Rekordjagd, Absturz, Erholung: Dax leidet mit Merz mit
Ein politisch turbulenter Tag bestimmte auch das Frankfurter Börsengeschehen. Nach der Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückhaltend gezeigt. Am Vormittag war der Dax um bis zu 2,1 Prozent auf 22.861 Punkte abgerutscht, während sein europäisches Pendant 1,4 Prozent einbüßte.
Merz wurde erst im zweiten Anlauf zum Regierungschef gewählt. Im ersten Wahlgang am Vormittag war der CDU-Vorsitzende noch gescheitert. Laut Jens Klatt vom Broker XTB dürften Anleger vorerst die Füße stillhalten. "Der Schaden ist nicht zu kitten, ein Zusammengehen mit den Linken wird Merz auch innerhalb der CDU massiv an Unterstützung kosten", sagte der Experte. "Die Kanzlerschaft Merz, die ja schon seit Anfang März unter recht schwierigen Vorgaben steht, da Merz sich bis heute des Vorwurfs der massiven Wählertäuschung ausgesetzt sieht, findet mit dieser historischen Ohrfeige ein weiteres Kapitel."
Am Ende ging der Dax 0,4 Prozent tiefer mit 23.250 Punkten aus dem Xetra-Handel. Im frühen Handel noch hatte der Leitindex Kurs auf das Rekordhoch von 23.476 Zählern genommen. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls 0,4 Prozent tiefer bei 5260 Stellen. Der Euro lag am Abend stabil bei 1,1345 US-Dollar.
Im Dax ragten Fresenius Medical Care (FMC) mit plus 5,2 Prozent heraus. Bei dem Dialysedienstleister verlief den Jefferies-Analysten zufolge das erste Quartal im Rahmen der Erwartungen, wobei die Grippesaison sogar noch bremsend wirkte. Den Gesamtjahresausblick hat FMC bestätigt. Continental stiegen um 2,4 Prozent. Die Geschäftszahlen wurden als "durch die Bank besser als erwartet" eingestuft.