Freitag, 30. Mai 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Trump nervt den Dax auch am Brückentag

Das Thema Zölle hat den Handel an der Frankfurter Börse auch zum Wochenausklang bestimmt. Die Zollaussetzung eines US-Gerichts für Internationalen Handel wurde gleich wieder von einem Bundesberufungsgericht zunichte gemacht. Dazu verschärfte US-Präsident Donald Trump auch wieder den Tonfall gegenüber China.

Dax
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Leicht positiv wirkten die Preisdaten aus Deutschland und Europa. Sie sprechen nicht gegen eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche. Händler wiesen aber auf einen geringen Umsatz in Dax-Werten hin, der typisch für einen Brückentag ist. Kursbewegungen sollten daher nicht überbewertet werden.

Der Dax legte 0,3 Prozent zu und ging mit 23.997 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 0,1 Prozent tiefer bei 5366 Stellen. Ihn bremste das Kursminus von 4,5 Prozent im Indexschwergewicht Sanofi. Hier hatte der Medikamentenkandidat Itepekimab enttäuscht und nur in einer von zwei Phase-3-Studien zu Lungenerkrankungen das gewünschte Ziel erreicht.

17:07 Uhr

Lindt sticht im Härtetest für Schokoladenmarken heraus

Lindt & Sprüngli setzt auf Neukreationen (Archivbild)

Lindt & Sprüngli setzt auf Neukreationen (Archivbild)

(Foto: Walter Bieri/Keystone/dpa)

Lindt & Sprüngli hat sich nach Meinung von Morgan Stanley in den vergangenen sechs Monaten vom Wettbewerb abgehoben, während in dieser Zeit Rekordpreise bei Kakao und ein schwacher Konsum ein ultimativer Test für Schokoladenmarken gewesen sei. Die starke Kursentwicklung der Aktie des Schweizer Süßwarenkonzerns seit Jahresbeginn habe viele Anleger über die Aussichten des Papiers rätseln lassen, schreiben die Analysten.

Allerdings habe sich die Robustheit der Marken und des Geschäftsmodells von Lindt in den zurückliegenden sechs Monaten bewiesen. Zudem seien die Konsenserwartungen hinsichtlich der Erträge von Lindt nur begrenzten Risiken ausgesetzt, fügen die Analysten hinzu.

16:44 Uhr

Uni Michigan: Verbraucherlaune stabilisiert sich im Mai

Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Mai überraschend stabilisiert. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen verharrte auf dem Vormonatswert von 52,2 Zählern, wie die Universität Michigan zu endgültigen Ergebnissen ihrer Umfrage mitteilte. In vorläufigen Zahlen war noch von einem Rückgang auf 50,8 Punkten die Rede. Laut Umfrageleiterin Joanne Hsu hat die vorläufige Beruhigung an der Zollfront zur Stabilisierung der Stimmung beigetragen - so die vorübergehende Aussetzung einiger Zölle auf chinesische Waren.

Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen die Verbraucher mit einer Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 6,6 Prozent. Im April hatten sie noch einen Wert von 6,5 Prozent veranschlagt. Zugleich sanken die langfristigen Inflationserwartungen von 4,4 Prozent im April auf 4,2 Prozent im Mai.

16:29 Uhr

Eurokurs gestiegen

Der Euro ist heute gestiegen. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1339 (Donnerstag: 1,1281) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8819 (0,8864) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84120 (0,83770) britische Pfund, 162,96 (163,47) japanische Yen und 0,9341 (0,9339) Schweizer Franken fest.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

16:07 Uhr

Trump schickt Wall Street in den roten Bereich

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(Foto: IMAGO/SOPA Images)

Sorgen rund um die US-Handelspolitik drücken zum Wochenschluss die Kurse an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zur Eröffnung jeweils knapp ein halbes Prozent schwächer bei 42.105 beziehungsweise 5887 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor gut ein halbes Prozent auf 19.065 Zähler. Für Verunsicherung sorgten unter anderem die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump. Der Republikaner schrieb auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, China habe ein Abkommen zu Zöllen mit den USA "total verletzt".

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand unter anderem Gap mit einem Kursrutsch um mehr als 17 Prozent. Das Unternehmen rechnet mit Zusatzkosten von rund 250 bis 300 Millionen Dollar wegen der US-Zölle, nahm die Belastungen in seine jüngste Prognose jedoch nicht auf. Eine Prognoseanhebung ermunterte Anleger hingegen zum Einstieg bei Ulta Beauty. Die Aktien des US-Kosmetikhändlers sprangen nach der Ankündigung um fast 16 Prozent nach oben.

15:48 Uhr

Zeit für den Dax-Straddle?

Allen wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten zum Trotz bleibt der Dax auf Rekordkurs. Wie das zusammenpasst und wie die Aussichten sind, darüber spricht Raimund Brichta mit Julius Weiß von der HSBC. Vorgestellt wird außerdem eine interessante Strategie, mit der man auf stark schwankende Kurse setzen kann, egal in welche Richtung es geht: der Straddle.

15:27 Uhr

Von Fed bevorzugte US-Inflationsrate sinkt

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(Foto: REUTERS)

Eine wichtige US-Inflationsrate ist im April gesunken: Das von der Notenbank Fed favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), lag 2,1 (Vormonat: 2,3) Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Bureau of Economic Analysis mitteilte. Ökonomen hatten eine Jahresrate von 2,2 Prozent erwartet. Die Fed strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Im Monatsvergleich stieg der PCE-Preisindex um 0,1 (0,0) Prozent. Die Prognose hatte auf 0,1 Prozent gelautet. In der Kernrate ohne die Komponenten Nahrung und Energie erhöhte sich der Index um 2,5 (2,6) Prozent auf Jahres- und 0,1 (0,0) Prozent auf Monatssicht. Ökonomen hatten Raten von 2,6 und 0,1 Prozent erwartet.

Indessen haben sich die US-Verbraucher mit ihren Ausgaben zurückgehalten. Verglichen mit dem Vormonat stiegen die Ausgaben im April um 0,2 Prozent, was der Prognose von Ökonomen entsprach. Für die Einkommen meldete das Ministerium einen Anstieg um 0,8 Prozent. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3 Prozent erwartet.

15:02 Uhr

Dax hustet nach Trump-Äußerung kurz

Die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump haben kurzzeitig die Aktienmärkte belastet. Der Dax baute seine Gewinne zum Teil wieder ab, pendelte sich dann bei einem Plus von 0,7 Prozent ein. Die Futures für die wichtigsten US-Indizes gaben nach. Die Anleger an den Devisen- und Anleihemärkten zeigen sich hingegen gelassen. Trump hat mit einem Beitrag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social den Zollstreit mit China erneut angefacht.

14:38 Uhr

Zollfeuer wieder entfacht: Trump keilt gegen China

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(Foto: dpa)

US-Präsident Donald Trump hat mit einem Beitrag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social den Zollstreit mit China erneut angefacht. China habe, was für manche vielleicht nicht überraschend sei, das Abkommen mit den USA vollständig verletzt, postete der Republikaner auf der Plattform. "So viel zum Thema NETTER KERL!", fügte er hinzu.

Das Ringen um die Rechtmäßigkeit der von Trump betriebenen Zollpolitik wogt inzwischen hin und her und schürt Unruhe an den Börsen. Nachdem am Mittwoch ein US-Bundesgericht den Großteil der von Trump verhängten Zölle für ungültig erklärt hatte, setzte am Donnerstag ein Berufungsgericht diese Blockade vorerst wieder aus.

14:17 Uhr

Experte: Hohe Kerninflation bleibt ein Sorgenkind

"Die Inflationsseite befindet sich weiter im Entspannungsmodus. Das dürfte mit Blick auf die US-Zollpolitik und die Euro-Festigung vorerst auch so bleiben", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe. "Insbesondere die US-Zollpolitik sorgt für einen preisdämpfenden Angebotsüberhang. Es fehlt nicht mehr viel, und die Inflationsrate rutscht demnächst sogar unter 2,0 Prozent. Die anhaltend hohe Kerninflation bleibt aber ein Sorgenkind. Die deutsche Vorgabe wird die EZB darin bestärken, die Leitzinsen weiter zu senken. Den nächsten richtigen Inflationsstress gibt es wohl erst dann, sollte die EU ebenfalls Zölle erhöhen."

14:04 Uhr

Deutsche Inflationsrate bleibt über EZB-Zielmarke - Preistreiber sind Lebensmittel

Energie kostete deutlich weniger als noch vor einem Jahr. Bei Nahrungsmitteln gab es deutliche Unterschiede bei der Preisentwicklung. (Symbolfoto)

Energie kostete deutlich weniger als noch vor einem Jahr. Bei Nahrungsmitteln gab es deutliche Unterschiede bei der Preisentwicklung. (Symbolfoto)

(Foto: Jan Woitas/dpa)

Die Inflationsrate in Deutschland tritt im Mai auf der Stelle. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Auch im April waren die Verbraucherpreise um 2,1 Prozent gestiegen. Die EZB-Zielmarke liegt bei 2,0 Prozent. Von April auf Mai kletterten die Preise um 0,1 Prozent.

Deutlich billiger wurde Energie: Sie kostete 4,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (April: -5,4 Prozent). Ein Grund dafür sind fallende Weltmarktpreise für Rohöl. Diese haben ihre Ursache in dem von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Handelskrieg, der Ökonomen zufolge die Weltwirtschaft belastet und damit die Nachfrage nach Öl dämpfen dürfte. Preistreiber blieben dagegen die Nahrungsmittel. Diese verteuerten sich um 2,8 (April: +2,8 Prozent). In Nordrhein-Westfalen verteuerten sich etwa alkoholfreie Getränke um 8,9 Prozent und Obst um 8,6 Prozent.

13:59 Uhr

Zinsrückgang im Euroraum forciert Kreditvergabe

Die rückläufigen Zinsen im Euroraum schieben die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen an. Die Geldhäuser in der Währungszone reichten im April binnen Jahresfrist 2,6 Prozent mehr Darlehen an Firmen aus, wie die EZB in Frankfurt am Main mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit Juni 2023. Im März hatte das Wachstum noch bei 2,4 Prozent gelegen. Die niedrigen Zinsen ließen auch die Privathaushalte mehr Kredite nachfragen. Die Banken vergaben an sie 1,9 Prozent mehr Darlehen als ein Jahr zuvor. Im März hatte das Plus bei 1,7 Prozent gelegen.

13:31 Uhr

Rally im Immobiliensektor

Für steigende Börsenbarometer in Europa sorgte unter anderem eine Rally im Immobiliensektor, die durch einen Rückgang der Anleiherenditen ausgelöst wurde. In Frankfurt legten die Aktien von Unternehmen wie Vonovia, Aroundtown, LEG Immobilien und TAG Immobilien um rund ein bis 1,5 Prozent zu. Europaweit führten schwedische Unternehmen die Gewinne an: Sagax, Wallenstam und Castellum kletterten an der Börse in Stockholm um jeweils mehr als drei Prozent.

Vonovia SE
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LEG Immobilien
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Aroundtown
Aroundtown 3,32

13:02 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Wenig verändert zeigen sich die Sätze am Euro-Geldmarkt in Frankfurt. Durch den Brückentag in Deutschland und anderen Ländern nach dem Feiertag sind viele Marktteilnehmer im verlängerten Wochenende. Gesprochen wird über die bisher vorgelegten Inflationsdaten aus den deutschen Bundesländern. Sie zeigen weniger einheitliche Tendenzen als erhofft - klare Signale für eine Zinssenkung der EZB in der kommenden Woche geben sie noch nicht. Die gesamtdeutsche Zahl wird erst am Nachmittag veröffentlicht. Allerdings fielen andere Preisdaten wie aus Spanien günstiger aus als erwartet.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,05 - 2,32 (2,05 - 2,32), Wochengeld: 2,09 - 2,40 (2,05 - 2,40), 1-Monats-Geld: 1,94 - 2,44 (1,96 - 2,45), 3-Monats-Geld: 1,98 - 2,25 (2,00 - 2,27), 6-Monats-Geld: 1,93 - 2,24 (1,98 - 2,26), 12-Monats-Geld: 1,92 - 2,22 (1,93 - 2,23), Euribors: 3 Monate: 2,0110 (2,0110), 6 Monate: 2,0420 (2,0420), 12 Monate: 2,0560 (2,0560)

12:35 Uhr

Rückschlag bei Lungenmedikament drückt Sanofi-Papiere runter

Negative Studienergebnisse zur neuen Lungentherapie von Sanofi drücken die Aktien des französischen Pharmakonzerns. Die Titel rutschen um rund fünf Prozent ab und sind damit die zweitgrößten Verlierer im Pariser Leitindex CAC 40. Das experimentelle Medikament Itepekimab gegen die chronisch obstruktive Lungenerkrankung verfehlte das Hauptziel einer von zwei entscheidenden klinischen Studien der Phase 3, wie Sanofi mitteilte. Die Experten der US-Großbank JP Morgan zeigten sich gelassen. Die Ergebnisse seien zwar "enttäuschend", aber das Medikament dürfte dennoch auf den Markt kommen - wenn auch mit einer Verzögerung von zwei bis drei Jahren.

Sanofi
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12:11 Uhr

EssilorLuxottica übernimmt Augenkliniken von Optegra

EssilorLuxottica
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Der unter anderem für seine Marke Ray-Ban bekannte Brillenhersteller EssilorLuxottica expandiert mit einem Zukauf in den Bereich der Augenheilkunde. EssilorLuxottica habe mit dem Finanzinvestor MidEuropa eine Vereinbarung zur Übernahme der Augenkliniken von Optegra geschlossen, teilte der französisch-italienische Konzern mit.

Die Optegra-Gruppe betreibt ein Netzwerk von über 70 Augenkliniken und Diagnosezentren in Großbritannien, Tschechien, Polen, der Slowakei und den Niederlanden unter den Marken Optegra, Lexum und Iris. Sie bieten Behandlungen und Sehkorrekturen wie Kataraktoperationen, Therapien bei altersbedingter Makuladegeneration und Glaukom sowie Laserchirurgie am Auge an. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Der Abschluss der Transaktion wird noch für dieses Jahr erwartet.

12:01 Uhr

Dax klar über 24.000

Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat auch am Mittag klar im Plus notiert, er stieg um 0,9 Prozent auf Punkte. Der EuroStoxx50 stieg um 0,6 Prozent auf 5401 Stellen. Der Euro lag etwas leichter bei 1,1328 US-Dollar.

11:50 Uhr

Experte zum Trump-Wirrwarr: "Zollchaos lässt die Börsen kalt"

Der Wirrwarr um Trumps weltweite Zölle geht in die nächste Runde. Nachdem sie zunächst kassiert wurden, hebt ein Berufungsgericht die Blockade vorerst wieder auf. Den Dax scheint das Zoll-Gezerre in den USA allerdings kalt zu lassen. Woran das liegen könnte, erklärt Börsenhändler Tim Oechsner.

11:31 Uhr

Inflation in Spanien unter EZB-Zielmarke

In Spanien lässt der Inflationsdruck spürbar nach. Die zu europäischen Vergleichszwecken berechnete Teuerungsrate (HVPI) sank im Mai auf 1,9 Prozent, wie das nationale Statistikamt INE mitteilte. Experten hatten nur einen Rückgang auf 2,0 Prozent erwartet, nachdem die Inflationsrate im April noch bei 2,2 Prozent gelegen hatte.

Die Daten aus der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone fließen in die Berechnung der Verbraucherpreise des EU-Statistikamts für den gesamten Euroraum ein, die am Dienstag anstehen. Ökonomen erwarten einen Rückgang der Teuerungsrate im Mai auf 2,1 Prozent, nach 2,2 Prozent im April. Die EZB-Zielmarke liegt bei 2,0 Prozent.

11:01 Uhr

Stiftungen in Liechtenstein wegen US-Sanktionen in Turbulenzen

Schloss Vaduz

Schloss Vaduz

(Foto: picture alliance / pressefoto_korb)

Geschäfte mit reichen Russen bringen Liechtenstein in Schwierigkeiten. Um Russland nach dem Angriff auf die Ukraine zu schwächen, haben sich die USA auch die Vermögen der Oligarchen vorgeknöpft. Ein Ziel sind dabei Stiftungen im zwischen Österreich und der Schweiz gelegenen Fürstentum. Einige dieser Finanzvehikel und die mit ihrer Leitung betrauten Treuhänder setzten die USA auf eine Sanktionsliste. Die Angst vor dem langen Arm der US-Behörden löste eine regelrechte Fluchtwelle aus: Reihenweise sprangen die Treuhänder bei Stiftungen ab, die zwar nicht von Sanktionen betroffen waren, aber ebenfalls Russland-Beziehungen pflegen. Damit sind nun Hunderte Stiftungen mit Vermögen von insgesamt mehreren Milliarden Schweizer Franken praktisch eingefroren, wie zwei Insider erklärten.

Die Finanzbranche spielt eine herausragende Rolle für die Wirtschaft Liechtensteins. Schätzungen des IWF zufolge ist der Finanzplatz rund 100 Mal so groß wie die Wirtschaftsleistung des Landes. Vor allem steuersparende Stiftungen sorgen immer wieder für Schlagzeilen.

10:44 Uhr

Dax nimmt Fahrt auf - niemand weiß so richtig, warum

Dax
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Die europäischen Börsen haben am Vormittag ihre Gewinne ausbauen können. In Frankfurt lag der Dax nun 0,8 Prozent höher bei 24.123 Punkten. Der EuroStoxx50 zog um 0,4 Prozent auf 5393 Stellen an.

Einen rechten Reim auf den breiten Kursschub kann man sich im Handel nicht machen. Die Preisdaten aus Spanien seien einen Tick günstiger ausgefallen, die bislang veröffentlichten deutschen Länderpreisdaten entsprächen in etwa den Erwartungen. Im Jahresvergleich sind sie allerdings durchweg höher ausgefallen als die 2,0 Prozent, die am Nachmittag für das gesamte Bundesgebiet erwartet werden. Am Anleihemarkt fielen die Kurse, die Marktzinsen zogen also etwas an.

10:17 Uhr

Es kriselt bei BayWa

Der Münchner Agrarkonzern BayWa bekommt die Krise auch im operativen Geschäft zu spüren. Der Umsatz schrumpfte im ersten Quartal um neun Prozent auf 4,7 Milliarden Euro, wie die BayWa mitteilte. Der Konzern begründete den Rückgang mit "Sondereffekten im Zuge der laufenden Transformation".

Durch den Abbau von bisher rund 700 Stellen und Standortschließungen sowie einer Konzentration auf margenstärkere Produkte werde sich aber die "Ertragsqualität deutlich verbessern", wenn man die Effekte aus dem tiefgreifenden Umbau ausklammere. Zahlen nannte die BayWa zur Ertragslage nicht.

Die BayWa war vor knapp einem Jahr in eine Liquiditätskrise geschlittert und knapp an der Pleite vorbeigeschrammt. Der Konzern hatte sich mit einem schuldenfinanzierten Expansionskurs übernommen, der den Schuldenberg auf rund sechs Milliarden Euro anschwellen ließ. Die BayWa musste von den Großaktionären aus dem Genossenschaftssektor sowie den Banken gestützt werden. Nun sollen fast alle Auslandsbeteiligungen verkauft und der Konzern auf das Kerngeschäft mit der deutschen Land- und Bauwirtschaft zurechtgestutzt werden.

09:53 Uhr

Bitcoin fängt sich nach Verlusten

Der Bitcoin hat sich nach den jüngsten Verlusten stabilisiert. Der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung liegt bei rund 106.000 Dollar. Im Verlauf der Woche war der Bitcoin von fast 111.000 Dollar kontinuierlich gefallen.

Bitcoin
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Kursbewegende Faktoren ist unter anderem die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump.

Alles in allem profitiert der Bitcoin allerdings weiter von der Wahl Trumps. Dieser ist ein Förderer von Kryptowährungen und macht auch Geschäfte mit diesen. So tritt unter anderem die Trump-Medienfirma TMTG als Bitcoin-Käufer auf.

Seit der Wahl von Trump zum neuen US-Präsidenten Anfang November zog der Kurs von weniger als 70.000 Dollar bis auf den Spitzenwert von 112.000 Dollar in der vergangenen Woche an. Die Ausschläge waren dabei, wie bei Kryptowährungen üblich, zum Teil massiv.

09:27 Uhr

Solarfirma stellt Produktion in den USA ein

Die in Schieflage geratene Meyer Burger Technology stoppt die im Hochlauf befindliche Solarmodulproduktion in den USA. Die Schweizer Firma machte in einer fehlende finanzielle Mittel für den Schritt verantwortlich. Alle noch verbliebenen 282 Mitarbeiter am Standort Goodyear im Bundesstaat Arizona erhielten die Kündigung. Die Produktion sei umgehend eingestellt worden. Die Zukunft des Standorts sei offen. Meyer Burger verhandele mit einer Gruppe von Anleihegläubigern weiterhin über eine Sanierung der Gesellschaft.

09:08 Uhr

Dax hält sich wacker

Der Dax geht mit leichten Gewinnen in den Tag und legt 0,2 Prozent auf 24.003 Punkte zu. Am Morgen hatte sich noch ein schwächerer Start abgezeichnet.

09:04 Uhr

Umsätze im Einzelhandel sinken

Im deutschen Einzelhandel sind die Umsätze im April im Vergleich zum März zurückgegangen. Bereinigt um Kalender- und Saisoneffekte wie das Ostergeschäft lagen die Erlöse 1,2 Prozent unter dem Wert des Vormonats, wie das Statistische Bundesamt berichtet.

Bei Lebensmitteln war mit einem preisbereinigten Rückgang von 0,1 Prozent wenig Veränderung zu beobachten, während der Handel mit Nicht-Lebensmitteln real um 1,3 Prozent zurückging. Vor allem bei Textilien, Schuhe und Lederwaren griffen Kunden den Auswertungen zufolge seltener zu.

Freundlicher ist die Lage im Vergleich der Aprilzahlen mit dem Vorjahreszeitraum. In der Jahresfrist legten die Umsätze im gesamten Einzelhandel um 3,4 Prozent zu. Preisbereinigt waren es 2,3 Prozent mehr Geschäft. Besonders stark legte der Internet-Handel zu mit einem realen Zuwachs um 14,1 Prozent.

08:13 Uhr

VW verhandelt direkt mit US-Regierung über Zoll-Deal

Volkswagen verhandelt mit dem US-Handelsministerium über die Beilegung des Zollstreits und bietet im Gegenzug weitere Investitionen in den USA an. "Ich war selbst in Washington und wir sind seitdem in regelmäßigem Austausch", sagte Konzern-Chef Oliver Blume der "Süddeutschen Zeitung". Primärer Ansprechpartner sei der US-Handelsminister, "aber letztlich gehen die Themen auch über den Tisch des US-Präsidenten". Blume betonte, er spreche dort für den VW-Konzern, aber er habe immer Lösungen im Blick, die generell angewendet werden könnten.

Die Nachrichtenagentur hatte zuvor berichte, dass Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz mit dem US-Handelsministerium über mögliche Zollerleichterungen sprechen. Dabei gehe es um einen Mechanismus, bei dem Importe mit Exporten aus den USA verrechnet würden.

07:57 Uhr

Dax unter Druck

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Verlusten in den Handel starten. Gestern hatte der deutsche Leitindex 0,4 Prozent schwächer bei 23.933 Punkten geschlossen. Hauptthema bleiben die US-Zölle: Nachdem das US-Gericht für Internationalen Handel die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle für nichtig erklärt hatte, setzte ein Bundesberufungsgericht die umfangreichen Zölle zumindest vorläufig wieder in Kraft.

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07:26 Uhr

Kreuzfahrt-Werft will Kriegsschiffe bauen

Sina Schuldt/dpa

Die vom Bund und dem Land Niedersachsen gerettete Meyer Werft prüft eine Expansion im Verteidigungsgeschäft. "Gemeinsam mit einem Strategieberater analysieren wir gerade, welche Rolle Meyer bei der sogenannten 'grauen Ware', also im militärischen Bereich, grundsätzlich spielen kann", sagte Ralf Schmitz, Geschäftsführer und Sanierer des Unternehmens, dem "Handelsblatt". Die Werft, deren Kerngeschäft Kreuzfahrtschiffe sind, könnte laut Schmitz vier bis fünf Fregatten in Serie bauen. Für die Verteidigungstechnik müsste man Partner suchen oder zukaufen.

06:52 Uhr

Aktien fallen wegen Zoll-Urteil

Die Freude an den Börsen über das Gerichtsurteil in den USA gegen die Zollpläne von US-Präsident Trump ist wieder verflogen. Nun macht sich Ernüchterung breit und Aktien werden wieder verkauft, nachdem die Trump-Regierung mit ihrer sofortigen Berufung des Urteils einen Erfolg erzielte und die Zölle zumindest vorläufig beibehalten werden dürfen. Das Gericht will den Fall genauer prüfen. Derweil erwägt das Trump-Team bereits einen Plan B, falls man doch noch vor Gericht scheitern sollte.

In Tokio gibt der Nikkei-225 mit einem Minus von 1,4 Prozent auf 37.875 Punkte praktisch alle Gewinne von gestern wieder ab, belastet auch vom wieder festeren Yen. An den chinesischen Plätzen in Shanghai und Hongkong kommen die Indizes um 0,3 bzw. 1,4 Prozent zurück.

In Seoul geht es um 0,7 Prozent nach unten. In Sydney, wo der Index gestern nur leicht zugelegt hatte, beträgt das Minus 0,1 Prozent.

Nikkei
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06:30 Uhr

Dax steht im Zeichen der deutschen Inflationsdaten

Am deutschen Aktienmarkt haben an Himmelfahrt die Pfeile viele Stunden nach oben gezeigt. Für steigende Kurse sorgte insbesondere ein US-Gerichtsurteil gegen die meisten der von US-Präsident Trump verfügten Zölle, daneben kamen die Quartalszahlen des KI-Flaggschiffs Nvidia gut an. Doch dann kam der Dax deutlich zurück und drehte ins Minus.

Dax
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Das auf den ersten Blick sehr positive Urteil berge aber auch neue Unsicherheiten, hieß es dazu im Handel. Zum einen habe die Trump-Regierung Berufung eingelegt und könnte bis zum Obersten Gerichtshof gehen. Dazu verfüge die US-Regierung auch über andere Befugnisse, mit denen sie ähnliche Zölle wie die vom Gericht aufgehobenen festlegen könne, kommentieren die Ökonomen von Goldman Sachs.

Heute stehen die deutschen Inflationsdaten im Mittelpunkt des Interesses der Börsianer. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass die Teuerungsrate im Mai auf 2,0 Prozent gefallen ist und damit genau auf das Niveau, das die EZB für den gesamten Euroraum anpeilt. Billigere Energie hatte die deutsche Inflationsrate im April bereits auf 2,1 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr gedrückt. Im März waren die Verbraucherpreise noch um 2,2 Prozent gestiegen, in den beiden ersten Monaten des Jahres noch um jeweils 2,3 Prozent.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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