Montag, 29. August 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Sorgen und Ängste lähmen den DAX

Nach den kräftigen Kursverlusten am Freitag war auch zu Beginn der neuen Handelswoche an der Frankfurter Börse die rote Farbe vorherrschend. Wenigstens verringerten sich am Nachmittag die Verluste, aber es war nicht mehr als eine technische Gegenbewegung. Zinserhöhungssorgen gepaart mit Rezessionsängsten waren kein guter Cocktail für einen Handel mit Aktien. Nach der falkenhaften Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell in Jackson Hole müsse sich der Markt neu positionieren, hieß es auf dem Parkett.

DAX
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Der Markt habe die Inflationswarnungen einzelner US-Notenbankmitglieder immer wieder auf die leichte Schulter genommen und nach einem erwarteten Spitzensatz von 3,75 Prozent in den USA im Frühjahr schon ab dem Herbst 2023 mit Zinssenkungen gerechnet, sagte ein Händler: "Das war völlig unangemessen."

Der DAX verlor 0,6 Prozent und ging mit 12.893 Punkten aus dem Handel. Der Leitindex rutschte heute bis auf 12.758 Zähler ab. Der EUROSTOXX50 notierte 0,9 Prozent leichter bei 3570 Stellen.

Unter Druck waren lange Zeit Versorgeraktien. Am Nachmittag drehten Uniper ins Plus und gewannen drei Prozent. Der MDAX-Konzern hat die KfW-Fazilität von neun Milliarden Euro vollständig abgerufen. Da weiter erheblicher Liquiditätsbedarf besteht, wurde eine Erhöhung der Kreditfazilität um weitere vier Milliarden Euro beantragt.

Im DAX waren Porsche SE mit plus 3,7 Prozent ein Fels in der Brandung. Jüngste Berichte über eine gute Nachfrage von Investorenseite für den Börsengang der Porsche AG dürften weiter stützen. Aufgrund des bisherigen Interesses könne die Marktkapitalisierung der Stuttgarter Sportwagenschmiede im Bereich 60 bis 85 Milliarden Euro liegen. Für Volkswagen ging es 1,2 Prozent nach oben.

Rheinmetall verloren 2,5 Prozent. Belastend wirkten dabei beide Segmente des Unternehmens: Die Automobilsparte leide unter den allgemeinen Konjunktursorgen, die Rüstungssparte unter der Vergabe des Panzer- und Haubitzenauftrages von Polen nach Südkorea.

17:11 Uhr

Aktienkurs von E-Commerce-Plattform schießt hoch

Gegen den Trend ist der Aktienkurs des chinesischen E-Commerce-Konzerns Pinduoduo an der Wall Street zeitweise um rund 16 Prozent in die Höhe geschossen. Dann kam der Kurs auf plus acht Prozent zurück. Der Online-Händler setzte zuletzt mehr um als erwartet und will nun international expandieren. Demnach ist in den kommenden Monaten der Start einer grenzüberschreitenden E-Commerce-Plattform geplant, die als ersten Markt die USA anvisieren soll.

Pinduoduo
Pinduoduo 116,00

16:58 Uhr

UPS bestellt bei Boeing Frachtflugzeuge

Boeing hat einen Auftrag von UPS über acht weitere 767-Frachter erhalten. Damit würde der Paketdienst seine Flotte von 767-Frachtern auf 108 erhöhen, wie die Unternehmen mitteilten. Die Auslieferung der zusätzlichen 767 wird im Jahr 2025 beginnen. Unabhängig davon hat AerCap Holdings N.V. die Unterzeichnung langfristiger Leasingverträge für fünf Boeing 787-9 und 10 737-8 Max bekannt gegeben.

16:32 Uhr

Interessante Chartsignale: Wohin drehen die Kurse?

Schon vor der Investition wissen, wohin sich die Kurse entwickeln werden - das wünschen sich die meisten Anleger. In der Realität geht das natürlich nicht. Warum aber ein Blick auf die Charttechnik trotzdem helfen kann, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit dem Chartexperten Rüdiger Born.

16:15 Uhr

Roter Auftakt an der Wall Street wegen Zinssorgen

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(Foto: REUTERS)

Die zerplatzten Spekulationen auf ein abnehmendes Tempo bei Zinserhöhungen setzen die Wall Street weiter unter Druck. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte sowie der breiter gefasste S&P 500 gaben zur Eröffnung je 0,8 Prozent auf 32.032 beziehungsweise 4024 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging ein Prozent auf 12.021 Punkte herunter.

Die gestiegene Verunsicherung der Anleger ließ sich auch an dem als Angstmesser der Wall Street bekannten Volatilitätsindex ablesen, der auf ein Sieben-Wochen-Hoch kletterte. Technologie-Schwergewichte wie Apple, Microsoft und Tesla gaben im frühen Handel in der Spitze bis zu 2,1 Prozent nach.

15:53 Uhr

Kontron erweitert Verkehrsgeschäft - Zukauf in Spanien

Kontron verstärkt sich mit einem Zukauf in Spanien. Wie das im SDAX- und TECDAX gelistete Unternehmen mitteilte, wurde über die Kontron Transportation GmbH eine Vereinbarung mit der österreichischen Kapsch Trafficcom über den Erwerb des Geschäftsbereichs öffentlicher Verkehr in Spanien (Arce Mobility Solutions) getroffen. Durch den Zukauf soll das Produktportfolio von Kontron erweitert und die Präsenz im Bereich öffentlicher Verkehr am spanischen und portugiesischen Markt erhöht werden.

15:26 Uhr

Rheinmetall unter Druck - Hyundai geht nach Polen

Die Aktie von Rheinmetall ist nach kurzen Erholungsversuchen wieder nach unten abgedreht. Das Papier verbilligte sich im MDAX um 2,8 Prozent und damit deutlich stärker als der Markt.

Belastend wirkten dabei beide Segmente des Unternehmens: Die Automobilsparte leide unter den allgemeinen Konjunktursorgen, die Rüstungssparte unter der Vergabe des Panzer- und Haubitzenauftrags von Polen nach Südkorea, sagte ein Börsianer. "Und dazu steigt mit Hyundai ein neuer Konkurrent in den europäischen Markt ein". Besonders, wenn Hyundai eine Fabrik dazu in Polen baue, könnten sie auch bei anderen Projekten in Europa leichter als Mitbieter auftreten. Besonders für den neuen Rheinmetall-Panzer Panther sänken damit die Absatzchancen.

Rheinmetall
Rheinmetall 1.707,50

14:48 Uhr

Uniper braucht jeden Cent der KfW - Aktie deutlich schwächer

Fortum haben 2,4 Prozent im Plus notiert, während Uniper 0,1 Prozent höher lagen. Die vollständige Ausnutzung der KfW-Fazilität von neun Milliarden Euro sei angesichts der nach oben schießenden Gaspreise so erwartet worden, sagte ein Börsianer in Frankfurt. Die von Uniper gewünschte Erweiterung um vier Milliarden Euro sei daher nur folgerichtig. Das Plus von Muttergesellschaft Fortum erkläre sich daraus, dass die Finnen die Hauptlast der Uniper-Rettung auf den deutschen Steuerzahler verlagern konnten.

14:25 Uhr

Spritpreise steigen vor Tankrabatt-Ende weiter

Die Spritpreise in Deutschland sind wenige Tage vor dem Ende der Tankrabatt genannten Steuersenkung auf Treibstoff erneut leicht gestiegen. Nach Angaben des ADAC kostete ein Liter Superbenzin der Sorte E10 am Sonntag 1,769 Euro, der Literpreis für Diesel lag bei 2,069 Euro. Zum 1. September droht ein weit größerer Sprung - unklar ist aber noch, wann die Preise genau wie stark steigen.

Mit dem Anstieg setzen die Spritpreise den Trend aus der vergangenen Woche fort: Am Dienstag (23. August) hatten sie noch bei 1,734 Euro für Super E10 und 1,988 Euro für Diesel gelegen. Das war der erste Anstieg nach einem wochenlagen Sinkflug und einer folgenden kurzen Stagnation in den vorherigen Wochen.

13:38 Uhr

Pfeile zeigen an der Wall Street nach unten

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(Foto: AP)

Weiter abwärts dürfte es heute auch an der Wall Street gehen. Damit setzen sich die Abgaben vom Freitag fort, als FED-Chef Jerome Powell die Anleger durch deutliche Töne verunsichert hatte. "Wir haben den Höhepunkt des Zinszyklus noch nicht überschritten", ergänzt Herald van der Linde, Aktienstratege bei HSBC. Er fügt indes hinzu, dass die Inflation höchstwahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht hat, da viele Rohstoffpreise in diesem Jahr von ihren Höchstständen zurückgekommen seien.

Etwas fester haben sich die Aktien von Alliancebernstein Global High Income Closed Fund im nachbörslichen Handel am Freitag gezeigt. Der Kurs stieg um 0,3 Prozent, nachdem die Investmentgesellschaft Zahlen zum ersten Geschäftsquartal veröffentlicht hatte. Der Kurs der Regionalfluggesellschaft Mesa Air Group erholte sich um 4,8 Prozent von einem Minus von 3,1 Prozent im regulären Handel. Die Gesellschaft hat sich im Kampf um Personal mit der zuständigen Pilotengewerkschaft auf Gehaltserhöhungen um bis zu 172 Prozent geeinigt.

13:07 Uhr

Gold verliert deutlich an Wert

Der Goldpreis wird weiter durch die Aussicht auf deutlich steigenden Leitzinsen belastet. Der Preis für eine Feinunze fiel an der Rohstoffbörse in London bis auf 1720 US-Dollar. Das ist der tiefste Stand seit etwa einem Monat. Gegenüber Freitag betrugen die Verluste rund 15 Dollar, seit Donnerstag ist der Preis um mehr als 60 Dollar gefallen.

Hauptauslöser der Abschläge ist die Geldpolitik: Viele Notenbanken, allen voran die US-Zentralbank Federal Reserve, stemmen sich derzeit vehement gegen die stark steigenden Verbraucherpreise.

12:52 Uhr

Muss die Uniper-Mutter den finnischen Staat anpumpen?

Die hohen Energiepreise setzen auch den finnischen Uniper-Mutterkonzern Fortum zunehmend unter Druck. Momentan verfüge der Konzern zwar noch über ausreichende Finanzmittel, um die aktuellen Anforderungen zu erfüllen, teilte Fortum in Helsinki mit. Das Unternehmen führe aber auch Gespräche mit dem finnischen Staat darüber, wie der Liquiditätsbedarf im Falle weiterer starker Energiepreissteigerungen gesichert werden könnte.

Finnland hält mehr als die Hälfte der Anteile an Fortum. Ende vergangener Woche summierten sich Fortums gebundene Sicherheiten nach Angaben des Konzerns auf geschätzt rund fünf Milliarden Euro. Das sei ein Anstieg von einer Milliarde Euro innerhalb einer Woche.

Uniper
Uniper 29,25

Fortum Corporation
Fortum Corporation 20,04

12:11 Uhr

Ukraine-Krieg tut den chinesischen Ölriesen gut

Sinopec
Sinopec ,46

Die hohen Energiepreise infolge des Ukraine-Kriegs haben den großen chinesischen Ölkonzernen kräftige Gewinnsprünge beschert. Die staatliche Sinopec-Gruppe, der größte Ölverarbeiter in Asien, meldete für das erste Halbjahr einen Nettogewinn von 43,53 Milliarden Yuan (6,37 Milliarden Euro) - das ist eine Steigerung von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei verkaufte Sinopec nicht etwa mehr, sondern der Absatz der Ölprodukte des Konzerns ging sogar um 9,8 Prozent zurück.

PetroChina wiederum verbuchte von Januar bis Juli einen Gewinn von 82,39 Milliarden Yuan. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von satten 55,3 Prozent. Auch dem größten chinesische Produzenten von Gas und Öl aus dem Meer, CNOOC, gelang ein enormer Gewinnsprung: Das Unternehmen fuhr im ersten Halbjahr 71,89 Milliarden Yuan ein, eine Steigerung um 115 Prozent.

11:51 Uhr

DAX rutscht unter 12.800

Die von FED-Chef Jerome Powell neu angefachte Zinsangst belastet zu Wochenbeginn weiter den deutschen Aktienmarkt. Im Schlepptau der international eingetrübten Börsenlage rutschte der DAX weiter ab und notierte am Mittag 1,6 Prozent tiefer bei 12.770 Punkten. Der EUROSTOXX50 sackte um 1,5 Prozent auf 3549 Stellen ab.

39 der DAX-Werte befanden sich im roten Bereich. Zugewinnen konnten nur Porsche SE mit plus 1,7 Prozent. Hier werden bald Neuigkeiten zum Börsengang zur VW-Sportwagentochter Porsche AG erwartet.

11:11 Uhr

TTF-Gaspreis kommt zurück, aber keine Entwarnung

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(Foto: IMAGO/Kosecki)

Nachdem die Erdgaspreise an der niederländischen Börse TTF am Freitag neue Allzeithochs markiert haben, sind sie zurückgekommen. Zum Vorwochenschluss waren bei einigen Kontrakten in der Spitze Preise über 350 Euro pro Megawattstunde aufgerufen worden.

Der am Dienstag letztmalig gehandelte September-Kontrakt ermäßigte sich aktuell um 12,2 Prozent auf 297,75 Euro pro Megawattstunde. Der dann marktführende Oktober-Kontrakt gab 5,4 Prozent ab und hält sich mit 327,73 Euro aber über der 300-Euro-Marke.

Entwarnung wollen Händler nicht geben. Gleichwohl verweisen sie auf Meldungen zu den deutschen Gasspeichern, die sich derzeit schneller als geplant füllen.

10:48 Uhr

Zinsängste treffen auch Kryptos - dickes Minus bei Bitcoin

Auch die Kryptowährungen leiden unter der Aussicht auf deutlich steigende Leitzinsen. Die größte und bekannteste Digitalanlage Bitcoin kostete am Vormittag auf der Handelsplattform Bitfinex im Tief 19.540 US-Dollar und damit so wenig wie zuletzt Mitte Juli. Der Kurs der zweitgrößten Internetdevise Ether ging ebenfalls weiter zurück und lag bei 1450 Dollar.

Der Marktwert aller rund 20.700 Digitalwerte beträgt aktuell rund 950 Milliarden Dollar. Das Rekordhoch vom vergangenen November liegt rund dreimal so hoch.

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(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

09:54 Uhr

Sinkende Preise setzen Immobilienkonzern zu

Der österreichische Immobilienkonzern S Immo hat im ersten Halbjahr die fallenden Marktpreise zu spüren bekommen. Unter dem Strich stand nach den ersten sechs Monaten 2022 ein Gewinn von rund 62 Millionen Euro nach 137 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Die Gesamterlöse kletterten dagegen auf 119,6 (Vorjahr: 91,1) Millionen Euro.

S Immo verzichtete auf einen Ausblick für das Gesamtjahr. Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen machten eine zuverlässige Prognose schwierig, hieß es.

09:31 Uhr

Ölpreise ziehen stärker an

Die Ölpreise ziehen nach den deutlichen Gewinnen in der Vorwoche zunächst weiter an. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete 101,59 Dollar, das waren 1,9 Prozent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,1 Prozent auf 93,95 Dollar.

Auftrieb erhalten die Erdölpreise seit einigen Tagen von der Aussicht auf ein geringeres Angebot. Vergangene Woche hatte es entsprechende Signale vom Ölriesen Saudi-Arabien und von anderen Mitgliedern des Rohölverbunds OPEC+ gegeben. Analysten deuteten die Bemerkungen als Reaktion auf zuvor deutlich gefallene Ölpreise. Die Förderländer sind demnach darum bemüht, ihre Einnahmen über ein gewisses Preisniveau abzusichern.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 64,55
Rohöl WTI
Rohöl WTI 60,61

 

09:22 Uhr

Ölwerte laufen gut, Techwerte ganz mies

Mit Minuszeichen in sämtlichen Branchen haben Europas Börsen insgesamt eröffnet. Relativ stabil mit Verlusten um 0,2 Prozent zeigten sich Ölwerte als Gewinner der Energiekrise. Versicherer und Banken gaben angesichts der Aussicht auf steigende Zinsen nur um die 0,5 Prozent nach.

Technologie-Aktien waren die Hauptverlierer mit minus 1,5 Prozent. Die US-Technologiebörse Nasdaq hatte nach der Powell-Rede am Freitag sogar über vier Prozent verloren. In Frankfurt verloren Infineon 2,6 Prozent und lagen damit im DAX in der hinteren Gruppe.

09:16 Uhr

"Zinsfalke" Powell treibt auch Nikkei und Kospi in den Keller

Nikkei
Nikkei 50.212,27

Im Sog des jüngsten Kursrutsches an der Wall Street sind die asiatischen Aktienmärkte mehrheitlich ins Minus gerutscht. In Tokio fiel der Nikkei um 2,7 Prozent auf 27.879 Punkte. Der südkoreanische Kospi büßte 2,1 Prozent auf 2428 Zähler ein, während sich die Börse Shanghai knapp kaum verändert bei 3237 Stellen hielt. Hier sorgte die Einigung im Streit um den Zugriff der US-Behörden auf Wirtschaftsprüfungsberichte chinesischer Firmen mit einer Börsen-Notierung an der Wall Street für Erleichterung. Damit ist ein Zwangsrückzug dieser Werte von den US-Börsen abgewendet.

Investoren hatten an den Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell zu knabbern. Dieser hatte am Freitag die Finanzmärkte auf eine längere Serie drastischer Zinserhöhungen eingestimmt.

09:07 Uhr

DAX fährt auch zu Wochenanfang U-Boot

Nach den massiven Kursverlusten am Freitag ist es mit dem deutschen Aktienmarkt weiter runtergegangen. Der DAX verlor in den ersten Minuten ein Prozent auf 12.840 Punkte. MDAX, SDAX und TECDAX notierten zwischen 1,2 und 1,4 Prozent tiefer.

Zinserhöhungssorgen gepaart mit Rezessionsängsten seien keine gute Kombination für Aktien, hieß es im Handel. Nach der falkenhaften Rede von FED-Chef Jerome Powell auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole müsse sich der Markt neu positionieren. Die US-Börsen schlossen am Freitag mit kräftigen Verlusten.

DAX
DAX 24.047,58

08:54 Uhr

Powell-Aussagen schicken Dollar auf 20-Jahreshoch

Die Aussicht auf eine längere Serie drastischer US-Zinserhöhungen gibt der Weltleitwährung Dollar Rückenwind. Der Dollar-Index steigt am Montag um 0,3 Prozent auf ein 20-Jahres-Hoch von 109,48 Punkten. Auslöser der Rally sind Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell vom Freitag, denen zufolge zur Wiederherstellung der Preisstabilität eine restriktive Geldpolitik für "einige Zeit" nötig sei. "Spekulationen, dass es aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten Anzeichen dafür geben könnte, dass sich das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamt, wurden im Keim erstickt", sagt Analyst Konstantin Oldenburger vom Online-Broker CMC Markets.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,15
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,87

 

08:34 Uhr

Testergebnisse drücken Bayer

Enttäuscht reagieren Anleger auf die bisherigen Testresultate für den Bayer-Gerinnungshemmer Asundexian. Die Aktien des Pharmakonzerns fallen vorbörslich um 1,7 Prozent. Das Medikament habe bei der Wirksamkeit das primäre Ziel verfehlt, kommentiert Analyst Charlie Bentley von der Investmentbank Jefferies.

Bayer
Bayer 26,41

08:20 Uhr

Billig-Airline hält an Airbus-Order fest

Die malaysische Billigfluglinie Air Asia treibt die Auslieferung der wegen der Pandemie ausgesetzten Bestellung von 362 Airbus-Flugzeugen voran. "Wir werden ... die neuen Airbus A321neos ab 2024 übernehmen, die unsere Emissionen pro Sitzplatz um 20 Prozent senken und gleichzeitig unser Geschäftswachstum weiter vorantreiben werden", sagt Tony Fernandes, Chef der Muttergesellschaft Capital A. Air Asia hatte die Auslieferung der bestellten Passagierflugzeuge während der Pandemie wegen dem fast völligen Stillstand des Flugbetriebs auf unbekannte Zeit verschoben. Aufgrund der nun stark wachsenden Nachfrage geht die Fluggesellschaft von einer Rückkehr zur Vollauslastung bis zum zweiten Quartal 2023 aus. AirAsia ist einer der größten Kunden des europäischen Flugzeugherstellers.

Airbus
Airbus 52,50

08:00 Uhr

Powell-Rede hinterlässt tiefrote Spuren im DAX

Zum Auftakt der neuen Börsenwoche wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge mit erneuten Abschlägen starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell mit Kursen um 12.787 Zähler weitere 1,4 Prozent tiefer taxiert.

Die Einstimmung von Fed-Chef Jerome Powell auf eine längere Periode der geldpolitischen Straffung hatte die Anleger am Freitag verschreckt. Der Dax war um 2,3 Prozent auf 12.971,47 Punkte gefallen. Am Montag werden Anleger auf Aussagen aus einer Diskussionsrunde mit EZB-Chefvolkswirt Philip Lane bei einem Branchentreffen in Barcelona schauen. Am Freitag hatten Insider der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass einige Währungshüter der EZB aufgrund sich verschlechternder Inflationsaussichten auf der Zinssitzung im September eine besonders kräftige Zinserhöhung diskutieren wollen. Weiter im Fokus bleiben auch die explodierenden Gaspreise. Der russische Exporteur Gazprom will die Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 ab dem 31. August wegen Wartungsarbeiten für drei Tage unterbrechen. Das nährte Befürchtungen, der ohnehin schon stark gedrosselte Gasfluss aus Russland könnte komplett stoppen, sollten die Lieferungen nicht wieder aufgenommen werden. Die Börsen in London bleiben zum Wochenstart feiertagsbedingt geschlossen.

07:42 Uhr

Wall-Street-Kursrutsch lässt Nikkei taumeln

Im Sog der sehr schwachen US-Börsen geht es zu Beginn der neuen Woche auch an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien abwärts. An der Wall Street hatten falkenhafte Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell eine Verkaufswelle ausgelöst. Powell hatte in seiner Rede auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole klargemacht, dass die Federal Reserve der Inflationsbekämpfung absolute Priorität einräumt, selbst um den Preis einer Rezession.

Mit minus 2,6 Prozent liegt der Nikkei in Tokio an der Spitze der Verlierer. In Seoul fällt der Kospi um 2,3 Prozent. Am australischen Aktienmarkt geht es mit dem S&P/ASX-200 um 1,9 Prozent abwärts. Deutlich besser hält sich die Börse der Shanghai Composite mit minus 0,1 Prozent. Schwache Konjunkturdaten wecken dort Hoffnungen auf weitere Unterstützung durch die chinesische Notenbank: Die Gewinne der chinesischen Industrie sind in den ersten sieben Monaten des Jahres um 1,1 Prozent zurückgegangen. Ursächlich waren pandemie- und wetterbedingte Produktionsausfälle. In Hongkong liegt der Hang-Seng-Index 0,7 Prozent im Minus.

Unter den Einzelwerten fallen Fortescue in Sydney um 4,4 Prozent. Der Eisenerzproduzent hat für das Geschäftsjahr 2021/22 einen Gewinnrückgang um 40 Prozent vermeldet. Ursächlich seien höhere Kosten und ein niedrigerer Eisenerzpreis.

07:12 Uhr

IG Metall ruft Vestas-Beschäftigte zu Warnstreik

Die IG Metall will die deutsche Tochter des dänischen Windanlagenherstellers Vestas mit einem Warnstreik zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag bewegen. Alle 1700 Beschäftigten seien bundesweit dazu aufgerufen, heute für drei Stunden die Arbeit niederzulegen, sagt der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, der Rendsburger IG-Metall-Geschäftsführer Martin Bitter.

"Wir wollen, dass die in der Normalität ankommen, was Arbeitsbeziehungen angeht", sagte Bitter. Bislang weigere sich Vestas, die IG Metall als Verhandlungspartner für einen Tarifvertrag zu akzeptieren. Stattdessen wolle das Unternehmen lieber mit dem Betriebsrat über die Arbeitsbedingungen und die Höhe der Entgelte sprechen. "Diese Blockadehaltung können wir nicht akzeptieren", sagte Bitter. Das Unternehmen hat bislang auf eine dpa-Anfrage zu dem Konflikt nicht reagiert.

Deutschlands größte Gewerkschaft war Mitte Mai in Gespräche mit der Vestas Deutschland GmbH (Hamburg) eingestiegen. Zuletzt habe man Anfang Juli miteinander gesprochen, dieses Treffen sei sehr kurz gewesen. Der Konflikt betrifft laut IG Metall insgesamt rund 1700 Beschäftigte, darunter 700 Monteure, die im ganzen Bundesgebiet mit Service und Wartung von Windkraftanlagen beschäftigt sind.

Vestas
Vestas 19,96

06:58 Uhr

Euro gibt zum Dollar deutlich nach

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,7 Prozent auf 138,50 Yen und legt 0,6 Prozent auf 6,9131 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent höher bei 0,9685 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,3 Prozent auf 0,9927 Dollar und gibt 0,1 Prozent auf 0,9616 Franken nach. Das Pfund Sterling verliert 0,7 Prozent auf 1,1669 Dollar.

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Euro / Dollar 1,15
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,87

06:41 Uhr

Asien-Börsen auf Talfahrt

Das steigende Risiko aggressiver Zinserhöhungen in den USA drückt die Kauflaune der Anleger in Asien. Die Aussage des Vorsitzenden der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, die Inflation durch scharfe geldpolitische Maßnahmen einzudämmen, machte die Hoffnung zunichte, dass die Fed den Märkten wie so oft in der Vergangenheit zu Hilfe eilen würde. "Die wichtigsten Erkenntnisse sind, dass die Eindämmung der Inflation die wichtigste Aufgabe der Fed ist und dass der Leitzins auf ein restriktives Niveau von 3,5 bis 4,0 Prozent angehoben werden muss", sagt Jason England, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors. "Der Zinssatz muss so lange höher bleiben, bis die Inflation auf ihr Zwei-Prozent-Ziel fällt, sodass Zinssenkungen, die für das nächste Jahr am Markt eingepreist sind, verfrüht sind."

Der Nikkei liegt im Verlauf 2,8 Prozent tiefer bei 27.851 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt 2 Prozent auf 1940 Zähler. Der Shanghai Composite fällt 0,7 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 1,1 Prozent.

Nikkei
Nikkei 50.212,27

06:25 Uhr

"Powell-Schock": DAX droht "Black Monday"

Konjunktur- und Zinssignale dürften in der neuen Börsenwoche über Wohl und Wehe im DAX entscheiden. "Wichtige Daten zum Monatsauftakt dürften von den Märkten abgeklopft werden, ob sie erhoffte Signale senden, die die Fed veranlassen könnten, ihr Straffungstempo zu drosseln", fasst Helaba-Strategin Claudia Windt zusammen. Die zuletzt kräftigen Kursverluste hatten die Investoren verunsichert.

Am Freitag ist der DAX deutlich unter die Räder geraten. Der deutsche Börsenleitindex gab 300 Punkte oder 2,3 Prozent nach, schloss bei 12.971 Zählern wieder unter der 13.000er-Marke. Auch an der Wall Street rappelte es und die Abschläge fielen deutlich aus. Der Grund für den Kursrutsch liegt in den Worten von US-Notenbankchef Jerome Powell, der im Kampf gegen die Inflation weitere klare Zinserhöhungen ankündigte. Aktuell wird der DAX mit Kursen um 12.750 Stellen taxiert.

Die Teuerung wird von den steigenden Energiepreisen angeheizt. Die Lage an den Gasmärkten dürfte sich weiter zuspitzen, da der russische Exporteur Gazprom angekündigt hat, zum Monatsende erneut vorübergehend den Betrieb der Pipeline Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten zu unterbrechen. Der europäische Gaspreis hat sich an den Terminbörsen seit Jahresbeginn bereits mehr als verdreifacht. Ein Ende ist Experten zufolge noch nicht in Sicht. Im Oktober dürften die Gaspreise einen weiteren Sprung nach oben machen, wenn in Deutschland von vielen Versorgern erstmals die Gas-Umlage erhoben werde, sagt Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. "Dies könnte die Inflationsrate im Euroraum auf über zehn Prozent treiben", sagt Weil. Auch andere Ökonomen sehen den Höhepunkt bei den Preisanstiegen noch nicht erreicht. Das Ende August anstehende Auslaufen des Neun-Euro-Tickets und des Tankrabatts in Deutschland dürften die Teuerungsrate weiter steigen lassen, rechnet Ökonom Weil vor.

Unternehmen und Privathaushalte dürften weiter unter den steigenden Preisen ächzen. In Deutschland signalisierten die Stimmungsindikatoren zuletzt eine weitere Wachstumsabschwächung. "Mit Blick auf die Datenlage stellt sich derzeit nicht mehr die Frage, ob Deutschland in eine Rezession fällt - sondern eher, wie tief sie ausfallen könnte", sagt Deutsche-Bank-Anlagestratege Ulrich Stephan. Die Prognosen für die Unternehmen trübten sich entsprechend ein. "Wir erwarten daher einen deutlichen Rückgang der Gewinnmargen", sagt Commerzbank-Stratege Andreas Hürkamp. Fallende Gewinnerwartungen dürften die Aktienmärkte daher regelmäßig ausbremsen.

Zum Wochenstart ist die Terminagenda nahezu leer. Von Unternehmensseite stehen etwa Quartalsergebnisse der Poco-Mutter Steinhoff und der Adler Gruppe an. Zudem werden Daten zum deutschen Gewerbesteueraufkommen, zu den Grundsteuereinnahmen und zur Entwicklung der Reallöhne bekannt gegeben.


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