Ölproduktion bis 2030 stabil Shell umwirbt Aktionäre - höhere Dividende geplant
14.06.2023, 14:08 Uhr Artikel anhören
Bis 2030 will BP die Ölproduktion stabil halten.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Der neue Shell-Chef will bei den Anteilseignern für gute Stimmung sorgen. Die Ausschüttungen sollen steigen und durch den Rückkauf von Aktien soll deren Kurs zulegen. Beim Thema Umweltschutz will es der Konzern beim bisherigen Tempo belassen - und bis zum Ende des Jahrzehnts die Ölförderung nicht drosseln.
Der Ölriese Shell umgarnt seine Aktionäre und will mit steigenden Dividenden und Aktienrückkäufen das Vertrauen zurückgewinnen. So soll die Gesamtausschüttung an die Anteilseigner 30 bis 40 Prozent des Cashflow betragen statt 20 bis 30 Prozent, wie der seit Januar amtierende Konzernlenker Wael Sawan ankündigte. Dazu gehöre eine Dividendenerhöhung um 15 Prozent und eine Erhöhung des Aktienrückkaufprogramms um ein Viertel auf fünf Milliarden Dollar.
Gleichzeitig plant Sawan, die Investitionen der Jahre 2024 und 2025 auf 22 Milliarden bis 25 Milliarden Dollar pro Jahr zu reduzieren von 23 Milliarden bis 27 Milliarden in diesem Jahr . "Wir investieren, um den Kunden die sichere Energieversorgung zu bieten, die sie heute und in Zukunft benötigen, und gleichzeitig Shell so umzugestalten, dass es in einer kohlenstoffarmen Zukunft erfolgreich ist", erklärte der Manager. "Leistung, Disziplin und Vereinfachung werden unsere Leitprinzipien sein."
Sawan bekräftigte das Ziel, Shell bis 2050 zu einem Konzern mit Netto-Null-Emissionen umzubauen. Bis 2030 werde zunächst aber die Ölproduktion stabil gehalten und das Erdgasgeschäft ausgebaut, um die Position als weltweit größter Anbieter von Flüssiggas (LNG) zu verteidigen. Bereits bis 2025 will der Konzern das routinemäßige Abfackeln von Gas in der Förderung beenden und bis 2030 nahezu keine Methanemissionen mehr verursachen. Auch soll Shell führend bei Biokraftstoffen und Wasserstoff werden sowie im Geschäft mit der Aufladung von Elektrofahrzeugen.
Der Ölmulti hat 2022 wie seine Wettbewerber dank gestiegener Energiepreise Rekordgewinne eingefahren. Der Überschuss von 40 Milliarden Dollar übertraf den Vorjahreswert um mehr als das Doppelte und lag deutlich über der bisherigen Bestmarke von 31 Milliarden Dollar des Jahres 2008. Und auch im ersten Quartal hatte der Konzern trotz eines inzwischen wieder gesunkenen Preisniveaus fast so viel verdient wie ein Jahr zuvor.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa