Montag, 07. April 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Einbruch, Plus, dickes Minus: Dax legt wilden Ritt hin

Der deutsche Aktienmarkt hat zu Wochenbeginn spektakuläre Wendungen hingelegt. Treiber waren am Nachmittag Aussagen von Kevin Hassett, Direktor des National Economic Council. Demnach soll US-Präsident Donald Trump einen 90-tägigen Aufschub der gerade verkündeten Strafzölle in Erwägung ziehen. Dies solle bis auf China für alle Länder gelten. Das Weiße Haus wies dies entschieden zurück.

Dax
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Aber auch Trump hielt die Märkte in Atem. Der 78-Jährige hatte in seinem Onlinedienst Truth Social geschrieben, die USA handelten unter seiner Führung so, wie sie es bereits vor Jahrzehnten hätten tun sollen. "Seid nicht schwach! Seid nicht dumm! Seid keine Paniker", appellierte Trump an die Amerikaner. Mit Stärke, Mut und Geduld werde alles großartig werden. Trump will aber Zoll-Gespräche mit anderen Ländern führen - aber nicht mit China. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic rechnet "früher oder später" mit einer Verhandlungslösung im Zollstreit mit den USA. Es werde dann einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss geben, sagte er. Wegen des US-Angriffs auf das Handelssystem sei es Zeit, sich mit China wieder stärker zu befassen.

Bei dieser Gemengelage handelte der Dax in einer Spanne von rund 2300 Punkten. Am Ende ging der deutsche Leitindex mit einem dicken Minus von 4,1 Prozent auf 19.790 Punkte aus dem Handel. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls 4,1 Prozent tiefer bei 4684 Stellen. Der Euro drehte klar ins Minus und lag bei 1,0905 US-Dollar.

Bemerkenswert war der Anstieg von Qiagen um 2,3 Prozent. Das Unternehmen ist im ersten Quartal 2025 dank anhaltend hoher Nachfrage nach Tuberkulose-Bluttests und einem Testsystem stärker gewachsen als erwartet. Auch der Gewinn fiel nach vorläufigen Geschäftszahlen höher aus als noch vor drei Monaten in Aussicht gestellt. Der Diagnostikspezialist und Labordienstleister hat darauf seine Jahresprognose angehoben.

17:23 Uhr

Goldman Sachs: Zollkrieg drückt Chinas BIP deutlich runter

Laut eines Berichts von Goldman Sachs wird die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 Prozentpunkte nach unten drücken. "Vor den Zöllen lag das Wachstum über unseren Prognosen, und wir zogen eine Aufwärtskorrektur unserer BIP-Erwartungen für 2025 in Betracht", schreibt die Investmentbank in einem Bericht. China werde seine fiskalischen Lockerungsmaßnahmen beschleunigen, um die Wachstumsbelastung durch die angekündigten US-Zölle auszugleichen, hieß es weiter.

16:26 Uhr

Dax holt rund 2300 Punkte auf - in nächsten Sekunden wieder Hunderte Zähler weg

Der Dax ist mit den Kursanstiegen an der Wall Street auch ins Plus gedreht. Der deutsche Leitindex stieg um 0,2 Prozent auf 20.712 Punkte. Zu Handelsbeginn hatte der Dax rund 2300 Punkte tiefer gelegen. Kurz danach ging es mit ihm wieder klar ins Minus - um 2,5 Prozent auf 20.127 Zähler.

Stützend wirkten Aussagen von Kevin Hassett, dem Direktor des National Economic Council. Laut Hassett soll US-Präsident Donald Trump einen 90-tägigen Aufschub der gerade verkündeten Strafzölle in Erwägung ziehen. Dies solle bis auf China für alle Länder gelten.

Dax
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16:11 Uhr

Hüther: Tech-CEOs haben sich mit Unterstützung für Trump verzockt

Michael Hüther

Michael Hüther

IW-Direktor Michael Hüther spricht sich für ein robustes Auftreten der EU in Zollverhandlungen mit Donald Trump aus. "Man muss Trump schon die Folterwerkzeuge zeigen", sagte er dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Hüther sieht dabei einen Digitalzoll als effizientes Druckmittel auf den US-Präsidenten. "Zum einen trifft man damit Donald Trumps Oligarchennetz. Die vielen Tech-CEOs, die sich mit ihrer Unterstützung für Trump verzockt haben." Zweitens sei es ohnehin im europäischen Interesse, eine eigene digitale Sicherheitsstruktur aufzubauen mit eigenen Clouddiensten.

Die heftige Reaktion an den Börsen hält Hüther für gerechtfertigt. "Mit der Bazooka von Zollerhöhungen verbinden sich Unsicherheiten, die in Panik münden. Der Kursrutsch ist in hohem Maße gerechtfertigt, denn Trump führt ja nicht nur Zölle ein, sondern löst binnenwirtschaftliche Verwerfungen aus", sagte Hüther.

16:01 Uhr

EU-Angebot an Trump tangiert Dax nur wenig

Die Tatsache, dass die EU den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten hat, hat die Anleger am Frankfurter Aktienmarkt nicht sonderlich beeindruckt. Der Dax lag am Nachmittag weiter 3,8 Prozent im Minus bei 19.881 Punkten. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die Union bereit zu verhandeln, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Europa sei immer bereit für ein gutes Abkommen.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde das Angebot bereits vor den Zollentscheidungen von Trump gemacht, zuletzt aber noch einmal am Freitag erneuert. Es bleibe auf dem Tisch, sagte von der Leyen.

15:48 Uhr

Kursbeben auch an der Wall Street - Ausschläge werden geringer

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(Foto: REUTERS)

Der Kursrutsch an den US-Börsen ist nach dem Debakel am Donnerstag und Freitag noch nicht ausgestanden. Während des zweitägigen Kurssturzes hatten sich an der Wall Street 6,6 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung in Luft aufgelöst. Zum heutigen Start sacken die Indizes weiter ab, allerdings längst nicht so stark, wie es die Futures am Vormittag noch angedeutet hatten. Der Dow-Jones-Index verliert 3,3 Prozent auf 37.056 Punkte, der S&P-500 gibt um weitere 3,6 Prozent nach. Die technologielastigeren Nasdaq-Indizes kommen um bis zu 3,9 Prozent zurück. US-Anleihen, die zuletzt stark von ihrem Ruf als sicherer Hafen profitierten und deren Kurse entsprechend gestiegen waren, geben leicht nach. Die US-Zehnjahresrendite steigt um vier Basispunkte auf 4,04 Prozent.

Apple fallen um weitere drei Prozent. Ein Großteil der Apple-Produkte wird in China hergestellt, das am Freitag auf Trumps Strafzölle mit Gegenzöllen reagierte. Eli Lilly kommen um 6,2 Prozent zurück. Sie leiden zusätzlich darunter, dass die US-Regierung mitgeteilt hatte, dass Medicare und Medicaid die Kostenübernahme für Medikamente gegen Fettleibigkeit nicht erweitern werden.

15:35 Uhr

Dickes Minus am Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Kräftig nach unten geht es mit den Sätzen am europäischen Geldmarkt zu Wochenbeginn. Auch die Euribors setzen die jüngste Abwärtsbewegung fort. Angesichts des durch US-Präsident Donald Trump ausgelösten Zollchaos machen zunehmend Rezessionsängste die Runde. Anleger setzen mithin zunehmend auf Zinssenkungen durch die Zentralbanken. Im Euroraum werden nun knapp vier Senkungen für das laufende Jahr eingepreist. Für den Dollarraum erwartet der Markt nun 100 Basispunkte an Senkungen. Wie die Deutsche Bank anmerkt, wird ein erster Zinsschritt nach unten durch die US-Notenbank im Mai nun mit 34 Prozent eingepreist.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,30 - 2,65 (2,39 - 2,59), Wochengeld: 2,36 - 2,71 (2,39 - 2,59), 1-Monats-Geld: 2,26 - 2,50 (2,29 - 2,53), 3-Monats-Geld: 2,18 - 2,46 (2,24 - 2,52), 6-Monats-Geld: 2,10 - 2,39 (2,18 - 2,47), 12-Monats-Geld: 2,02 - 2,32 (2,12 - 2,42), Euribors: 3 Monate: 2,3230 (2,3490), 6 Monate: 2,2590 (2,3030), 12 Monate: 2,2350 (2,3110)

14:53 Uhr

Ratingagentur senkt Volkswagen-Ausblick auf Negativ

VW Vorzüge
VW Vorzüge 102,00

Schlechte Nachricht für Volkswagen: Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für den Dax-Konzern auf negativ gesenkt von stabil. Das langfristige Emittentenausfallrating (IDR) wurde mit "A-" bestätigt. Der negative Ausblick spiegelt die sich verschlechternden Marktbedingungen in den USA sowie zunehmenden Kostendruck aufgrund von Zöllen auf den Automobilsektor wider. Fitch geht davon aus, dass die Ebit-Margen von VW sich um 100 bis 150 Basispunkte auf etwa fünf Prozent verschlechtern und die Margen beim freien Cashflow (FCF) in den kommenden zwölf Monaten negativ bleiben werden, womit sie unter den Sensitivitätsgrenzen des Ratings liegen. Die VW-Vorzugsaktie gab bei allerdings sehr negativem Umfeld um 4,2 Prozent nach.

"Obwohl wir mittelfristig mit einer Erholung rechnen, da die Restrukturierungskosten sinken und die Markteinführung neuer Modelle anläuft, sehen wir einen begrenzten Spielraum für das Umsetzungsrisiko und zusätzlichen wirtschaftlichen Stress aufgrund unserer revidierten Erwartungen für große Teile Europas", so die Ratingagentur.

14:26 Uhr

Audi stoppt Autolieferungen in die USA

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(Foto: picture alliance/dpa)

Audi legt wegen der Auto-Zölle die Lieferung von Fahrzeugen in die USA auf Eis. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte ein entsprechendes Schreiben an die Händler, über das zunächst die "Automobilwoche" berichtet hatte. Demnach sollen alle Fahrzeuge, die nach dem 2. April in die USA gelangt seien, vorerst zurückgehalten und nicht an die Händler übergeben werden.

Die Händler sollten sich nun darauf konzentrieren, ihre Lagerbestände zu reduzieren. Derzeit habe Audi in den USA mehr als 37.000 Autos auf Lager, die nicht von den neuen Zöllen betroffen seien und damit verkauft werden könnten, sagte die Sprecherin weiter. Das reiche aus für etwa zwei Monate.

14:02 Uhr

Tesla und Apple leiden in den USA am stärksten unter Trumps Zöllen

Tesla und Apple gehören nach Einschätzung des Finanzdienstleistungsunternehmens Wedbush zu den US-Unternehmen, die von der Zollkampagne von US-Präsident Donald Trump am stärksten betroffen sein werden. Für Tesla sei der daraus resultierende Handelskrieg ein doppelter Schlag. Der Elektroautohersteller beziehe viele Teile und Batterien aus dem Ausland, sodass die Kosten steigen, die Preise steigen und die Nachfrage sinken werden. China sei auch eine Schlüsselregion für Tesla, und Trumps Zölle hätten dort eine Gegenreaktion gegen Elon Musk ausgelöst, die Kunden zu BYD und anderen chinesischen Wettbewerbern treiben werde.

Apple seinerseits sei bei der iPhone-Produktion zu 90 Prozent von China abhängig, sodass der Zoll auf chinesische Importe zusammen mit einer Abgabe von 32 Prozent auf Importe aus Taiwan verheerende Auswirkungen auf die Kostenstruktur von Apple haben werde. Die Tesla-Aktie notiert vorbörslich 4,9 Prozent im Minus, die Apple-Aktie sinkt um 3,1 Prozent.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 395,94
Apple
Apple 234,07

13:44 Uhr

Trumps Zölle machen Stahlaktien schwer zu schaffen

Der Zoll-Ausverkauf drückt erneut die Aktien europäischer Stahlhersteller. Der Sektorindex liegt gut drei Prozent im Minus, nachdem er am Freitag um fast acht Prozent abgerutscht war. In Frankfurt büßen Thyssenkrupp, Klöckner, Aurubis und Salzgitter zwischen knapp fünf und knapp acht Prozent ein. Europäische Rivalen wie Acerinox, ArcelorMittal, Aperam und Voestalpine verlieren jeweils rund fünf Prozent.

Direkt betroffen von den neuen US-Zöllen seien zwar weniger als zehn Prozent des Gesamtvolumens der Branche, schreiben die Experten der Analysesparte der Baader Bank. Die Anleger seien jedoch verunsichert, weil viele Kunden von Unternehmen wie Thyssenkrupp und Salzgitter selbst in die USA liefern.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 10,52
Salzgitter
Salzgitter 22,62
Klöckner & Co
Klöckner & Co 5,53
Voestalpine
Voestalpine 28,64

13:03 Uhr

Kursdesaster, dritter Akt? Wall Street wird auch tiefrot starten, aber ...

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(Foto: IMAGO/UPI Photo)

Der Kursrutsch an den US-Börsen dürfte nach dem Debakel am Donnerstag und Freitag auch heute noch nicht ausgestanden sein. Die Futures auf die US-Aktienindizes deuten zumindest zum Start weitere Verluste bis zu rund drei Prozent an, am Vormittag MESZ hatten sie deutlich tiefer gelegen. Andererseits könnte das bei dem einen oder anderen Börsianer zumindest schon als Hoffnungsschimmer wahrgenommen werden. Denn in Ostasien erlebten die Aktienindizes teils zweistellige Einbrüche und auch der Dax in Deutschland taumelte im frühen Handel um rund zehn Prozent nach unten, hat das Minus inzwischen aber deutlich reduziert.

Ängste, dass der von den USA angefachte globale Zollkonflikt mit Zöllen und Gegenzöllen beziehungsweise anderen handelshemmenden Maßnahmen in einen weltweiten Handelskrieg ausarten, haben die Märkte weiter im Würgegriff. Weil zugleich als Folge der Zölle auch steigende Inflationsraten befürchtet werden, dürften es auch die Notenbanken schwer haben, mit geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen dagegenzuhalten.

12:14 Uhr

Rheinmetall übernimmt Hersteller von "Schießbaumwolle"

Verbrennen von Schießbaumwolle in der Hand von Rene Csuk, Chemie-Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Verbrennen von Schießbaumwolle in der Hand von Rene Csuk, Chemie-Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

(Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall kauft einen Zulieferer aus Osnabrück, dessen spezielles Produkt für Artilleriemunition und andere Munition genutzt wird. Die Firma Hagedorn-NC stellt sogenannte Nitrozellulose her, was ein Bestandteil von Treibladungspulvern ist. Nitrozellulose wird aus einer Mischung aus Salpeter- und Schwefelsäure hergestellt, umgangssprachlich ist auch von "Schießbaumwolle" die Rede. Sie brennt sehr schnell ab.

Rheinmetall hat in seinem Konzern bislang drei Standorte, an denen Nitrozellulose hergestellt wird, diese sind in der Schweiz, in Spanien und in Südafrika. Mit der Übernahme von Hagedorn-NC kommt der erste Standort in Deutschland hinzu.

11:52 Uhr

Zollkrieg tut Eurozone weh

Das Wachstum in der Eurozone könnte sich um 0,5 bis einen Prozentpunkt abschwächen, sagt der griechische Notenbankchef Yannis Stournaras der "Financial Times". Das Risiko eines globalen Handelskriegs könne einen großen "negativen Nachfrageschock" im Währungsraum auslösen. Das würde das europäische Wirtschaftswachstum stark belasten. Einige der US-Zölle seien schlimmer als erwartet und schafften ein beispielloses Ausmaß an globaler politischer Unsicherheit.

11:41 Uhr

Freiheit für die Zölle, runter mit den Kursen!

Die neuen US-Zölle haben die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt. Und Anleger müssen mit weiteren Turbulenzen rechnen. Gerade Anlagezertifikate können aber die gestiegene Nervosität nutzen: Wenn die Volatilität an den Märkten steigt, ist tendenziell mehr Rendite und Sicherheitspuffer möglich. Was für das neue Quartal zu erwarten ist, wie es mit den Tech-Aktien weitergeht und welche Chancen gerade Europa jetzt hat, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Kemal Bagci von der BNP Paribas und Sven Gundermann von Taunus Investments.

11:30 Uhr

Experte: An den Börsen regiert "nackte Panik"

Daniel Saurenz

Daniel Saurenz

Hier eine Expertenmeinung zur rücksichtslosen Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump. "Eine ganze Generation von Anlegern hat Aktiencrashs wie jene 1987 oder 2008 nicht erlebt", sagte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Nackte Panik regiert und die Stimmungsindikatoren sind auf Level 2020 Corona angekommen. Niemand weiß, was die kommenden Monate bringen werden."

Laut Saurenz kann niemand einschätzen, "wie sich Umsätze, Gewinne und Margen entwickeln. Investoren tappen ebenso wie private Anleger im Dunkeln und panikhalber preisen sie eine Rezession ein. Abzulesen ist dies auch an der Volatilität, die auf Levels der Euro-Krise liegt und sich in den USA Lehman-Levels langsam nähert. Stoppen könnte die Märkte nur der Mann, der sie ins Chaos geführt hat - Donald Trump." Dass die Wirtschaft massiven Schaden nimmt, sei schon jetzt nicht mehr zu verhindern. Saurenz weiter: "Die Frage für die Weltwirtschaft ist nicht, ob es schlimm kommt, sondern wie schlimm es wird. Anlegern bleibt in dieser Phase vor allem, das private Depot in guter Struktur und den Kopf so kühl wie möglich zu halten."

11:19 Uhr

Sentix-Konjunkturindex fällt stark

Die Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland sind im April nach der Ankündigung "reziproker Zölle" durch die USA regelrecht abgestürzt. Der Sentix-Konjunkturindex fiel auf minus 27,8 (März: minus 12,5) Punkte, wie das Beratungsunternehmen mitteilte. Die Konjunkturerwartungen brachen um 36,3 Punkte auf minus 15,8 (plus 20,5) Punkte ein, was der niedrigste Wert seit September 2024 ist. Die aktuelle Lagebeurteilung steigt dagegen sogar auf minus 39,0 (minus 40,5) Punkte.

Nach Angaben von Sentix lagen zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens chinesischer Vergeltungszölle am Freitag schon 66 Prozent der Antworten vor. Diese neue Hiobsbotschaft ist also nur zu etwa einem Drittel berücksichtigt.

10:51 Uhr

Absturzfestival an der Frankfurter Börse

In diesen wilden Börsentagen lohnt es sich, öfter auf das Geschehen auf dem Frankfurter Parkett zu schauen. Überall herrscht die rote Farbe vor, die Kursverluste sind massiv. Der Dax hat sich etwas eingekriegt und fiel "nur" noch um 5,9 Prozent auf 19.422 Punkte. Damit hat der deutsche Leitindex seit Donnerstag rund 3000 Punkte verloren. MDax, SDax und TecDax verloren zwischen 5,0 und 6,1 Prozent. Der EuroStoxx50 stürzte um 5,6 Prozent auf 4599 Stellen ab. Der Euro blieb fest und notierte bei 1,0990 US-Dollar. Mit den Preisen für die Ölsorten Brent und WTI ging es um je 4,6 Prozent nach unten.

EuroStoxx50
EuroStoxx50 5.390,71
MDax
MDax 30.175,16
SDax
SDax 16.561,83
Dax
Dax 23.698,15

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10:30 Uhr

Massive Probleme beim Online-Broker Trade Republic

Zu den Kursabstürzen gesellt sich zeitweise ein weiteres Problem. Die App von Deutschlands bekanntestem Online-Broker Trade Republic ist momentan nicht erreichbar. Sie ist anscheinend durch den Ansturm der Anleger überlastet. Die App lädt langsam, eine Verbindung kommt nicht zustande. Trade Republic hat sich bislang nicht zum Absturz seiner App geäußert.

10:12 Uhr

EU-Industriekommissar will Bourbon nicht bei den Zusatzzöllen haben

Die EU hat auch den Whiskey im Visier.

Die EU hat auch den Whiskey im Visier.

(Foto: Jon Cherry/FR171965 AP/dpa)

EU-Industriekommissar Stephane Sejourné plädiert für eine "verhältnismäßige" Reaktion der Europäischen Union auf die US-Zölle. Er hoffe, dass Bourbon von zusätzlichen europäischen Zöllen ausgenommen werde, sagt er im Radiosender France Inter. Die EU habe mehrere Möglichkeiten, Druck auf Amerika auszuüben. Dazu gehöre auch, "US-Unternehmen von unseren europäischen öffentlichen Märkten auszuschließen".

Die EU will in den kommenden Tagen voraussichtlich ein erstes Paket gezielter Gegenmaßnahmen im Wert von bis zu 28 Milliarden Dollar beschließen.

09:56 Uhr

Deutsche Produktion sinkt

Die Produktion im verarbeitenden Sektor Deutschlands ist im Februar wie erwartet gesunken. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ging die Produktion gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent zurück und lag um 4,0 (Januar: 1,6) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von 1,0 Prozent prognostiziert. Das für Januar gemeldete monatliche Plus von 2,0 Prozent wurde bestätigt.

"Nach dem guten Jahresauftakt schaltet die Produktion drei Gänge zurück. Derartige Gegenbewegungen sind nicht weiter schlimm", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe. "Es sieht dennoch nach einem moderaten Produktionsplus fürs abgelaufene Quartal aus. Für einen Aufwärtstrend ist die Stimmung insgesamt zu schlecht. Höhere US-Zölle und schwierige Standortbedingungen bleiben Dauerbremser."

09:33 Uhr

Diese Aktien leiden besonders heftig, Rheinmetall im freien Fall

Der Dax weitet seine Verluste auf rund 10 Prozent aus. Anleger fürchten, dass der sich anbahnende Handelskrieg die Inflation nach oben treibt und eine globale Rezession auslöst.

Zehn Aktien verlieren zweistellig.

  • Rheinmetall -22,1 Prozent
  • Siemens Energy -14,1 Prozent
  • MTU Aero -12,7 Prozent
  • Deutsche Telekom -12,6 Prozent
  • Commerzbank -11,8 Prozent
  • Siemens -10,8 Prozent
  • Allianz -10,7 Prozent
  • Heidelberg Materials -10,6 Prozent
  • Airbus -10,2 Prozent
09:11 Uhr

Dax stürzt ab

Der Dax fällt kräftig und verliert fast 9 Prozent auf 18.900 Punkte.

DAX
DAX 23.698,15

09:05 Uhr

Chinas Zentralbank deckt sich mit Gold ein

Chinas Goldreserven steigen weiter. Nach Angaben der People's Bank of China lagen sie Ende März bei 73,7 Millionen Feinunzen, gegenüber 73,61 Millionen Ende Februar. Die Zentralbank hat damit ihre Käufe den fünften Monat in Folge ausgedehnt.

Der Wert der chinesischen Goldreserven stieg im März auf 229,6 Milliarden Dollar, gegenüber 208,64 Milliarden im Februar, wie aus den offiziellen Daten weiter hervorgeht.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.643,21

08:46 Uhr

Deutschlands Exporte legen zu

Deutschlands Exporteure haben im Februar bessere Geschäfte gemacht - vor allem mit den USA, wo nun hohe Einfuhrzölle drohen. Insgesamt wurden Waren "made in Germany" im Gesamtwert von 131,6 Milliarden Euro ins Ausland geliefert. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 1,8 Prozent mehr als im Januar 2025 und 0,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die meisten deutschen Exporte gingen im Februar 2025 in die Vereinigten Staaten: Waren im Wert von 14,2 Milliarden Euro lieferten deutsche Hersteller in die USA und damit kalender- und saisonbereinigt 8,5 Prozent mehr als im Januar dieses Jahres. Die deutschen Ausfuhren in die Partnerländer der Europäischen Union legten um 0,5 Prozent auf 70,2 Milliarden Euro zu.

08:40 Uhr

Das wird wohl kein schöner Tag

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit kräftigen Verlusten in den Tag gehen. Der Broker Lang & Schwarz indiziert den Leitindex zum Start 4,5 Prozent im Minus.

DAX
DAX 23.698,15

Schon am Freitag hatte es aus Angst vor den Folgen eines weltweiten Handelskrieges heftige Verluste gegeben. Die Verkaufswelle verstärkte sich nach der Ankündigung von chinesischen Vergeltungszöllen als Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle. Der Dax verlor fast 5 Prozent auf 20.641 Zähler.

Heute kommen die Handelsministerinnen und -minister der 27 EU-Mitgliedstaaten in Luxemburg zusammen, um sich über die Auswirkungen und die beste Reaktion auf die von Trump verhängten Importzölle auszutauschen. In dem Zoll-Streit mit den USA bemüht sich die Europäische Union (EU) um ein geschlossenes Vorgehen gegen den Vorstoß der US-Regierung. Dies dürfte voraussichtlich auf erste gezielte Gegenmaßnahmen für US-Importe - von Zahnseide bis Diamanten - im Volumen von bis zu 28 Milliarden Dollar hinauslaufen.

08:15 Uhr

Die Börsen stürzen ab

Der Kursabsturz an den Aktienmärkten ist massiv, ein Ende am Montagmorgen nicht abzusehen. Die Börsenweisheit, "Kaufen, wenn die Kanonen donnern", hat momentan noch wenige Fans. Der breite US-Index S&P 500 liegt 17,4 Prozent unter dem Höchststand vom 19. Februar - heute Morgen deuten die US-Futures weitere Verluste von über 3 Prozent an.

Unisono heißt es an der Börse, dass wegen Trumps Zöllen nun eine Rezession am US-Aktienmarkt eingepreist werde - und dies innerhalb von Tagen.

In den Rezessionen nach dem Zweiten Weltkrieg habe der Index im Schnitt etwas über 28 Prozent eingebüßt, so Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Diesem simplen Vergleich folgend habe der Index damit einen guten Teil einer durchschnittlichen Rezession eingepreist. Finde sich ein Boden, könnten sich Stephan zufolge auch Kaufgelegenheiten für langfristig orientierte Anleger ergeben, die Schwankungen aushalten könnten.

07:42 Uhr

Multi-Milliardär und Trump-Unterstützer: Zoll-Politik ist "wirtschaftlicher Atomkrieg"

Der US-Fondsmanager Bill Ackman warnt vor einer Rufschädigung der USA wegen Donald Trumps Handelspolitik. "Wenn wir einen wirtschaftlichen Atomkrieg gegen alle Länder der Welt führen, werden die Investitionen der Unternehmen zum Erliegen kommen, die Verbraucher werden ihre Brieftaschen und Geldbörsen schließen, und wir werden unseren Ruf beim Rest der Welt so schwer beschädigen, dass es Jahre und möglicherweise Jahrzehnte dauern wird, ihn wiederherzustellen", schreibt er auf X. Zudem fordert er: "Der Präsident hat die Möglichkeit, eine 90-tägige Auszeit einzulegen." Ackman hatte sich im Wahlkampf wiederholt für Trump ausgesprochen.

07:13 Uhr

Trump: Kursverluste sind "Medizin" - mehr als 5 Billionen Dollar vernichtet

Donald Trump versichert, er habe den Aktienmarkt nicht absichtlich zum Absturz gebracht und könne nicht vorhersagen, was mit dem Aktienmarkt geschehen wird. "Was mit den Märkten passieren wird, kann ich Ihnen nicht sagen", sagte Trump. "Ich will nicht, dass irgendetwas abstürzt. Aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen." Am Donnerstag und Freitag war der US-Börsenindex S&P 500 so stark gefallen, dass sich dort 5 Billionen Dollar Börsenwert in Luft aufgelöst haben.

S&P 500
S&P 500 6.584,91

06:57 Uhr

Öl wird billiger

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imago/Westend61

Die düsteren Aussichten für das globale Wachstum haben die Ölpreise nach den starken Verlusten der letzten Woche weiter unter Druck gesetzt.

Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 2,8 Prozent auf 63,76 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 2,8 Prozent schwächer bei 60,25 Dollar.

Saudi-Arabien, der weltweit größte Ölexporteur, hatte am Sonntag die Rohölpreise für asiatische Abnehmer im Mai auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gesenkt.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 66,88

06:41 Uhr

Heftige Verluste in Asien

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REUTERS

Die asiatischen Märkte erleben einen unerfreulichen Start in die Woche. Im Sog der Turbulenzen um das globale Zollpaket der Regierung von US-Präsident Donald Trump verzeichnen die Börsen massive Verluste.

Nach den negativen Vorgaben der Wall Street und dem Absturz der US-Futures stürzt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio um 6,5 Prozent auf 31.591 Punkte ab. Der breiter gefasste Topix notiert 6,5 Prozent niedriger bei 2.319 Zählern. Die Börse Shanghai büßt 5,4 Prozent ein und rutscht auf 3160 Stellen ab. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt um 5,3 Prozent auf 3.656 Punkte.

Nikkei
Nikkei 44.768,12

06:30 Uhr

Es geht weiter abwärts

An den Börsen sind die Anleger an den letzten beiden Handelstagen aus Furcht vor einem weltweiten Handelskrieg in Scharen aus Aktien geflohen. Die Verkaufswelle verstärkte sich am Freitag nach der Ankündigung von chinesischen Vergeltungszöllen als Antwort auf US-Präsident Donald Trump - und heute setzt sich der Absturz an den Börsen mit kräftigen Verlusten in Asien fort.

In Frankfurt war der Dax um 5 Prozent auf 20.642 Zähler in die Tiefe gestürzt. Zeitweise ging es stärker bergab als im Februar 2022, als Russland in die Ukraine einmarschiert war. Der EuroStoxx50 gab 4,6 Prozent nach. Auch die Wall Street schloss mit hohen Verlusten. Der Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 büßten zwischen 5,7 und 6,0 Prozent ein.

Wird die neue Woche ähnlich turbulent? Es sieht so aus.

Wichtige Konjunkturdaten zeigen heute, wie sich die deutsche Wirtschaft Mitte des ersten Quartals geschlagen hat. Für die Produktion dürfte es nach einem guten Start ins Jahr im Februar einen Rückschlag geben: Experten erwarten ein Minus von einem Prozent zum Vormonat, nach plus 2,0 Prozent im Januar.

Zudem werden die Zahlen zum Export zeigen, ob sich der Sektor berappelt hat. Im Januar waren die Ausfuhren um 2,5 Prozent zurückgegangen. Dabei landeten auch weniger deutsche Waren in den USA - und dies, obwohl der Zollhammer von US-Präsident Donald Trump die Exporteure damals noch nicht traf.

Dax
Dax 23.698,15

Seit Samstag gilt ein Basiszoll von zehn Prozent auf alle Importe in die Vereinigten Staaten. Darüber hinausgehende Zölle, von denen auch die EU betroffen ist, sollen dann am Mittwoch wirksam werden. Die EU-Staaten dürften nach einer gemeinsamen Position suchen, um auf die Eskalation des Handelskrieges mit den USA zu reagieren. Heute beraten die Handelsminister der 27 EU-Staaten in Luxemburg. Deutschland wird durch Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck vertreten.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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