Einbruch, Plus, dickes Minus: Dax legt wilden Ritt hin
Der deutsche Aktienmarkt hat zu Wochenbeginn spektakuläre Wendungen hingelegt. Treiber waren am Nachmittag Aussagen von Kevin Hassett, Direktor des National Economic Council. Demnach soll US-Präsident Donald Trump einen 90-tägigen Aufschub der gerade verkündeten Strafzölle in Erwägung ziehen. Dies solle bis auf China für alle Länder gelten. Das Weiße Haus wies dies entschieden zurück.
Aber auch Trump hielt die Märkte in Atem. Der 78-Jährige hatte in seinem Onlinedienst Truth Social geschrieben, die USA handelten unter seiner Führung so, wie sie es bereits vor Jahrzehnten hätten tun sollen. "Seid nicht schwach! Seid nicht dumm! Seid keine Paniker", appellierte Trump an die Amerikaner. Mit Stärke, Mut und Geduld werde alles großartig werden. Trump will aber Zoll-Gespräche mit anderen Ländern führen - aber nicht mit China. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic rechnet "früher oder später" mit einer Verhandlungslösung im Zollstreit mit den USA. Es werde dann einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss geben, sagte er. Wegen des US-Angriffs auf das Handelssystem sei es Zeit, sich mit China wieder stärker zu befassen.
Bei dieser Gemengelage handelte der Dax in einer Spanne von rund 2300 Punkten. Am Ende ging der deutsche Leitindex mit einem dicken Minus von 4,1 Prozent auf 19.790 Punkte aus dem Handel. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls 4,1 Prozent tiefer bei 4684 Stellen. Der Euro drehte klar ins Minus und lag bei 1,0905 US-Dollar.
Bemerkenswert war der Anstieg von Qiagen um 2,3 Prozent. Das Unternehmen ist im ersten Quartal 2025 dank anhaltend hoher Nachfrage nach Tuberkulose-Bluttests und einem Testsystem stärker gewachsen als erwartet. Auch der Gewinn fiel nach vorläufigen Geschäftszahlen höher aus als noch vor drei Monaten in Aussicht gestellt. Der Diagnostikspezialist und Labordienstleister hat darauf seine Jahresprognose angehoben.