DAX legt tiefroten Wochenstart hin
Es war ein Montag zum Vergessen: Der deutsche Aktienmarkt hat unter massivem Verkaufsdruck gestanden. Mit den Indizes ging es kräftig nach unten. Mehrere schlechte Nachrichten belasteten den Markt und schlugen Anleger regelrecht in die Flucht.
"Die Gemengelage für den DAX war nahezu toxisch", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Strom- und Gaspreise explodieren weiter, die Konjunktur gerät mehr und mehr außer Tritt. Der Euro fällt unter die Parität und wichtige Unterstützungen im DAX wurden ohne nennenswerte Gegenwehr durchbrochen. Dazu begann auch die Wall Street schwach."
Der europäische Gaspreis legte in Rekordtempo weiter zu und zog auch den Strompreis mit nach oben, nachdem Russland am Freitag eine weitere Unterbrechung der Lieferung durch Nord Stream 1 angekündigt hatte - angeblich erneut wegen nötiger Wartungen. Das verschärft die Inflation in Europa noch weiter und schürt Rezessionssorgen.
Der DAX rauschte um 2,3 Prozent auf 13.231 Punkte runter, damit verlor der Leitindex heute rund 310 Zähler. Der EUROSTOXX50 notierte 1,9 Prozent tiefer bei 3658 Stellen.
Im DAX gab es im roten Meer einen grünen Leuchtturm: Für Fresenius ging es nämlich um 3,6 Prozent nach oben. Am späten Freitagabend hatte der Gesundheitskonzern mitgeteilt, dass der derzeitige Unternehmenschef Stephan Sturm Ende September ausscheidet und die Führung an den bisherigen Chef von Fresenius Kabi, Michael Sen, übergibt. Das schürte bei den Anlegern offenbar Fantasie auf bessere Zeiten.
Adidas fielen um 5,2 Prozent. Mit einem von dem Sportartikelunternehmen ebenfalls angekündigten Vorstandswechsel habe dies aber nichts zu tun, hieß es im Handel. Konzernchef Kasper Rorsted will 2023 aus seinem Amt ausscheiden und für einen reibungslosen Übergang sorgen.
Im MDAX kletterten Encavis um 1,6 Prozent. Das Unternehmen hatte den Kauf von drei Solarparks in den Niederlanden vermeldet.