Wirtschaft

Gläubiger segnen Verkauf ab Wadan-Werften gerettet

Die Gläubiger der insolventen Wadan-Werften haben einem Verkauf von Deutschlands fünftgrößtem Schiffbauer an den russischen Investor Igor Jussufow zugestimmt. Das teilte Insolvenzverwalter Marc Odebrecht nach einer Sitzung des Gläubigerausschusses in Schwerin mit. Der frühere russische Energieminister Jussufow will die vom Kollaps der Schiffbau-Märkte betroffenen Werfen in Wismar und Rostock-Warnemünde übernehmen.

Der Verkauf ist durch.

Der Verkauf ist durch.

(Foto: dpa)

Er hatte den Erhalt von zumindest der Hälfte der zuletzt knapp 2.500 Arbeitsplätze in Aussicht gestellt. Ende vergangener Woche hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Dmitri Medwedew den politischen Weg für die Übernahme geebnet. Nach Angaben von Insolvenzverwalter Marc Odebrecht brachte dieses klare politische Signal die Verhandlungen entscheidend voran. Am Nachmittag hatte die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns, die mit rund 35 Mio. Euro einer der größten Wadan-Gläubiger ist, dem Übernahmekonzept Jussufows zugestimmt und damit den Weg für den Verkauf frei gemacht.

Die Betriebsräte der beiden Werftstandorte zeigten sich zuversichtlich, dass die wegen der Insolvenzabwicklung unterbrochenen Arbeiten an bereits begonnenen Frachtschiffen und Fähren im Herbst fortgesetzt werden kann. "Ich hätte mir aber gewünscht, dass wenigstens 2.000 Werftarbeiter ihren Job behalten können", sagte die Wismarer Betriebsrätin Ines Scheel.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) räumte ein, dass die absehbare Rettung der Werften für eine Vielzahl der Schiffbauer nicht gleichbedeutend sei mit der Rettung ihrer Jobs. "Gemessen aber an dem, was uns angesichts der weltweiten Probleme im Schiffbau drohte, haben wir jetzt ein gutes Ergebnis", sagte er.

Insgesamt klagen Zulieferer über Außenstände von rund 90 Mio. Euro. Vor kurzem hatte Wadan staatlich verbürgte Kredite von 167 Mio. Euro bekommen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat der Werft zudem insgesamt 35 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts

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