Wirtschaft

Finanzvorstand muss Hut nehmen Stada mit miesen Zahlen

Der Arzneimittelhersteller Stada trennt sich überraschend von seinem Finanzchef. Wolfgang Jeblonski scheide mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand aus, teilte das Unternehmen mit. Dies hätten der Aufsichtsrat und Jeblonski "im besten Einvernehmen" vereinbart.

Stada hat seinen Sitz im hessischen Bad Vilbel.

Stada hat seinen Sitz im hessischen Bad Vilbel.

Gründe dafür nannte ein Stada-Sprecher auf Nachfrage nicht. Jeblonski, der dem Vorstand seit 1999 angehörte und dessen Vertrag eigentlich noch bis 31. August 2011 gelaufen wäre, werde Stada noch bis Jahresende als Berater zur Verfügung stehen. Seine Aufgaben würden zunächst von Vorstandschef Hartmut Retzlaff sowie dem Vorstand Produktion und Entwicklung, Christof Schumann, mit übernommen.

Unter den Erwartungen

"Zur Vermeidung von Spekulationen" zog Stada zugleich die für Donnerstag geplante Veröffentlichung seiner Quartalsergebnisse vor. Im zweiten Vierteljahr fiel der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf gut 58 Mio. Euro von 74 Mio. im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt mit 67 Mio. Euro einen deutlich geringeren Rückgang erwartet. Der Überschuss lag mit 24,2 (Vorjahreszeitraum: 32,6) Mio. Euro im Rahmen der Erwartungen. Stada setzte von April bis Juni gut 379 Mio. Euro um, ein Minus von elf Prozent - ebenfalls mehr als Analysten prognostiziert hatten.

Für das Gesamtjahr bekräftigte Stada dennoch seine Ziele. Bei einer Belebung des Geschäfts im zweiten Halbjahr sieht der Vorstand es als möglich an, das Umsatz- und Gewinnniveau von 2008 wieder zu erreichen und sogar zu überschreiten. 2009 will der Konzern unverändert ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von mindestens 250 (Vorjahr: 294) Mio. Euro erreichen. Um die "Ertragsstruktur zu verbessern, läutet Retzlaff ein Sparprogramm ein.

Stada hatte zuletzt unter der Schwäche des Rubels im zweitgrößten Markt Russland sowie einem Umsatzeinbruch im drittgrößten Markt Serbien gelitten. Daneben sorgten die Rabattverträge mit Krankenkassen im Heimatmarkt Deutschland für einen scharfen Preiskampf mit der Konkurrenz.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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