Wirtschaft

Inoxum-Verkauf nimmt Gestalt an ThyssenKrupp entscheidet zeitnah

Viele ThyssenKrupp-Beschäftigte fürchten um ihren Arbeitsplatz.

Viele ThyssenKrupp-Beschäftigte fürchten um ihren Arbeitsplatz.

(Foto: REUTERS)

Bei ThyssenKrupp herrscht derzeit Unruhe. Grund ist der geplante Verkauf der Edelstahlsparte Inoxum an das finnische Unternehmen Outokumpu. Am kommenden Dienstag will das Dax-Unternehmen darüber entscheiden. Die Arbeitnehmer fürchten eine Schließung der Werke in Bochum und Krefeld. Rund 3000 von ihnen gehen auf die Straße.

Die Entscheidung über soll in der kommenden Woche fallen. Der Dax-Konzern habe für Dienstag zu einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung eingeladen, bei der konkrete Beschlüsse zur Zukunft der Edelstahlsparte Inoxum gefällt werden sollen, sagte der IG-Metall-Vertreter und stellvertretende ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Bertin Eichler. Bisher habe die bei ThyssenKrupp mächtige Arbeitnehmerseite den Plänen noch nicht zugestimmt.

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Nach dem Willen der Arbeitnehmer muss sich ThyssenKrupp bei einem Verkauf von Inoxum an dem neuen Unternehmen beteiligen. "ThyssenKrupp muss mindestens 30 Prozent an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen halten", forderte Eichler. Die Arbeitnehmerseite fordere zudem von Outokumpu einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und klare Zusagen zur Zukunft der deutschen Standorte. "Ein industrielles Konzept muss auf den Tisch", forderte Eichler. Die Arbeitnehmerseite verhandle derzeit mit dem finnischen Konzern. Er hoffe auf Fortschritte am Wochenende.   

Die Arbeitnehmer fürchten, dass zwei Werke der Sparte in Bochum und Krefeld geschlossen werden könnten - Hunderte von Arbeitsplätzen stünden dann auf der Kippe. Rund 3000 Beschäftigte demonstrierten in Bochum für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.         

Experten haben den Wert der ThyssenKrupp-Tochter auf ein bis zwei Milliarden Euro beziffert. Inoxum hatte im vergangenen Geschäftsjahr mit über 11.000 Beschäftigten - etwa die Hälfte davon in Deutschland - den Umsatz um 14 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro gesteigert. Allerdings lag der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 15 Millionen Euro nur knapp über der Null-Linie. Der auf Edelstahl spezialisierte finnische Outokumpu-Konzern hatte 2010 mit über 8000 Beschäftigten einen Umsatz von rund 4,2 Milliarden Euro eingefahren. In Deutschland hat der Konzern seit über 20 Jahren im nordrhein-westfälischen Willich eine Niederlassung. Outokumpu will am 1. Februar seine Ergebnisse für das Jahr 2011 vorlegen - einen Tag nach der geplanten Aufsichtsratssitzung bei ThyssenKrupp.         

In Deutschland gehören das über 100 Jahre alte Traditionsunternehmen Nirosta und die Hochleistungswerkstofftochter VDM zu der ThyssenKrupp-Sparte. Große Standorte sind Krefeld, Bochum und Düsseldorf-Benrath. Im Ausland zählen Werke in Italien, Mexiko, den USA und China dazu.

Quelle: ntv.de, rts

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