Wirtschaft

ThyssenKrupp lässt sich nicht lumpen Werk bei Rio eröffnet

Der deutsche Stahlriese ThyssenKrupp hat in Brasilien nach erheblicher Verzögerung und deutlicher Kostensteigerung den ersten Teil seines Hütten- und Stahlwerkes eröffnet. Vorstandschef Ekkehard Schulz legte ein klares Bekenntnis zur Stahlsparte ab und sprach von einem "wichtigen Meilenstein" in der Wachstumsstrategie des Konzerns: "Wir wollen unsere weltweite Top-Position im Markt für hochwertigen Qualitätsflachstahl nicht nur behaupten, sondern ausbauen."

An der Eröffnung in der Bucht von Sepetiba, rund 80 Kilometer westlich von Rio de Janeiro, nahm auch Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva teil. Das Projekt ist mit Kosten von 5,2 Milliarden Euro die größte Investition in der Konzerngeschichte.

In dem Werk sollen künftig fünf Millionen Tonnen Stahl im Jahr hergestellt werden. Die gesamte Produktion wird zur Weiterverarbeitung nach Deutschland und in die USA verschifft. Die Grundsteinlegung war im September 2006.

Missstimmung am Rande

An dem von Umweltschützern kritisierten Werk ist Brasiliens Eisenerz-Gigant Vale mit rund 27 Prozent beteiligt. Kritiker werfen der ThyssenKrupp-Tochter "Companhia Siderúrgica do Atlântico" (CSA) unter anderem vor, Umweltauflagen nicht eingehalten zu haben und die Existenz von Fischern zu gefährden.

Schulz wies die Anschuldigungen als "absolut haltlos" zurück: "Das Projekt wurde von den einheimischen Umweltbehörden geprüft und genehmigt." Der Komplex besteht neben dem Stahlwerk, aus zwei Hochöfen, einem eigenen Hafen, einem Kraftwerk und einer Kokerei. Das neun Quadratkilometer große Gelände wird derzeit nur rund zur Hälfte genutzt und lässt Platz für die Zukunft: "Es wäre kein Problem, das Ganze zu verdoppeln", sagte Projektchef Friedrich-Wilhelm Schaefer.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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