Freitag, 20. Juni 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Juliane Kipper und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Dax legt am großen Verfallstag kräftig zu

Am deutschen Aktienmarkt hat zum Wochenausklang eine Erholungswelle eingesetzt. Nachdem am Donnerstag zeitweise fest mit einem Kriegseintritt der USA gegen den Iran spätestens an diesem Wochenende gerechnet worden war, ist das laut Händlern mit den jüngsten Aussagen von Donald Trump zu Chancen bei Verhandlungen erst einmal vom Tisch. Daneben kamen zumindest zwischenzeitlich die Renditen am Anleihenmarkt etwas zurück, auch weil die deutschen Erzeugerpreise im Mai weiter gesunken sind.

Dax
Dax 23.359,18

Der Dax ging mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 23.351 Punkte ins Wochenende, sein Tageshoch lag bei 23.482 Zählern. Der EuroStoxx50 notierte 0,7 Prozent höher bei 5234 Stellen. Rückenwind kam von den Ölpreisen, die deutlich runtergingen. Der Euro lag am Abend bei 1,1520 US-Dollar.

Daneben stand der große Verfall an den Terminbörsen im Blick, der so genannte Hexensabbat. Am Mittag waren die Futures und Optionen mit Laufzeit Juni auf den Dax und auf den EuroStoxx50 ausgelaufen, am Abend folgten die Optionen auf die Einzelwerte.

Dann wurden auch die neuen Veränderungen in den Indizes vollzogen. Rheinmetall legten um 2,1 Prozent zu, sie stiegen in den EuroStoxx50 auf. Ionos gewannen vor dem Aufstieg in den MDax 0,3 Prozent. Thyssenkrupp lagen 4,2 Prozent fester im Markt. Das Unternehmen treibt die Vorbereitungen für die Abspaltung der U-Boot-Sparte TKMS voran.

16:57 Uhr

Verbraucherstimmung in Eurozone leicht aufgehellt

Die Stimmung der Verbraucher im Euroraum hat sich im Juni überraschend leicht eingetrübt. Das Barometer für das Konsumklima sank um 0,2 Zähler auf minus 15,3 Punkte, wie aus der Umfrage der EU-Kommission hervorgeht. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf minus 14,5 Zählern gerechnet. Das Verbrauchervertrauen liegt weiterhin deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt.

Die Inflation in der Eurozone war im Mai mit einem Wert von 1,9 Prozent erstmals seit Monaten unter die EZB-Zielmarke von zwei Prozent gefallen. Entlastet wurden die Verbraucher von sinkenden Energiepreisen.

16:30 Uhr

Navidi: Trumps "Politik ist einfach schlecht - die Fed im Dilemma"

US-Präsident Trump legt sich immer wieder mit der Fed wegen ihrer Zinspolitik an. USA-Expertin Sandra Navidi von BeyondGlobal sieht aber die Notenbank nicht nur nicht in der Rolle, Trumps "schlechte Politik zu reparieren", sondern überdies noch in einer misslichen Lage, gegen die sie gar nicht ankommen könnte.

16:12 Uhr

Wall Street eröffnet verhalten freundlich

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(Foto: IMAGO/SOPA Images)

Die Ungewissheit über die weitere Entwicklung im Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat die Lust der US-Anleger auf Aktien gebremst. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung mit 0,5 Prozent im Plus. Auch der Index der Technologiebörse Nasdaq kam mit einem Plus von 0,6 Prozent nicht recht vom Fleck.

US-Präsident Donald Trump will innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden, ob die USA sich an den israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen. Damit sei die unmittelbare Aussicht auf eine US-Intervention zwar geringer geworden, erläuterte Dan Coatsworth, Investmentanalyst bei AJ Bell. Dennoch werde die Frage nach einem möglichen Eingreifen der USA die Märkte weiter beschäftigen. Investoren hoffen, dass sich in dem Konflikt um das Atomprogramm der Islamischen Republik doch noch eine diplomatische Lösung finden lässt.

15:48 Uhr

Thyssenkrupp-Chef Lopez bekommt Verlängerung - TKMS-Börsenplan gebilligt

Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez kann seine Umbaupläne weiter verfolgen. Der Aufsichtsrat des MDax-Konzerns verlängerte auf seiner Sitzung den Vertrag des 60-jährigen Managers, der bei den Arbeitnehmern durchaus umstritten ist, vorzeitig um fünf Jahre bis Ende Mai 2031, wie das Unternehmen im Anschluss mitteilte. Lopez war im Juni 2023 mit einem Dreijahresvertrag als Vorstandschef bei Thyssenkrupp eingestiegen.

Miguel Lopez

Miguel Lopez

(Foto: dpa)

Grünes Licht gaben die Aufseher auch für die Börsenpläne der Marinesparte TKMS. Das Unternehmen mit Werften in Kiel und Wismar soll noch in diesem Jahr an die Börse gebracht werden. Kurz vor der Erstnotiz sollen die Aktionäre 49 Prozent der Anteile in ihre Depots gebucht bekommen, der Mutterkonzern behält mit 51 Prozent die Mehrheit. Eine außerordentliche Hauptversammlung am 8. August muss den Plan noch abschließend billigen.

Lopez will den Konzern zu einer Industrieholding umbauen. Neben dem Stahltochter und der Marinesparte sollen in den nächsten Jahren auch die Geschäftsfelder Automotive, Werkstoffhandel und grüne Technologien eigenständig aufgestellt werden.

15:27 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Die Sätze am europäischen Geldmarkt treten auf der Stelle. Tagesgeld wird unverändert in einer Spanne von 1,85 zu 2,15 Prozent genannt. Änderungen sind auch in der neuen Woche nicht in Sicht: TomNext und SpotNext werden auf dem Niveau des Overnight gehandelt. Nach den zahlreichen Notenbanksitzungen in dieser Woche ist nun auch das Geschäft bei den Terminen ruhig. Marktteilnehmer verweisen zudem darauf, dass sich die Lage im Nahen Osten und damit die Ausschläge beim Ölpreis etwas beruhigt haben.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,80 - 2,15 (1,80 - 2,15), Wochengeld: 1,87 - 2,22 (1,87 - 2,22), 1-Monats-Geld: 1,86 - 2,28 (1,86 - 2,28), 3-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,95 - 2,35), 6-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,95 - 2,35), 12-Monats-Geld: 1,98 - 2,38 (1,98 - 2,38), Euribors: 3 Monate: 2,0360 (2,0140), 6 Monate: 2,0500 (2,0610), 12 Monate: 2,1090 (2,0990)

14:50 Uhr

Philly-Fed-Index stagniert im Juni

Blick auf Philadelphia.

Blick auf Philadelphia.

(Foto: imago/Loop Images)

Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia ist im Juni stabil geblieben. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stagnierte gegenüber dem Vormonat bei minus 4,0 Punkten. Volkswirte hatten einen Indexstand von minus 2,0 erwartet. Liegt der Philly-Fed-Index über null, geht man von einer positiven Konjunkturentwicklung aus. Fällt der Index jedoch unter null, wird mit einem wirtschaftlichen Abschwung im verarbeitenden Gewerbe gerechnet.

Der Subindex für die bezahlten Preise sank auf plus 41,4 Punkte von plus 59,8 im Vormonat. Der Subindex für die erhaltenen Preise fiel auf plus 29,5 von plus 43,6 im Vormonat.

14:36 Uhr

Dax dick im Plus - nach dem Verfall befürchteten Verkäufe bleiben aus

Dax
Dax 23.359,18

Der Dax greift im Umfeld des großen Verfalls den seit dem 11. Juni intakten kurzfristigen Abwärtstrend an. Er verläuft bei gut 23.320 Punkten. Ein Überwinden würde die technischer Lage am deutschen Aktienmarkt aufhellen. Momentan liegt der Dax 1,6 Prozent höher bei 23.417 Punkten. Der EuroStoxx50 gewann 1,4 Prozent auf 5268 Stellen.

Die nach dem Verfall befürchteten Verkäufe sind damit erst einmal ausgeblieben. Der nächste Impuls wird vom Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia erwartet, dem so genannten Philly-Fed.

14:14 Uhr

Insider: Stellantis prüft Maserati-Verkauf

(Foto: Maserati)

Der Autokonzern Stellantis erwägt Insidern zufolge einen Verkauf seiner schwächelnden Luxusmarke Maserati. Eine Prüfung aller Optionen für Maserati gehöre zu den Aufgaben, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft McKinsey von der Turiner Automobil-Holding (Fiat, Chrysler, Opel, Alfa Romeo, Jeep, Peugeot) gestellt bekommen habe, sagten zwei der Insider. Die Arbeit daran sei aber noch in einem frühen Stadium.

McKinsey wollte sich zu den Informationen nicht äußern. Ein Stellantis-Sprecher sagte, Maserati stehe nicht zum Verkauf. Im vergangenen Jahr hatte sich der Absatz von Maserati auf knapp 11.300 Wagen mehr als halbiert. Die Marke schrieb einen operativen Verlust von 260 Millionen Euro.

13:52 Uhr

Thyssenkrupp bekräftigt Grünstahl-Pläne - "Grenze der Wirtschaftlichkeit"

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 11,39

Deutschlands größter Stahlproduzent Thyssenkrupp Steel will in Duisburg weiterhin eine Anlage zur klimaschonenderen Stahlherstellung errichten. "Wir halten an unserem Plan fest, die erste Direktreduktionsanlage in Duisburg fertigzustellen", erklärte ein Firmensprecher. Gleichzeitig verwies er darauf, dass man sich mit dem Projekt "an der Grenze der Wirtschaftlichkeit" bewege.

Der Bau hat bereits begonnen. Das Unternehmen soll insgesamt rund zwei Milliarden Euro Fördergelder vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen dafür erhalten.

13:26 Uhr

Wall Street knapp behauptet erwartet

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(Foto: REUTERS)

Die US-Börsen dürften nach ihrer Feiertagspause knapp behauptet starten. Sie dürften die globalen Verluste vom Donnerstag damit nur zum Teil nachholen. Diese waren geprägt durch die Sorge, die USA könnten sich aktiv in den Nahostkrieg zwischen Israel und dem Iran einmischen. Nun scheint das aber zumindest unmittelbar nicht zu drohen. Nach seiner verschärften Tonlage gegenüber Iran, klingt US-Präsident Donald Trump wieder konzilianter. Er will innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden, ob sich die USA an den israelischen Angriffen auf Iran beteiligen.

Für Hoffnung sorgt außerdem, dass europäische Außenminister in Genf Gespräche mit Vertretern des Iran über das umstrittene Atomprogramm führen.

13:04 Uhr

Ölpreise fallen deutlich

Ein Seismograph für die Risikoneigung anlässlich der Lage in Nahost bleiben die Ölpreise. Sie hatten mit Ausbruch des Nahostkrieges deutlich zugelegt, nun sinken die Preise für Brent und WTI um gut zwei Prozent. "Zwar dürfte der Ölpreis wahrscheinlich einen gewissen geopolitischen Aufschlag beibehalten, Brent könnte nach dem Anstieg auf 79 Dollar pro Barrel am Donnerstag aber wieder unter 75 Dollar fallen, weil die Ängste vor einer größeren Eskalation des Konflikts nachlassen", urteilt XTB-Analystin Kathleen Brooks.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 67,62
Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,59

12:07 Uhr

Unicredit vor Rückzug von BPM-Übernahme - Aktie steigt

Eine Übernahme der italienischen Banco BPM durch die heimische Großbank Unicredit wird nach Ansicht ihres Vorstandsvorsitzenden Andrea Orcel immer unwahrscheinlicher. Das Angebot für den kleineren Konkurrenten werde wahrscheinlich zurückgezogen, sagte der Unicredit-Chef in einem Interview mit der Tageszeitung "La Repubblica". Grund seien Auflagen durch die Regierung in Rom. Kurz darauf erklärte BPM-Chef Massimo Tononi, seine Bank sei bereit, sich nach anderen Optionen umzuschauen, sollte Unicredit einen Rückzieher machen.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Unicredit-Aktie legte um mehr als zwei Prozent zu, die Anteile der BPM stiegen um 1,3 Prozent.

Unicredit
Unicredit 64,75
Banco BPM
Banco BPM 12,75

11:44 Uhr

Risikoprämien bleiben hoch

Praktisch unverändert präsentieren sich die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt. Damit profitiert die Anlageklasse nicht im gleichen Maße von den politischen Entspannungssignalen im Krieg zwischen Israel und dem Iran wie die Aktienmärkte. Allerdings hatten sich die Abgaben an den Kreditmärkten auch vergleichsweise in Grenzen gehalten.

Ein unmittelbarer Militärschlag der USA gegen den Iran scheint zunächst vom Tisch. Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Donald Trump werde in den kommenden zwei Wochen über ein mögliches militärisches Eingreifen entscheiden. Zugleich hieß es, dass Gespräche mit Iran in nächster Zukunft stattfinden könnten.

11:24 Uhr

Infineon und STMicro mit neuem Branchenschwung

Die Deutsche Bank verweist bei Lieferanten von Halbleitern für die Automobilbranche auf eine positive Wendung der zyklischen Nachfrage oder ein Ende der Gegenwinde durch Lagerabbau. Unter anderem hätten sich STMicro und Infineon auf Veranstaltungen entsprechend positiv geäußert. Analog Devices dürfe als einzige bemerkenswerte Ausnahme gelten. Die Analysten glauben, dass sich der Schwung für die wichtigsten Wachstumstreiber der Branche verbessert habe und die Bestände entlang der Lieferkette gesunken seien.

STMicro
STMicro 23,07
Infineon
Infineon 32,76

11:02 Uhr

Deutschland importiert verstärkt kasachisches Öl

Die kasachische Flagge.

Die kasachische Flagge.

(Foto: IMAGO/Russian Look)

Kasachstan will im laufenden Jahr den Ölexport nach Deutschland auf zwei Millionen Tonnen steigern. Dies gehe aus einer Präsentation des staatlichen Öl- und Gaskonzerns Kasmunaigas hervor, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax Kasachstan. Im vergangenen Jahr hatte die ehemalige Sowjetrepublik noch 1,5 Millionen Tonnen nach Deutschland exportiert. Insgesamt betrugen die Rohöleinfuhren Deutschlands im vergangenen Jahr gut 78 Millionen Tonnen, wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht.

Die Lieferungen aus Kasachstan erfolgen über die Leitung "Druschba", die auch die Raffinerie im brandenburgischen Schwedt versorgt, und gehen damit auch über russisches Territorium. Deutschland will sich mit kasachischem Öl unabhängiger von russischen Rohstoffen machen. Ursprünglich war auch für 2025 eine Ausfuhrmenge von 1,5 Millionen Tonnen geplant. Allerdings stiegen zuletzt die Durchleitungsmengen über die Leitung deutlich an.

10:30 Uhr

Erhöhte kurzfristige Risiken bei Wacker Chemie

Wacker Chemie
Wacker Chemie 63,00

Die Analysten der Deutschen Bank sehen für Wacker Chemie erhöhte kurzfristige Risiken. Sie senken ihre Prognosen für das zweite Quartal, für 2025 und 2026, sodass diese jetzt 13, 9 beziehungsweise elf Prozent unter den Konsensschätzungen liegen. Dies schlage sich auf das Kursziel nieder. Die Analysten verweisen auf Wechselkurseffekte, eine schwächere Nachfrage im Solarbereich und die Konjunktur.

Im Bereich Solar und Polysilizium bestünden die Risiken in niedrigeren Steuervorteilen, einer Umstrukturierung von Lieferketten und möglicherweise höheren Kapazitäten. Die Aktie sei zudem nicht günstig bewertet im Vergleich zu Vergleichsunternehmen. Diese Faktoren, gepaart mit dem Fehlen potenzieller Kurstreiber, führten zur Abstufung der Aktie.

10:05 Uhr

Das geschieht am großen Verfallstag an den Terminbörsen

Heute ist wieder großer Verfallstag an der Börse: An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "großen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen.

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(Foto: dpa)

Insgesamt gibt es jährlich vier große Verfallstermine, und zwar jeweils am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken. Stärkere Kursausschläge an solchen Tagen gibt es vor allem bei Aktien-Schwergewichten in den entsprechenden Indizes.

Beim sogenannten Fixing um 12.00 Uhr MESZ verfallen zunächst die Index-Optionen und -Futures von EuroStoxx50 und Stoxx50 an der Eurex. Um 13.00 Uhr verfallen in der Mittagsauktion die Futures und Optionen auf den Dax und den TecDax und fünf Minuten später die auf den MDax.

09:45 Uhr

Thyssenkrupp gewinnen in ersten Minuten zwei Prozent

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 11,34

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten Infineon und Zalando mit einem Plus von jeweils 1,5 Prozent. Im MDax rückten ThyssenKrupp in den Fokus. Der Aufsichtsrat des kriselnden Industriekonzerns kommt zusammen, um Insidern zufolge die Pläne für eine Verselbstständigung der Marinesparte und eine Vertragsverlängerung von Vorstandschef Miguel Lopez zu besprechen. Die Aktien gewannen in den ersten Minuten zwei Prozent.

Die Titel der Thyssenkrupp-Wasserstoff-Tochter Nucera legten ein Prozent zu. Das Unternehmen will den Ausbau seines Portfolios an grüner Wasserstofftechnologie vorantreiben und hat eigenen Angaben zufolge Schlüsseltechnologien sowie einen Teststandort des dänischen Unternehmens Green Hydrogen Systems (GHS) erworben.

09:35 Uhr

Moderate Erholung am Aktienmarkt

Am Ende einer bislang schwachen Woche hat sich der deutsche Aktienmarkt etwas erholt. Die wichtigsten Indizes legten wieder zu. Der Krieg zwischen Israel und Iran bleibt aber das bestimmende Thema an den Börsen.

Der Leitindex Dax gewinnt im frühen Handel 0,7 Prozent auf 23.210 Punkte. Damit setzt er sich wieder von seiner 50-Tage-Durchschnittslinie sowie der Marke von 23.000 Punkten ab, an die er tags zuvor fast zurückgefallen war. Das Börsenbarometer steuert auf ein Wochenminus von mehr als ein Prozent zu.

Dax
Dax 23.359,18

09:30 Uhr

VDA: Zölle haben deutsche Autobauer halbe Milliarde Euro gekostet

Die deutsche Automobilindustrie bekommt die US-Zölle nach Ansicht der Präsidentin des Branchenverbands VDA deutlich zu spüren. "Wir haben einmal grob überschlagen, dass den deutschen Herstellern im Exportgeschäft aus Deutschland mit den USA im Monat April Zusatzkosten in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro entstanden sein dürften", sagte Hildegard Müller der Funke Mediengruppe laut Vorabmeldung am Freitag.

Mit Blick auf eine Einigung im Zollstreit zeigte sich Müller zuversichtlich. "Ich bin mir sicher: Es wird einen Deal mit den USA geben." Sie verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf die Bedeutung der deutschen Autoindustrie für die US-Wirtschaft: "Unsere Autobauer und Zulieferer beschäftigen etwa 140.000 Menschen in den USA, haben dort 2024 allein über 840.000 Autos produziert, etwa die Hälfte davon werden exportiert." Wann ein Deal komme und wie genau er aussehen werde, sei derzeit aber noch nicht absehbar.

09:01 Uhr

"Kellerdasein" des Auftragspolsters der Industrie neigt sich dem Ende zu

Das Auftragspolster der deutschen Industrie ist im April dicker geworden. Der Bestand an offenen Bestellungen wuchs um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die offenen Aufträge aus dem Inland legten dabei um 0,4 Prozent zu, die aus dem Ausland um 1,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es ein preisbereinigtes Plus von 4,0 Prozent.

"Der höhere Auftragseingang spiegelt sich im Bestand wider. Mittlerweile kann hier auch von einer Trendwende gesprochen werden", erklärte Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Das dürfte die niedrige Kapazitätsauslastung in der Industrie aus seiner Sicht weiter stabilisieren: "Es sieht immer mehr danach aus, dass sich das Kellerdasein dem Ende neigt. Neuer Schwung ist für 2026 von der Fiskal-Bazooka zu erwarten."

08:22 Uhr

Dollar schwächelt nach jüngsten Kursgewinnen

Nach seinen jüngsten Kursgewinnen hat der Dollar-Index zum Wochenschluss eine Verschnaufpause eingelegt. Er fällt in der Spitze um 0,4 Prozent auf 98,5380 Punkte. Auf Wochensicht liegt der Index aber noch immer fast 0,5 Prozent im Plus. Angesichts der israelischen Angriffe auf den Iran hat die US-Währung ihren Status als sicherer Hafen zuletzt wiedergewonnen und daher deutlich zugelegt.

Anleger fürchten, dass auch die USA in den Israel/Iran-Konflikt eingreifen und die Situation in Nahost damit eskalieren könnte. US-Präsident Donald Trump will nun innerhalb von zwei Wochen über eine mögliche Militärintervention entscheiden. Der Euro erholt sich von seinen jüngsten Verlusten und rückt um bis zu 0,3 Prozent auf 1,1532 Dollar vor.

07:53 Uhr

Ölpreis-Rally vorerst gestoppt

Der zuletzt starke Anstieg der Ölpreise ist vorerst gestoppt. Am heutigen Freitag verbilligt sich das Nordseeöl Brent um bis zu 2,7 Prozent auf 76,72 Dollar je Fass. Das US-Öl WTI wird mit 75,67 Dollar nur etwas höher gehandelt.

Anleger reagieren erleichtert auf eine Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, nun innerhalb von zwei Wochen zu entscheiden, ob die USA in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran eingreifen werden. In Medien war zuletzt spekuliert worden, ein US-Schlag gegen den Iran könnte schon am Wochenende bevorstehen. Investoren fürchten, dass eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten zu Versorgungsengpässen am Ölmarkt führen könnte. Seit Beginn der israelischen Luftangriffe auf den Iran am vergangenen Freitag sind die Ölpreise um gut elf Prozent in die Höhe geklettert.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,59
Brent
Brent 67,62

07:28 Uhr

Continental schließt Werk zwei Jahre früher

Continental
Continental 73,14

Der Autozulieferer Continental schließt seine Produktion im hessischen Werk Babenhausen zwei Jahre früher als geplant. Der Konzern habe den 2019 beschlossenen, schrittweisen Rückzug aus der Produktion von Anzeige- und Bedientechnologien "aufgrund des dynamischen Marktumfelds auf das vierte Quartal 2026 vorgezogen", sagte ein Continental-Sprecher der Wirtschaftswoche.

Autohersteller verwenden statt der im Werk produzierten, analogen Kombiinstrumente mit Tacho und Drehzahlmesser zunehmend digitale Displays. Zudem führen die schwierigen Bedingungen auf dem Neuwagenmarkt zu geringerer Nachfrage.

07:28 Uhr

Dax dürfte höher starten

Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Am Donnerstag hatte er 1,1 Prozent schwächer bei 23.057 Punkten geschlossen. Die Furcht vor einer Beteiligung der USA an den israelischen Angriffen auf den Iran sorgte für Unruhe an den Märkten.

An der Wall Street hatte feiertagsbedingt kein Handel stattgefunden. Der Konflikt zwischen dem Iran und Israel bleibt auch zum Wochenschluss das zentrale Gesprächsthema unter den Anlegern. Investoren hoffen, dass eine weitere Eskalation in Nahost vermieden und eine diplomatische Lösung gefunden werden kann.

Dax
Dax 23.359,18

07:13 Uhr

Japans Kerninflation zieht im Mai stärker an als erwartet

Japans Kerninflation hat im Mai mit 3,7 Prozent die höchste Jahresrate seit mehr als zwei Jahren erreicht. Wie am Freitag aus Regierungsdaten hervorging, lag der Anstieg des Kernverbraucherpreisindex (CPI), der die volatilen Kosten für frische Lebensmittel ausschließt, über der mittleren Marktprognose von 3,6 Prozent und folgte auf einen Anstieg von 3,5 Prozent im April. Dies war der schnellste jährliche Anstieg seit 4,2 Prozent im Januar 2023.

Ein separater Index, bei dem die Auswirkungen der volatilen Kosten für frische Lebensmittel und Kraftstoffe herausgerechnet werden und der von der Bank of Japan (BOJ) als besserer Indikator für nachfragebedingte Preisbewegungen genau beobachtet wird, stieg im Mai um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem er im April um 3,0 Prozent gestiegen war. Dies war der schnellste Anstieg im Jahresvergleich seit Januar 2024, als der Index um 3,5 Prozent gestiegen war.

06:50 Uhr

Ratingagentur: Auch dieses Jahr kein Wachstum für deutsche Wirtschaft

Die anhaltende deutsche Konjunkturschwäche trübt aus Sicht der Berliner Ratingagentur Scope die wirtschaftlichen Aussichten der Eurozone. Laut einer aktuellen Prognose wird die Wirtschaft hierzulande nach zwei Rezessionsjahren 2025 noch nicht anspringen. Die Analysten von Scope erwarten für das laufende Jahr "kein Wachstum" und blicken damit weit skeptischer auf die deutsche Konjunktur als noch im Oktober 2024, als sie ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,9 Prozent veranschlagten. Die schwache Entwicklung Deutschlands werde das Wachstum der Eurozone auf 1,1 Prozent drücken, 0,5 Prozentpunkte unter der Oktober-Prognose: "Spanien und die Volkswirtschaften der Euro-Peripherie – Griechenland, Irland, Portugal – entwickeln sich weiterhin besser als der Rest der Eurozone", teilten die Berliner Bonitätswächter weiter mit.

Für kommendes Jahr sind die Perspektiven jedoch aufgehellt: Scope erwartet für 2026 eine leichte Erholung im Euroraum und ein Plus beim BIP von 1,5 Prozent. In Deutschland soll demnach 2026 ein Wachstum von 1,2 Prozent herausspringen.

06:44 Uhr

Asiens Börsen wegen Nahost-Konflikt immer noch im Sinkflug

Die Börsen in Asien haben wegen der anhaltenden Angst vor einem möglichen US-Angriff auf den Iran und den steigenden Ölpreisen aufgrund des eskalierenden Konflikts um Orientierung gerungen. Die japanische Börse hat schwächer tendiert. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,1 Prozent auf 38.445,57 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 0,3 Prozent niedriger bei 2.783,85 Zählern. Die Börse Shanghai gewann 0,1 Prozent auf 3.365,91 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,3 Prozent auf 3.853,50 Punkte.

Nikkei
Nikkei 45.161,55

In der Nacht feuerte der Iran erneut Raketen und Drohnen auf Israel ab. Nach Angaben des Weißen Hauses wird Präsident Donald Trump in den nächsten zwei Wochen entscheiden, ob sich die USA in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran einmischen werden. Der US-Präsident sieht sich wegen eines möglichen Angriffs auf den Iran der Empörung einiger seiner Anhänger gegenüber. "Da es keine marktbewegenden Katalysatoren gab, drückten die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Spannungen im Nahen Osten auf die Stimmung der Anleger", sagte Shoichi Arisawa, General Manager der Investment Research-Abteilung bei IwaiCosmo Securities. Zusätzlich zu den Unsicherheiten über den Konflikt würden die Aussichten für die US-Zollpläne weiter unklar bleiben, fügte Arisawa hinzu.

06:30 Uhr

Dax in der Defensive - Spannung bei Thyssenkrupp

Die Furcht vor einer Beteiligung der USA an den israelischen Angriffen auf den Iran hat den Dax an Fronleichnam ins Minus gedrückt. Die Investoren seien nervös und unsicher, sagte Kyle Rodda von Capital.com. Eine Beteiligung der USA "würde das Risiko eines größeren regionalen Konflikts erhöhen - mit Auswirkungen auf die globale Energieversorgung und wahrscheinlich auch auf das Wirtschaftswachstum", erläuterte der Stratege. An der Wall Street fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Dax
Dax 23.359,18

Was bringt der heutige Freitag? Der Aufsichtsrat des kriselnden Industriekonzerns Thyssenkrupp kommt zusammen. Dabei geht es Insidern zufolge um die Pläne für eine Verselbstständigung der Marinesparte und um eine Verlängerung des Vertrags von Vorstandschef Miguel Lopez. Der stellvertretende Aufsichtsratschef und Vize-Chef der Gewerkschaft IG Metall, Jürgen Kerner, will gegen eine Verlängerung stimmen. Lopez hatte vor zwei Jahren die Führung des Traditionskonzerns übernommen. Bei dem geplanten Umbau des Unternehmens ist er immer wieder mit den Arbeitnehmervertretern in Konflikt geraten.

Zudem veröffentlicht das Statistische Bundesamt die Daten zu den Erzeugerpreisen im Mai. Sie dürften weiter gesunken sein. Volkswirte erwarten einen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,2 Prozent. Dies deutet auf einen nachlassenden Inflationsdruck hin: Denn in der Statistik werden die Preise für gewerbliche Produkte - von Nahrungsmitteln bis hin zu Industriegütern - geführt, bevor sie weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie lassen daher frühe Rückschlüsse auf die Entwicklung der Verbraucherpreise zu.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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