Platzierung von AIG-Aktien US-Staat will reduzieren
08.12.2010, 18:42 UhrAIG ist mit Staatshilfe dem Teufel von der Schippe gesprungen. Nun will der amerikanische Staat seinen Anteil am ehemals weltgrößten Versicherer verringern. Im kommenden Jahr sollen Anteilsscheine an der Börse platziert werden.
Das US-Finanzministerium will mit einer milliardenschweren Aktienplatzierung seinen Anteil an dem in der Finanzkrise fast kollabierten US-Versicherer AIG deutlich verringern. Der Verkauf der Anteilsscheine sei für die erste Jahreshälfte 2011 geplant, verlautete aus Regierungskreisen in Washington. Der Staat könnte mit dem Schritt seine Beteiligung an AIG um 20 Prozentpunkte reduzieren.
Derzeit hält er rund 80 Prozent an dem einst weltgrößten Versicherer. Über eine komplizierte Umstrukturierung soll dieser Anteil bis Jahresende schrittweise noch auf 92,1 Prozent erhöht werden. Die Platzierung könnte ein Volumen von mehr als zehn Milliarden Dollar erreichen. AIG wurde während der Finanzkrise mit Steuergeldern in Höhe von 182 Milliarden Dollar vor dem Zusammenbruch bewahrt.
Die AIG-Aktien könnten bereits im März am Markt platziert werden, hieß es weiter aus den Kreisen. Die Beratungen seien jedoch noch vorläufig. Das genaue Volumen und der Zeitpunkt seien noch nicht festgelegt worden. Das Finanzministerium wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Ein AIG-Sprecher sagte, dass AIG auf eine Aktienplatzierung im Frühjahr hoffe.
Belastet von verlustreichen Verkäufen und Abschreibungen auf Firmenwerte und Steuerposten hatte AIG im dritten Quartal einen Verlust von 2,4 Milliarden Dollar verzeichnet. Der US-Konzern strebt an, seine Schulden stufenweise zurückzuzahlen. Dafür bringt er sein Tafelsilber unter die Leute.
Quelle: ntv.de, rts