Wirtschaft

Fünfmal höhere Hotelrechnungen Trump soll Geheimdienstleute abkassiert haben

Retter in eigener Sache: Ex-Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche in Nevada.

Retter in eigener Sache: Ex-Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche in Nevada.

(Foto: AP)

Dass Donald Trump seine Präsidentschaft auch zur Profitmaximierung nutzte, werfen ihm Kritiker seit langem vor. Nun deuten Abrechnungen des Secret Service darauf hin, dass Agenten zum Schutz des Regierungschefs überhöhte Preise in Trumps Hotels zahlen mussten.

Das Unternehmen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump soll während dessen Amtszeit Mitarbeitern des Secret Service für Hotel-Aufenthalte deutlich höhere Rechnungen gestellt haben als offiziell genehmigt. Für die Übernachtung der Sicherheitsleute in Trump-Hotels zum Schutz des Präsidenten und seiner Familie seien bis zu fünfmal höhere Beträge bezahlt worden, als es der von der Regierung erlaubte Tarif in solchen Fällen vorsieht. Das teilte die Vorsitzende des zuständigen Ausschusses im US-Kongress, Carolyn Maloney, der Direktorin des Secret Service, Kimberly Cheatle, in einem Schreiben mit. Sie forderte Cheatle auf, dem Ausschuss die vollständige Buchführung in dieser Angelegenheit bereitzustellen.

Aus Spesenabrechnungen gehe hervor, dass die Trump Organization dem Secret Service in 40 Fällen weitaus höhere Beträge in Rechnung gestellt habe als üblich - in einem Fall etwa 1185 US-Dollar für eine Übernachtung in Trumps International Hotel in der US-Hauptstadt Washington. Die US-Steuerzahler könnte dies mindestens 1,4 Millionen Dollar gekostet haben. Die "exorbitanten Tarife" und die "häufigen Aufenthalte der Agenten in Trump-eigenen Immobilien" gäben Anlass zu erheblichen Bedenken darüber, dass sich Trump selbst bevorteilt haben könnte, schrieb Maloney.

Gesetz soll Profitgier künftiger Präsidenten beschneiden

Die Aufzeichnungen widersprechen der wiederholten Behauptung von Eric Trump, dem Sohn des Ex-Präsidenten und Vize-Chefs der Trump Organization, dass das Familienunternehmen den Geheimdienstagenten die Hotelzimmer oft "zum Selbstkostenpreis" oder manchmal kostenlos zur Verfügung gestellt habe. Man habe dem Sicherheitsteam hohe Rabatte gewährt, wenn sie in Trump-Liegenschaften abstiegen, behauptete Eric Trump. Der Secret Service reagierte bislang nicht auf den "Washington Post"-Bericht über das neue Kongresspapier.

"Angesichts langjähriger Besorgnis über die Interessenkonflikte des ehemaligen Präsidenten und seine Bemühungen, von der Präsidentschaft zu profitieren, hat das Komitee ein starkes Interesse daran, eine vollständige Abrechnung der Ausgaben der Bundesregierung in Trump-Immobilien zu erhalten", schrieb Maloney weiter. Es werde ein Gesetz geprüft, das künftige Präsidenten hindern soll, "unangemessenen Einfluss auf die Ausgaben des Geheimdienstes auszuüben".

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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