Wirtschaft

Fliegen wieder beliebter Zahl der Fluggäste gestiegen - aber unter Vorkrisenniveau

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Obwohl Tickets in Deutschland teurer geworden sind, steigt die Zahl der Fluggäste im ersten Halbjahr 2023 an.

Obwohl Tickets in Deutschland teurer geworden sind, steigt die Zahl der Fluggäste im ersten Halbjahr 2023 an.

(Foto: IMAGO/Jöran Steinsiek)

Die 23 deutschen Hauptverkehrsflughäfen zählen im ersten Halbjahr 2023 101,5 Millionen Fluggäste, das sind knapp ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem Vorkrisenniveau liegt die Zahl der Flugreisenden jedoch um 21,4 Prozent niedriger, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Trotz teurerer Tickets hat der Ferienmonat Juli den deutschen Airports die größte Zahl an Flugreisenden seit Anfang des Jahrzehnts beschert. Gut 19,4 Millionen Fluggäste starteten oder landeten auf den 23 größten Verkehrsflughäfen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren so viele wie in keinem anderen Monat seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Das Vorkrisenniveau von Juli 2019 mit 22,8 Millionen Passagieren wurde jedoch nicht erreicht. Das Passagieraufkommen erhöhte sich zugleich zum Juli 2022 um 14,3 Prozent, obwohl sich Tickets überdurchschnittlich verteuerten. Im ersten Halbjahr kosteten internationale Flüge rund 25 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2022, wie die Statistiker meldeten. Sowohl für Flugtickets als auch für Pauschalreisen zogen die Preise seit Ende der coronabedingten Reisebeschränkungen spürbar an.

Von Januar bis Juli wurden 101,5 Millionen Fluggäste gezählt und damit knapp ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum, aber gut ein Fünftel unter dem Niveau von 2019.

Spanien bleibt Reiseziel Nr. 1

Im Urlaubsmonat Juli war Spanien das beliebteste Reiseziel, hier wurden 2,9 Millionen ein- und aussteigende Fluggäste gezählt. Darauf folgten die Türkei mit 2,3 Millionen und Griechenland mit 1,3 Millionen Fluggästen. Im Vergleich zum Juli 2019 ging die Zahl der Reisenden aus und nach Spanien um 9,3 Prozent zurück. Flugziele in der Türkei dagegen lagen um 15,8 Prozent, in Griechenland um 12,1 Prozent darüber. Das stärkste Wachstum im Juli schaffte der Interkontinentalverkehr mit einem Plus von 22,5 Prozent. Besonders hervor stachen dabei Flugziele in Asien, die insgesamt 42,0 Prozent mehr Fluggäste verbuchten, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Deutsche Luftfahrt im internationalen Vergleich hinten

Die Luftfahrt in Deutschland hinkt der Erholung nach der Pandemie anderen Regionen deutlich hinterher. Der Flughafenverband ADV betonte, vor allem die Billig-Airlines wie Ryanair, Easyjet oder Wizz Air "meiden den immer teurer werdenden Standort Deutschland - zum Nachteil der Reisenden, die von Angebotslücken betroffen sind".

Um eine Wettbewerbsgleichheit mit europäischen Nachbarn zu erreichen, müssten die Standortkosten deutlich sinken, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. "Die negative Entwicklung bestärkt uns, eine Deckelung der Luftsicherheitskosten und der Flugsicherungsgebühren von der Bundesregierung einzufordern." In keinem Land Europas seien die regulativ bedingten Abgaben und Gebühren so stark gestiegen wie in Deutschland. Geringere Kosten würden hier dazu beitragen, Deutschland für ausländische Airlines, Firmen und Touristen attraktiver zu machen. Denn der Anteil ausländischer Gäste - sogenannte Incoming-Passagiere - auf einem Flug sei 2022 gegenüber 2017 um elf Prozentpunkte auf nur noch 23 Prozent des Gesamtaufkommens gefallen.

Quelle: ntv.de, rwe/rtr

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