DAX arbeitet sich weiter hoch - Politische Risiken bleiben aber
An der Frankfurter Börse ist es mit den Kursen nach oben gegangen. Stützend wirkte dabei der Handel an der Wall Street. Händler sprachen aber auch von einer Gegenbewegung auf die jüngsten Abschläge in Europa. "Nun hat sich die Stimmung merklich beruhigt, die jüngsten Verluste werden als übertrieben angesehen", so ein Marktteilnehmer.
Der Blick der Anleger ging erneut nach Frankreich. Dass Marine Le Pen nun ankündigte, mit Präsident Emmanuel Macron zusammenzuarbeiten, falls sie die Parlamentswahl gewinne, habe die Bedenken zumindest etwas gelindert. Die Äußerungen ließen hoffen, dass sie sich im Falle eines Wahlsieges ihrer Partei benehmen werde, kommentierte die Commerzbank. Händler warnten trotzdem, die politischen Risiken seien weiterhin nicht vom Tisch.
Der DAX gewann 0,4 Prozent und wies zum Ende des Xetra-Handels 18.132 Punkte auf. Der deutsche Leitindex schaffte als Tageshoch immerhin 18.214 Zähler. Der EUROSTOXX50 notierte 0,7 Prozent höher bei 4913 Stellen. Kaum Impulse lieferte indes das ZEW-Barometer: Börsenprofis blicken trotz der anziehenden Weltwirtschaft nur etwas optimistischer auf die deutsche Konjunktur. Das Barometer für die Erwartungen in den kommenden sechs Monaten stieg im Juni überraschend nur minimal um 0,4 Punkte auf 47,5 Zähler.
Auf der Negativseite lagen die Hersteller von Konsumgütern des täglichen Bedarfs. Hier verloren Beiersdorf an ihrem Kapitalmarkttag 2,8 Prozent. Dem DAX-Konzern zufolge läuft das Geschäft mit teuren Hautpflegemitteln in China nach wie vor schlecht. Die Mittelfristziele hat der Nivea-Hersteller bekräftigt. Adidas gaben weitere 1,4 Prozent ab, der Kurs war bereits am Montag mit Korruptionsvorwürfen in China gefallen.
Auf der Gewinnerseite im DAX stiegen Qiagen mit den starken Aussagen vom Kapitalmarkttag zum Wochenauftakt weitere 1,7 Prozent.