Dienstag, 08. April 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Dax steht wieder auf

Nach drei sehr schlimmen Tagen mit massiven Verlusten ist es heute am deutschen Aktienmarkt deutlich nach oben gegangen. Zudem kehrte nach der Übertreibung am Montag, als der Dax im frühen Geschäft um rund zehn Prozent abstürzte, ehe er zumindest einen großen Teil der Verluste wettmachte, wieder mehr Nüchternheit an die Börsen zurück. Die Verunsicherung bleibt aber, denn niemand weiß, wie der globale Handel in Zukunft aussehen wird, wer als Verlierer oder Gewinner aus dem von US-Präsident Trump angezettelten Zoll-Wirrwarr hervorgeht. Hilfreich war aber die Tatsache, dass der 78-Jährige während des Xetra-Handels in Frankfurt für seine Verhältnisse zurückhaltend blieb.

Dax
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Der Dax legte erst einmal wieder kräftig zu und gewann 2,5 Prozent oder fast 500 Zähler auf 20.280 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte 2,4 Prozent höher bei 4768 Stellen. Am Anleihemarkt ging es infolge der steigenden Risikobereitschaft nach unten. Der Euro lag etwas leichter bei 1,0914 US-Dollar. Am Nachmittag kam auch Unterstützung von einer deutlich im Plus startenden Wall Street.

Weiterhin sind die US-Zölle Thema Nummer eins an den Börsen. Japan und die USA haben die Aufnahme von Handelsgesprächen angekündigt. Auch im Hinblick auf die EU sieht Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, Hoffnung auf einen Deal.

Angesichts der geopolitischen Lage gehen Unternehmensmeldungen derzeit etwas unter. Nach der 2,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Automotive-Ethernet-Geschäfts von Marvell Technology legten Infineon um 0,8 Prozent zu. Continental stiegen um 4,6 Prozent. Nach der angekündigten Abspaltung des Automotive-Geschäfts wollen sich die Niedersachsen nun auch vom Industriegeschäft ihrer Kunststoff- und Kautschuksparte ContiTech trennen. Die wahrscheinlichste Option sei ein Verkauf, hieß es.

17:20 Uhr

Zalando baut Kundenservice um – Hunderte Arbeitsplätze betroffen

Zalando
Zalando 25,85

Der Online-Modehändler Zalando streicht in Berlin rund 450 Arbeitsplätze. Grund dafür ist die Umstrukturierung des Kundendienstes, wie das Dax-Unternehmen mitteilte. Etwa 200 Mitarbeiter will Zalando im Spätsommer dann wieder einstellen. Die entlassenen Beschäftigten könnten sich auf die neuen Stellen bewerben.

Der Kundenservice wird den Angaben zufolge derzeit von drei internen Gesellschaften sowie externen Dienstleistern abgewickelt. Diese Struktur will Zalando aufbrechen. Die drei internen Dienste mit ihren insgesamt 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern würden dafür aufgelöst. Im Spätsommer soll dafür eine neue interne Gesellschaft mit rund 200 Stellen gegründet werden, hieß es.

16:50 Uhr

Euronext-Chef: USA erinnern derzeit eher an ein Schwellenland

Die USA erinnern Euronext-Chef Stephane Boujnah nach den Zoll-Ankündigungen von Präsident Donald Trump an ein Schwellenland. "Die Angst ist allgegenwärtig", sagte der Chef der multinationalen Börse dem Radiosender France Inter. Die Anleger hätten seit Trumps Amtsantritt im Januar mit Unsicherheit zu kämpfen. "Es herrscht eine gewisse Trauer, denn die USA, die wir lange als dominante Nation kannten, die den Werten und Institutionen Europas entsprach, ähneln nun eher einem Schwellenland." Schwellenländer erheben häufig Zölle auf Importe, um ihre Industrien zu schützen. Gleichzeitig versuchen sie, ihre heimische Industrie aufzubauen.

16:30 Uhr

Expertin erwartet Verlängerung des Zeitfensters für Verhandlungen durch USA

Die USA werden nach Einschätzung von Alicia Garcia Herrero, Chefvolkswirtin für den asiatisch-pazifischen Raum bei Natixis CIB, das Zeitfenster für Verhandlungen wahrscheinlich verlängern, um mehr Zeit für die Koordinierung mit mehreren Ländern zu haben. "Im Vergleich zur vorherigen Regierung scheint Trump entschlossen zu sein, jede Volkswirtschaft in Asien - und darüber hinaus - zu treffen, insbesondere diejenigen, mit denen die USA ein großes Handelsdefizit haben", betont die Volkswirtin.

Es sei einfach nicht realistisch, innerhalb weniger Tage eine sinnvolle Vereinbarung zwischen so vielen Parteien zu erzielen, und es sei auch klar, dass die USA nicht so hohe Zölle bei fast allen Ländern der Welt aufrechterhalten könnten. Dennoch dürfte der Verhandlungsspielraum begrenzt und mit Unsicherheit behaftet sein, da "die Büchse der Pandora bereits geöffnet" sei, fügt sie hinzu.

16:16 Uhr

"Trump katapultiert uns zurück in 30er Jahre"

Donald Trumps radikale Zollpolitik sendet weltweite Schockwellen durch die Märkte. Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, übt massive Kritik am Verhalten des US-Präsidenten, der sich laut Meinung des Experten mit der aktuellen Strategie auch selbst ins Bein schießt.

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15:56 Uhr

Kursgewinne an der Wall Street auf sehr unsicherem Terrain

Die im Vortagesverlauf zu beobachtende Erholung der US-Börsen setzt sich erst einmal fort. Doch diesmal reicht es nach dem Einbruch der jüngsten Zeit sogar zu Aufschlägen, diese Kraft hatte der Markt zum Wochenbeginn noch nicht aufgebracht. Der Dow-Jones-Index steigt um 2,9 Prozent auf 39.049 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um 2,8 beziehungsweise 3,2 Prozent an. Positiv werden Signale gewertet, dass es nun doch vor der Einführung neuer US-Zölle zu Gesprächen zwischen US-Unterhändlern und den betroffenen Ländern kommen soll. Dennoch könnte die eher diffuse Nachrichtenlage zur Zollthematik in den USA jederzeit zu einem Abrutschen des Marktes führen, sollten neue Hiobsbotschaften die Runde machen, warnen Händler.

Nach der schlimmsten Durststrecke seit Juli 2001 - mit einem Einbruch von 19 Prozent innerhalb von nur drei Sitzungen - erholen sich Apple um 2,3 Prozent. Insbesondere die China-Zölle tun dem Unternehmen weh, weil dort viel gefertigt wird. Broadcom ziehen um 7,3 Prozent an - gestützt von einem neuen zehn Milliarden Dollar schweren Aktienrückkauf durch den Halbleiterkonzern.

Apple
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Broadcom
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15:33 Uhr

Hat auch mit Trump zu tun: Stellantis erwägt Abspaltung von Maserati und Alfa Romeo

Der Autokonzern Stellantis erwägt laut einem Agenturbericht in einem längerfristigen Szenario die Ausgliederung seiner Marken Maserati und Alfa Romeo. Hintergrund sei der zunehmende Druck durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, berichtet Bloomberg unter Berufung auf ungenannte Quellen. Stellantis habe das Beratungsunternehmen McKinsey damit beauftragt, die Optionen für die Marken zu bewerten. Einige asiatische Unternehmen hätten Interesse bekundet, doch die Überlegungen befänden sich noch in einem frühen Stadium, so Bloomberg.

Stellantis
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15:10 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Die Sätze am europäischen Geldmarkt sind stabil, genauso wie die Zinserwartungen an die EZB. Am Markt wird davon ausgegangen, dass die Euro-Notenbank am Gründonnerstag erneut die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird. Die Marktpreise für weitere Zinssenkungen in diesem Jahr schienen fair zu sein, so Frederik Romedahl von Danske Bank Research. "Was die EZB betrifft, so diskontieren die Märkte weiterhin Zinssenkungen im Wert von etwa dreimal 25 Basispunkten in diesem Jahr", erläutert der Chefanalyst. Dies "scheint fair angesichts des Risikos, dass die Vergeltungszölle der letzten Woche vor oder nach der Umsetzung morgen verzögert oder abgemildert werden könnten."

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,39 - 2,59 (2,30 - 2,65), Wochengeld: 2,39 - 2,59 (2,36 - 2,71), 1-Monats-Geld: 2,25 - 2,49 (2,26 - 2,50), 3-Monats-Geld: 2,20 - 2,46 (2,18 - 2,46), 6-Monats-Geld: 2,14 - 2,43 (2,10 - 2,39), 12-Monats-Geld: 2,10 - 2,40 (2,02 - 2,32), Euribors: 3 Monate: 2,3620 (2,3230), 6 Monate: 2,2750 (2,2590), 12 Monate: 2,2100 (2,2350)

14:48 Uhr

Bessent: USA offen für Gespräche - "artige" Länder erhalten Vorrang

Scott Bessent

Scott Bessent

(Foto: REUTERS)

Kommt nun Bewegung in den Zollkonflikt? US-Finanzminister Scott Bessent erklärte jedenfalls, dass die US-Regierung für Verhandlungen über eine Senkung der Zölle offen sei. Er bestritt zudem, dass der Ausverkauf der Märkte das Weiße Haus zu einer Änderung seines Ansatzes veranlasst hat. Bessent dementierte Berichte, wonach er Präsident Donald Trump am Wochenende in Florida besucht habe, um ihn zu einer Änderung seiner Haltung gegenüber Zöllen zu bewegen.

Bessent kritisierte China für seine Vergeltungsmaßnahmen und sagte, dass Länder, die nicht gegen die USA zurückgeschlagen hätten, bei den Verhandlungen Vorrang erhalten würden. Er sagte, 70 Länder hätten sich gemeldet.

14:38 Uhr

Dax mit dickem Plus

Ordentliche Kursgewinne an der Frankfurter Börse: Der Dax hat sich knapp eine Stunde vor US-Handelsbeginn weiter vorgewagt. Der deutsche Leitindex stieg um satte 2,4 Prozent auf 20.269 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte 2,6 Prozent höher bei 4775 Stellen. Der Euro lag 0,3 Prozent fester bei 1,0956 US-Dollar. Bei den Ölpreisen stiegen Brent und WTI um 0,3 beziehungsweise 0,5 Prozent.

14:18 Uhr

Stellantis stellt Leapmotor-Produktion in Polen ein

Die Opel-Mutter Stellantis hat in Polen den Bau des kleinen E-Autos T03 des chinesischen Partners Leapmotor eingestellt. Der Konzern "montiert das Modell T03 von Leapmotor seit dem 30. März nicht mehr im Werk in Tychy", wie Stellantis mitteilte, ohne näher auf die Gründe einzugehen.

Das Unternehmen stehe weiterhin hinter der Markteinführung von Leapmotor-Fahrzeugen in Europa und prüfe derzeit dafür verschiedene Optionen. Die Entscheidung fiel, nachdem die chinesische Regierung Autobauer inoffiziell angewiesen hatte, große Investitionen in europäischen Ländern auszusetzen, die zusätzliche Zölle der EU auf in China hergestellte E-Autos unterstützten. Polen gehört zu den Ländern, die Zölle unterstützten. Spanien, das sich bisher bei den EU-Zöllen enthalten hat, wird nun für die Produktion des Leapmotor B10 Elektrofahrzeugs bevorzugt.

13:40 Uhr

DMK und Arla bilden Europas größte Molkereigenossenschaft

Interessantes fernab des Zollkrieges und des Börsengeschehens: Die deutsche DMK Group und die dänische Arla Foods wollen Europas stärkste Molkereigenossenschaft schmieden. "Unser Zusammenschluss vereint mehr als 12.000 Landwirte, und wir streben eine gemeinsame Genossenschaft mit einem gemeinsamen Pro-forma-Umsatz von 19 Milliarden Euro an", kündigten die Firmen an. "Diese Partnerschaft stärkt die Widerstandsfähigkeit unserer Genossenschaften und trägt maßgeblich zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirte bei", erklärte DMK-Aufsichtsratschef Heinz Korte.

Das fusionierte Unternehmen werde unter Arla firmieren und seinen Hauptsitz in Viby J in Dänemark haben. Arla-Foods-Chef Peder Tuborgh werde auch das fusionierte Unternehmen leiten. Die Transaktion muss noch von den Aufsichtsräten und Behörden abgesegnet werden.

12:48 Uhr

Ermutigendes von der Wall Street, aber Lage sehr fragil

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(Foto: dpa)

Wie sieht es an der Wall Street aus? Bislang gar nicht so schlecht. Die zu beobachtende Erholung der US-Börsen im Vortagesverlauf dürfte sich heute fortsetzen. Doch diesmal könnte es nach dem Einbruch der jüngsten Zeit sogar zu Aufschlägen reichen, diese Kraft hatte der Markt zum Wochenbeginn noch nicht aufgebracht. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen festen Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Die aktuell eher diffuse Nachrichtenlage zur Zollthematik in den USA könnte aber jederzeit zu einem Abrutschen des Marktes führen, sollten neue Hiobsbotschaften die Runde machen, warnen Händler.

Allerdings wächst der innenpolitische Druck auf Präsident Donald Trump. Berichte legen nahe, dass wichtige Vertraute, Parteifreunde sowie Vorstandsvorsitzende großer Unternehmen gegen Trumps Zollpolitik opponieren und wenigstens eine Verschiebung der Zölle fordern.

12:36 Uhr

Ratsmitglied warnt vor Folgen des Handelskrieges für EZB-Zinspolitik

EZB-Ratsmitglied Yannis Stournaras weist auf drohende Risiken durch den von den USA ausgelösten Zollkonflikt für die Zinspolitik hin. Eine höhere Inflation und ein globaler Handelskrieg infolge der Zölle von US-Präsident Donald Trump könnten die Normalisierung der Geldpolitik in der Eurozone verzögern, sagt der griechische Zentralbankchef. Bereits auf ihrer jüngsten Zinssitzung Anfang März hat die EZB die zunehmenden Spannungen im Handel in den Blick genommen, die das Wachstum in der Eurozone dämpfen könnten. Der Einlagensatz liegt seither bei 2,50 Prozent und könnte nächste Woche weiter sinken, wenn die Finanzmärkte mit ihren Spekulationen richtig liegen.

12:16 Uhr

Preise für gebrauchte Teslas fallen viel schneller als bei anderen Autos

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 422,02

Die Preise für gebrauchte Teslas in den USA und Großbritannien fallen schneller als die anderer Elektroautos. Daten des Online-Marktplatzes CarGurus zufolge sind die US-Preise für gebrauchte Teslas im März im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gesunken, während sie für andere Elektroauto-Marken um 1,5 Prozent zurückgingen. Im Vereinigten Königreich fielen die Preise laut der Verkaufsplattform Auto Trader um 15 Prozent und damit stärker als der allgemeine Rückgang von zehn Prozent für alle gebrauchten Elektroautos.

Der Preisverfall scheint in erster Linie auf eine Flut von ehemals geleasten Fahrzeugen zurückzuführen zu sein, die auf den Markt kommen, und weniger auf die Verbindung der Marke mit Elon Musk.

12:02 Uhr

Dax weiter grün, aber Gewinne bröckeln

Liegt es vielleicht daran, dass der US-Präsident noch schläft? An der US-Ostküste geht die Sonne auf, und am Frankfurter Aktienmarkt sind die Indizes weiter im Plus. Der Dax notiert am Mittag 0,8 Prozent höher bei 19.956 Punkten. Damit büßt er allerdings einen großen Teil seiner Gewinne wieder ein. Der EuroStoxx50 steigt um 1,4 Prozent auf 4716 Stellen.

11:55 Uhr

Daimler Truck meldet deutlich geringeren Absatz

Daimler Truck produziert auch in den USA.

Daimler Truck produziert auch in den USA.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Absatz des Lkw-Bauers Daimler Truck ist im ersten Quartal gesunken. Der Weltmarktführer für Schwerlaster verkaufte von Januar bis März mit knapp 100.000 Fahrzeugen rund acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In Nordamerika schrumpften die Verkäufe um 16 Prozent, die Europa-Marke Mercedes-Benz Trucks erlitt einen Einbruch um 18 Prozent. Trucks Asia konnte das Minus mit 16 Prozent Wachstum zum Teil ausgleichen, auch die Bussparte legte zu. Der Konzernabsatz entspreche den Erwartungen, erklärte der Dax-Konzern.

Der wichtigste Markt USA war damit schon im Rückwärtsgang, bevor die hohen US-Importzölle von US-Präsident Donald Trump eingeführt wurden. Die Einfuhrabgaben treffen Daimler weniger direkt, etwa über Aufschläge auf Motoren und Teile, die aus Europa zugeliefert werden. Das Unternehmen hat eine umfangreiche Produktion seiner US-Marken wie Freightliner vor Ort.

11:15 Uhr

Analysten: Trump stürzt Eurozone in Rezession

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle werden die Eurozone nach Einschätzung von Pantheon Macroeconomics in eine Rezession stürzen.

Das Zollpaket habe zu einem Einbruch der Anlegerstimmung geführt, und während Europa seine Reaktion auf die US-Zölle vorbereite, dürfte das Vertrauen weiter sinken, befürchtet Pantheon. In der Folge dürfte die Wirtschaft der Eurozone im zweiten und dritten Quartal schrumpfen, was eine technische Rezession bedeute, bevor später im Jahr und im Jahr 2026 eine Erholung einsetze.

11:06 Uhr

Zölle gefährden Zehntausende Jobs in Südafrikas Landwirtschaft

Im Zusammenhang mit der aggressiven US-Zollpolitik lohnt auch mal ein Blick in die Ferne: Die angekündigten US-Zölle treffen auch südafrikanische Zitrusfarmen und gefährden Arbeitsplätze. Der neue Zoll würde jeden Obst-Karton um 4,50 Dollar zusätzlich verteuern und südafrikanisches Obst auf dem US-Markt weniger wettbewerbsfähig machen, erklärt der Bauernverband Citrus Growers' Association of Southern Africa (CGA). Nach CGA-Einschätzung gefährde der Handelskrieg 35.000 Arbeitsplätze.

Südafrika, nach Spanien weltweit zweitgrößter Zitrusexporteur, liefert zwischen fünf und sechs Prozent seiner Produktion in die USA und verdient damit jährlich mehr als 100 Millionen Dollar.

10:48 Uhr

Dax hüpft wie ein Gummiball

In diesen bewegten Zeiten bereits jetzt ein Update von der Frankfurter Börse: Der Handel ist nach wie vor äußerst volatil. So büßte der Dax binnen Minuten seine Gewinne fast vollständig ein, um dann wieder hochzuspringen. Derzeit liegt der Leitindex 1,5 Prozent höher bei 20.080 Stellen. Der EuroStoxx50 notiert 0,5 Prozent höher bei 4681 Punkten.

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10:39 Uhr

Continental bereitet Verkauf von ContiTech vor

Continental
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Der Autozulieferer Continental treibt die Abspaltung seiner Kunststoff- und Kautschuksparte ContiTech voran. Wie das Dax-Unternehmen mitteilte, ist ein Verkauf derzeit die wahrscheinlichste Option. Die Verselbstständigung, die nun vom Vorstand beschlossen wurde, soll nach dem geplanten Spin-off der Autosparte und dem Verkauf des Geschäftsbereichs Original Equipment Solutions (OESL) erfolgen. Vorbehaltlich der erforderlichen Gremienbeschlüsse könnte ContiTech im Laufe des Jahres 2026 eigenständig werden.

"Continental hat insbesondere in den vergangenen 30 Jahren durch gezielte Zukäufe und eigenes Wachstum drei starke Unternehmensbereiche in ihren jeweiligen Industrien geformt. Diese sind jetzt reif für ihre Unabhängigkeit", erklärte Continental-Chef Nikolai Setzer.

10:19 Uhr

"Zoll- und Handels-Eskalation ist dramatisch"

Donald Trumps Zölle schicken die Aktienkurse auf Talfahrt. Der Dax rutscht zwischenzeitlich um zehn Prozent ins Minus. Nun "macht sich eine gewisse Stabilisierung breit", berichtet ntv-Börsenreporter Patrick Dewayne vom Frankfurter Parkett. Trotzdem müsse man die "dramatische" Situation weiter genau beobachten.

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09:45 Uhr

Baltic Air sägt deutschen Chef auf "fiese" Weise ab

Der Chef der lettischen Fluggesellschaft Baltic Air, Martin Gauss, nimmt überraschend seinen Hut. Die Entscheidung des Aufsichtsrats der staatlich kontrollierten Airline sei für ihn selbst überraschend und "fies" gehandhabt worden, sagte Gauss Reuters. "Ich habe das Vertrauen der Regierung verloren. Sie waren mit dem Ergebnis des letzten Jahres nicht zufrieden."

Der Deutsche führte die Airline seit 2011 und wollte sie an die Börse bringen. Jüngst gewann er die Lufthansa als Teilhaber mit einem Anteil von zehn Prozent.

09:22 Uhr

Porsche mit Einbruch in China und dickem Plus in USA

Der Absatz des Autobauers Porsche ist im ersten Quartal weltweit gesunken - einem Einbruch in China stand dabei kräftiges Wachstum in Nordamerika gegenüber.

Weltweit schrumpften die Auslieferungen von Januar bis März gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 71.470 Fahrzeuge, wie das Unternehmen mitteilte. In China beschleunigte sich die Talfahrt auf einen Rückgang um 42 Prozent auf knapp 9.500 Autos. "Wesentliche Gründe für den Rückgang bleiben die weiterhin angespannte wirtschaftliche Lage im chinesischen Markt und der Fokus auf einen wertorientierten Absatz", erklärte Porsche.

In Nordamerika hingegen konnte die Volkswagen-Tochter 37 Prozent mehr Fahrzeuge ausliefern als im Vorjahreszeitraum. Das lag zum Teil aber an Verzögerungen, weil einige Modelle im vergangenen Jahr aufgrund von Beanstandungen des Zolls der Einfuhr in die USA harrten. Am US-Automarkt war es im Vorfeld der im April eingeführten Zölle außerdem generell zu vorgezogenen Käufen gekommen. Der Importzoll von 25 Prozent wird den Absatz der Schwaben auf ihrem wichtigsten Einzelmarkt deutlich bremsen, da sie komplett auf Einfuhren angewiesen sind.

09:09 Uhr

Dax startet nach Kursdebakel mit deutlichem Plus

Der deutsche Aktienmarkt startet nach dem extrem wilden Ritt gestern mit einem deutlichen Plus in den heutigen Handel. Kurzzeitig erobert der Dax die 20.000-Punkte-Marke zurück. Nach wenigen Handelsminuten notiert der deutsche Leitindex bei 19.912 Punkten gut 0,6 Prozent höher.

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Damit knüpfte er an die Tendenz des Vortages an, als er begonnen hatte, sich von dem besonders heftigen Absturz am Montagmorgen zu erholen. Die aggressive US-Zollpolitik von Präsident Donald Trump bleibt jedoch im Fokus und die Unsicherheit hoch, auch wenn erste Schnäppchenjäger bereits wieder vorsichtig zugreifen.

Der MDax gewann am Morgen 1,3 Prozent auf 24.967 Punkte und der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50, erholte sich etwas von seinem Absturz mit plus 1,1 Prozent auf 4709 Punkte.

Rund 24 Stunden zuvor, zum Börsenstart am Vortag, hatte sich der Dax infolge der US-Zollflut der vergangenen Woche scheinbar im freien Fall befunden. Bei etwas unter 18.500 Punkten hatten dann die ersten Schnäppchenjäger aber wieder zugeschlagen - nach mehr als 17 Prozent Minus seit dem vergangenen Mittwochabend. Das beachtliche Jahresplus, das sich bis Mitte März auf knapp 18 Prozent summiert hatte, hat sich inzwischen zwar vollständig aufgelöst, der Aufwärtstrend seit dem Jahr 2022 konnte am Montag aber verteidigt werden.

08:55 Uhr

EU treibt Vergeltungszölle voran - zwei Produkte von Liste gestrichen

Die Europäische Union plant die Einführung von Zöllen auf Hunderte amerikanischer Produkte, hat aber Bourbon aus Kentucky und Wein aus Kalifornien von der Liste gestrichen und erklärt, dass sie die Zölle von US-Präsident Donald Trump nicht Dollar für Dollar vergelten will. Zu den betroffenen Produkten gehören Harley-Davidson-Motorräder, Boote, Rindfleisch, Sojabohnen, Kaugummi und Erdnussbutter, wie aus einem Dokument hervorgeht, das dem Wall Street Journal vorliegt.

Whiskey stand auf einer ersten Liste, die die EU im März veröffentlicht hatte, wurde aber nach Konsultationen mit den Mitgliedstaaten gestrichen. Die EU-Liste enthält Produkte, die ausgewählt wurden, weil sie in Staaten hergestellt werden, die die Republikaner wählen, oder weil es sich um ikonische amerikanische Produkte handelt.

Die Zölle sind Teil der ersten Vergeltungsrunde der EU und eine Reaktion auf die von den USA im März erhobenen Zölle auf Stahl und Aluminium. Die EU hat gesondert erklärt, dass sie Vergeltungsmaßnahmen gegen Trumps Gegen- und Autozölle in Erwägung zieht, obwohl die Entscheidung über diese Maßnahmen mehrere Wochen oder länger dauern kann.

08:22 Uhr

Einstige deutsche Biotech-Hoffnung steht vor der Pleite

 

Die Biotech-Firma und einstige Börsenhoffnung Medigene steht vor der Insolvenz. Nach einer Neubewertung seiner Vermögenswerte gehe das Unternehmen in Anbetracht seiner derzeitigen wirtschaftlichen Lage davon aus, dass es aufgrund seiner aktuellen wirtschaftlichen Lage überschuldet und voraussichtlich im Mai 2025 zahlungsunfähig sein werde, teilte Medigene mit. Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, kurzfristig einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht zu stellen. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Das auf T-Zell-basierte Krebsimmuntherapien fokussierte Biotech-Unternehmen Medigene hatte vor drei Jahren im April 2022 eine Technologiepartnerschaft mit dem Mainzer Impfstoffhersteller Biontech vereinbart und war dank der lukrativen Kooperation bis mindestens Ende 2024 durchfinanziert, wie Medigene-Chefin Dolores Schendel seinerzeit sagte.

Medigene-Aktien werden vorbörslich noch mit 0,63 Cent gehandelt. Zu seinen besten Zeiten lag der Aktienkurs des Biotech-Unternehmens einst bei mehr als 30 Euro.

08:14 Uhr

Druck auf Trump wächst - Europas Börsen hoffen auf Stabilisierung

Nach den phasenweise panikartigen Verkäufen gestern und letztlich erneut massiven Kursverlusten zeichnet sich heute eine stabile Eröffnung an Europas Börsen ab. Der Dax dürfte der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen starten. Am Montag hatte der deutsche Leitindex 4,3 Prozent schwächer bei 19.761,89 Punkten geschlossen.

Unterstützung kommt aus Asien. Insbesondere in Tokio erholen sich die Kurse deutlich von dem dortigen Kursdesaster zum Wochenstart, nachdem Japan und die USA die Aufnahme von Handelsgesprächen angekündigt haben.

China dagegen macht bislang keine Anstalten nachzugeben und hat darauf seinerseits wieder gedroht. In Schanghai und in Hongkong, wo der Index am Montag um über 13 Prozent abgestürzt war, fallen die Erholungsbewegungen mit bis zu 1,6 Prozent eher mau aus.

Innenpolitisch wächst der Druck auf Trump. Laut der Washington Post soll dessen Vertrauter, Tesla-Chef Elon Musk, vergeblich versucht haben, Trump zu einer Kehrtwende bei den weitreichenden Importzöllen zu überreden. Bill Ackman, Gründer der Hedgefondsgesellschaft Pershing Square und aktivistischer Investor, hat sich für eine Verschiebung der Zölle ausgesprochen. Auch der CEO der Bank JP Morgan, Jamie Dimon, äußerte sich besorgt, dass die Zölle den langjährigen wirtschaftlichen Verbündeten schaden und damit die USA schwächen könnten.

Im Handel stellt man sich auf eine Fortsetzung der Volatilität ein, wenngleich nicht in der extremen Form der vergangenen beiden Tage. Jeder Tweet von Trump oder auch nur Mitgliedern der US-Regierung könne massive Bewegungen an den Märkten in die eine oder andere Richtung auslösen, heißt es. Und für den Fall, dass Trump bei dem Thema Zölle einen Rückzieher machen sollte, dürften die Börsen nicht einfach auf die alten Hochs steigen, weil sich ein langfristig höheres Niveau der Risikoprämien an den Finanzmärkten abzeichne.

08:04 Uhr

Samsung schraubt Erwartungen herunter

Samsung Electronics hat für das erste Quartal einen schwächeren operativen Gewinn in Aussicht gestellt, dabei aber dennoch die Markterwartungen übertroffen. Starke Smartphone-Verkäufe dürften die verzögerte Erholung des Halbleitergeschäfts ausgeglichen haben.

Samsung kündigte an, für die Monate Januar bis März werde ein Betriebsgewinn von 6,6 Billionen Won, umgerechnet 4,1 Milliarden Euro, erwartet. Das sind 0,2 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, aber mehr als die 5,239 Billionen Won, die Analysten in einem Factset-Konsens prognostiziert haben. Der Quartalsumsatz dürfte um 9,8 Prozent auf 79 Billionen Won gestiegen sein, so Samsung.

07:31 Uhr

US-Banken hängen EU-Konkurrenz ab

Europas führende Banken sind im Vergleich zur US-Konkurrenz wieder zurückgefallen. Die zehn größten US-Institute verdienten im vergangenen Jahr zusammen mehr als doppelt so viel wie ihre europäischen Wettbewerber, wie das Beratungs- und Prüfungsunternehmen EY errechnet hat.

Mit umgerechnet gut 180 Milliarden Euro schnellte der Nettogewinn der US-Top-Ten binnen Jahresfrist in Summe um fast ein Viertel (24 Prozent) nach oben und lag nur knapp unter dem Rekordwert des Jahres 2021 mit seinerzeit fast 184 Milliarden Euro. Spitzenreiter mit weitem Abstand: JPMorgan Chase mit rund 56,5 Milliarden Euro Gewinn.

Dagegen verdienten die zehn nach Bilanzsumme größten Banken in Europa, zu denen als einziges deutsches Institut die Deutsche Bank zählt, mit gut 85 Milliarden Euro zusammen 13 Prozent weniger als in ihrem bisher besten Jahr 2023. Das beste Ergebnis unter den europäischen Großbanken erzielte im vergangenen Jahr die Banco Santander mit rund 12,6 Milliarden Euro Gewinn.

Das Erfolgsrezept: Insbesondere eine steigende Zahl von Börsengängen sowie mehr Mandate bei Übernahmen und Fusionen trugen der EY-Analyse zufolge zum Wachstum in den USA bei. Zudem profitierten US-Banken von steigenden Zinseinkünften sowie höheren Einnahmen in der Vermögensverwaltung.

07:21 Uhr

China droht Trump mit weiteren Vergeltungsmaßnahmen

China hat den USA mit weiteren Vergeltungsmaßnahmen gedroht für den Fall, dass US-Präsident Donald Trump seine Drohung wahr macht, die Zölle auf chinesische Waren um weitere 50 Prozent zu erhöhen. Sollten die USA ihre Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde "China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen", teilte das chinesische Handelsministerium mit.

US-Präsident Donald Trump hatte China vergangene Woche im Zuge seiner Ankündigung globaler Zölle mit einem Zusatzzoll von 34 Prozent belegt, woraufhin Peking mit der Ankündigung eines Gegenzolls in gleicher Höhe reagierte. Am Montag drohte Trump China mit einem weiteren Zoll in Höhe von 50 Prozent, sollte Peking seine Gegenzölle nicht zurücknehmen.

Bestünden die USA weiterhin auf diesem Weg, werde "China sie definitiv bis zum Ende begleiten", teilte das Handelsministerium mit. Das Vorgehen der USA sei "Erpressung". China werde dies niemals akzeptieren.

07:12 Uhr

Infineon verkündet Milliardenübernahme in den USA

Der Münchner Chip-Konzern Infineon will sein Geschäft mit der Automobilindustrie mit einem milliardenschweren Zukauf in den USA stärken.

Infineon übernimmt für 2,5 Milliarden Dollar das autobezogene Ethernet-Geschäft des Rivalen Marvell Technology, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. "Damit ergänzt Infineon sein marktführendes Mikrocontroller-Geschäft und baut es weiter aus", erklärte der Chip-Konzern, der einen Großteil seines Umsatzes mit der Autoindustrie macht.

Das Unternehmen betonte seine "feste Verankerung in den USA (...) einschließlich umfangreicher Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung", die mit dem Zukauf gestärkt werde.

07:00 Uhr

Fragile Erholung an Asiens Börsen - China stützt Aktienmarkt

Die ostasiatischen Börsen sind nach dem Kursdebakel vom Vortag auf Erholungskurs. Sie folgen damit einem ähnlichen Muster, das zum Wochenstart an den europäischen Plätzen und der Wall Street zu beobachten war. Die Nachrichtenlage, was die Umsetzung oder möglicherweise den Aufschub der von den USA angekündigten Zölle betrifft, bleibt konfus. Ebenso was die Verhandlungsbereitschaft der USA darüber betrifft. Entsprechend wacklig und volatil fällt die Erholung mancherorts aus.

Am Vortag war eine Meldung über einen 90-tägigen Aufschub später aus dem Weißen Haus als "Fake News" bezeichnet worden. Später am Tag sagte dann aber US-Finanzminister Bessent, dass der Präsident ihn gebeten habe, mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba zu verhandeln. Trump selbst sagte auf die Frage eines Reporters, er sei interessiert daran, "Deals" zu Zöllen mit einigen Ländern auszuhandeln, wolle aber auch an seinem Programm festhalten. Zuvor hatte er gewarnt, die Zölle gegenüber China ab Mittwoch um 50 Prozent zu erhöhen, falls das Land seine Vergeltungszölle gegen die USA nicht zurücknehme.

In dieser unübersichtlichen Gemengelage macht der Tokioter Nikkei-225-Index einen Satz um 5 Prozent auf 32.703 Punkte, nachdem er am Montag um fast 8 Prozent eingebrochen war. Seoul erholt sich lediglich um 0,5 Prozent von dem dortigen 5,6-prozentigen Rückschlag. In Sydney geht es um 1,9 Prozent nach oben.

Sehr mau fällt mit der neuerlichen Zolldrohung Trumps die Gegenbewegung an den chinesischen Börsen aus, wo es am Montag um 7,3 Prozent (Schanghai) bzw. über 13 Prozent (Hongkong) in die Tiefe gegangen war. In Hongkong war es das größte Tagesminus seit 1997 gewesen. Der Schanghai-Composite steigt um 0,9 Prozent, der HSI in Hongkong macht lediglich 1,6 Prozent gut.

Um den Markt zu stabilisieren, hätten staatliche Investmentfirmen ihre Bestände an A-Aktien über börsengehandelte Fonds erhöht, heißt es in Schanghai. Die chinesische Notenbank habe außerdem zugesagt, eine Einheit des staatlichen Staatsfonds China Investment bei Bedarf entschlossen zu unterstützen, um "das reibungslose Funktionieren des Kapitalmarkts aufrechtzuerhalten".

06:55 Uhr

Trump weist EU-Verhandlungsangebot zurück

US-Präsident Donald Trump hat einen Vorschlag der EU, der vorsieht, die Zölle für Industriegüter auf Null zu senken, als unzureichend zurückgewiesen. Auf die Frage, ob der Vorschlag für Trump ausreiche, um die Zölle zu überdenken, antwortete dieser: "Nein, tut es nicht."

Der Handelsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, nannte den EU-Plan einen "guten Anfang", sagte aber, die Länder müssten sich auch mit "nichttarifärem Betrug" befassen.

06:34 Uhr

Verband warnt Europa vor "denkbar schlechtester Reaktion" auf US-Zölle

Wie soll die EU auf Trumps Zölle reagieren? Auf keinen Fall mit einer sogenannten Digitalsteuer, sagt der deutsche Digitalverband Bitkom!

"Eine europäische Digitalsteuer einzuführen, wäre die denkbar schlechteste Reaktion auf amerikanische Zölle", sagte Fabian Zacharias, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der Ansatz, eine zollpolitische Frage mit neuen Steuern zu beantworten, sei grundfalsch, sagte Zacharias weiter. Er forderte eine "robuste Reaktion" und "mittelfristig Deeskalation". Eine Digitalsteuer würde dem Bitkom-Experten zufolge nicht nur digitale Produkte in Europa teurer machen, sie würde auch die Digitalisierung verlangsamen.

06:30 Uhr

Zollturbulenzen halten Dax weiter in Atem

Angesichts fehlender Anzeichen auf eine Mäßigung der US-Zölle haben die Börsen am Montag ihre Talfahrt fortgesetzt. Der Dax notierte zum Handelsschluss 4,1 Prozent schwächer bei 19.790 Punkten und büßte damit seinen gesamten Jahresgewinn ein. Zum Handelsstart hatte das Minus bei mehr als zehn Prozent gelegen. Der EuroStoxx50 rutschte um 4,6 Prozent auf 4653 Zähler ab. Damit verzeichneten die Börsenbarometer die größten Tagesverluste seit Frühjahr 2022 nach dem Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine.

Der Zollkrieg der USA mit dem Rest der Welt wird auch heute bestimmendes Thema sein. Die EU berät weiter über die richtige Antwort auf die umfangreichen Sonderzölle von US-Präsident Donald Trump. Für den Vormittag ist unter anderem ein Gespräch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Vertretern der Pharmabranche geplant. Der neue 20-Prozent-Zoll auf US-Importe aus Europa soll dann ab Mittwoch gelten.

Andere Unternehmensthemen und -zahlen dürften gegenüber dem alles bestimmenden Zollstreit in den Hintergrund treten: Unter anderem bittet Porsche um Aufmerksamkeit. Der Autobauer veröffentlicht Zahlen zum Absatz im ersten Quartal. In den USA, Porsches wichtigstem Markt, könnte es zu vorgezogenen Käufen vor dem Inkrafttreten des US-Importzolls von 25 Prozent gekommen sein. Sollten diese beibehalten werden, gehört Porsche mangels eigener US-Produktion zu den besonders vom Zoll belasteten Herstellern. Bislang erwartet die Sportwagenschmiede vor allem wegen sinkender Verkäufe in China für das Gesamtjahr einen leichten Rückgang des Absatzes in einstelliger Prozenthöhe.

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Und dann noch Samsung: Bei den Quartalsergebnissen des südkoreanischen Elektronikriesen richten Investoren ihr Augenmerk auf die Absatzaussichten bei ertragsstarken Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI). Außerdem erhoffen sie sich Details zu den Übernahmeplänen sowie über mögliche Veränderungen nach dem plötzlichen Tod des Co-Chefs Han Jong-hee. Der Konzern hat für die von Han geleitete Unterhaltungselektronik- und Smartphone-Sparte übergangsweise einen neuen Chef ernannt.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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