eisberg und den anschließenden Hilferuf meldete.

Ein Telegramm, das die Kollision der "Titanic" mit einem Eisberg und den anschließenden Hilferuf meldete.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Was heute schnell ins Handy getippt und gesprochen wird, wurde zuvor mehr als eineinhalb Jahrhunderte lang vom Postboten zugestellt - die schnelle kurze Mitteilung. Doch vom analogen Dienst wird inzwischen kein Gebrauch mehr gemacht. Zum Jahreswechsel beendet die Post nun ihren Telegramm-Dienst.

Es war lange Zeit eine der schnellsten Formen der Nachrichtenübermittlung - nun aber stellt die Post ihren Telegramm-Dienst ein. Das berichtet das Portal paketda.de unter Berufung auf das Unternehmen. Damit endet ein Stück Post- und Kultur-Geschichte. Am Silvestertag werden demnach die letzten Telegramme zugestellt. Daneben hat die Post auch das Ende der Briefmarkenautomaten beschlossen. Sie werden nach und nach verschwinden.

Alle, die unbedingt noch einmal - vermutlich nicht selten zum ersten Mal - eine analoge Kurzinfo versenden möchten, müssen indes erheblich investieren: Der DAX-Konzern setzt sich erst ab mindestens 12,57 Euro in Bewegung. Für die Langform inklusive Schmuckblatt werden sogar 21,98 Euro aufgerufen. Aufgabeschluss ist der Silvestertag um 3.00 Uhr morgens.

Als erstes Telegramm wird gemeinhin die 1844 von Samuel Morse verschickte Nachricht genannt. In Deutschland können seit gut 150 Jahren Telegramme verschickt werden. In Hochzeiten waren es mehr als zehn Millionen pro Jahr. Doch der flächendeckende Einzug der Telefone und später der digitalen Kommunikation bedeuteten das Aus für die amtlich zugestellte Kurznachricht. Bis dahin allerdings wurden per Telegramm zumeist Glückwünsche übermittelt, Besuche an- oder abgekündigt und neue Erdenbürger willkommen geheißen.

Unter Berufung auf die "Rheinische Post" berichtet das Portal zudem, dass auch die Biefmarkenautomaten verschwinden werden. Wegen fehlender Ersatzteile würden die ohnehin anfälligen Automaten nicht mehr ersetzt. Von einst mehr als 30.000 Maschinen in Deutschland seien vor drei Jahren noch gut 1200 im Dienst gewesen.

Quelle: ntv.de, jwu

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