US-Arbeitsmarktdaten bremsen DAX aus
Die Furcht vor drastischen Zinserhöhungen der US-Notenbank FED und deren wirtschaftlichen Folgen hat auch am deutschen Aktienmarkt geherrscht. Außerdem drückten gemischte Firmenbilanzen auf die Stimmung. US-Unternehmen schufen den Angaben zufolge im Juli außerhalb der Landwirtschaft 528.000 Stellen, mehr als doppelt so viele wie erwartet. Damit entfällt eine Hürde für drastische FED-Zinsanhebungen. Ein weiterer Belastungsfaktor war der überraschend starke Anstieg der Löhne.
"Auf einen robusten Arbeitsmarktbericht in den USA haben die Börsen erst einmal fast schon geschockt reagiert. Damit war die Inflations- und Zinsangst zurück", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Zurück sind die leidigen Diskussionen, ob die FED die Zinszügel doch stärker anzieht, bis die Daten dann schlecht ausfallen und deswegen die Börsenkurse dann steigen. Verrückte Welt."
Der DAX unterbrach seinen Aufstieg und ging 0,7 Prozent leichter mit 13.574 Punkten ins Wochenende. Auf Wochensicht gewann der Leitindex 90 Zähler hinzu. Der EUROSTOXX50 notierte ebenfalls 0,7 Prozent leichter bei 3729 Stellen.
Bei den Einzelwerten rückten Allianz ins Rampenlicht. Die Titel fielen um 1,6 Prozent, obwohl der Versicherer mit einem operativen Gewinn von 3,5 Milliarden Euro das beste zweite Quartal seiner Geschichte verbucht hatte. Wegen Abschreibungen auf die US-Tochter und eines schwächelnden Vermögensverwaltungsgeschäfts bleibe das Netto-Ergebnis aber hinter den Erwartungen zurück, hieß es auf dem Frankfurter Parkett.
Rheinmetall konnte einen Rekord-Halbjahresgewinn ebenfalls nicht in Kursgewinne ummünzen. Die Titel des Rüstungskonzerns und Autozulieferers stürzten um 11,8 Prozent ab. Auslöser der Verkäufe sei die auf zehn bis zwölf von 13 bis 15 Milliarden Euro gekappte Prognose für den Auftragseingang der Rüstungssparte, sagten Börsianer.
Bei der Deutschen Post honorierten Investoren dagegen das Rekord-Quartalsergebnis des Brief- und Paketzustellers. Sie bescherten den Papieren des Bonner DAX-Konzerns ein Kursplus von 4,6 Prozent.
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