Krieg in Osteuropa sorgt für massiven Dax-Verlust
Hinter den Börsen liegt ein rabenschwarzer Tag: Die von Präsident Wladimir Putin betriebene russische Aggression gegen die Ukraine hat weltweit für Verwerfungen an den Aktienmärkten und für rasant steigende Rohstoffpreise gesorgt. Investoren warfen panikartig Aktien aus ihren Depots.
Auch an der Frankfurter Börse purzelten die Kurse. Der Dax rauschte um vier Prozent auf 14.052 Punkte runter. Damit verlor der Leitindex rund 580 Zähler. Sein Tiefststand lag heute bei 13.807 Punkten. Der EuroStoxx50 notierte 3,5 Prozent tiefer bei 3833 Stellen. Anleger flohen auch aus russischen Vermögenswerten: Der Moskauer Leitindex RTS, der am Vormittag um fast 50 Prozent eingebrochen war, stürzte um 38,3 Prozent ab.
Im Rohstoffsektor rechnen Börsianer mit einer massiven Angebotsverknappung durch Sanktionen gegen den Öl- und Erdgaslieferanten Russland, was die Preise nach oben katapultierte. Im Zuge dessen stieg der Ölpreis erstmals seit 2014 wieder über 100 Dollar je Fass, was Ängste vor einem neuen Inflationsschub schürte. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zum Zeitpunkt des Frankfurter Handelsendes mit 103,56 US-Dollar 6,2 Prozent mehr. Ein Fass der US-Leichtölsorte WTI verteuerte sich um 4,9 Prozent auf 96,77 Dollar.
US-Präsident Joe Biden hat bereits grünes Licht für Sanktionen gegen die umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland gegeben. Aktien des russischen Gasriesen Gazprom verloren 34,4 Prozent. In hohem Bogen aus den Depots flogen auch die Papiere des deutschen Versorgers Uniper, ihr Kurs stürzte im Mittelwerte-Index MDax um 13,9 Prozent ab.
Im Dax verzeichnete heute die übergroße Zahl der Aktien im Minus. Ein starker grüner Punkt waren Siemens Energy mit plus 7,4 Prozent. Den dicksten Verlust fuhren Deutsche Bank mit minus 12,5 Prozent ein.