Der Börsen-Tag Commerzbank schöpfte bei Wirecard Verdacht - und fand keinen Ausweg
27.06.2024, 12:25 Uhr
Im Wirecard-Prozess geht es um einen der größten Betrugsfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
(Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa-tmn)
Die Commerzbank hat im Wirecard-Betrugsskandal nach eigener Darstellung früh Verdacht geschöpft. Das Geldinstitut erlitt am Ende dennoch einen Schaden in mutmaßlich dreistelliger Millionenhöhe, weil die Bankspitze keinen Weg zur sofortigen Beendigung der Geschäftsbeziehung fand.
Nach Angaben des früheren Risikovorstands Marcus Chromik kam die Bank 2018 und 2019 mehreren hundert Transaktionen mit Geldwäscheverdacht bei Wirecard auf die Spur und beschloss einen "soft exit" ("weichen Ausstieg"), um die Geschäftsbeziehungen zu beenden. "Das kann so nicht weitergehen, das müssen wir exiten", beschrieb der Spitzenmanager als Zeuge im Münchner Wirecard-Prozess die damalige Entscheidung in der Chefetage der Bank. Die Commerzbank war mit einem Darlehensanteil von 200 Millionen Euro Konsortialführerin der 15 Banken, die Wirecard einen gemeinsamen Kreditrahmen in Höhe von bis zu 1,75 Milliarden Euro gewährt hatten.
Quelle: ntv.de