Krieg ist das Thema: Dax taucht ab - und wieder auf
Der Dax hat einen bewegten Handelstag mit einem blauen Auge abgeschlossen. Nachdem er sich am Freitag mit einem dicken Plus von 3,7 Prozent und einem Stand von 14.567 Punkten ins Wochenende verabschiedet hatte, rauschte er im Montagsverlauf bis auf 14.107 Zähler abwärts. Die sich verschärfende Lande im Ukraine-Krieg und den damit einhergehenden weitreichenden Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland schicken die Kurse zunächst auf Talfahrt. Die russische Börse blieb geschlossen, der Rubel brach ein, die russische Zentralbank verdoppelte den Leitzins. Im weiteren Handelsverlauf arbeitet sich der Dax aber zurück, auch weil die Kurse an der Wall Street nicht so stark nachgeben wie zunächst befürchtet. Am Ende steht beim Dax ein Abschlag von 0,7 Prozent auf 14.461 Punkte.
"Ein Crash im Zuge des neusten Sanktionspakets ist ausgeblieben", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Tosca Strassberger. "Das hat unter anderem folgenden Grund: Der Ausschluss russischer Banken aus Swift betrifft nicht diejenigen Geldhäuser, die Zahlungen für Gas- und Steinkohle-Importe aus Russland abwickeln. Die Sorge vor einem unmittelbaren Ausfall der Energielieferungen ist damit zumindest vorerst gebannt", erläutert sie.
Zu den Verlierern zählen nicht nur im Dax Bankentitel: Die Papiere der Deutschen Bank liegen zeitweise mehr als acht Prozent im Minus. Im MDax zieht es die Commerzbank im Tief mehr als sieben Prozent abwärts. Dagegen sind Rüstungs- und Energiewerte gefragt: Siemens Energy ziehen mehr als neun Prozent an, RWE mehr als drei Prozent. Gefragt sind ebenfalls Titel von Delivery Hero, die sich um mehr als zehn Prozent verteuern. Das Unternehmen präsentiert am Dienstag seine Geschäftszahlen. Händler verweisen auf Short-Eindeckungen.