Mittwoch, 24. September 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Diana Dittmer
08:25 Uhr

"Es gibt keinen risikofreien Weg"

Europas Börsen dürften mit Abgaben in den Handel starten. Falkenhaft aufgenommene Töne von Fed-Chairman Jerome Powell drücken etwas auf die Stimmung. Weitere Zinssenkungen seien keinesfalls garantiert. Powell betonte, dass die Fed vor Herausforderungen stehe, ihre beiden Ziele zu erreichen: die Inflation niedrig und stabil zu halten und gleichzeitig einen gesunden Arbeitsmarkt zu fördern. "Zweiseitige Risiken bedeuten, dass es keinen risikofreien Weg gibt", sagte Powell.

Dax
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Nach den günstigen europäischen Einkaufsmanagerindizes vom Vortag steht heute die Veröffentlichung des IFO-Geschäftsklimaindex im Fokus. Für September wird für den Sammelindex eine leichte Verbesserung auf 89,2 von 89,0 erwartet. Die deutsche Industrie hatte zuletzt einige Lebenszeichen von sich gegeben, und Investoren hatten sich in der jüngsten ZEW-Umfrage etwas optimistischer gezeigt.

08:09 Uhr

TikTok will Kinder besser schützen

TikTok will nach einer Untersuchung kanadischer Behörden ihre Maßnahmen zum Schutz von Kindern verbessern. Als Reaktion auf die Ergebnisse der Studie habe TikTok zugestimmt, die Methoden zur Altersüberprüfung zu verbessern, sagte der kanadische Datenschutzbeauftragte Philippe Dufresne. Eine gemeinsame Untersuchung von Dufresne und den zuständigen Behörden der Provinzen Quebec, British Columbia und Alberta hatte ergeben, dass die bisherigen Anstrengungen der Kurzvideo-Plattform unzureichend seien. Demnach griffen Hunderttausende kanadische Kinder jährlich auf die Videoplattform zu, obwohl diese für Nutzer unter 13 Jahren nicht vorgesehen ist. "TikTok sammelt riesige Mengen an persönlichen Daten über seine Nutzer, auch über Kinder", sagte Dufresne. "Diese Daten werden genutzt, um die Inhalte und Anzeigen gezielt zu steuern, die die Nutzer sehen, was schädliche Auswirkungen haben kann, insbesondere auf Jugendliche."

07:47 Uhr

Drei Tech-Konzerne planen fünf neue KI-Rechenzentren

OpenAI, Oracle und SoftBank planen im Zuge des milliardenschweren "Stargate"-Projekts den Bau von fünf neuen Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) in den USA. "KI kann ihr Versprechen nur einlösen, wenn wir die nötige Rechenleistung dafür schaffen", teilte OpenAI-Chef Sam Altman mit. Durch die neuen Standorte sollen 25.000 Arbeitsplätze entstehen.

US-Präsident Donald Trump hatte "Stargate" im Januar gemeinsam mit führenden Managern aus dem Technologiesektor ins Leben gerufen. Mehrere Konzerne wollen in den kommenden vier Jahren bis zu 500 Milliarden Dollar in den Ausbau der digitalen Infrastruktur für KI in den USA investieren.

Wie der ChatGPT-Entwickler OpenAI weiter mitteilte, sollen drei der neuen Standorte zusammen mit Oracle in Texas, New Mexico und an einem nicht genannten Ort im Mittleren Westen entstehen. Zwei weitere Rechenzentren würden von OpenAI, der japanischen Softbank und einer Tochtergesellschaft in Ohio und Texas gebaut. Zusammen mit bestehenden Projekten werde "Stargate" in den kommenden drei Jahren eine Gesamtkapazität von fast sieben Gigawatt erreichen. Das Ziel des Gesamtprojekts liegt bei zehn Gigawatt.

07:30 Uhr

Mehrere Themen beschäftigen Asien-Anleger

Mehrheitlich mit Abgaben zeigen sich zur Wochenmitte die asiatischen Aktienmärkte. Marktteilnehmer verweisen zur Begründung auf negative Vorgaben der Wall Street, wo es nach der jüngsten Rekordjagd zu leichten Gewinnmitnahmen gekommen war. Dazu kommt die steigende Unsicherheit über die Entwicklung der Zinsen in den USA. Die mit Spannung erwartete Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell brachte nur wenig Neues. Er wiederholte im Wesentlichen seine Aussagen aus der vergangenen Woche.

Nikkei
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In Tokio verzeichnet der Nikkei einen Abschlag von 0,1 Prozent, hat sich damit von Tagestiefs aber wieder erholt. Am Vortag hatte wegen eines Feiertages kein Handel stattgefunden. Die japanischen Einkaufsmanagerindizes zeigen, dass der verarbeitende Sektor im September stärker geschrumpft ist als erwartet, während das Wachstum im Dienstleistungsbereich leicht nachließ. Außerdem markierte die japanische Geschäftstätigkeit den langsamsten Anstieg seit vier Monaten. Die Daten zeigen die anhaltende Schwäche im Industrie-Sektor, da vor allem wichtige Branchen wie Automobil und Stahl, mit hohen US-Zöllen zu kämpfen haben, heißt es.

Höher als erwartet ausgefallene Inflationsdaten drücken den S&P/ASX 200 in Sydney um 1,0 Prozent ins Minus. Der Kospi in Seoul verliert 0,9 Prozent. Hier drücken vor allem Abgaben bei den schwergewichteten Technologie-Werten. Dagegen geht es an den chinesischen Börsen leicht nach oben. Der Shanghai Composite gewinnt 0,6 Prozent und der Hang-Seng-Index steigt nach den jüngsten Gewinnmitnahmen um 0,9 Prozent.

07:12 Uhr

US-Chipkonzern auf Rekordjagd – dank KI

Der ungebrochen hohe Bedarf an Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI) hat Micron ein erneutes Rekordergebnis beschert. Auf dieser Basis legte der US-Chipkonzern einen überraschend optimistischen Ausblick vor. "Wir starten mit einer starken Dynamik in das Geschäftsjahr 2025/2026", sagte Firmenchef Sanjay Mehrotra.

Micron Technology
Micron Technology 166,41

Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz den Angaben zufolge um rund 46 Prozent auf 11,32 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn lag bei 3,03 Dollar je Aktie. Für das Geschäftsjahr 2024/2025 ergebe sich ein Wachstum von knapp 50 Prozent auf 37,38 Milliarden Dollar und ein Gewinn von 8,29 Dollar je Aktie. Im Auftaktquartal 2025/2026 werde der Umsatz bei 12,5 Milliarden Dollar, plus/minus 300 Millionen Dollar, und der Gewinn bei 3,75 Dollar je Aktie, plus/minus 0,15 Dollar, liegen. Bei Anlegern kamen diese Zahlen gut an. Die Anteilsscheine der Chipfirma verteuerten sich im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um vier Prozent.

06:54 Uhr

Tennet Deutschland vor milliardenschwerer Kapitalerhöhung

Der Stromnetzbetreiber Tennet Deutschland steht einem Medienbericht zufolge kurz vor einer milliardenschweren Kapitalerhöhung und könnte damit den Weg für einen Einstieg der Bundesregierung ebnen. Die Privatplatzierung in Höhe von bis zu zehn Milliarden Euro könnte bereits heute bekanntgegeben werden, berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Die deutsche Tochter des staatlichen niederländischen Netzbetreibers Tennet würde damit einschließlich bestehender Schulden mit rund 40 Milliarden Euro bewertet. Der niederländische Staat würde nach der Transaktion noch einen Anteil von etwa 55 Prozent halten. Zu den Investoren zählen laut Zeitung der norwegische Staatsfonds Norges, ein niederländischer Pensionsfonds und ein asiatischer Staatsfonds.

Die niederländische Regierung versucht seit Jahren, das deutsche Netzgeschäft zu verkaufen, da sie die milliardenschweren Investitionen in die deutsche Strominfrastruktur scheut. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte im Juli erklärt, die Bundesregierung spreche über einen Einstieg bei Tennet Deutschland, habe ihre Diskussionen aber noch nicht abgeschlossen. Die Regierung suche eine Lösung, um den Netzausbau in Deutschland zu beschleunigen. Medienberichten zufolge erwägt die Bundesregierung ein Angebot für 25 Prozent.

06:37 Uhr

Fed-Chef Powell sorgt sich und warnt

US-Notenbankchef Jerome Powell lässt sich mit Blick auf den weiteren Zinskurs nicht in die Karten blicken. Die Zentralbank sei mit einer "herausfordernden Situation" konfrontiert, sagte er: "Die kurzfristigen Inflationsrisiken sind nach oben und die Beschäftigungsrisiken nach unten gerichtet." Dies führe zu einem Dilemma für die Notenbank, die im Rahmen ihres Doppelmandats stabile Preise und Vollbeschäftigung fördern soll. Wenn die Zinszügel zu stark gelockert würden, könnte die Inflationsbekämpfung zu kurz kommen. Aber auch ein zu zögerlicher Kurs könne schädlich sein: "Wenn wir die restriktive Politik zu lange beibehalten, könnte sich der Arbeitsmarkt unnötig abschwächen", warnte Powell.

06:18 Uhr

Japans Industrie schwächelt

Die Stimmung in der japanischen Industrie hat sich im September so stark eingetrübt wie seit sechs Monaten nicht mehr. Grund dafür ist vor allem ein weiterer Rückgang der Neuaufträge, wie aus einer Unternehmensumfrage von S&P Global hervorgeht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel im September auf 48,4 Punkte von 49,7 Zählern im August. Damit entfernte sich das Konjunkturbarometer weiter von der Marke von 50 Punkten, ab der es Wachstum signalisiert. Dies ist der niedrigste Wert seit März.

06:00 Uhr

Rekordjagd sieht anders aus

Während die US-Indizes fröhlich auf Rekordjagd sind, kommt der Dax nicht mehr vom Fleck. Mal geht es ein halbes Prozent runter, dann wieder rauf. Aktuell notiert der deutsche Börsenleitindex etwas mehr als 1080 Punkte unterhalb seines Allzeithochs von 24.692 Zählern.

Ob es genau heute zur Wochenmitte eine Trendwende gibt? Zumindest dürfte sich das Geschäftsklima in Deutschland im September weiter aufgehellt haben. Für das vom IFO-Institut erstellte Stimmungsbarometer erwarten die Experten einen Anstieg auf 89,3 Zähler, nach 89,0 Punkten im August. Es wäre der siebte Anstieg in Folge und damit ein weiteres Anzeichen, dass es mit der Wirtschaft wieder aufwärtsgeht. Davon geht auch die Bundesbank aus, die für das Sommerquartal ein leichtes Wachstum prognostiziert, nachdem die Wirtschaftsleistung von April bis Juni um 0,3 Prozent geschrumpft war.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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