DAX knickt am Nachmittag noch ein
Mit der negativen Eröffnung an der Wall Street hat sich der deutsche Aktienmarkt rot gefärbt. Die Investoren trieb die Frage um, ob die US-Notenbank Fed im November erneut einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkte beschließen wird, zumal die Arbeitsmarktdaten für einen solchen Schritt zu gut sind. Diesen Spekulationen hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Montag etwas den Wind aus den Segeln genommen.
Zudem verunsicherten Medienberichte, wonach der Iran einen Raketenangriff auf Israel planen solle. Damit würde auch eine Eskalation des Nahostkonflikts drohen.
Der DAX verlor 0,6 Prozent und ging mit 19.213 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EUROSTOXX50 notierte 1,1 Prozent tiefer bei 4947 Stellen. Am Devisenmarkt wertete der Euro auf 1,1063 US-Dollar ab.
Wie trüb ist der Ausblick für Europa?
Die wirtschaftliche Stimmung in Europa hat sich zuletzt eher eingetrübt. Was das für Anleger bedeutet, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Kemal Bagci von der BNP Paribas.
Bericht: Boeing erwägt massive Kapitalerhöhung
Boeing erwägt einem Agenturbericht zufolge eine Kapitalerhöhung um mindestens zehn Milliarden Dollar, um Verluste auszugleichen. Der Flugzeugbauer lote zusammen mit Beratern die Möglichkeiten aus, bei Anlegern frisches Kapital in dieser Höhe einzusammeln, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit dem Vorgang vertraut seien. Eine Kapitalerhöhung würde dem Bericht zufolge aber frühestens im November über die Bühne gehen. Boeing war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Niemand will das Brüsseler Audi-Werk
Audi hat bislang keinen Interessenten für das von der Schließung bedrohte Werk in Brüssel. Das Unternehmen habe mit 26 potenziellen Käufern gesprochen, es sei aber bislang kein Angebot eingegangen, das die Übernahme der Belegschaft an dem Standort einschließe, teilte ein Sprecher mit.
Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker sagte, zentrales Ziel sei, dass möglichst viele Arbeitsplätze gesichert werden könnten. "Zum aktuellen Zeitpunkt liegt leider kein Konzept vor, das die Beschäftigung am Standort nachhaltig sichert." Unter den Interessenten seien sowohl Autohersteller als auch Zulieferer gewesen, größtenteils mit internationalem Hintergrund, teilte der Sprecher weiter mit. Das Fenster für mögliche Käufer sei aber weiterhin offen, Angebote könnten weiter abgegeben werden.
Kann der US-Hafenstreik Folgen für Deutschland haben?
Ein großer Teil des amerikanischen Container-Außenhandels wird über Häfen an der US-Ostküste abgewickelt. Dort streiken aktuell Zehntausende Hafenarbeiter. Ob das in den USA und auch hierzulande leere Regale zu Weihnachten bedeutet, erklärt Vincent Stamer, Außenhandelsexperte bei der Commerzbank.
Wall Street nach Jobdaten schwächer
Frische Daten zum US-Arbeitsmarkt machen die Investoren an der Wall Street nervös. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zur Eröffnung jeweils knapp ein Prozent schwächer bei 42.048 und 5713 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor gut ein Prozent auf 17.962 Zähler.
Die Ergebnisse der monatlichen Umfrage des US-Arbeitsministeriums zur Zahl der offenen Stellen (Jolts) im August fielen überraschend hoch aus. Dies schürte neue Sorgen rund um das Tempo der geldpolitischen Lockerung der US-Notenbank Fed.
Schlägt der Iran zu? DAX verliert, WTI-Öl und Gold teurer
Laut verschiedenen Medienberichten soll der Iran einen Raketenangriff auf Israel planen. Damit droht eine direkte Konfrontation zwischen dem Iran und Israel und damit eine Eskalation des Konflikts im Nahen Osten. Der DAX verliert 0,7 Prozent, WTI-Öl liegt 3,2 Prozent vorne, Gold gewinnt 1,2 Prozent.
Coca-Cola macht fünf Standorte in Deutschland dicht
Der Getränkeriese Coca-Cola will 2025 fünf Produktions- und Logistikstandorte in Deutschland schließen. Betroffen sind die Werke in Köln, Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen, Bielefeld und Memmingen, wie aus einer Mitteilung von Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) hervorgeht. Das Unternehmen ist in Deutschland für Abfüllung, Verkauf und Vertrieb der Getränke des US-Konzerns zuständig.
505 Arbeitsplätze sollen demnach insgesamt wegfallen, 207 an andere Standorte verlagert werden und 78 neue Jobs entstehen. Man wolle sich "im anhaltend wettbewerbsintensiven Marktumfeld noch kosteneffizienter aufstellen, den Veränderungen in der Getränkelogistik begegnen und die Auslastung im deutschen Produktions- und Logistiknetzwerk weiter stärken", erklärte CCEP.
Zinsspekulationen lösen Rally bei Staatsanleihen aus
Hochgekochte Spekulationen auf eine erneute Zinssenkung der EZB im Oktober treiben die Nachfrage nach Staatsanleihen in der Eurozone. Im Gegenzug geben die Renditen deutlich nach. Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit rentieren acht Basispunkte schwächer mit 2,053 Prozent, dem niedrigsten Stand seit Januar. Italienische Zehn-Jahres-Bonds rentieren um zehn Basispunkte niedriger bei 3,362 Prozent, dem niedrigsten Stand seit August 2022.
Verkauf von Fiat 500e läuft nicht - Stellantis zieht weitere Reißleine
Wegen der schwachen Nachfrage nach seinem elektrisch betriebenen Fiat 500 verlängert der französisch-italienische Autobauer Stellantis den Produktionsstopp für das Modell bis November. Das Unternehmen hatte zuvor angekündigt, den Bau des 500e bis zum 11. Oktober einstellen zu wollen. Der Markt für Elektroautos in Europa sei "in großen Schwierigkeiten", teilte Stellantis mit. Trotz des vorübergehenden Produktionsstopps bekräftigte Stellantis den Plan, 100 Millionen Euro in den Fiat 500e mit einer Hochleistungsbatterie zu investieren. Ab Anfang 2026 soll mit der Produktion des neuen 500er Hybrid begonnen werden.
Investor angelt sich Techem für Milliardenbetrag
Techem bekommt den nächsten Finanzinvestor als Eigentümer. Die schweizerische Partners Group verkauft den Energiedienstleister aus dem hessischen Eschborn für 6,7 Milliarden Euro an die US-Beteiligungsgesellschaft TPG, die sich den singapurischen Staatsfonds GIC als Co-Investor an die Seite geholt hat, wie Techem bekanntgibt. Partners Group hatte parallel lange einen Börsengang geprüft. Die Schweizer hatten Techem 2018 zusammen mit den beiden Co-Investoren CDPQ und OTPP für 4,6 Milliarden Euro gekauft. Sie steigen ebenfalls aus.
Für Techem ist TPG der dritte Private-Equity-Investor: Die australische Macquarie hatte die Firma 2008 für knapp 1,5 Milliarden Euro gekauft und von der Börse genommen, zehn Jahre später wurde sie an Partners Group weiterverkauft. Die 1952 gegründete Techem mit gut 4000 Mitarbeitern ist über das reine Ablesen von Verbrauchsdaten zu Heizung oder Wasser hinausgewachsen und hat sich einer energieeffizienten Bewirtschaftung von Gebäuden verschrieben. Techem ist in 18 Ländern aktiv.
Ölpreise drehen deutlich ins Minus
Die Ölpreise haben am Nachmittag den Rückwärtsgang eingelegt. Die Notierungen für Brent und WTI fielen deutlich um 1,5 beziehungsweise 1,3 Prozent. Die OPEC+ wird einen Teil ihrer Produktionskürzungen vom Dezember schrittweise zurücknehmen, was die Besorgnis über einen überversorgten Markt im nächsten Jahr schürt, hieß es.
Analysten zufolge hat sich der Markt aber gegenüber den Spannungen im Nahen Osten "zunehmend abgestumpft", da die Ölproduktion bisher nicht wesentlich beeinträchtigt wurde. Das Risiko einer Versorgungsunterbrechung würde sich jedoch drastisch erhöhen, wenn der Iran direkter involviert wäre.
Pfizer stößt in großem Stil Aktien von Sensodyne-Hersteller ab
Der US-Pharmakonzern Pfizer hat ein Aktienpaket am britischen Gesundheitskonzern Haleon im Wert von rund 3,26 Milliarden Dollar verkauft. Damit reduziert Pfizer seinen Anteil am Hersteller von Sensodyne-Zahnpasta und den Schmerzmitteln Panadol und Advil auf 15 von zuvor 22,6 Prozent, wie der Konzern mitteilte. Die Aktien wurden zu je 380 Pence platziert, ein Abschlag von 3,3 Prozent gegenüber Haleons Schlusskurs am Vortag. Pfizer, das nach dem Verkauf weiterhin der größte Anteilseigner von Haleon ist, hatte letztes Jahr angekündigt, seinen Anteil innerhalb weniger Monate "langsam und methodisch" zu reduzieren.
Winterkorn-Strafprozess ausgesetzt
Im Strafverfahren gegen den früheren VW-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn ist die Hauptverhandlung wegen Verhandlungsunfähigkeit des 77 Jahre alten Angeklagten ausgesetzt worden. Wie das Landgericht Braunschweig mitteilte, wurden alle anberaumten Fortsetzungstermine gestrichen. Es werde eine Neuansetzung der Hauptverhandlung im ersten Quartal 2025 geprüft.
Laut dem medizinischen Sachverständigengutachten zur Reise- und Verhandlungsfähigkeit Winterkorns werde dieser mindestens in den nächsten Monaten nicht in der Lage sein, an Gerichtsverhandlungen teilzunehmen, so das Gericht weiter. Die Hauptverhandlung könne deshalb nicht binnen der gesetzlich vorgeschriebenen Unterbrechungsfrist fortgesetzt werden.
Märkte zwischen Wachstumssorgen und Zinshoffnung
Die Märkte befinden sich kurz vor dem letzten Quartal des Jahres in einem Spannungsfeld aus Konjunktursorgen und Hoffnung auf weitere Zinssenkungen. Worauf sich Marktteilnehmer in den kommenden Monaten einstellen können, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Ann-Katrin Petersen von der Fondsgesellschaft Blackrock.
Anleger haben keine Lust auf Luxus
Auch die Luxusgüter-Aktien werden zum Start des neuen Quartals von den Investoren verschmäht. Besonders geballt im Minus zeigten sich die Luxus-Komponenten mit Burberry, Moncler, Kering, LVMH und Dior mit 1,5 bis 1,9 Prozent Minus. "Es ist auffallend, dass sich Luxus trotz der deutlich verbesserten Aussichten für China nicht erholt", sagt ein Händler. Dies könne ein Indiz sein, dass der Sektor selbst mit Blick in Richtung Weihnachtsgeschäft für Investoren nicht mehr attraktiv sei.
Schaeffler + Vitesco = Schaeffler
Die Fusion der beiden Unternehmen Schaeffler und Vitesco zu einem der zehn größten Autozulieferer der Welt ist abgeschlossen. Mit dem Eintrag der Transaktion ins Handelsregister wurde die Verschmelzung heute wirksam, wie das Unternehmen im mittelfränkischen Herzogenaurach mitteilte.
Das neue Unternehmen fungiert unter dem Namen Schaeffler. Es hat nach der Verschmelzung nun weltweit mehr als 100 Werke und rund 120.000 Beschäftigte. Für das Jahr 2023 weist es demnach pro forma einen Jahresumsatz von insgesamt rund 25 Milliarden Euro auf. Schaeffler hatte ohne Vitesco im Jahr 2023 einen Umsatz von 16,3 Milliarden Euro erzielt. Vitesco war 2019 aus der ehemaligen Antriebssparte von Continental hervorgegangen und 2021 selbst an die Börse gebracht worden.
Neues vom Geldmarkt - Euribors fallen auf neue Jahrestiefs
Die Euribors mit Laufzeiten von 3 und 6 Monaten sind am europäischen Geldmarkt auf neue Jahrestiefs gefallen. Der Preisdruck in der Eurozone hat im September deutlich nachgelassen. Die jährliche Inflationsrate sank auf 1,8 (Vormonat: 2,2) Prozent, und liegt damit deutlich unter dem EZB-Ziel von 2,0 Prozent. Das spricht dafür, dass die EZB im Oktober die Zinsen erneut senken wird. Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität hat derweil beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 8,146 Milliarden Euro nach 12,448 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 3,65 Prozent zugeteilt.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,30 - 3,65 (3,39 - 3,60), Wochengeld: 3,35 - 3,70 (3,39 - 3,60), 1-Monats-Geld: 3,32 - 3,74 (3,36 - 3,60), 3-Monats-Geld: 3,20 - 3,60 (3,20 - 3,45), 6-Monats-Geld: 3,00 - 3,40 (3,05 - 3,30), 12-Monats-Geld: 2,71 - 2,98 (2,70 - 3,00), Euribors: 3 Monate: 3,2520 (3,2790), 6 Monate: 3,0920 (3,1050), 12 Monate: 2,7490 (2,7470)
Neue Commerzbank-Chefin betont die Eigenständigkeit
Die neue Chefin der vom italienischen Konkurrenten Unicredit umworbenen Commerzbank, Bettina Orlopp, hat zu ihrem Amtsantritt die Mitarbeiter auf die Strategie des Geldhauses eingeschworen. Diese "basiert auf der Eigenständigkeit der Bank", sagte Orlopp in einer Video-Botschaft an das Commerzbank-Team.
"Das gesamte Vorstandsteam und ich sind von dieser Strategie überzeugt und wir werden uns mit aller Kraft für diese Strategie und die Weiterentwicklung unserer Bank einsetzen", versicherte sie. Dafür müssten alle bei der Commerzbank als ein Team zusammenstehen. Auch die Unicredit sprach sie in ihrer Botschaft an. Die Italiener seien bei der Commerzbank eingestiegen - und wollten womöglich mehr. "Das haben wir uns nicht ausgesucht", sagte Orlopp.
Teilerfolg für Amazon gegen US-Wettbewerbshüter
Amazon hat im Streit mit der US-Wettbewerbsbehörde FTC um mögliche wettbewerbswidrige Praktiken einen Teilerfolg erzielt. Ein Bundesgericht in Seattle unter Bezirksrichter John Chun gibt einem Antrag von Amazon statt und wies einen Teil der Klagen ab. Gerichtsunterlagen zufolge darf die FTC aber alle Klagen weiter verfolgen, die der Richter nicht dauerhaft abgewiesen hat. Details zum Urteil blieben zunächst unklar.
Die FTC hatte unter anderem ins Feld geführt, Amazon wende wettbewerbswidrige Taktiken an, um seine Vorherrschaft unter den Online-Superstores und -Marktplätzen aufrechtzuerhalten. Amazon hatte derweil die Abweisung der Klage beantragt, da die Behörde keine Beweise für eine Schädigung der Verbraucher vorgelegt habe. Der Fall ist einer von fünf Klagen, in denen die Kartellbehörden der FTC und des US-Justizministeriums gegen die großen Technologiekonzerne wie Amazon und Google vorgehen.
Euro fällt unter wichtige Marke
Der Euro ist zum US-Dollar um 0,4 Prozent auf 1,1093 Dollar gefallen. Er könnte noch weiter fallen, nachdem EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine Zinssenkung im Oktober angedeutet und US-Notenbankchef Jerome Powell Erwartungen einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik einen Dämpfer verliehen hat.Euro / Dollar
"Die Vorstellung, dass eine auf Inflation bedachte EZB bei der Lockerung vorsichtiger vorgehen würde als die Fed, bröckelt", sagte ING-Analyst Francesco Pesole.
DAX mit kleinem Plus
Hier ein kurzer Blick auf das Frankfurter Börsengeschehen: Der DAX hat sich im positiven Bereich halten können. Am Mittag gewann er 0,2 Prozent auf 19.370 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 0,1 Prozent höher bei 5005 Stellen.
Tochter zahlt: Siemens Energy bekommt in den USA ein Problem vom Tisch
Eine US-Tochterfirma von Siemens Energy will in den USA 104 Millionen Dollar zahlen, um Ermittlungen zum Schummeln bei einer Auftragsbewerbung zu beenden. Darauf hat sich das Unternehmen mit dem US-Justizministerium geeinigt. Der Fall geht auf 2019 zurück, also auf einen Zeitpunkt vor der Abspaltung von der ehemaligen Mutter Siemens. Damals bewarb sich die amerikanische Siemens-Tochter um einen Turbinenauftrag des Energieversorgers Dominion aus Virginia. Als Rivalen waren General Electric und Mitsubishi Heavy Industries im Rennen.
Gerichtsunterlagen zufolge beschafften frühere Mitarbeiter der US-Tochter über einen Beschäftigten von Dominion Informationen zu Angeboten der Konkurrenten. Die US-Tochter orientierte sich demnach daran, gestaltete das Angebot günstiger und gewann den Auftrag. Dominion strich das Projekt allerdings im Sommer 2020.
Eurozonen-Inflation sinkt unter EZB-Zielmarke
Der Preisdruck in der Eurozone hat im September deutlich nachgelassen. Die jährliche Inflationsrate sank auf 1,8 (Vormonat: 2,2) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Volkswirte hatten eine Rate von 1,8 Prozent vorhergesagt. Die Inflationsrate ist damit unter das EZB-Ziel von zwei Prozent gerückt.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, sank im September leicht. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate sank von 2,8 auf 2,7 Prozent. Ökonomen hatten mit einem stabilen Wert von 2,8 Prozent gerechnet.
Industrie in der Eurozone rutscht tiefer in die Krise
Die Eurozonen-Industrie ist im September noch tiefer in den rezessiven Bereich gerutscht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor sank auf 45,0 (Vormonat: 45,8) Punkte, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 44,8 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
Die Industrie verzeichnete beschleunigte Rückgänge bei Schlüsselindikatoren wie Produktion, Auftragseingang, Beschäftigung und Einkaufsmenge. Auch die Lagerbestände wurden erneut abgebaut, während die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf ein Zehnmonatstief gesunken sind.
Fed-Chef Powell rechnet mit zwei weiteren Zinssenkungen
US-Notenbankchef Jerome Powell rechnet in diesem Jahr noch mit zwei weiteren Zinssenkungen um insgesamt 50 Basispunkte. "Wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, wird sich die Zinspolitik mit der Zeit in Richtung einer neutraleren Haltung bewegen", erklärt er. Die Fed folge jedoch keinem festgelegten Kurs. "Wir werden unsere Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffen."
Die Fed hat unlängst die Zinswende vollzogen und den geldpolitischen Schlüsselsatz kräftig gesenkt - auf die neue Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Die Währungshüter haben weitere Schritte nach unten fest ins Auge gefasst. Laut ihrem jüngsten Zinsausblick könnte das geldpolitische Niveau noch dieses Jahr um einen halben Prozentpunkt sinken. Nach weiteren Senkungen dürfte der Leitzins dann 2026 in einer Spanne von 2,75 bis 3,00 Prozent landen.
Autowerte bluten weiter
Auch heute bereitet der Autosektor Sorgen. Er kann sich vom dienstäglichen Absturz nicht erholen. Hauptverlierer sind Renault mit minus 2,3 und Volvo Cars mit minus 1,7 Prozent, Michelin fallen um 1,2 Prozent. Stellantis erholen sich derweil um 1,1 Prozent, Händler sehen hier aber zunächst nur Short-Eindeckungen. Das Minus der deutschen Autobauer BMW, VW und Mercedes zwischen 0,7 und 1,4 Prozent.
Ende einer langen Geschichte: Adnoc krallt sich Covestro
Nun ist es offiziell: Der Ölriese Adnoc ist nach langem Werben um den Kunststoff-Konzern Covestro am Ziel. Der Staatskonzern aus Abu Dhabi übernimmt das Leverkusener Unternehmen für bis zu 16 Milliarden Euro. Adnoc bietet die bereits im Sommer in Aussicht gestellten 62 Euro je Aktie, wie die beiden Unternehmen nun mitteilten. Zusätzlich zeichnet Adnoc eine Kapitalerhöhung um zehn Prozent, die Covestro weitere knapp 1,2 Milliarden Euro in die Kasse spült.
Adnoc umgarnt das DAX-Unternehmen bereits seit mehr als einem Jahr. Ende Juni begannen konkrete Verhandlungen. Nun unterzeichneten Adnoc und Covestro eine Investitionsvereinbarung.
Ölpreise klettern weiter
Am Rohstoffmarkt ziehen die Ölpreise erneut an, da die Aussicht auf ein zusätzliches Angebot bei einem schwachen globalen Nachfragewachstum die Sorgen über mögliche Exportstörungen im Nahen Osten ausglich. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuert sich um 0,3 Prozent auf 71,93 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 0,3 Prozent fester bei 68,38 Dollar.
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Rückversicherer unter Abgabedruck
Eine Herabstufung macht einem Händler zufolge Munich Re zu schaffen. Die Aktien des weltgrößten Rückversicherers geben knapp zwei Prozent nach. JPMorgan habe die Titel auf "Neutral" von zuvor "Overweight" zurückgestuft.
DAX-Anleger brauchen starke Nerven
In den ersten Handelsminuten des neuen Börsenmonats Oktober geht es für den DAX leicht aufwärts. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,2 Prozent im Plus bei Kursen um 19.360 Punkte. Gestern hatte er 0,8 Prozent auf 19.324 Zähler eingebüßt, nachdem er in der Vorwoche bis an die 19.500er-Marke herangelaufen war. "Der DAX hat im eigentlich schlechtesten Börsenmonat des Jahres, dem September, gut zwei Prozent zugelegt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Nun wartet mit dem Oktober einer der volatilsten", erklärt sie. "Im Blick haben die Anleger heute die Euroraum-Inflation, könnten die Daten doch Hinweise auf die weitere Zinspolitik der Europäischen Zentralbank liefern."
Covestro wird zum Highflyer
Einen kräftigen Kurssprung bei Covestro erwarten Händler am Dienstag. Der DAX-Wert dürfte für rund 11,7 Milliarden Euro an die Abu Dhabi National Oil Co (Adnoc) gehen, berichten Kreise. Die Aktien reagierten gestern bereits in der Nachbörse mit einem Sprung von rund 55 auf 58 Euro. Der Angebotspreis wird bei 62 Euro erwartet.
So reagiert der Nikkei auf den 4,8-Prozent-Rutsch
Nach dem Kursdebakel zum Wochenauftakt mit einem Minus von 4,8 Prozent, ist die Börse in Tokio heute auf Erholungskurs. Der Nikkei steigt um 2,0 Prozent auf 38.687 Punkte. Gestern hatten Spekulationen stark auf die Stimmung gedrückt, dass der designierte Premier Ishiba die Steuern erhöhen und die Ausgaben senken könnte und zudem den eingeleiteten Straffungskurs der japanischen Notenbank unterstütze. Bei der Gegenbewegung hilft der Yen. Er hat sich gegenüber der gleichen Vortageszeit merklich auf 144,32 je Dollar abgeschwächt.
Im australischen Sydney gehen die Gewinne von gestern wieder verloren. Der ASX/200-Index kommt um 0,8 Prozent von seinem Rekordhoch zurück. Händler sprechen von einer Verschnaufpause nach der jüngsten Rekordjagd - trotz positiver Vorgabe des US-Aktienmarkts und der Ankündigung weiterer Zinssenkungen durch US-Notenbankchef Powell.
An den Börsen in China pausiert das Geschäft am Dienstag feiertagsbedingt ebenso wie in Korea. In Shanghai wird wegen der gerade begonnenen sogenannten Goldenen Woche erst am Dienstag der kommenden Woche wieder gehandelt, in Hongkong und in Seoul am Mittwoch wieder.
Inflationsgespenst? Rezessionssorgen im Fokus
Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge mit Gewinnen starten. Zum Wochenanfang hatte der deutsche Leitindex nach der vorangegangenen Rekordjagd eine Verschnaufpause eingelegt und war um knapp ein Prozent auf 19.325 Punkte gesunken. "In den kommenden Monaten geht es darum, die Konjunktur wieder flott zu kriegen und dafür müssen alsbald weitere geldpolitische Lockerungen her", sagt Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets. "Das Inflationsgespenst ist schon längst einer anhaltenden wirtschaftlichen Talfahrt und damit der Angst vor einer tiefen Rezession gewichen."
Nach den deutschen Verbraucherpreisen stehen im Tagesverlauf die Inflationsdaten aus dem Euroraum für September an. Experten erwarten einen Rückgang auf 1,9 Prozent. Sinkende Energiepreise hatten die Teuerungsrate im August auf 2,2 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit gut drei Jahren gedrückt. Die EZB hat auf den nachlassenden Preisauftrieb im Juni mit der Zinswende reagiert und im September einen weiteren Lockerungsschritt folgen lassen. Investoren spekulieren, dass es angesichts der eingetrübten Konjunktur schon im Oktober auf der Zinstreppe weiter nach unten gehen könnte.
Punktsieg für Tesla und Musk vor US-Gericht
Tesla und Vorstandschef Elon Musk haben einen juristischen Sieg in Bezug auf Aussagen zur Autopilot-Technologie errungen. Ein Bundesgericht in San Francisco weist eine Aktionärsklage ab, die ihnen vorwarf, Investoren mit übertriebenen Angaben getäuscht zu haben. Richterin Araceli Martinez-Olguin begründet die Entscheidung damit, dass die Kläger nicht ausreichend nachweisen konnten, dass Tesla und Musk für angeblich falsche Versprechungen haftbar gemacht werden sollten. Einige der umstrittenen Aussagen seien nicht unbedingt falsch oder könnten als Zukunftserwartungen verstanden werden. Die Aktionäre hatten argumentiert, Tesla und Musk hätten fälschlicherweise behauptet, kurz vor der Einführung einer Technologie zu stehen, die sicherer sei als das Fahren durch einen Menschen. Tatsächlich sei die Technologie jedoch mit Sicherheitsproblemen behaftet.
Trotz dieses Erfolgs sieht sich Tesla weiterhin mit Ermittlungen des US-Justizministeriums und der Börsenaufsicht SEC sowie einer Klage der kalifornischen Verkehrsbehörde wegen seiner Behauptungen zum autonomen Fahren konfrontiert.
Milliardenschwere Übernahme von Covestro steht an
Der Ölriese Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) steht vor dem Kauf des Chemiekonzerns Covestro für mehr als 13 Milliarden Dollar. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen berichtet, könnte der Konzern aus Abu Dhabi den Deal noch in dieser Woche bekanntgeben. Ende August hatten Insider der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass Adnoc vor dem Abschluss der Due Diligence für die Übernahme von Covestro stehe. Der Leverkusener Kunststoffkonzern hatte Ende Juni erklärt, mit Adnoc in konkrete Verhandlungen einzutreten. Covestro ist die ehemalige Kunststofftochter von Bayer, die der Pharma- und Agrarkonzern 2015 an die Börse gebracht hatte.
Neuwagen sind deutlich teurer
Neuwagen sind hierzulande zuletzt deutlich teurer geworden. Die durchschnittlichen Transaktionspreise für die 20 beliebtesten Verbrenner haben seit April kräftig angezogen, wie eine Auswertung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer ergibt. Auch Elektroautos legten zu, allerdings deutlich langsamer, wodurch der Preisabstand zwischen den beiden Antriebsarten geschrumpft ist.
Für September stellt Dudenhöffer bei den 20 wichtigsten Verbrennern im Schnitt Transaktionspreise von rund 33.000 Euro fest. Das waren gut 10 Prozent mehr als noch im April. Bei den wichtigsten Elektroautos verlief der Anstieg deutlich langsamer. Hier ging es um gut 4 Prozent auf 40.500 Euro nach oben. Die Werte müssen zwar mit einer gewissen Vorsicht interpretiert werden, weil sie ohne Gewichtung der Absatzzahlen der einzelnen Modelle errechnet wurden, sie geben aber dennoch einen guten Blick auf die Entwicklung des Marktes.
Exportwerte sind der Renner an Asien-Börsen
Die asiatischen Aktienmärkte legen in der Nähe ihrer Zweieinhalbjahreshochs eine Verschnaufpause ein. Die Anleger zeigen sich zurückhaltend, nachdem jüngste Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell Hoffnungen auf baldige deutliche Zinssenkungen gedämpft hatten. Auch die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten tragen zur Zurückhaltung bei. Während die Börsen auf dem chinesischen Festland für den Rest der Woche geschlossen bleiben, steigen in Tokio der Nikkei-Index um 1,5 Prozent auf 38.476,33 Punkte und der breiter gefasste Topix um 1,2 Prozent auf 2678,40 Zähler. Vor allem Rüstungsaktien gehören zu den Gewinnern angesichts der Aussicht, dass der bisherige Verteidigungsminister Shigeru Ishiba neuer Ministerpräsident werden könnte. "Der Markt geht davon aus, dass diese Titel von Berichten über Schlüsselmitglieder des neuen Kabinetts profitieren werden", sagt Tomochika Kitaoka von Nomura Securities.
Auch Exportwerte legen zu, begünstigt durch den schwächeren Yen. Schwermaschinenhersteller sind die drei größten prozentualen Gewinner im Nikkei, wobei Kawasaki Heavy Industries um 8,32 Prozent, Mitsubishi Heavy Industries um 7,82 Prozent und IHI um 6,95 Prozent anziehen. Auch die Exporteure können aufgrund des schwächeren Yen zulegen. Toyota Motor steig um 0,9 Prozent und Honda Motor um 1,72 Prozent.
Die Anleger warten nun auf die US-Arbeitsmarktdaten, um mehr Klarheit über das Tempo der US-Zinssenkungen zu erhalten. Da sich die Fed derzeit auf den Arbeitsmarkt konzentriere, seien die heute anstehenden Daten zu den offenen Stellen im August und der ISM-Einkaufsmanagerindex für September wichtig für die Zinserwartungen und den Dollar, so Kristina Clifton von der Commonwealth Bank of Australia (CBA). "Ich denke, wir werden einige unruhige Handelstage erleben, bis die US-Daten eintreffen", sagt Matt Simpson von City Index.
"Die Messlatte hängt noch ein bisschen höher"
Zum September-Abschluss gibt es an der Wall Street noch einmal Rekorde für den Dow Jones und den S&P 500. Für letzteren ist es der beste September seit mehr als einem Jahrzehnt. Der nun laufende Oktober genießt den Ruf, oft turbulent und wechselhaft zu sein. "Mal sehen, ob das diesmal zutrifft", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Jens Korte. Er blickt voraus.
Japans Wirtschaft überrascht
Das Geschäftsklima in der japanischen Großindustrie ist in den drei Monaten bis September stabil geblieben. Der vierteljährliche Tankan-Bericht zeigt einen unveränderten Wert von plus 13 für das Vertrauen in der Großindustrie, was den Markterwartungen entspricht, wie die Bank of Japan (BOJ) mitteilt. Die Stimmung im Dienstleistungssektor verbesserte sich von plus 33 auf plus 34 Punkte und übertraf damit die Markterwartungen von plus 32. Die Daten deuten darauf hin, dass sich die japanische Wirtschaft trotz des schwachen globalen Wachstums weiter erholt. Insbesondere der Dienstleistungssektor profitiert von einer robusten Binnennachfrage.
Das ist los im frühen Devisengeschäft
Im asiatischen Devisenhandel legt der Dollar zu, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell Spekulationen über weitere drastische Zinssenkungen eine Absage erteilt hatte. Der Dollar steigt 0,2 Prozent auf 143,94 Yen und leicht auf 7,0176 Yuan. Der Euro bleibt nahezu unverändert bei 1,1140 Dollar und zieht leicht auf 0,9416 Franken an.
Euro / Dollar n
Inflation im Wellness-Bereich - DAX-Anleger blicken in die USA
Nach der starken Vorwoche hat der DAX gestern erst einmal durchgeschnauft. Der deutsche Börsenleitindex, der am vergangenen Freitag an der 19.500er-Marke angeklopft hatte, schloss 0,7 Prozent tiefer mit einem Stand von 19.325 Zählern. Auch an der Wall Street zeigten sich die Anleger zum Teil zurückhaltend.
Zu Wochenbeginn standen die Autotitel im Blick, denn am Freitag hatte VW eine Gewinnwarnung abgegeben, gestern dann die Opel-Mutter Stellantis ihre Ergebnismarge gekappt. Heute könnten sich andere Themen in den Vordergrund drängen. Nachdem gestern schon die deutschen Inflationsdaten, auf vorläufiger Basis, ein positives Sognal geliefert haben, können heute die Verbraucherpreiszahlen aus dem Euroraum nachziehen. Experten erwarten einen Rückgang auf 1,9 Prozent. Sinkende Energiepreise hatten die Teuerungsrate im August auf 2,2 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit gut drei Jahren gedrückt. Die EZB hat auf den nachlassenden Preisauftrieb im Juni mit der Zinswende reagiert und im September einen weiteren Lockerungsschritt folgen lassen. Investoren spekulieren, dass es angesichts der eingetrübten Konjunktur schon im Oktober auf der Zinstreppe weiter nach unten gehen könnte.
Unternehmensseitig blicken die Anleger in Richtung USA – und auf den Adidas-Rivalen Nike. Der weltgrößte Sportartikelkonzern steckt in der Krise. Analysten erwarten, dass das US-Unternehmen seine ohnehin negativen Prognosen für das Geschäftsjahr noch senken wird, wenn es die Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Von Juni bis August dürfte der Umsatz nach ihren Schätzungen um zehn Prozent gesunken sein, so stark wie seit der Corona-Krise nicht mehr. Der Gewinn soll sich fast halbiert haben. Elliott Hill, den Nike aus dem Ruhestand zurückgeholt hat, soll als Vorstandschef die Trendwende schaffen, er fängt aber erst Mitte Oktober an. Um ihm einen unbelasteten Start zu ermöglichen, werde Nike alles Negative in das erste Quartal packen, was möglich sei, sagten Analysten.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.