KKR und BC Partners klopfen an Siemens-Sparte heiß begehrt
27.11.2009, 13:30 UhrMehrere Finanzinvestoren buhlen um die Hörgerätetochter von Siemens. Zu den Interessenten gehörten unter anderem die Private-Equity-Häuser KKR und BC Partners, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen.
Als Kaufpreis für die renditeträchtige Sparte im fränkischen Erlangen werden Summen zwischen zwei und drei Mrd. Euro gehandelt.
Ein Siemens-Sprecher und die Finanzinvestoren wollten sich zu den Angaben nicht äußern. Ein Insider sagte, der Konzern könne sich möglicherweise bereits im Januar entscheiden, ob er sich von der Siemens Audiologischen Technik (SAT) trennt.
Die als hochprofitabel geltende Hörgerätesparte ist seit zwei Jahrzehnten eine Tochtergesellschaft von Siemens und beschäftigt weltweit rund 4000 Mitarbeiter. Angaben zum Umsatz und Gewinn der Sparte macht Siemens nicht. Der Markt für Hörhilfen ist weltweit bereits stark konsolidiert und verspricht für alle Anbieter hohe Margen. Siemens konkurriert vor allem mit der Schweizer Sonova, beide Unternehmen nehmen die Marktführerschaft für sich in Anspruch. Eine Übernahme durch einen Wettbewerber gilt in Finanzkreisen aus kartellrechtlichen Gründen als unwahrscheinlich.
Siemens will sich verstärkt auf seine drei Kernbereiche Industrie-, Energie- und Medizintechnik konzentrieren und trennt sich seit einiger Zeit vom Randgeschäft. Von der Entwicklung blieb die Medizintechnik, die mit milliardenschweren Zukäufen im Labordiagnostikbereich erweitert worden war, bislang weitgehend unberührt. Mit einem Verkauf könnte sich Siemens in diesem Sektor noch stärker als bisher auf Untersuchungstechnik konzentrieren, zumal es auch in der Krebstherapiesparte mit Problemen kämpft. Unternehmens- und Finanzkreisen zufolge erwägt Siemens die Ausgliederung des Krebsbehandlungsgeschäfts (Onkologie) in eine GmbH. Siemens wollte sich dazu nicht äußern.
Mit einer Abspaltung leitet der Konzern häufig eine Trennung von einem Geschäftsfeld ein. Die Partikeltherapie, die zur Onkologie zählt, hatte zuletzt mit Verlusten zu kämpfen und bemüht sich derzeit nicht weiter um neue Aufträge. Im Bereich der Bestrahlungstechnik steht Siemens im Schatten des schwedischen Konkurrenten Elekta und des US-Rivalen Varian.
Quelle: ntv.de, rts