Dax steht wieder auf
Nach drei sehr schlimmen Tagen mit massiven Verlusten ist es heute am deutschen Aktienmarkt deutlich nach oben gegangen. Zudem kehrte nach der Übertreibung am Montag, als der Dax im frühen Geschäft um rund zehn Prozent abstürzte, ehe er zumindest einen großen Teil der Verluste wettmachte, wieder mehr Nüchternheit an die Börsen zurück. Die Verunsicherung bleibt aber, denn niemand weiß, wie der globale Handel in Zukunft aussehen wird, wer als Verlierer oder Gewinner aus dem von US-Präsident Trump angezettelten Zoll-Wirrwarr hervorgeht. Hilfreich war aber die Tatsache, dass der 78-Jährige während des Xetra-Handels in Frankfurt für seine Verhältnisse zurückhaltend blieb.
Der Dax legte erst einmal wieder kräftig zu und gewann 2,5 Prozent oder fast 500 Zähler auf 20.280 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte 2,4 Prozent höher bei 4768 Stellen. Am Anleihemarkt ging es infolge der steigenden Risikobereitschaft nach unten. Der Euro lag etwas leichter bei 1,0914 US-Dollar. Am Nachmittag kam auch Unterstützung von einer deutlich im Plus startenden Wall Street.
Weiterhin sind die US-Zölle Thema Nummer eins an den Börsen. Japan und die USA haben die Aufnahme von Handelsgesprächen angekündigt. Auch im Hinblick auf die EU sieht Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, Hoffnung auf einen Deal.
Angesichts der geopolitischen Lage gehen Unternehmensmeldungen derzeit etwas unter. Nach der 2,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Automotive-Ethernet-Geschäfts von Marvell Technology legten Infineon um 0,8 Prozent zu. Continental stiegen um 4,6 Prozent. Nach der angekündigten Abspaltung des Automotive-Geschäfts wollen sich die Niedersachsen nun auch vom Industriegeschäft ihrer Kunststoff- und Kautschuksparte ContiTech trennen. Die wahrscheinlichste Option sei ein Verkauf, hieß es.