Wirtschaft

Fitch hebt bereits die Keule Spaniens BIP wächst langsamer

Die abgeschwächte Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone beeinflusst auch die Entwicklung der spanischen Ökonomie negativ. Ministerpräsident Zapatero bereitet die Öffentlichkeit bereits darauf vor, dass sein Land das angestrebte Wachstum von 1,3 Prozent nicht erreichen könnte. Die Ratingagentur Fitch droht mit einer weiteren Herabstufung Spaniens.

José Luis Rodríguez Zapatero beklagt die unsichere Lage an den Finanzmärkten.

José Luis Rodríguez Zapatero beklagt die unsichere Lage an den Finanzmärkten.

(Foto: REUTERS)

Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hat erstmals eingeräumt, dass das für dieses Jahr angepeilte Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent möglicherweise nicht erreicht wird. Die endgültige Wachstumsrate für 2011 hänge von der Entwicklung der finanziellen Spannungen ab, die durch die Unsicherheit über die Lage Griechenlands verursacht worden seien, sagte er vor dem Parlament in Madrid.

Auch das Vertrauen der Märkte und die wirtschaftlichen Aussichten der größten europäischen Volkswirtschaften, die im zweiten Quartal weniger gut abschnitten als erwartet worden war, beeinflussten die Wachstumschancen in Spanien, erklärte der sozialistische Regierungschef weiter. Sein konservativer Gegenspieler Mariano Rajoy warf Zapatero vor, er sei nicht realistisch und sage hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage Spaniens nicht die Wahrheit.

Sowohl der Internationale Währungsfonds (IWF) als auch die EU-Kommission prognostizieren für Spanien in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von nur 0,8 Prozent. In den ersten zwei Quartalen waren Wachstumsraten von 0,3 und 0,2 Prozent verzeichnet worden.

Fitch erwägt Senkung der Bonität

Spanien droht seitens der Ratingagentur Fitch eine erneute Herabstufung. Das Wirtschaftswachstum des viertgrößten Landes der Euro-Zone habe sich verlangsamt, und in den Regionen seien die Sparziele nicht erreicht worden, sagte der Leiter der Kreditbewertung bei Fitch, Douglas Renwick, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Daten aus den Regionen Spaniens hätten den Druck auf die Regierung in Madrid zur Umsetzung weiterer notwendiger Sparmaßnahmen erhöht.

Derzeit wird Spanien von Fitch mit der Bewertung "AA+" und damit mit der zweitbesten Note der Agentur eingestuft. Der Ausblick ist "negativ", was eine künftige Herabstufung in Aussicht stellt. Das zuletzt schwächere Wirtschaftswachstum, ein Verfehlen der Sparziele oder ein unerwartet hoher staatlicher Anteil an der Rettung der Bankenbranche könnten "klare Auslöser" für eine Kreditbewertung sein, sagte Renwick weiter.

Neben Fitch hatte die Ratingagentur Moody's Spanien zuletzt mit der drittbesten Bewertung "Aa2" eingestuft. Von der dritten führenden Agentur Standard & Poor's gab es zuletzt ebenfalls die drittbeste Bewertung "AA".

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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