Freitag, 07. November 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
08:21 Uhr

Ölpreisen droht zweite Verlustwoche in Serie

Die Ölpreise legen zunächst zu - nach drei Verlusttagen in Folge. Sie steuern aber wegen Sorgen über ein Überangebot und eine nachlassende Nachfrage in den USA jedoch auf den zweiten Wochenverlust in Folge zu. Am Rohstoffmarkt verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,3 Prozent auf 63,56 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,3 Prozent fester bei 59,62 Dollar.

Brent
Brent 64,00
Rohöl WTI
Rohöl WTI 60,06

08:03 Uhr

Die Angst der Anleger vor dem Platzen der KI-Blase

Europas Börsen dürften wenig verändert in den letzten Handelstag der Woche starten. Spätere Kursverluste sind aber nicht ausgeschlossen angesichts der negativen internationalen Vorgaben. Das Sentiment ist angegriffen. Technologiewerte neigen weiterhin zur Schwäche, die Angst eines Platzens der KI-Blase geht weiter in den Handelsräumen um. Derweil zieht sich der Regierungsstillstand in den USA weiter hin, die Hoffnung liegt nun auf einer Lösung am Wochenende.

Dax
Dax 23.734,02

Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten stammten von privaten Anbietern, da wegen der Haushaltssperre in den USA derzeit keine Daten von staatlichen Stellen veröffentlicht werden. Der heute anstehende offizielle US-Arbeitsmarktbericht dürfte wohl dem "Shutdown" zum Opfer fallen, womit der US-Notenbank erneut ein Baustein für die weitere geldpolitische Entscheidungsfindung fehlt. Am Donnerstag standen keine wichtigen US-Daten auf der Agenda.

Wie angespannt und nervös die Situation an den Börsen ist, zeigt der Blick auf die Volatilitätsindizes. Besonders spannend ist laut Vermögensverwalter QC Partners der Blick nach Asien. Die Volatilitätsindex des südkoreanischen Kospi-200 habe als erster Volatilitätsindex sein Verlaufshoch aus dem Zollchaos im April übertroffen. "Ein Spitzenwert von fast 45 zeigt, wie verunsichert Anlegerinnen und Anleger in die Zukunft blicken. Zum Vergleich: Der Mittelwert der vergangenen 36 Monate liegt bei 19."

07:44 Uhr

40-Prozent-Gewinneinbruch bei Daimler Truck

Daimler Truck hat im dritten Quartal wegen des Nachfrageeinbruchs in den USA hohe Gewinneinbußen verzeichnet. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 40 Prozent auf 716 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz verringerte sich etwa im gleichen Ausmaß wie der Absatz um 14 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Die Zahlen lagen unter der Analystenprognose von 11,6 Milliarden Euro Umsatz und 729 Millionen Euro Betriebsergebnis. "Die Unternehmensperformance wurde durch anhaltende Belastungen auf dem nordamerikanischen Lkw-Markt gedämpft, wo sich Kunden angesichts eines sehr schwachen Frachtumfelds und ausstehender regulatorischer Klarheit weiterhin zurückhaltend zeigen", erklärte der Dax-Konzern.

Daimler Truck
Daimler Truck 35,04

In Nordamerika, normalerweise Daimlers profitabelster Region, schrumpfte der operative Gewinn um 64 Prozent auf 257 Millionen Euro, die Marge halbierte sich fast auf 6,4 Prozent. Das Europa-Geschäft konnte sich dagegen dank gestiegener Verkäufe gegenüber den schwachen Vorjahreszahlen verbessern, auf 319 Millionen Euro, ein Wachstum von zwölf Prozent.

07:27 Uhr

Musk will "ganz neues Kapitel" für Tesla

Tesla-Chef Elon Musk will nach eigenen Worten ein "ganz neues Kapitel" in der Geschichte des Unternehmens aufschlagen und den Elektroautobauer zu einem führenden KI- und Robotik-Konzern umbauen. Auf der Jahreshauptversammlung kündigte er an, die Produktion des zweisitzigen Robotaxis "Cybercab" solle im April beginnen. Zudem solle die Fertigung des Elektro-Lastwagens "Semi" im kommenden Jahr starten. Der neue "Roadster"-Sportwagen solle am 1. April vorgestellt und zwölf bis 18 Monate später produziert werden. Für den dafür nötigen Bau einer riesigen Fabrik für KI-Chips stellte Musk zudem eine mögliche Partnerschaft mit dem US-Konzern Intel in den Raum.

Grundlage für die Pläne ist die Entwicklung eigener KI-Chips. Die fünfte Chip-Generation ("AI5") soll ab 2026 in geringer Stückzahl und ab 2027 in Serie gefertigt werden, wobei Tesla auch mit TSMC und Samsung zusammenarbeitet. Der geplante Chip soll bei einem Zehntel der Herstellungskosten nur etwa ein Drittel des Stroms von Nvidias Spitzenmodell verbrauchen. Die Aktionäre hatten Musk den Weg für seine Visionen geebnet und ein milliardenschweres Gehaltspaket genehmigt.

07:10 Uhr

Bundesregierung kündigt Pharmagipfel an

Bei einem Treffen mit der Pharmabranche im Kanzleramt will die Bundesregierung die Lage der wichtigen Industrie besprechen. Kanzleramtschef Thorsten Frei kündigte an, am 12. November mit Konzern- und Verbandsvertretern "insbesondere die Rahmenbedingungen in Deutschland" zu erörtern.

Der Koalitionsvertrag sehe vor, "die industrielle Gesundheitswirtschaft - insbesondere die pharmazeutische Industrie und Medizintechnik - als Leitwirtschaft zu stärken", heißt es weiter. Dazu würden die bereits seit Jahren bestehenden Formate - die Pharmastrategie und der Pharmadialog - "zu einem Gesamtprozess zusammengeführt". Neben Frei sollen für die Bundesregierung auch Gesundheitsministerin Nina Warken, Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (beide CDU) und Forschungsministerin Dorothee Bär (CSU) teilnehmen.

Das wichtigste Thema der Pharmaindustrie, die rund ein Viertel ihrer Exporte in die USA liefert, sind derzeit die US-Zölle. Dort sind die Arzneipreise viel höher als in Europa. Groß sind daher die Sorgen vor US-Zöllen auf Arzneien aus der EU, für die eine Obergrenze von 15 Prozent gelten soll.

06:53 Uhr

"Dann sollte ich auch verkaufen, oder?"

Die technologielastigen Börsen in Asien stehen vor dem größten Wochenverlust seit sieben Monaten. Grund dafür ist die wachsende Nervosität der Anleger, wie weit der Höhenflug bei Aktien aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) bereits fortgeschritten ist. Einen konkreten Auslöser für den Rücksetzer gibt es Händlern zufolge nicht.

Nikkei
Nikkei 50.276,37

Die Marktreaktion auf die jüngsten Geschäftszahlen zeige jedoch, dass die Sorgen über eine Blase in dem KI-Sektor und die Zweifel an der Profitabilität zunähmen. "Manchmal ist es eine allmähliche Veränderung an den Märkten, bei der eine wachsende Zahl von Leuten sagt: 'Nun, ich bin gut positioniert ... vielleicht nehme ich einige Gewinne mit'", sagt Herald van der Linde, Leiter der Aktienstrategie für den asiatisch-pazifischen Raum bei HSBC. "Und dann macht es ein Zweiter. Und ein Dritter. Und der Vierte sagt: 'Hey, die drei verkaufen. Dann sollte ich vielleicht auch verkaufen, oder?' Es ist also eine Veränderung der Marktstimmung, die eine Eigendynamik entwickelt. Das könnte jetzt gerade in Gang kommen."

In Tokio gab der Nikkei-Index 2,2 Prozent auf 49.745,10 Punkte nach und steuert auf den größten Wochenverlust seit Anfang April zu. Der breiter gefasste Topix notiert 1,2 Prozent niedriger bei 3272,84 Zählern. Der Shanghai Composite verliert 0,2 Prozent auf 4.001,24 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt 0,2 Prozent auf 4.683,66 Punkte.

06:34 Uhr

Musks Monstergehalt genehmigt

Tesla-Chef Elon Musk hat sich bei den Aktionären des Elektroautobauers mit seinem umstrittenen Vergütungspaket durchgesetzt. Sie stimmten auf ihrer Hauptversammlung für einen Gehaltsplan, der ihm über das nächste Jahrzehnt bis zu 878 Milliarden Dollar einbringen könnte. Der Vorschlag wurde mit mehr als 75 Prozent der Stimmen angenommen. Die Aktie von Tesla legte im nachbörslichen Handel um mehr als drei Prozent zu.

06:17 Uhr

Das ist los im frühen Devisenhandel

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar geringfügig auf 153,02 Yen und legt leicht auf 7,1220 Yuan zu. Zur Schweizer Währung büßt er etwas auf 0,8071 Franken ein. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1535 Dollar und zieht leicht auf 0,9314 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,15
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 153,42

06:00 Uhr

Eine Jahresendrally sieht anders aus

Für den Wochenschluss ist das gestrige Dax-Geschäft kein gutes Omen gewesen. Der deutsche Börsenleitindex, der zur Wochenmitte noch bei 24.050 Punkten und damit über der psychologisch wichtigen 24.000er-Marke geschlossen hatte, schenkte diese gestern wieder her, gab 1,3 Prozent ab und schloss mit 23.734 Zählern. Vor allem nach Eröffnung der Wall Street verzeichnete der Dax Abgaben. An den US-Börsen schien die Erholung des Tech-Sektors vom Mittwoch bereits wieder beendet.

Konjunkturseitig blicken die Anleger zum Wochenschluss auf die deutschen Exporte. Die Ausfuhren dürften im September zugelegt haben. Experten erwarten einen Zuwachs von 0,5 Prozent, nachdem sie im August um 0,5 Prozent geschrumpft waren. Eine echte Erholung ist aus Sicht des IFO Instituts nicht in Sicht. Denn die Stimmung in der deutschen Exportwirtschaft hat sich im Oktober eingetrübt, wie die Unternehmensumfrage des Münchner Instituts zeigt.

Zahlen gibt es heute etwa von Daimler Truck. Das einst florierende USA-Geschäft belastet den LKW-Bauer in diesem Jahr, weil Kunden deutlich weniger neue Fahrzeuge bestellen und höhere Importzölle der Vereinigten Staaten gegenüber Mexiko zu Buche schlagen. Analysten prognostizieren im Schnitt für das dritte Quartal einen bereinigten Betriebsgewinn von 729 Millionen Euro - das wäre ein Rückgang um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Den schärfsten Rückgang erwarten sie in Nordamerika mit einem Einbruch um zwei Drittel, während sich das Europa-Geschäft gegenüber den schwachen Vorjahreszahlen verbessert haben soll.

Daimler Truck
Daimler Truck 35,04

Daneben legt der Autozulieferer Aumovio erstmals seit seiner Abspaltung von Continental seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Analysten rechnen im Schnitt mit Erlösen von knapp 4,6 Milliarden Euro und einem bereinigten Betriebsgewinn von 142 Millionen Euro. Der Hersteller von Bremsen und Sicherheitssystemen, Fahrzeug-Software, Displays und Elektronik war vor der Börsennotiz im September das größte Geschäftsfeld von Continental und galt jahrelang als Sorgenkind. Möglicherweise ist der Konzern ein Anwärter für den Bluechip-Index Dax.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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