Der Börsen-TagAir-Berlin-Bieterverfahren: Unternehmer Wöhrl ist draußen
Im Rennen um den Nachlass der Fluggesellschaft Air Berlin gibt es wieder einen Konkurrenten weniger.
Nach Ryanair-Chef Michael O'Leary, der sich gestern festlegte, nicht für Air Berlin bieten zu wollen, kündigt nun auch der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl an, vorerst die Geschäftsdaten des insolventen Unternehmens nicht weiter prüfen zu wollen.
Als Grund nennt er eine Vertraulichkeitserklärung, die Air Berlin vor einem Zugang zum Datenraum verlangt. Diese sei mit der von ihm angestrebten Gruppenlösung nicht vereinbar, erklärte Wöhrl.
Mit dem sogenannten Intro-Konzept wollte Wöhrl die Air Berlin als Ganzes erhalten. Als Zwischenvermieter sollte die Gesellschaft die Flugzeuge samt Mannschaften, Versicherungen und Wartung an andere Airlines zu marktüblichen Charterpreisen vermieten.
Dazu seien Verhandlungen mit Partnern notwendig, für die man frei von Vertraulichkeitsverpflichtungen bleiben müsse. Als größten Partner würde Wöhrl die Lufthansa bevorzugen - die hat bislang allerdings ein Gespräch abgelehnt.
Die Frage ist jetzt: Rennt Lufthansa im Alleingang bei Air Berlin offene Türen ein?
Anleger halten auf jeden Fall hohe Stücke auf die Aktien der Kranich-Airline. Sie gehören heute mit plus 2,0 Prozent zu den Top-Gewinnern des Tages.
Das 52-Wochen-Tief stammt vom 10. Oktober 2016 und beträgt 9,10 Euro. Das Allzeit-Hoch der Lufthansa-Aktie liegt bei 26,64 Euro. Es wurde am 8. Juli 1998 erreicht.