DAX erholt sich vom jüngsten Rücksetzer
Der deutsche Aktienmarkt hat sich noch etwas vom jüngsten Rücksetzer erholt. Der DAX zog um 0,4 Prozent auf 21.506 Punkte an. Auf der Gewinnerseite schossen Infineon nach ihrem Zahlenwerk zweistellig nach oben. Mit Blick auf den Gesamtmarkt hieß es, die laufende Erholung sollte nicht überbewertet werden, die Stimmung bleibe von der Diskussion um die US-Zollpläne belastet. Die Unsicherheit zeigte sich auch im Goldpreis: Die Feinunze Gold war am Nachmittag mit zeitweise gut 2.845 Dollar so teuer wie nie zuvor.
Während US-Präsident Donald Trump die angedrohten zusätzlichen Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada zunächst für einen Zeitraum von 30 Tagen ausgesetzt hat, scheint mit China keine schnelle Einigung gefunden worden zu sein. Auch wenn der angedrohte Zoll mit 10 Prozent am unteren Ende der Eskalationsskala liegt, scheint ein Handelskrieg wahrscheinlich.
Infineon hat für die Analysten von Warburg starke Geschäftszahlen für das erste Quartal vorgelegt und die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 nach oben angepasst. Dabei habe der starke US-Dollar eine entscheidende Rolle gespielt. Der Umsatz im Auftaktquartal lag mit 3,4 Milliarden Euro klar über den Erwartungen und auch über der Prognose von 3,2 Milliarden Euro. Rund die Hälfte des positiven Effekts sei auf den starken Dollar zurückzuführen. Infineon gewannen 10,4 Prozent.
Infineon
Gestützt wurde der DAX auch von SAP, die 1,6 Prozent gewannen und mit 267,30 Euro schon wieder in der Nähe des jüngsten Allzeithochs schlossen. In der neuen Rangliste für den paneuropäischen Blue-Chip-Index Stoxx-50 haben die Aktien von SAP nun Novo Nordisk überholt und sind damit auf Platz 2 vorgerückt, nur ASML sind noch höher kapitalisiert.
Die Geschäftszahlen für das vierte Quartal von Siltronic sind mehr oder weniger erwartungsgemäß ausgefallen, allerdings wird die Dividende noch viel stärker gekürzt als geschätzt. Der Ausblick lese sich vorsichtig, so werde das erste Halbjahr 2025 deutlich unter dem zweiten Halbjahr 2024 erwartet, Besserung sei auch für das kommende Jahr nicht in Sicht, so ein Händler. Der Kurs stürzte um 8,1 Prozent ab.
Bericht über Untersuchung in China drückt Intel
Ein Medienbericht über eine mögliche Untersuchung in China drückt die Aktie des US-Chipkonzerns Intel. Die Papiere verlieren an der Wall Street bis zu knapp zwei Prozent. Die chinesischen Regulierungsbehörden erwögen, eine formelle Untersuchung gegen das Unternehmen aus Kalifornien einzuleiten, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die Art der Untersuchung sei noch unklar. Kurz nach der Einführung von US-Zöllen auf Importe aus China leitete die Volksrepublik eine Kartelluntersuchung gegen die Alphabet-Tochter Google ein. Zwei weitere US-Unternehmen, Illumina und PVH, wurden auf eine schwarze Liste gesetzt.
Pfizer steckt Rückgang bei Covid-Impfstoffen gut weg
Der US-Pharmakonzern Pfizer hat sich im vierten Quartal dank Sparmaßnahmen besser als gedacht geschlagen. Der bereinigte Gewinn kletterte auf 3,59 Milliarden Dollar von 593 Millionen vor Jahresfrist, wie Pfizer mitteilte. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 63 (Vorjahreszeitraum: zehn) Cent und damit deutlich über den Analystenschätzungen von 47 Cent.
Der Rückgang der Covid-19-Impfstoffverkäufe fiel geringer aus als befürchtet und trug dazu bei. "Unsere Umsatzschwankungen gehören weitgehend der Vergangenheit an, da die Unsicherheiten rund um Covid zurückgegangen sind", sagte Finanzchef David Denton. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel an der Wall Street um zwei Prozent zu. Im vergangenen Jahr fielen die Anteilsscheine allerdings um fast acht Prozent und werden zu weniger als der Hälfte ihres Wertes auf dem Höhepunkt der Pandemie gehandelt.
"Protektionismus ist in Amerika salonfähig geworden"
Heute zu Gast in der Telebörse: Michael Hünseler, LBBW.
US-Landtechnik-Anbieter leiden unter chinesischen Gegenzöllen
Die chinesischen Gegenzölle auf Importe aus den USA drücken die Aktien der US-Agrartechnikanbieter. Die Papiere von Unternehmen wie AGCO, Caterpillar und Deere verlieren vor US-Handelsstart zwischen rund einem und fast zehn Prozent.
Die Volksrepublik kündigte unter anderem Zölle in Höhe von zehn Prozent auf die Einfuhr von US-Landwirtschaftsmaschinen an. Die Maßnahme dürfte auch für einige LKWs gelten. Es bleibt unklar, ob damit auch der Cybertruck von Tesla gemeint ist. Der Elektroautopionier wartet derzeit auf die Genehmigung der chinesischen Behörden, den elektrisch angetriebenen Pick-up in China verkaufen zu dürfen. Die Aktien von US-LKW-Bauern wie Oshkosh und Paccar geben vorbörslich 1,4 bis 3,3 Prozent nach, während Tesla um knapp ein halbes Prozent vorrücken. Die chinesischen Zölle auf US-Produkte dürften am 10. Februar in Kraft treten.
Sorgen vor Handelskrieg belasten Wall Street weiter
Die Sorge vor einem Handelskrieg durch die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Importzölle belastet auch heute die Wall Street. Allerdings wird nach der Aussetzung der Zölle für Mexiko und Kanada für jeweils einen Monat nun auf eine Verhandlungslösung gehofft. Derweil hat China als Reaktion auf die US-Zölle von zehn Prozent angekündigt, seinerseits Importzölle auf bestimmte Güter aus den USA zu erheben, vor allem fossile Energieträger. Trump kündigte jedoch baldige Gespräche mit China an. Zudem will Trump auch höhere Zölle für Produkte aus der EU erheben.
Nach den Vortagesabgaben fällt der Dow-Jones-Index kurz nach der Eröffnung um weitere 0,1 Prozent auf 44.370 Punkte. Der S&P-500 zeigt sich wenig verändert und für die Nasdaq-Indizes geht es um jeweils 0,2 Prozent nach oben.
Sind kleinere Unternehmen dieses Jahr die Favoriten?
Trumps Zolldrohungen und die KI-Anwendung Deepseek halten die Börsen in Atem. Wie werden sich vor diesem Hintergrund die Kurse entwickeln? Hat Europa dieses Jahr die Nase vorn? Und sind jetzt wieder kleinere Unternehmen gefragt? Darüber diskutiert Raimund Brichta mit Edgar Walk von der Fondsgesellschaft Metzler Asset Management.
Estee Lauder plant massiven Stellenabbau
Der durch den zunehmenden Wettbewerbsdruck und die schwache Nachfrage in China gebeutelte US-Kosmetikkonzern Estee Lauder will zurück auf Wachstumskurs. Dafür weitet der Traditionskonzern seine Umstrukturierungspläne aus und baut 7000 Stellen ab, wie der MAC-Lippenstift-Hersteller mitteilte.
Der Vorstand rechne dafür mit Kosten in Höhe von 1,2 bis 1,6 Milliarden Dollar. Ziel sei es, in den nächsten Jahren wieder Umsatzwachstum und eine zweistellige bereinigte Gewinnmarge zu erwirtschaften. Im Vorjahr hatte Estee Lauder bereits Restrukturierungen angekündigt und dafür Kosten von bis 700 Millionen Dollar veranschlagt. Im abgelaufenen Quartal sanken die Erlöse um sechs Prozent auf vier Milliarden Dollar. Analysten hatten sogar mit einem Rückgang um 7,3 Prozent auf 3,97 Milliarden Dollar gerechnet.
Spotify übertrifft Gewinnprognose
Spotify übertrifft mit seiner Gewinnprognose die Markterwartungen deutlich. Der Musik-Streamingdienst rechnet im ersten Quartal mit einem operativen Ergebnis von 548 Millionen Euro, wie Spotify mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 450,6 Millionen Euro erwartet. Gestützt werden die Zahlen von einem stetigen Nutzerwachstum, Preiserhöhungen und gleichzeitigen Kostensenkungen. Im Schlussquartal legte der Umsatz um 16 Prozent auf 4,24 Milliarden Euro zu, der Bruttogewinn sprang um 40 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro.
Bei den monatlich aktiven Nutzern verbuchte Spotify einen Zuwachs von zwölf Prozent auf 675 Millionen. Die Zahl der Premium-Abonnenten, die den Großteil des Umsatzes ausmachen, erhöhte sich um elf Prozent. Für das laufende Quartal prognostizierte das Unternehmen aus Stockholm 678 Millionen monatlich aktive Nutzer und zwei Millionen zusätzliche Premium-Abonnenten, womit sich deren Gesamtzahl auf 265 Millionen erhöhen würde.
Trump sorgt mit Zoll-Wirrwar für Unsicherheiten
US-Präsident Donald Trump sorgt mit seinem Hin- und Her im Zollstreit mit Mexiko, Kanada und China für weltweites Erstaunen. Die Börsen reagieren auf jede Ankündigung aus dem Weissen Haus. In der Wirtschaft wächst die Angst vor Zöllen, die auch Deutschland treffen könnten.
Erdgaspreise sinken leicht
Der europäische Erdgaspreis gibt am Vormittag leicht nach, verharrt damit aber in der Nähe seines jüngsten 15-Monats-Hochs. Am niederländischen Drehkreuz TTF sinkt der marktführende Terminkontrakt um 1,8 Prozent auf 52,85 Euro je Megawattstunde.
"Die Gaspreise in Europa sind weiter gestiegen, und der TTF-Preis liegt derzeit auf dem Niveau von Ende 2023. Wir gehen jedoch weiterhin davon aus, dass der Markt im Jahr 2026 mit erheblichen LNG-Mengen rechnet, die den Preis drücken werden", merken die Analysten von DNB Markets an. Die EU benötige mehr LNG, um ihr Speicherfüllziel von 90 Prozent bis zum 1. November zu erreichen. Die Lagerbestände seien jedoch zügig zurückgegangen und die EU habe das Ziel zum 1. Februar von 50 Prozent Füllstand gerade so erreicht. Am Sonntag waren die Gasspeicher der EU zu 52,6 Prozent gefüllt, wobei es in Deutschland aufgrund der geringen Windstromerzeugung besonders hohe tägliche Nettoentnahmen gab.
Tequila bereitet Spirituosen-Hersteller Kopfschmerzen
Diageo liegen sehr schwach im Markt - der Kurs fällt um 3,9 Prozent auf 2.272 Pence. Damit liegen sie wieder an den Baisse-Tiefs vom Juli und November 2024. "Diageo gelten als extrem anfällig, falls die Zölle doch noch eingeführt werden", so ein Marktteilnehmer.
Diageo produziere Spirituosen in Mexiko, die dann in die USA exportiert würden. Zudem wurde in Mexiko vor dem Hintergrund des von US-Präsident Trump in dessen erster Amtszeit ausgehandelten Freihandelsabkommens gerade erst investiert. Im vergangenen Jahr hat Diageo allein Tequila im Wert von 1,6 Milliarden Dollar in die USA geliefert. "Sollte der Kurs unter 2.270 Pence fallen, würde sich die Baisse ausweiten", sagt der Marktteilnehmer. Anheuser-Busch Inbev mit der hohen Produktion in den USA sei derzeit möglicherweise die bessere Wahl in der Branche.
Logistiker DSV fürchtet schwache Nachfrage
Der weltweit aktive Logistik-Riese DSV fürchtet, dass die Auswirkungen der Zoll-Pläne des US-Präsidenten Donald Trump auf den Welthandel die Nachfrage dämpfen könnten. "Der Netto-Effekt ist schwer vorauszusagen, aber es könnte einen leichten Rückgang der Nachfrage geben", sagte Finanzchef Michael Ebbe Reuters.
Einzelne Kunden warteten bereits auf Klarheit über Trumps Vorgehen und würden deshalb Aufträge verschieben, sagte der Manager des dänischen Konzerns, der im vergangenen Jahr das Rennen um die Deutsche-Bahn-Tochter Schenker gemacht hatte. Doch seien die Auswirkungen bislang noch marginal, schränkte Ebbe ein.
Rheinmetall sichert sich nächsten Milliarden-Auftrag
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat sich einen weiteren Großauftrag zur Digitalisierung der Bundeswehr gesichert. Die Rheinmetall Electronics GmbH werde als Generalunternehmerin für den Aufbau eines durchgängigen Kommunikationsverbunds verantwortlich sein, ein Beschaffungsvertrag mit dem Bund sei unterzeichnet worden, teilte der DAX-Konzern mit. Das Volumen des Rahmenvertrags für ein plattformbasiertes Kommunikations- und Richtfunkmanagementsystem umfasse mehrere Milliarden Euro.
Eine erste Bestellung im Wert von 1,88 Milliarden Euro sei bereits erfolgt, hieß es weiter. Sie diene der Ausstattung einer Division der Bundeswehr. Die Auslieferung dieses Kommunikationsverbunds solle von Ende 2026 bis Ende 2029 erfolgen.
Vodafone leidet unter schwachem Deutschland-Geschäft
Einbußen in Deutschland setzen Vodafone zu. Die Aktien des britischen Mobilfunkkonzerns brechen in der Spitze um 6,5 Prozent ein und sind damit der schwächste Wert im britischen FTSE 100 Index. Die Service-Umsätze in Deutschland haben im dritten Quartal um 6,4 Prozent nachgegeben.
Der Rückgang sei hauptsächlich einer Gesetzesänderung im Pay-TV-Bereich geschuldet und weniger dem schärferen Wettbewerb im Mobilfunk. "Wir investieren weiterhin in die Trendwende unseres Deutschlandgeschäfts und sehen erste Verbesserungen bei den Kunden, auch wenn die Bedingungen auf dem Mobilfunkmarkt schwieriger geworden sind", sagte Vodafone-Chefin Margherita Della Valle.
US-Notenbanker warnen vor Trumps Zollplänen
Hohe Zölle auf Einfuhren aus Kanada, Mexiko und China bergen der US-Notenbank Fed zufolge Inflationsrisiken. "Man kann davon ausgehen, dass die Art von breit angelegten Zöllen, die am Wochenende angekündigt wurden, Auswirkungen auf die Preise haben", sagt die Präsidentin der regionalen Notenbank Boston Fed, Susan Collins, dem Sender CNBC. Sie fügt hinzu: "Mit breit angelegten Zöllen würde es tatsächlich nicht nur zu Preissteigerungen bei Endprodukten kommen, sondern auch bei einer Reihe von Zwischenerzeugnissen." Genau beziffern ließen sich die Auswirkungen nicht. Da es kaum Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit zu den Folgen neuer Zölle für die Wirtschaft gebe, sei dies nur schwer einzuschätzen. Womöglich könnte die Fed einen einmaligen, mit den Zöllen verbundenen Anstieg der Inflation sogar ignorieren.
Gerade diese mangelnde Klarheit erfordere ein langsameres Vorgehen bei Zinssenkungen, sagt der Präsident der Chicago Fed, Austan Goolsbee, bei Marketplace Radio. "Jetzt müssen wir etwas vorsichtiger und umsichtiger sein, was die Geschwindigkeit angeht, mit der die Zinsen gesenkt werden", so Goolsbee. "Denn es besteht das Risiko, dass die Inflation bald wieder ansteigt." Er bekräftige, dass die Zinsen angesichts der bisherigen Erfolge im Kampf gegen die Inflation und zur Ankurbelung der Konjunktur im nächsten Jahr deutlich gesenkt werden könnten.
Infineon-Rivale hat ein Nachfrageproblem
Eine schleppende Nachfrage macht NXP erneut zu schaffen. Allerdings fällt der veröffentlichte Gewinnrückgang des niederländischen Chip-Herstellers geringer aus als befürchtet. Das Branchenumfeld sei schwierig, sagt Firmenchef Kurt Sievers. Er konzentriere sich daher auf die Dinge, die er unter Kontrolle habe, um die Belastungen abzufedern.
Der Reingewinn schrumpfte den Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal um gut 14 Prozent auf 3,18 Dollar je Aktie. Analysten hatten allerdings ein Minus von mehr als 15 Prozent erwartet. Der Umsatz ging gleichzeitig um neun Prozent auf 3,11 Milliarden Dollar zurück und lag im Rahmen der von NXP angepeilten Spanne. Auf dieser Basis stellt der Infineon-Rivale für das laufende Quartal Erlöse von 2,725 bis 2,925 Milliarden Dollar und einen Gewinn zwischen 2,39 und 2,79 Dollar je Aktie in Aussicht.
Anleger reagieren erleichtert auf die Zahlen. Die in den USA notierten Aktien stiegen nachbörslich um etwa zwei Prozent. In der vergangenen Woche hatte der Konkurrent STMicroelectronics nach einem Umsatz- und Gewinneinbruch vor einer Beschleunigung der Talfahrt gewarnt und die vorübergehende Stilllegung von Werken angekündigt.
Realer Einfluss der US-Zölle noch nicht absehbar
Der tatsächliche Einfluss der US-Zölle lässt sich nach Einschätzung von Stephen Dover, Chefmarktstratege und Leiter des Franklin Templeton Institute, noch nicht abschätzen. Es sei unklar, ob diese Zölle eine langfristige Strategie oder Verhandlungstaktik von Präsident Trump seien, um Zugeständnisse zu erreichen, merkt der Stratege an. Die Zölle sollten mehr inländische Produktion von Waren in den Vereinigten Staaten fördern. Die Unsicherheit über die Dauerhaftigkeit dieser Zölle erschwere es Unternehmen jedoch, fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen, fügt Dover hinzu. Chinesische politische Entscheidungsträger und Unternehmen dürften Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen abzumildern, sollte die Situation weiter eskalieren, so Dover vor der Ankündigung aus China, Zölle unter anderem auf Rohöl oder Kohle aus den USA zu erheben.
Diese Aktie ist nach US-Börsenschluss ein Renner
Palantir hat seine Umsatzprognose für das laufende Quartal und das Gesamtjahr angehoben und damit seiner Aktie nachbörslich einen Höhenflug beschert. Der Datenanalyse-Spezialist stellt für das erste Quartal einen Umsatz zwischen 858 und 862 Millionen Dollar in Aussicht. Analysten erwarten 799,4 Millionen Dollar. Für das Geschäftsjahr 2025 geht Palantir von einem Umsatz zwischen 3,74 und 3,76 Milliarden Dollar aus. Experten rechnen hier im Schnitt mit 3,52 Milliarden. Die Aktie von Palantir legte im nachbörslichen Verlauf zunächst mehr als 18 Prozent zu.
Das Umsatzwachstum werde sowohl von Neukunden als auch von Bestandskunden getragen, die auf die AIP-Plattform für Künstliche Intelligenz (KI) von Palantir zugriffen, sagt der hochrangige Manager Ryan Taylor. Die von US-Präsident Donald Trump am Samstag angeordneten Zollerhöhungen könnten dabei die Nachfrage nach Palantirs Analysediensten für Lieferketten und Logistik weiter ankurbeln.
Im abgelaufenen vierten Quartal sei die Kundenzahl um 43 Prozent gestiegen, sagt Taylor zudem. In diesem Zeitraum habe der Umsatz 827,5 Millionen Dollar betragen und der Gewinn habe bei 14 Cent je Aktie gelegen. Hier seien elf Cent erwartet worden.
"Zollstreit ist noch nicht vom Tisch"
Nach dem 300-Punkte-Kursrutsch zum Wochenstart lässt es der DAX heute zunächst etwas ruhiger angehen. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell im Bereich von 21.450 Zählern. Gestern hatte er mit einem Stand von 21.728 Stellen und einem Minus von 1,4 Prozent geschlossen.
"Die US-Sonderzölle sind weiter ein Thema am Markt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Die Investoren sind aufgeschreckt worden, auch von dem ganzen Hin und Her. Der Zollstreit ist noch nicht vom Tisch", erläutert sie. "Aber heute schauen die Anleger auch wieder auf die Berichtssaison."
Diese Autoaktie bricht in Asien ein
Nach den deutlichen Abgaben zu Wochenbeginn zeigen sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien mit einer Erholungsbewegung. Die Börsen kommen von höheren Aufschlägen jedoch wieder zurück, nachdem China die Einführung von Zöllen auf einige US-Produkte angekündigt hat. Gestern hatte die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump für teils kräftige Kursverluste gesorgt. Dieser hatte Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China verhängt und damit bei den Anlegern Ängste vor einem Handelskrieg geschürt.
Während ein zusätzlicher Zoll auf Waren aus China am Dienstag in Kraft treten soll, hat Trump die Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada nach Gesprächen zunächst wieder für 30 Tage ausgesetzt. Am Markt wertet man dies als Bereitschaft für Verhandlungen, was die Sorgen der Anleger zunächst etwas mildert. Die Frage, wie Trump nun auf die angekündigten Zölle Chinas reagieren wird, lässt die Verunsicherung an den Märkten jedoch wieder steigen.
An der Börse in Tokio gewinnt der Nikkei-Index um 0,6 Prozent auf 38.743 Punkte, kommt dabei aber von höheren Aufschlägen wieder zurück. Auch die Aktien von Autoherstellern erholen sich wieder etwas. So steigen Nissan Motor und Toyota Motor um 0,6 bzw. 1,9 Prozent. Die Titel von Mitsubishi Motors brechen indessen um rund 14 Prozent ein, nachdem das Unternehmen den Ausblick gesenkt hat.
Auch in Südkorea erholten sich die Märkte von den deutlichen Vortagesverlusten. Der Kospi steigt um 0,8 Prozent. Die Aktie des Schwergewichts Samsung Electronics gewinnt 2,9 Prozent. In Hongkong schieben Anleger die angekündigte Einführung von US-Zöllen auf chinesische Importe etwas zur Seite. Der Hang-Seng-Index gewinnt 0,8 Prozent.
"Die Wahrscheinlichkeit von US-Zöllen ist gestiegen"
Die europäischen Aktienmärkte werden zum Start in den Handel unter Schwankungen leichter erwartet. So wird der DAX bei 21.370 Punkten gesehen nach einem Schluss bei 21.428 Zählern am Montag. Während US-Präsident Donald Trump die angedrohten zusätzlichen Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada zunächst für einen Zeitraum ausgesetzt hat, scheint mit China keine schnelle Lösung gefunden worden zu sein. Auch wenn hier der angedrohte Zoll mit 10 Prozent am unteren Ende der Eskalationsskala liegt, scheint ein Handelskrieg auszubrechen. China wird als Antwort Zölle auf einige aus den USA eingeführte Produkte erheben, darunter Öl, Kohle und Flüssiggas. Der Preis für Brent kommt in Folge zunächst zurück.
Die geforderte Risikoprämie der Investoren für Risikoassets wie Aktien auf eine solche US-Handelspolitik dürfte an den Märkten die kommenden Tage eingepreist werden, die Volatilität zunächst hoch bleiben. Gewinner sind unter anderem Anleihen, die am Morgen zulegen. Aber auch der Dollar reagiert mit Stärke, der Euro fällt im Gegenzug auf 1,0280. Es ist davon auszugehen, dass US-Präsident Trump auch noch Europa im Visier hat, und ob Mexiko und Kanada langfristig dem Handelskrieg entkommen können, bleibt abzuwarten.
"Die Wahrscheinlichkeit von US-Zöllen gegen Mexiko und Kanada ist trotz der Verzögerung bei der Umsetzung gestiegen", urteilen Analysten von Nomura. Kanada und Mexiko könnten "eine Einigung mit den USA erzielen, um entweder Zölle abzuwenden oder deren Auswirkungen durch bedingte Ausnahmen abzumildern", so die Analysten. Allerdings weisen sie darauf hin, dass betroffene Länder laut Trump nichts tun könnten, um höhere Zölle zu vermeiden.
Infineon überrascht positiv
Eine schleppende Nachfrage nach Halbleitern hat Infineon erneut zugesetzt. Allerdings fällt der Umsatzrückgang des Chip-Herstellers weniger stark aus als befürchtet. Auch die Gewinnspanne überrascht positiv.
Der Umsatz fiel den Angaben zufolge im abgelaufenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 um acht Prozent auf 3,424 Milliarden Euro. Die Segmentergebnis-Marge lag bei 16,7 Prozent. Der Vorstand hatte Werte von 3,2 Milliarden Euro beziehungsweise 15 Prozent in Aussicht gestellt.
Infineon präzisiert außerdem die Gesamtjahresziele. Basierend auf einem niedrigeren Wechselkurs des Euro zum Dollar rechnet das Management nun mit stabilen bis leicht steigenden statt leicht rückläufigen Erlösen. Die Segmentergebnismarge solle im mittleren Zehner-Prozentbereich liegen. Zuvor hatte Infineon etwa 15 bis knapp 20 Prozent prognostiziert.
"Wall Street rennt Donald Trump hinterher"
Die Unsicherheit an der Wall Street wächst. "Und Unsicherheit für die Börse ist ungesund", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Markus Koch in New York. Worauf kommt es jetzt an?
China nimmt US-Energie-Exporte ins Visier
Wenige Minuten nach Inkrafttreten der von US-Präsident Donald Trump initiierten Zölle auf Importe aus China hat die Volksrepublik ein Paket von Zöllen auf eine Reihe von Produkten aus den USA angekündigt. Die Maßnahmen sollten ab 10. Februar gelten, teilt das Finanzministerium mit. China nimmt demnach vor allem Energie-Exporte der USA ins Visier. So sollen Zölle von 15 Prozent auf Kohle und Flüssiggas sowie in Höhe von zehn Prozent auf Rohöl erhoben werden. Abgaben von zehn Prozent sollen auch auf landwirtschaftliche Geräte und einige Fahrzeug-Modelle fällig werden.
Die zusätzlichen US-Zölle von zehn Prozent auf alle chinesischen Einfuhren in die Vereinigten Staaten traten am Dienstag um 12.01 Uhr amerikanischer Ostküstenzeit (06.01 MEZ) in Kraft. Mit der nun erfolgten unmittelbaren Reaktion Chinas wird der Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt angeheizt. Trump hatte die neuen US-Zölle gegen China damit begründet, dass die Führung in Peking den Handel mit illegalen Drogen nicht gestoppt habe.
Seine Androhung von Zöllen von 25 Prozent gegenüber Mexiko und Kanada hatte Trump am Montag dagegen in letzter Minute doch nicht wahr gemacht. Im Gegenzug für Zugeständnisse bei der Grenzsicherung und der Bekämpfung der Kriminalität einigte er sich mit den beiden Nachbarländern darauf, die neuen Zölle noch vor Inkrafttreten 30 Tage lang auszusetzen. Der Europäischen Union hat Trump ebenfalls mit Zöllen gedroht.
Autowerte sind wieder gefragt
Die japanische Börse tendiert fester. Der Nikkei-Index legt zu, nachdem US-Präsident Donald Trump seine Drohung mit hohen Zöllen auf Importe aus Mexiko und Kanada ausgesetzt hatte. Davon profitieren vor allem die zuletzt gebeutelten Autobauer. So legt der Nikkei-Index 1,1 Prozent auf 38.941,21 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 1,0 Prozent höher bei 2.747,15 Zählern. Die Börse Shanghai bleibt wegen des chinesischen Neujahrsfestes geschlossen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen wird ebenfalls nicht gehandelt.
Ölpreise sacken ab
Am Rohstoffmarkt reagieren die Preise auf die Einigung der USA und Kanadas, die von US-Präsident Donald Trump verhängten Sonderzölle vorerst um einen Monat hinauszuschieben. Der gestrige Preissprung relativiert sich damit etwas: Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 75,56 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 1,1 Prozent schwächer bei 72,37 Dollar.
US-Sonderzölle gegen Kanada vorerst verschoben
Die USA haben die geplante Verhängung von Zöllen gegen Kanada nach Angaben beider Staaten um mindestens 30 Tage verschoben. Dies geben US-Präsident Donald Trump und Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau nach einem Gespräch bekannt. Trump hatte am Wochenende Zölle von 25 Prozent ab Dienstag angekündigt. Zuvor waren bereits die geplanten Zölle gegen Mexiko verschoben worden.
Die Ankündigung der Zollpause beflügelte die Aktien von Autoherstellern im nachbörslichen US-Handel. General Motors, Ford Motor und Tesla rückten um 1,5 Prozent bis 2,3 Prozent vor. Im regulären Handel hatten sie noch bis zu 5,2 Prozent verloren, da Marktteilnehmer einen umfassenden Handelskrieg befürchteten. Die Sonderzölle würden Fahrzeuge für die Kunden verteuern und die Gewinnspannen der Autobauer verringern.
Wirbel um Porno-App auf iPhones
Apple hat eine Porno-App kritisiert, die seit kurzem auf iPhones in der Europäischen Union verfügbar ist. "Entgegen den falschen Behauptungen des Marktplatz-Entwicklers billigen wir diese App keineswegs und würden sie niemals in unserem App Store anbieten", so Apple. "Die Wahrheit ist, dass wir von der Europäischen Kommission verpflichtet werden, ihre Verbreitung zuzulassen."
AppleSeit der Eröffnung des App Store auf iPhones im Jahr 2008 hat Apple kontrolliert, welche Apps auf die Geräte heruntergeladen werden können. Der damalige Vorstandschef Steve Jobs hatte 2010 erklärt, Pornos vom iPhone fernzuhalten, sei Apples "moralische Verantwortung" und eines der Hauptmotive des Unternehmens, als Gatekeeper zu fungieren. In der EU änderte sich Apples Gatekeeper-Status mit der Verabschiedung des Digital Markets Act (DMA) im Jahr 2022. Dieser verpflichtet Apple, alternative App Stores zuzulassen.
Einer dieser Stores namens AltStore hat mit dem Vertrieb einer App namens Hot Tub begonnen, die sich selbst als "eine private, sichere und elegante Möglichkeit zum Durchsuchen von Inhalten für Erwachsene" beschreibt. Apple erklärte, der Konzern sei "zutiefst besorgt über die Sicherheitsrisiken, die Hardcore-Porno-Apps dieser Art für EU-Nutzer, insbesondere für Kinder, darstellen". Diese App und andere ähnliche würden das Vertrauen der Verbraucher in das Apple-Ökosystem untergraben.
Euro reagiert auf Achterbahnfahrt
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,3 Prozent auf 155,25 Yen und zieht leicht auf 7,2507 Yuan an. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent höher bei 0,9116 Franken. Parallel dazu fällt der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0311 Dollar und gibt 0,1 Prozent auf 0,9404 Franken nach. Gestern hatte der Euro eine wahre Achterbahnfahrt hingelegt: Zunächst fiel er auf 1,0125 Dollar, um sich dann innerhalb von 24 Stunden auf 1,0320 Dollar zu erholen.
Euro / Dollar
DAX verarbeitet Trump-Schock
Den Wochenstart gilt es für den DAX schnell abzuhaken: Nach der Ankündigung von US-Sonderzöllen gegen Kanada, Mexiko und China durch US-Präsident Donald Trump hatte der deutsche Börsenleitindex gestern 1,4 Prozent oder rund 300 Punkte eingebüßt und war mit 21.428 Zählern aus dem Handel gegangen. Am Freitag war er zwischenzeitlich noch bis auf 21.800 Stellen geklettert.
Heute liegt das Augenmerk der Anleger voll und ganz auf der Berichtssaison. Am Morgen veröffentlicht Infineon frische Daten: Nach den enttäuschenden Zahlen des Rivalen STMicro blicken Börsianer den Quartalsergebnissen des deutschen Chip-Herstellers dabei mit wachsender Sorge entgegen. Sie fragen sich, ob Infineons Ziele für das Geschäftsjahr 2024/2025 Bestand haben werden. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern seine Prognosen mehrfach zurückschrauben müssen. Außerdem beschäftigt Anleger die Frage, wie sich der Aufstieg der chinesischen Billig-KI DeepSeek auf das wachstumsstarke Geschäft mit Leistungshalbleitern für Rechenzentren auswirken wird.
Auf US-Seite öffnen Alphabet und AMD ihre Bücher. Die Geschäftszahlen der Google-Mutter und des Chip-Herstellers stehen ganz im Zeichen des Deepseek-Schocks. Vor allem bei Google erhoffen sich Börsianer Aufschluss darüber, ob mit dem Aufstieg der chinesischen Billig-KI die milliardenschweren Investitionen in neue Rechenzentren sich auszahlen werden. Microsoft hatte diese Ausgaben mit dem exponentiell wachsenden Bedarf an Rechenpower durch die rasche Verbreitung von KI gerechtfertigt. Bei AMD warten Anleger auf Neuigkeiten rund um KI-Prozessoren.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.