Der Börsen-Tag DAX-Gewinnsträhne gerissen: Folgt die Korrektur?
14.05.2024, 06:30 UhrNach dem Höhenflug in der starken Vorwoche, als der DAX bis nahe an die 18.900er-Marke herangekommen war, hat sich der deutsche Börsenleitindex zum Wochenstart relativ stabil präsentiert. Er schloss zwar leicht im Minus, hielt sich aber über der 18.700er-Schwelle. Damit konnte er jedoch seine Gewinnserie nach sechs Plustagen in Folge nicht weiter ausbauen. Auch an der Wall Street ist die Gewinnsträhne des Dow vorerst gerissen. Wie geht es nun weiter?
Anleger sollten heute hierzulande Daten zur Wirtschaftsentwicklung im Auge behalten. Gleichzeitig aber auch ein Ohr in Richtung US-Politik richten. Zunächst: stimmen die Belebung der Weltwirtschaft und die Aussicht auf sinkende Zinsen Börsenprofis voraussichtlich so optimistisch für die deutsche Konjunktur wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Das Barometer für die Erwartungen in den kommenden sechs Monaten dürfte im Mai zum zehnten Mal in Folge gestiegen sein - um 3,4 auf 46,2 Zähler. Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veröffentlicht dazu die Ergebnisse seiner Umfrage unter rund 165 Analysten und Anlegern. Die konjunkturelle Lage dürfte zwar ebenfalls besser bewertet werden, doch dürfte dieser Indikator mit minus 75,0 Zählern tief im negativen Bereich verharren.
US-Präsident Joe Biden gibt Insidern zufolge voraussichtlich die lang erwarteten künftigen Handelszölle gegen China bekannt. Betroffen seien strategisch wichtige Sektoren wie Halbleiter, E-Fahrzeuge und Solarausrüstung sowie medizinische Güter. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge wird der Demokrat die Abgaben auf chinesische E-Fahrzeuge von 25 Prozent auf etwa 100 Prozent fast vervierfachen. Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl im November wird er nach Angaben der Insider viele der Maßnahmen seines Vorgängers und republikanischen Konkurrenten Donald Trump beibehalten.
Unternehmensseitig rückt Bayer in den Blick. Der Pharma- und Agrarkonzern veröffentlicht seinen Bericht zum ersten Quartal. Analysten rechnen mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (EBITDA) auf im Schnitt 4,15 Milliarden Euro von 4,47 Milliarden vor Jahresfrist. Dazu dürfte den Schätzungen zufolge vor allem ein Einbruch in der Agrarsparte CropScience beitragen, aber auch im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten werden Ergebniseinbußen erwartet. Bayer hatte zuletzt zur Hauptversammlung im April seine Jahresziele bekräftigt, die einen Ergebnisrückgang zwischen drei bis neun Prozent vorsehen.
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Quelle: ntv.de