DAX marschiert zügig los, wird dann aber zurückgepfiffen
Dritter Tag mit Gewinnen: Der deutsche Aktienmarkt hat sich weiter vorgewagt. Allerdings waren die Gewinne am Vormittag noch kräftiger - am Nachmittag bröckelten sie ab. Mit dem positiven Handelsbeginn an der Wall Street stabilisierten sich die Indizes wieder auf niedrigerem Niveau.
Einem Händler zufolge bleibt das Umfeld aber schwierig. Denn der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), die zu hohe Inflation einzudämmen, sei nach wie vor groß. Der Notenbank bleibe nichts anderes übrig als die Zinsen schneller als bislang gedacht anzuheben. Hoffnung biete aktuell "nur der Glaube, dass die EZB einen Mittelweg finden wird".
Relativ positiv gestimmt ist Jochen Stanzl von CMC Markets: "Die Lage in den Unternehmen ist nicht so schlecht wie die Stimmung", sagt er. "Die Zahl der Gewinnwarnungen sei niedrig (...) Die viel diskutierten negativen Nachrichten von der Inflation über den Krieg in der Ukraine bis hin zur zügigen geldpolitischen Wende seien bekannt und rissen niemanden mehr vom Hocker."
Am Ende ging der DAX mit plus 0,2 Prozent auf 13.292 Punkte aus dem Handel, sein Tageshoch lag bei 13.444 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,7 Prozent höher bei 3494 Stellen.
Bei den Einzelwerten verloren Bayer 2,1 Prozent. Der Supreme Court in den USA will sich nicht mit einem Berufungsantrag des Leverkusener DAX-Unternehmens im Fall Edwin Hardeman befassen. Dieser bekam wegen seiner Krebserkrankung 25 Millionen Dollar Schadensersatz zugesprochen, weil sie auf Roundup zurückgeführt wurde.
Im DAX gewannen Mercedes-Benz 1,9 Prozent, Sartorius 1,5 Prozent und Covestro 1,5 Prozent. Dagegen fielen Zalando um 1,5 Prozent.
Im MDAX verloren Fuchs Petrolub 0,2 Prozent. Der Schmierstoffhersteller will bis zu 200 Millionen Euro für Aktienrückkäufe ausgeben, die sich allerdings bis Ende März 2024 erstrecken sollen.