Er bewunderte Beethoven "Vater der CD" ist tot
24.04.2011, 10:17 Uhr
Norio Ohga
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Der frühere Chef des Elektronikkonzerns Sony, Norio Ohga, ist tot. Der auch als "Vater der CD" bezeichnete Japaner starb im Alter von 81 Jahren. Ohga führte den Konzern in den Jahren 1982 bis 1995. In dieser Zeit hatte der japanische Elektronik-Riese den Einstieg ins Musik- und Film-Geschäft gewagt - mit dem Kauf von CBS Records und Columbia Pictures. Konzernchef Howard Stringer würdigte seinen Vorgänger als "visionäres Talent", der Sony zu einem "Pionier der Freizeitindustrie" gemacht habe.
Ohga wollte eigentlich Opernsänger werden, wurde aber von den Sony-Gründern Masaru Ibuka und Akio Morita angeworben, nachdem er sich in einem Brief über die schlechte Qualität von Tonbandgeräten des Unternehmens beschwerte, schrieb die "Financial Times" in einem Nachruf. Ohgas Leidenschaft für guten Klang sollte später das Geschäft von Sony prägen: Anfang der 80er Jahre schloss sich Sony Philips bei der Entwicklung der Musik-CD an und warf auch sein ganzes Gewicht in die Vermarktung des neuen Formats. Ohga gewann auch seinen Freund Herbert von Karajan als Werbe-Botschafter.
Die CD-Spieldauer von rund 74 Minuten basiert der Legende nach auf einer Forderung von Klassikliebhaber Ohga, wonach der neue Tonträger mindestens Beethovens neunte Sinfonie unterbrechungsfrei spielen sollte.
Ende der 80er Jahre trug Sony mit dem Vorstoß ins amerikanische Musik-Geschäft und nach Hollywood zu den US-Ängsten vor einer wirtschaftlichen Invasion aus Fernost bei. Mit der Playstation traute sich der Konzern 1994 in den heiß umkämpften Spielekonsolen-Markt und wurde schnell zu einem der führenden Anbieter.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa