Der Börsen-Tag
26. Mai 2025
imageHeute mit Juliane Kipper und Wolfram Neidhard
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17:37 Uhr

Dax ohne Wall-Street-Impulse dick im Plus

An einem insgesamt ereignisarmen Tag haben die deutschen Aktienindizes kräftige Gewinne verzeichnet. Nachdem Donald Trumps Zolldrohung gegen die EU den Dax am Freitag zeitweise um Hunderte Punkte unter das Tageshoch gedrückt hatte, ist der US-Präsident nun erst einmal zurückgerudert. Das Geschäft verlief an der Frankfurter Börse ruhig, denn sowohl an der Wall Street als auch an der Londoner Börse wurde wegen nationaler Feiertage nicht gehandelt.

Der Dax gewann 1,7 Prozent und ging mit 24.028 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 1,1 Prozent höher bei 5387 Stellen. Der Euro lag am Abend bei 1,1381 US-Dollar.

Thyssenkrupp zogen im MDax um 8,8 Prozent an. Der Mischkonzern will perspektivisch nicht nur Stahl und Marineschiffbau, sondern alle Geschäftsfelder eigenständig aufstellen und den bisherigen Konzern zu einer Holding umbauen. Diese soll mit Ausnahme des Stahl-Joint-Ventures Mehrheitsbeteiligungen an den Einzelgeschäften halten.

Im Dax stiegen Siemens um 3,0 Prozent und Adidas um 2,2 Prozent. Rheinmetall setzten die Hausse mit einem Plus von 3,3 Prozent fort.

17:17 Uhr

Märkte erwarten weitere EZB-Zinssenkungen nach Zolldrohung

Die Erwartungen der Märkte hinsichtlich des Umfangs der Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) sind gestiegen, nachdem US-Präsident Donald Trump mit der Einführung von 50-prozentigen Zöllen auf Importe aus der Europäischen Union gedroht hat, erklären die Zinsstrategen von ING. Die Geldmärkte deuten darauf hin, dass der Einlagenzins im Euroraum - derzeit bei 2,25 Prozent - bis Februar oder März nächsten Jahres auf ein Tief von etwa 1,57 Prozent fallen wird, wie Daten von LSEG zeigen. Dies liegt unter dem erwarteten Tiefpunkt der Zinssätze von etwa 1,75 Prozent vor Trumps Ankündigung am Freitag, trotz seiner darauffolgenden Verschiebung der geplanten Umsetzung vom 1. Juni auf den 9. Juli.

17:05 Uhr

Zollchaos hält Märkte auf Trab

Donald Trump verunsichert mit seinen Zolldrohungen weiter die Märkte. Wann kommen sie, wie hoch werden sie ausfallen und welche Auswirkungen werden sie haben? Worauf sich Anleger einstellen müssen, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Kemal Bagci von der BNP Paribas.

16:44 Uhr

Italien sorgt für positive Schlagzeilen

Positive Nachrichten kommen aus Italien. Moody's hat zwar das Rating für Italien mit Baa3 unverändert gelassen, den Ausblick aber auf positiv von stabil erhöht. "Der Stress im Eurosystem lässt weiter nach", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Spreads zehnjähriger Anleihen. In Italien liege er nun bei etwa 100 Basispunkten zur deutschen Bundesanleihe nach 250 nach der Wahl von Giorgia Meloni zur Ministerpräsidentin.

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(Foto: picture alliance/dpa/LaPresse via ZUMA Press)
16:25 Uhr

"Wir müssen mit nervösen Schlagzeilen rechnen"

16:01 Uhr

Bechtle einer der Gewinner des deutschen Fiskalpakets

Nach schwächeren Erstquartalszahlen, vor allem auf der Ergebnisseite, senkt Jefferies die Schätzungen für das IT-Systemhaus Bechtle um fünf bis zehn Prozent und passt das Kursziel an. Die Analysten erwarten nun für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent und eine Ebit-Marge von 5,3 Prozent. Jefferies bleibt allerdings bei der Kaufempfehlung für das Papier, da das Unternehmen einer der größten Nutznießer des deutschen Fiskalpakets und einer sich verbessernden europäischen Wirtschaft sein dürfte. Die Bechtle-Aktie verteuerte sich um 2,8 Prozent.

15:35 Uhr

Rio Tinto stellt mehrere Milliarden US-Dollar für Lithium bereit

Der Bergbaukonzern Rio Tinto stellt nach Angaben von Barrenjoey-Analyst Glyn Lawcock mehr als elf Milliarden US-Dollar für den Aufbau seines Lithiumgeschäfts bereit. Darunter sei auch Geld für das Joint Venture mit dem chilenischen Konzern Enami. Er erwarte, dass der Bergbaukonzern allein mehr als fünf Milliarden Dollar für die vollständige Entwicklung einer Pipeline an Lithiumprojekten stelle, schreibt Lawcock.

Rio Tinto teilte mit, dass es rund 425 Millionen US-Dollar in bar, seine Technologie zur direkten Lithiumextraktion und andere nicht-monetäre Beiträge einbringen wird, um das Projekt mit Enami zu einer endgültigen Investitionsentscheidung zu führen. Barrenjoey stuft Rio Tinto mit "Overweight" ein und setzt ein Kursziel von 126,00 australischen Dollar. Die Aktie notiert 1,0 Prozent niedriger bei 115,82 australischen Dollar.

15:09 Uhr

"Das Urteil ist falsch" - Revision im VW-Betrugsprozess

Nach dem Betrugsurteil gegen vier frühere Führungskräfte von Volkswagen will die Verteidigung Revision einlegen. "Das Urteil ist falsch", sagte Rechtsanwalt Philipp Gehrmann nach der Urteilsverkündung am Landgericht Braunschweig. Besonders für seinen Angeklagten sei die Kammer mit dem Strafmaß weit über das Ziel hinausgeschossen. Der frühere Leiter der Antriebselektronik soll zwei Jahre und sieben Monate in Haft.

Das Landgericht Braunschweig hatte in dem Prozess zur Dieselaffäre zudem einen ehemaligen Leiter der Dieselmotoren-Entwicklung zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Zwei weitere Angeklagte bekamen Bewährungsstrafen.

14:43 Uhr

Massiver Stellenabbau bei Volvo Cars

Der schwedische Autobauer Volvo Cars will im Zuge seiner laufenden Umstrukturierung etwa 3000 Stellen streichen. Der von der chinesischen Geely Holding kontrollierte Hersteller kämpft mit hohen Kosten, einer gesunkenen Nachfrage nach E-Autos und der Unsicherheit über die Zollpläne von US-Präsident Donald Trump.

"Die Automobilindustrie befindet sich mitten in einer herausfordernden Phase. Um dem zu begegnen, müssen wir unseren Cashflow verbessern und unsere Kosten strukturell senken", sagte CEO Hakan Samuelsson. Die Stellenkürzungen betreffen nach Unternehmensangaben hauptsächlich Arbeitsplätze in der Verwaltung in Schweden. Sie entsprechen etwa 15 Prozent der weltweiten Verwaltungsmitarbeiter.

14:18 Uhr

Trumps Zollkapriolen drücken Goldpreis

Die vorsichtige Annäherung der EU und USA im Zollstreit setzt dem Goldpreis zu. Das Edelmetall verbilligt sich um bis zu 0,7 Prozent auf 3332 Dollar je Feinunze. US-Präsident Donald Trump kündigte nach einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Aussetzen der ab Juni angedrohten Zölle auf EU-Waren von 50 Prozent bis zum 9. Juli an.

Das sorgte laut Börsianern für eine gewisse Erleichterung unter den Investoren - das gern in Krisenzeiten als sicherer Hafen angesteuerte Gold war daher wieder weniger gefragt. Am Freitag, als Trump die 50-prozentigen Zölle auf Importe aus der EU angekündigt hatte, war Gold um gut zwei Prozent auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 3365 Dollar je Feinunze gestiegen.

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(Foto: dpa)
13:54 Uhr

Geldmarktsätze engen sich mit Trump-Zollrückzieher ein

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Niedriger zeigen sich zu Wochenbeginn die Sätze am europäischen Geldmarkt. Für Entspannung sorgt die Meldung, dass US-Präsident Donald Trump die Deadline für die Einführung von Zöllen von 50 Prozent auf europäische Importe auf den 9. Juli verschoben hat. Trump hatte am Freitag für einen Abverkauf an den Börsen gesorgt, nachdem er den Starttermin für die Zölle völlig überraschend auf Juni vorverlegt hatte. Tendenziell positiv ist auch die Anhebung des Ausblicks auf italienische Staatsschulden durch Moody's, das Rating wurde mit Baa3 bestätigt. Bei der EZB dürfte die Anhebung auf Wohlgefallen treffen. Es wird erwartet, dass die Währungshüter im Juni die Leitzinsen senken werden. Wie es danach weitergehen wird, ist unklar.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,05 - 2,40 (2,15 - 2,32), Wochengeld: 2,09 - 2,44 (2,15 - 2,32), 1-Monats-Geld: 1,99 - 2,45 (2,06 - 2,45), 3-Monats-Geld: 2,00 - 2,40 (2,02 - 2,24), 6-Monats-Geld: 1,94 - 2,34 (2,00 - 2,28), 12-Monats-Geld: 1,93 - 2,33 (1,98 - 2,25), Euribors: 3 Monate: 2,0400 (2,0490), 6 Monate: 2,1010 (2,1180), 12 Monate: 2,0960 (2,1040)

13:35 Uhr

Bitcoin profitiert von Aufschub hoher EU-Zölle durch Trump

Bitcoin legt im europäischen Handel zu. Die Risikobereitschaft hat sich nach Washingtons Entscheidung vom Wochenende, die Einführung 50-prozentiger Zölle auf EU-Importe auf den 9. Juli zu verschieben, verbessert, nachdem die vorherige Entscheidung vom Freitag, den Zoll ab dem 1. Juni zu erheben, Bitcoin getroffen hatte. "Trumps digitales Megafon bleibt eine der mächtigsten marktbewegenden Kräfte im globalen Finanzökosystem", bemerkt dazu Naeem Aslam von Zaye Capital Markets. Die Liquidität ist wegen der Feiertage in den USA und Großbritannien am Montag jedoch reduziert. Bitcoin steigt laut LSEG um 1,8 Prozent auf 109.684 US-Dollar. Die üblicherweise sehr volatile Kryptowährung hatte in der vergangenen Woche mit 111.965 Dollar ein Rekordhoch markiert.

13:12 Uhr

EU-Sprecher: Neuer Schwung in Handelsgesprächen mit USA

EU-Handelskommissar Maros Sefcovic wird nach Angaben eines Sprechers der europäischen Staatengemeinschaft noch im Laufe des Tages mit US-Handelsminister Howard Lutnick telefonieren. Zu dem Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will der Sprecher keine Details nennen. Das Telefonat sei von von der Leyen initiiert worden, sagt er lediglich. Es habe den Handelsgesprächen zwischen beiden Seiten wieder neuen Schwung verliehen.

Trump hatte nach dem Telefonat die Frist für eine mögliche Einigung im Handelsstreit bis zum 9. Juli verlängert, nachdem er zuvor mit Zöllen in Höhe von 50 Prozent auf EU-Importe ab Anfang Juni gedroht hatte.

12:48 Uhr

Vossloh-Aussichten weiter rosig - Aktie schießt nach oben

Jefferies verweist bei Vossloh auf die Neubewertung seit Bekanntgabe des deutschen Infrastrukturpakets. Obwohl in Deutschland bereits spezielle Budgets für die Eisenbahninfrastruktur vorgesehen seien und die kurzfristigen Auswirkungen auf die Gewinnentwicklung recht begrenzt ausfielen, rechnen die Analysten langfristig mit positiven Aussichten für den Eisenbahntechniker. Denn bereits im vergangenen Jahr seien erste mehrjährige Vereinbarungen mit der Deutschen Bahn abgeschlossen worden.

Die Analysten rollen ihr Modell vorwärts und berücksichtigen auch die Sateba-Übernahme. Umsatz und Gewinn sollen zwischen 2025 und 2027 um 18 bis 23 Prozent steigen. Die zugrunde gelegten Bewertungskennziffern halten die Experten angesichts des Wachstumspfades für gerechtfertigt. Trotz Aktienkursrally seit Jahresbeginn machen die Analysten noch längerfristiges Potenzial aus, da jüngste Projekterfolge im Ausland stützen sollten. Die Vossloh-Aktie stieg um 7,2 Prozent.

12:30 Uhr

Wie nachhaltig ist die Erholung an den Märkten?

Der schnelle Kursaufschwung nach Trumps Zollchaos hat viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Aber ist die Erholung wirklich nachhaltig? Welche Risiken immer noch bestehen und was jetzt zu beachten ist, das wissen unsere Experten im Talk. Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley, Roger Peeters von Pfp Advisory und Franz-Georg Wenner von Index Radar.

12:04 Uhr

Dax wieder über 24.000

Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat kräftig zugewinnen können. Am Mittag notierte er 1,7 Prozent höher bei 24.021 Punkten. Damit hat der Leitindex den Einbruch vom Freitag wieder ausgebügelt. Der EuroStoxx50 stieg um 1,4 Prozent auf 5403 Stellen. Der Euro lag stabil bei 1,1381 US-Dollar.

11:44 Uhr

"Trumps Unberechenbarkeit spielt Europäern in die Hände"

Donald Trump kündigt Zölle in Höhe von 50 Prozent für die EU an. Nun gewährt er Aufschub für Verhandlungen. "Grundsätzlich ist alles möglich, denn die Unberechenbarkeit ist berechenbar geworden", sagt Experte Oliver Roth. Er hofft, dass der US-Präsident bei seinem Kurs bleibt, denn darin sieht er langfristige Vorteile.

11:19 Uhr

Putin weiter auf Kriegspfad - Rüstungswerte profitieren

An der Frankfurter Börse sind die Kurse der Rüstungsaktien weiter nach oben gegangen. "Im Ukraine-Krieg gibt es weiterhin keinerlei Entspannungsanzeichen", so ein Marktteilnehmer. Russlands Präsident Wladimir Putin habe die Forderungen zuletzt sogar wieder verschärft. "Mit jeder Drohne, die Putin nach Kiew schickt, wird klarer, dass an einer Aufrüstung kein Weg vorbeiführt", sagte ein anderer Händler. Die Rheinmetall-Aktie markierte neue Rekordhochs, momentan notiert sie 2,3 Prozent höher. Hensoldt und Renk stiegen um 3,1 beziehungsweise 4,1 Prozent.

10:52 Uhr

Raumfahrtkonzern OHB will Musk Kunden abjagen

Der Bremer Raumfahrtkonzern OHB sieht eine größere Skepsis in Europa gegenüber dem Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk - und will davon profitieren. OHB arbeitet seit Jahren mit SpaceX zusammen, sieht aber zunehmend Vorbehalte bei den eigenen Kunden. "Wenn Sie heute mit SpaceX-Produkten ankommen, sagen viele Leute in Europa: Danke, das wollen wir nicht", sagte OHB-Vorstandschef Marco Fuchs dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Fuchs kennt Musk persönlich, hat ihn aber "ewig nicht gesehen".

Derzeit sollen europäische Alternativen zu Musks Satellitennetzwerk Starlink aufgebaut werden, um weniger abhängig von den USA zu sein. "Ich rechne mit großen Aufträgen für uns", sagte Fuchs weiter. Heranreichen an Starlink könnten die Europäer allerdings nicht. OHB wolle zukünftig auch im militärischen Bereich wachsen und werde immer mehr als Unternehmen wahrgenommen, das Satelliten für das Militär baut. Das habe interne Diskussionen zur Folge. Er selbst fühle sich wohl mit der Bundeswehr als Kunde.

10:32 Uhr

Insider: Nvidia bringt billigere KI-Chips für China auf den Markt

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(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Der US-Chipriese Nvidia will Insidern zufolge einfachere und günstigere KI-Chips in China auf den Markt bringen. Die Massenproduktion könnte schon im Juni beginnen, hieß es weiter. Die Halbleiter seien eine Alternative zu den von Restriktionen betroffenen H20-Prozessoren. Sie seien mit einem Preis von 6500 bis 8000 US-Dollar zudem deutlich günstiger als die H20-Modelle, die zwischen 10.000 und 12.000 Dollar kosten.

Ein Nvidia-Sprecher sagte, das Unternehmen prüfe weiterhin seine "limitierten" Optionen. Solange es nicht gelinge, ein neues Produkt zu entwickeln und die Genehmigung der US-Regierung dafür zu bekommen, sei Nvidia effektiv vom 50 Milliarden Dollar schweren chinesischen Markt für Datenzentren abgeschnitten.

10:13 Uhr

Aufschub der US-Strafzölle macht Euro härter

Der Euro steigt zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit einem Monat, nachdem US-Präsident Trump am Sonntag mitgeteilt hatte, dass die geplanten 50-prozentigen Zölle auf Importe aus der EU vom 1. Juni auf den 9. Juli verschoben würden. Die ursprüngliche Ankündigung vom Freitag hatte die europäischen Aktienmärkte und den Euro belastet, doch die Nachricht von der Verzögerung befördert die Risikobereitschaft der Anleger.

Die Aufwertung des Euro am Montag spiegele das wiedererlangte Marktvertrauen wider, während die Anleger "die Angst vor einem eskalierenden Handelskrieg vorerst beiseite schieben", so Naeem Aslam von Zaye Capital Markets. Aktuell notiert der Euro 0,2 Prozent höher bei 1,1392 Dollar, nachdem er zuvor ein Hoch von 1,1421 Dollar erreicht hatte.

10:00 Uhr

ThyssenKrupp-Anleger setzen auf Konzernumbau - Aktie zieht an

Die Aktie von ThyssenKrupp hat im frühen Handel deutlich angezogen. Die Titel stiegen in der Spitze im MDax um 6,4 Prozent auf 9,19 Euro. Unternehmenschef Miguel Lopez drückt einem Zeitungsbericht zufolge beim Umbau des Industriekonzerns aufs Tempo. Am 8. August sei eine außerordentliche Hauptversammlung geplant, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Insider. Die Aktionäre sollten über den geplanten Börsengang der Marinetochter TKMS abstimmen.

09:55 Uhr

Frühere VW-Manager wegen Dieselskandal zu Haft verurteilt

Im Strafprozess zur Dieselaffäre sind vier frühere Führungskräfte von Volkswagen wegen Betrugs schuldig gesprochen worden. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Braunschweig verurteilte zwei Angeklagte zu mehrjährigen Haftstrafen, zwei Ex-Mitarbeiter erhielten Bewährungsstrafen. Mit dem Urteil geht ein riesiges Verfahren nach fast vier Jahren zu Ende. Während die Angeklagten aus Sicht der Ermittler überführt sind, wehren sich die Männer und sehen sich als Bauernopfer. Die Staatsanwaltschaft hatte zwischen zwei und vier Jahren Gefängnis gefordert und hielt nur in einem Fall Bewährung für angebracht. Die Verteidigung dagegen plädierte auf drei Freisprüche und eine Verwarnung.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig und die juristische Aufarbeitung ist auch nach diesem Schuldspruch nicht beendet. In Braunschweig sind nach dem ersten Prozess und dem Komplex gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn noch vier weitere Strafverfahren gegen insgesamt 31 Angeklagte offen, wie ein Sprecher des Landgerichts sagte.

09:44 Uhr

Dax hat das nächste Allzeithoch im Blick

Aus technischer Sicht steht nach dem Ausbügeln der Zolldelle vom Freitag nun bereits das Allzeithoch im Dax im Blick.

"Für eine Fortsetzung der Kletterpartie sollte nun das jüngste Allzeithoch bei 24.152 Zählern überwunden werden", so Christian Henke von IG Markets. "Anschließend wäre der Weg frei bis zum 161,8-Prozent-Fibonacci-Level bei 26.324 Punkten", sagt er zum möglichen Anschlusspotenzial.

09:35 Uhr

Infineon und Siemens zählen zu den größten Gewinnern

Zu den größten Gewinnern zählten in den ersten Minuten Infineon und Siemens, die drei beziehungsweise 2,6 Prozent zulegten. Im MDax rückten die Titel von ThyssenKrupp 4,2 Prozent vor. Unternehmens-Chef Miguel Lopez drückt einem Zeitungsbericht zufolge beim Umbau des Industriekonzerns aufs Tempo und kann mit einer Vertragsverlängerung rechnen.

Infineon

09:19 Uhr

Dax macht Zoll-Schock mehr als wett

Der Dax hat den Zoll-Schock mehr als wettgemacht. Nachdem US-Präsident Donald Trump bei der Einführung der zunächst für Anfang Juni angekündigten neuen Abgaben auf EU-Einfuhren einen Aufschub bis zum 9. Juli gewährt hat, zog der deutsche Leitindex in den ersten Handelsminuten um 1,65 Prozent auf 24.020 Punkte an.

Damit knackte er wieder die runde Marke von 24.000 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,42 Prozent auf 30.319,77 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erholte sich um 1,6 Prozent.

08:36 Uhr

Navidi: "Es geht Trump um Auseinanderbrechen der EU"

Im Handelskonflikt mit der EU kündigt US-Präsident Trump Zölle in Höhe von 50 Prozent an. Dahinter stecke eine perfide Taktik, erklärt Sandra Navidi von BeyondGlobal und erläutert, warum dies auch für Unternehmen in den USA ein fatales Zeichen ist. Nun soll es einen Aufschub bis zum 9. Juli geben.

08:14 Uhr

Lange: "Trump wird Zölle nicht völlig aufgeben"

Der Vorsitzende des Handelsausschusses des Europäischen Parlaments, Bernd Lange, geht nach eigenen Worten nicht davon aus, dass die US-Zölle auf EU-Waren am Ende wie von Präsident Donald Trump angedroht 50 Prozent betragen werden.

Allerdings werde Trump die Zölle voraussichtlich nicht "völlig aufgeben", sagt der SPD-Politiker im ZDF. Gleichwohl sei es das Ziel der EU, dass "diese illegalen und nicht gerechtfertigten Zölle" fallen. Das positive Zeichen sei aber: "Jetzt endlich starten Verhandlungen, das hat er (Trump) ja auch wochenlang vermieden." Lange kündigt an, noch im Laufe des Tages nach Washington zu fliegen.

Die Zeit bis zu der von Trump gesetzten Frist am 9. Juli werde man für Verhandlungen nutzen, "um ein Rahmenabkommen zu schließen, sodass zumindest diese Drohung und vielleicht das eine oder andere an existierenden Zöllen dann auch zurückgenommen werden kann." Sollte es keine Einigung geben, werde die EU Gegenzölle verhängen. Das gelte auch, wenn Trump etwa bei zehn oder 15 Prozent bleibe. "Weil es völlig ungerechtfertigt ist, was im Moment in den USA uns angedroht wird."

07:59 Uhr

Ifo-Beschäftigungsbarometer im Mai gestiegen

Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Mai auf 95,2 Punkte von 94,0 im April gestiegen. "Der Arbeitsmarkt zeigt erste Anzeichen einer Stabilisierung", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Ob daraus eine echte Trendwende wird, hängt maßgeblich von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab."

In der Industrie ist das Barometer zum fünften Mal in Folge gestiegen. Insgesamt bauen die Unternehmen jedoch weiterhin mehrheitlich Stellen ab. Die Dienstleister stocken ihren Personalbestand dagegen leicht auf - insbesondere in der Leiharbeitsbranche keimt vorsichtiger Optimismus auf.

Im Handel überwiegt hingegen weiterhin der Abbau von Stellen. Auch die Unternehmen im Baugewerbe planen noch überwiegend mit weniger Beschäftigten, wenngleich sich auch hier der Stellenabbau vermindert.

07:48 Uhr

Euro nach Zoll-Aufschub für EU im Aufwind

Die Hoffnung auf einen Zoll-Deal zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) treibt den Euro in die Höhe. Die Gemeinschaftswährung steigt in der Spitze um 0,5 Prozent auf 1,1418 Dollar, den höchsten Stand seit knapp vier Wochen.

US-Präsident Donald Trump bestätigte am Sonntag ein Aussetzen der ab 1. Juni vorgesehenen Zölle auf EU-Waren in Höhe von 50 Prozent bis zum 9. Juli. Der Republikaner hatte der Europäischen Union wegen der aus seiner Sicht stockenden Verhandlungen am Freitag mit Warenzöllen von 50 Prozent gedroht. Commerzbank-Analyst Michael Pfister rechnet nun mit "unruhigen Tagen und Wochen". Die US-Währung bleibt angesichts des Zoll-Pokers und der Sorgen um das hohe US-Haushaltsdefizit unter Druck. Der Dollar-Index verliert bis zu 0,4 Prozent auf 98,6940 Punkte, den tiefsten Stand seit mehr als einem Monat.

07:24 Uhr

Analyst: Größere Schwankungen möglich

Vor größeren Schwankungen zum Wochenauftakt warnt Thomas Altmann von QC Partners. "Bedingt durch den heutigen US-Feiertag werden die Handelsumsätze in Europa heute unterdurchschnittlich niedrig bleiben", sagt der Vermögensverwalter.

Dabei habe die Vergangenheit schon häufig gezeigt, dass gerade an solchen Tagen besonders große Schwankungen auftreten können. Denn dann reichten schon wenige große Orders, um den Markt stark zu bewegen. Auch in London ruht der Aktienhandel wegen eines Feiertags.

07:20 Uhr

Dax dürfte fester in den Handel starten

Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Am Freitag war er nach Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump gegen die EU 1,5 Prozent tiefer bei 23.629 Punkten aus dem Handel gegangen. Auch an der Wall Street ging es bergab.

Zum Wochenauftakt hellte sich die Stimmung wieder etwas auf: Trump bestätigte am Sonntag ein Aussetzen der ab 1. Juni vorgesehenen Zölle auf EU-Waren in Höhe von 50 Prozent bis zum 9. Juli. Die US-Indizes werden erst am Dienstag auf die neuesten Entwicklungen im Zollpoker reagieren können, da die Wall Street feiertagsbedingt geschlossen bleibt. Auch der Datenkalender bleibt leer.

07:07 Uhr

Northvolt: Mehrere Investoren buhlen um Werk in Heide

Trotz der Insolvenz der schwedischen Muttergesellschaft gibt es einem Medienbericht zufolge offenbar für das im Bau befindliche Northvolt-Werk in Heide (Schleswig-Holstein) mehrere Kaufinteressenten.

"Northvolt AB befindet sich weiterhin in intensiven Gesprächen mit potenziellen Investoren. Es besteht großes Interesse am Standort in Heide", sagte eine Sprecherin der deutschen Northvolt-Tochtergesellschaft der "Bild"-Zeitung vorab. Demnach gehen auch die Bauarbeiten an dem Werk unvermindert weiter. Die Bauarbeiten "am Projekt und auf der Baustelle" laufen laut der Sprecherin weiter: "Alle aktuellen Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit der KfW."

07:00 Uhr

Asiatische Märkte starten zuversichtlich in die neue Woche

Die Aktienmärkte in Asien sind zuversichtlich in die neue Woche gestartet und haben leicht zugelegt, denn es gab gute Nachrichten aus den USA. Im Zollstreit mit der Europäischen Union kündigte US-Präsident Donald Trump am Sonntag (Ortszeit) an, die ab 1. Juni vorgesehenen Zölle auf EU-Waren in Höhe von 50 Prozent bis zum 9. Juli auszusetzen. Trumps Aussagen leiten eine vorübergehende Atempause für Europa im Zoll-Streit ein und ermutigen Investoren, dass Abkommen möglich sind. Sie sind aber auch ein Beispiel dafür, wie schnell und plötzlich sich die US-Handelspolitik ändern kann.

Die Aktien der in China notierten Apple-Zulieferer verloren an Boden, nachdem Trump mit Zöllen auf importierte iPhones gedroht hatte. Die Aktien von Luxshare (002475.SZ), einem Hersteller von iPhones und AirPods, fielen um 2,2 Prozent, während der chinesische Hersteller von Handydisplays Lens Tech (300433.SZ) 1,8 Prozent einbüßte. Der Airpod-Hersteller Goertek (002241.SZ) rutschte um 1,1 Prozent ab.

Die Aktien von Nippon Steel profitierten dagegen von Trumps Aussagen und legten zu Handelsbeginn in Tokio zu. Die Papiere des viertgrößten Stahlherstellers der Welt stiegen um 5 Prozent auf 3.025 Yen und verzeichneten den größten prozentualen Zugewinn im Tokioter Leitindex Nikkei 225 (.N225). Grund für den Aufwärtstrend ist eine Einigung im Streit um die Übernahme des Stahlherstellers U.S. Steel durch den japanischen Konzern Nippon Steel. "Dies wird eine geplante Partnerschaft zwischen United States Steel und Nippon Steel sein, die mindestens 70.000 Arbeitsplätze schaffen und der US-Wirtschaft 14 Milliarden Dollar hinzufügen wird", schrieb US-Präsident Donald Trump am Freitag in einem Beitrag auf Truth Social.

In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,5 Prozent auf 37.329,22 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 0,3 Prozent höher bei 2.742,37 Zählern. Die Börse Shanghai gewann 0,2 Prozent und kletterte auf 3.355,62 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,2 Prozent auf 3.875,78 Punkte.

06:30 Uhr

Trumps Zolldrohung wird Dax weiter beschäftigen

Die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg hatte am Freitag die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder eingeholt. US-Präsident Donald Trump hatte die Investoren mit Zolldrohungen gegen Apple und die EU geschockt. Gleichzeitig waren weniger riskante Anlagen wie Gold gefragt. An den Anleihemärkten fielen die Renditen im Gegenzug zu steigenden Kursen. Der US-Dollar musste erneut Federn lassen. Der Dax ging 1,5 Prozent tiefer bei 23.630 Punkten aus dem Handel. Die Hoffnung auf weitere Handelsdeals hatte den Dax in der Woche erstmals über die Schallmauer von 24.000 Punkten getragen. Auf Wochensicht verbuchte er nun ein Minus von 0,6 Prozent.

Die Zollproblematik wird auch in dieser Woche wie ein Damoklesschwert über dem Frankfurter Börsenparkett schweben, hat doch Trump angedroht, für Importe aus der EU einen Zoll in Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni zu erheben. Der 78-Jährige monierte die schleppenden Verhandlungen zwischen Washington und Brüssel. Die Börsianer hoffen nun auf einen flotten Deal mit Zöllen deutlich unter den angekündigten 50 Prozent.

Ein weiterer Faktor, der an den Börsen zunehmend eine Rolle spielt, sind Helaba-Strategin Claudia Windt zufolge die im Zuge der Erholungsrally deutlich gestiegenen Bewertungen. "Inzwischen sind aber auch Dax und EuroStoxx50 teuer - wenn auch weniger ausgeprägt als ihre US-Pendants", sagte sie. Die Aktienanleger hätten viel Positives in Sachen Zollstreit vorweggenommen. "Vielleicht kommt aber auch bald eine andere alte Börsenregel zum Einsatz: 'Sell in May and go away'."

Heute könnte es eventuell etwas ruhiger in Frankfurt zugehen, weil sowohl in Großbritannien als auch in den USA wegen Feiertagen nicht gehandelt wird. An Konjunkturdaten aus den USA stehen am Dienstag die Auftragseingänge langlebiger Güter und Daten zum Verbrauchervertrauen an. Am Freitag werden die US-Konsumausgaben und das PCE-Inflationsmaß veröffentlicht. Am Mittwoch werden die Fed-Protokolle der vergangenen Notenbanksitzung von den Investoren beäugt werden. Die Federal Reserve hatte trotz der Forderung von Trump nach einer raschen Zinssenkung den Leitzins in einer einstimmigen Entscheidung in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen.

Am Freitag stehen auch die Teuerungsdaten aus Deutschland an. Die Experten der Commerzbank gehen davon aus, dass die Inflation auf 2,0 Prozent und damit genau auf das EZB-Ziel gesunken ist.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.