Opel und die "Medienspekulationen" Kommt der Zafira bald aus Frankreich?
25.09.2013, 17:00 Uhr
Opel Zafira: Statt aus Bochum bald aus PSA-Werk in Sochaux?
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei Opel bewegt sich wieder etwas: Der Autobauer will eine dreistellige Millionensumme in sein Werk in Kaiserslautern pumpen. Gleichzeitig sollen die Verhandlungen um den Standort Bochum wieder aufgenommen werden. Für richtigen Wirbel sorgt aber ein Zeitungsbericht aus Frankreich.
Die General-Motors-Tochter Opel könnte sein Van-Modell Zafira laut einem Zeitungsbericht künftig in einem Werk des französischen Partners PSA Peugeot Citroën bauen lassen. Möglich sei eine Fertigung in der PSA-Fabrik in der ostfranzösischen Stadt Sochaux, berichtete die französische Wirtschaftszeitung "Les Echos". Opel wollte den Bericht nicht kommentieren. Für sein Werk Kaiserslautern kündigte der Hersteller aber eine Investition von 130 Millionen Euro an.
Bisher baut Opel den Zafira im Werk Bochum, das der Hersteller Ende 2014 schließen will. Im Mai hatte Opel angekündigt, die Bochumer Zafira-Produktion in das Stammwerk im hessischen Rüsselsheim verlagern zu wollen, um die Auslastung des dortigen Werkes zu stärken.
Opel kommentiert keine "Medienspekulationen"
Wie "Les Echos" berichtete, soll Opel im Gegenzug für die Zafira-Produktion in Frankreich einen Ausgleich erhalten. Vorgesehen ist demnach, dass die neue Generation des Citroën C3 Picasso im Opel-Werk im spanischen Saragossa gebaut wird.
In Saragossa im Nordosten Spaniens baut Opel den Mini-Van Meriva und den Kleinwagen Corsa, der auch im thüringischen Eisenach vom Band läuft. Das Blatt, das sich auf mehrere nicht näher benannte Quellen berief, sprach von einem Zeithorizont von drei bis vier Jahren. Opel wollte keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben. Ein Unternehmenssprecher in Rüsselsheim sagte, er wolle "Medienspekulationen" nicht kommentieren.
General Motors und PSA hatten im Februar 2012 eine strategische Allianz geschlossen. GM stieg mit 7 Prozent bei den kriselnden Franzosen ein. Inzwischen haben beide Konzerne die gemeinsame Entwicklung mehrerer Fahrzeugprojekte vereinbart.
Ringen um Bochum geht weiter
Unterdessen kündigte Opel an, in sein Fahrzeugteile- und Motorenwerk im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern 130 Millionen Euro investieren zu wollen. Von der Investitionen würden alle Teile des Werkes profitieren - Motorenfertigung, Presswerk, Karosserieteile- und Sitzfertigung, erklärte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. In Kaiserslautern arbeiten für Opel rund 2200 Menschen.
Im Ringen um den Standort Bochum kündigten Opel und die Gewerkschaft IG Metall an, wieder Verhandlungen aufnehmen zu wollen. Am Dienstag hätten Sondierungsgespräche zwischen Opel, IG Metall und dem Bochumer Betriebsrat stattgefunden. "Die kurzfristige Aufnahme von Verhandlungen wurde vereinbart", teilten Unternehmen und Gewerkschaft übereinstimmend mit. Zum Gegenstand der angekündigten Verhandlungen machten Opel und IG Metall keine Angaben.
Opel hatte im April das Aus für das Traditionswerk Bochum Ende 2014 besiegelt. Im März hatten die Opel-Beschäftigten in Bochum gegen den Sanierungsplan des Unternehmens für seine deutschen Werke gestimmt.
Opel hatte den Beschäftigten mit dem Sanierungsplan angeboten, die Autoproduktion in Bochum bis Ende 2016 laufen zu lassen und danach dort noch weiter 1200 Mitarbeiter in der Logistik und der Fertigung von Autoteilen zu beschäftigen. Allerdings hatte das Unternehmen auch Einschnitte an dem Standort angekündigt.
Der Betriebsrat hatte den Vorschlag abgelehnt. Nach dem Veto der Belegschaft hatte Opel angekündigt, bisherige Vereinbarungen umzusetzen, die ein Aus der Bochumer Autoproduktion Ende 2014 vorsahen.
Quelle: ntv.de, AFP