US-Daten trüben DAX-Partystimmung
Zum Wochenschluss geht es für den DAX abwärts. Nach den deutlichen Aufschlägen von 2,2 Prozent im Donnerstagsgeschäft startet der deutsche Börsenleitindex bereits im Minus, weitet dann die Verluste aus und markiert das Tagestief bei 15.348 Zählern. Die US-Jobdaten belasten: Deutlich mehr als 500.000 neu geschaffene Jobs statt der lediglich erwarteten rund 180.000 bringen Zinssorgen zurück an den Markt.
Allerdings erholt sich der DAX von seinem Rücksetzer, er schloss 0,2 Prozent im Minus bei 15.476 Zählern. Wie die DWS anmerkt, stiegen die Löhne im Jahresvergleich weniger an, und zwar von 4,8 Prozent im Dezember auf nun 4,4 Prozent. Dies geht einher mit einem Anstieg der Erwerbsquote von 62,3 auf 62,4 Prozent und einem eher ungewöhnlichen Anstieg der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden pro Woche von 34,4 auf 34,7. Die Lohnzuwächse verlangsamten sich - ein eher beruhigendes Signal für die Zentralbanker, anders als es die starken Neueinstellungen zunächst vermuten ließen.
"Es waren überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten, Gewinnmitnahmen setzen beim DAX ein", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Raimund Brichta und verweist auf die knapp elf Prozent, die der deutsche Leitindex im bisherigen Jahresverlauf schon zulegen konnte. "Das Kassemachen hält sich aber in Grenzen. Es gibt keinen großen Verkaufsdruck", erläutert er. "Viele Anleger warten auf eine Korrektur, um einzusteigen. Aber sie kommt und kommt nicht. Bisher."
Bei den Einzelwerten gewinnen Conti und Zalando jeweils mehr als ein Prozent. Die Vorzugsaktien des Konsumgüterherstellers Henkel gehören ebenfalls zu den Gewinnern. Händler verwiesen als Stütze auf überraschend gute Quartalszahlen und einen erhöhten Gewinnausblick vom US-Konkurrenten Clorox.
Dagegen geht es für die am Donnerstag stark gelaufenen Titel des Immobilienkonzerns Vonovia knapp drei Prozent bergab. Der zinssensible europäische Immobiliensektor büßte als schwächster der Stoxx-600-Übersicht 2,3 Prozent ein.