Montag, 08. September 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Dax legt kräftig zu - Ansturm auf Gold

Vor dem Ausgang der Vertrauensfrage in Frankreich haben sich die europäischen Aktienmärkte auf Erholungskurs befunden. In Frankfurt stieg der Dax um 0,9 Prozent und ging mit 23.807 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 kletterte um ebenfalls 0,9 Prozent auf 5364 Zähler. Auch in Frankreich kehrten Anleger an den Aktienmarkt zurück und trieben den dortigen Leitindex CAC 40 um 0,6 Prozent nach oben.

Dax
Dax 23.850,91

Ein Sturz der Regierung von Premierminister Francois Bayrou im Streit über die Haushaltspläne gilt als so gut wie sicher und würde die politische Krise in der nach Deutschland zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone verschärfen. "Wenn die Regierung Bayrou in Frankreich fällt, wird das Land in einer fiskalisch heiklen Situation handlungsunfähig", sagte Ökonom Friedrich Heinemann vom Mannheimer ZEW-Institut. Aber an den Märkten herrscht Hoffnung. Ein "realistisches Szenario" sei, dass Präsident Emmanuel Macron dann einen neuen Premier der Mitte oder der rechten Mitte ernennen dürfte, um ein abgeschwächtes fiskalisches Konsolidierungspaket umzusetzen, so Francesco Pesole von ING.

Unterdessen trieben Anleger die Rally bei Gold weiter an. In der Spitze verteuerte sich das Edelmetall bis zum Handelsschluss in Frankfurt um 1,4 Prozent auf einen neuen Rekord von 3645,57 US-Dollar je Feinunze. "Auslöser der jüngsten Rally waren schwächere US-Arbeitsmarktdaten", sagte Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus.

Auch bei Rüstungswerten griffen Anleger erneut zu. Die Aktien von Rheinmetall, des Rüstungszulieferers Hensoldt und des Panzergetriebe-Herstellers Renk verteuerten sich zwischen 2,5 und 4,1 Prozent. Dagegen zeigten Investoren Rückversicherern während des jährlichen Branchentreffens in Monte Carlo die kalte Schulter. Munich Re verbilligten sich um 0,1 Prozent, Hannover Rück gaben um 0,2 Prozent nach.

Gold in USD
Gold in USD 3.977,39

17:19 Uhr

Gold bald bei 4000 US-Dollar?

Der Goldpreis steigt und steigt und beschleunigt dabei sogar noch. Aktuell sind es vor allem die in den USA erwarteten Zinssenkungen und die im Gefolge befürchtete Inflation, die als Haupttreiber gelten. Warum Experten sogar mit noch höheren Notierungen rechnen und wie Anleger auf einen solchen Aufschwung setzen können, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Kemal Bagci von der BNP Paribas.

17:03 Uhr

Aufeinanderfolgende Fed-Zinssenkungen wahrscheinlich

Angesichts wachsender Abwärtsrisiken für den US-Arbeitsmarkt erwarten die Ökonomen von Barclays von der Notenbank Fed aufeinanderfolgende Zinssenkungen im September, im Oktober und im Dezember, selbst dann, wenn die in dieser Woche anstehenden Daten eine beschleunigte Verbraucherpreisinflation zeigen sollten. Die Möglichkeit einer großen Zinssenkung durch die Fed schließen sie aber aus. "Wir glauben, dass die Chancen für eine Senkung um 50 Basispunkte gering sind, so wie der Markt es auch tatsächlich einpreist, und die anstehenden Verbraucherpreise sowie der QCEW (Quarterly Census of Employment and Wages) werden nur begrenzten Einfluss darauf haben", schreiben sie.

Die Ökonomen prognostizieren weiterhin zwei Fed-Zinssenkungen im März und im Juni 2026, wodurch der Zinssatz am Ende auf 3,00 bis 3,25 Prozent sinken würde. Im Gegensatz dazu erwartet Barclays, dass die Europäische Zentralbank in dieser Woche stillhalten wird, während der fiskalische Druck anhält, insbesondere auf Frankreich und Großbritannien.

16:36 Uhr

VW präsentiert erschwingliche E-Autos - Verkauf ab 2026

VW-Chef Oliver Blume stellt den ID.Polo vor.

VW-Chef Oliver Blume stellt den ID.Polo vor.

(Foto: dpa)

Volkswagen präsentiert auf der Internationalen Automesse (IAA) in München unter anderem vier Elektroautos im Kleinwagen- und Kompaktsegment, die ab dem kommenden Jahr auf den Markt kommen und vergleichsweise günstig sein sollen. So soll das Einstiegsmodell ID.Every1 um 20.000 Euro kosten, wie der Dax-Konzern mitteilte. Auch neue Verbrennermodelle werden präsentiert.

Das neue Modellprogramm sei an den "Grundwerten" von VW neu ausgerichtet worden, erklärte VW. Diese Werte seien "ein cleanes Design mit Wiedererkennungswert, hohe Wertigkeit, ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis, intuitive Bedienbarkeit und innovative Technologien". Markenchef Thomas Schäfer erklärte, VW wolle sich bis 2030 als "technologisch führender Volumenhersteller etablieren". VW besinnt sich bei den neuen Modellen zugleich auf die Vergangenheit: Der ID.2 wird als ID.Polo vorgestellt, es gibt auch einen sportlichen ID.Polo.GTI.

16:09 Uhr

Fed-Zinssenkung eingepreist - Wall Street mit mehr Optimismus

d19c607a06553a8299e46ccbe49c5e65.jpg

(Foto: REUTERS)

Die Aussicht auf eine bevorstehende Zinssenkung der US-Notenbank lockt Anleger an die Wall Street zurück. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,1 Prozent im Plus mit 45.430 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte rund 0,3 Prozent auf 6498 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte um 0,5 Prozent auf 21.806 Punkte zu.

Nach dem enttäuschenden Bericht über die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft vom Freitag rechnen Börsianer nun fest mit einer Senkung der US-Leitzinsen um 25 Basispunkte. Vereinzelt spekulieren Experten sogar auf eine massive Senkung um 50 Basispunkte. Der Schwächeanfall am US-Arbeitsmarkt hatte am Freitag Konjunktursorgen hochkochen lassen, die am Aktienmarkt die Erwartungen auf niedrigere Zinsen überwogen.

15:47 Uhr

So steht es um die Anleihen vor der Frankreich-Abstimmung

Relativ unaufgeregt zeigen sich Europas Anleihen vor der Vertrauensfrage in Frankreich und der nun anstehenden letzten Rede davor von Premierminister Francois Bayrou. Deren zehnjährige Staatsanleihen zeigen sich mit 3,425 Prozent Rendite unter den Tops der Vorwoche. Auch der Renditeabstand zu deutschen Anleihen ist mit 76,8 Basispunkten in keinem auffallenden Bereich. Die deutschen Anleihen notieren wenig verändert, der Bund-Futures zeigt sich am letzten Handelstag vor dem September-Verfall auf Freitagsniveau.

15:38 Uhr

Aufstieg in S&P 500 befeuert Robinhood-Aktienkurs

Die Aufnahme in den US-Leitindex S&P 500 sorgt für kräftigen Rückenwind bei der Handelsplattform Robinhood. Die Titel verteuern sich um 8,5 Prozent, nachdem am Freitag die Aufnahme in den S&P 500 mit Wirkung zum 22. September bekannt gegeben worden war. Robinhood hat eine neue Generation von Anlegern angelockt, indem sie Aktieninvestitionen über eine benutzerfreundliche App zugänglich gemacht und Provisionen abgeschafft hat.

Robinhood
Robinhood 122,44

15:20 Uhr

BYD will Produktion in Ungarn zügig beginnen

Der chinesische Elektroautobauer BYD will die Produktion in seinem Werk in Ungarn bis Jahresende aufnehmen. Als erstes Auto solle dort der Kompaktwagen Dolphin Surf vom Band laufen, sagte BYD-Europachefin Stella Li auf der Automobilmesse IAA in München. "Das zeigt, dass wir in Europa sind und bleiben werden."

Stella Li

Stella Li

(Foto: dpa)

14:50 Uhr

Telekom-Aktie tiefrot - SpaceX-Konkurrenz für T-Mobile US

Deutsche Telekom
Deutsche Telekom 26,38

Verluste von 4,3 Prozent bei T-Mobile US im vorbörslichen Handel an der Wall Street ziehen Deutsche Telekom im Dax um 4,7 Prozent nach unten. "Rund zwei Drittel vom Gesamtumsatz kommen von T-Mobile, da sieht man die Sorgen aufziehen", sagt ein Händler zu den News. Denn damit werde auch die Dividendenpolitik des Dax-Wertes garantiert.

Nun aber liefen Schockwellen durch den US-Satellitensektor, nachdem Echostar für rund 17 Milliarden US-Dollar seine Funk-Lizenzen an SpaceX verkaufen wolle. Die Echostar-Titel steigen 19 Prozent in der US-Vorbörse. "Damit bekommt T-Mobile US keinen Zugriff auf Spektrum, das es für seine Expansion brauchen würde", so der Händler. Vor gleichen Problemen stehen nun Verizon und AT&T, die beide um je vier Prozent fallen.

14:27 Uhr

Porsche kassiert strategisches Renditeziel von 20 Prozent

Porsche AG
Porsche AG 44,69

Der Sportwagenbauer Porsche wird sein strategisches Renditeziel von 20 Prozent auf absehbare Zeit nicht erreichen. Dies sei "ausgeschlossen", sagte der Chef des Mutterkonzerns Volkswagen und von Porsche, Oliver Blume, in München. Als Gründe nannte er den dramatischen Einbruch des Luxusmarktes in China sowie hohe Zölle in den USA. Die beiden Märkte machen zusammen mehr als 60 Prozent des gesamten Porsche-Volumens aus.

Blume zufolge hat sich der für Porsche relevante Luxusmarkt in China in kürzester Zeit um über 80 Prozent reduziert. In den USA belasteten zudem Zölle von derzeit 27,5 Prozent das Geschäft. Die Party, die die Automobilindustrie über Jahrzehnte gefeiert habe, sei in dieser Form vorbei, sagte der Manager. Für die Zukunft zeigte sich Blume jedoch zuversichtlich. Er bezeichnete das laufende Geschäftsjahr 2025 als "absoluten Tiefpunkt", das für notwendige Restrukturierungen genutzt werde. Ab dem kommenden Jahr solle es dann wieder aufwärts gehen.

14:02 Uhr

Neues vom Geldmarkt

imago194804631.jpg

(Foto: IMAGO/Zoonar)

Die Terminsätze zeigen sich am Frankfurter Euro-Geldmarkt nahezu unverändert. Mit der Vertrauensabstimmung in Frankreich steht das wichtigste Ereignis für Europa noch bevor. Allerdings dürfte es erst am Abend ein Ergebnis geben. Im Fokus dieser Woche stehen klar die jährliche Revision der US-Arbeitsmarktdaten am Dienstag, die die Informationen vom Freitag und den Vormonaten wieder überschreiben könnten. Dazu kommt noch die EZB-Sitzung und neue Inflationsdaten aus den USA.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,92 - 2,10 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 1,95 - 2,16 (1,96 - 2,17), 6-Monats-Geld: 2,04 - 2,27 (2,04 - 2,27), 12-Monats-Geld: 2,10 - 2,32 (2,11 - 2,33), Euribors: 05.09 04.09 3 Monate: 2,0530 2,0780, 6 Monate: 2,1000 2,1030, 12 Monate: 2,1780 2,1900

13:38 Uhr

Tesla verliert auch in den USA an Boden

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 468,80

Der US-Elektroautopionier Tesla verliert auf seinem Heimatmarkt weiter an Boden. Der Marktanteil von Tesla in den USA ist im August auf den niedrigsten Stand seit fast acht Jahren gefallen. Käufer griffen zunehmend zu Elektroautos der Konkurrenz, während die Modellpalette des von Elon Musk geführten Konzerns in die Jahre gekommen ist. Das zeigen Daten des Forschungsunternehmens Cox Automotive, aus denen Reuters exklusiv zitiert. Demnach sank der Anteil von Tesla am US-Markt für Elektroautos im August auf 38 Prozent. Es ist damit das erste Mal seit Oktober 2017, dass die Marke unter 40 Prozent fällt. Damals lief die Produktion des ersten Modells für den Massenmarkt, des Model 3, gerade erst an.

Der Rückgang unterstreicht den wachsenden Druck durch etablierte Hersteller, die ihre Anreize für E-Autos erhöhen. Während die Konkurrenz neue Modelle auf den Markt bringt, hat Tesla seinen Schwerpunkt auf die Entwicklung von Robotaxis und humanoiden Robotern verlagert und Pläne für günstigere E-Auto-Modelle erstmal in die Schublade gelegt oder ganz gestrichen.

13:20 Uhr

RWE holt Investor ins Boot

RWE holt sich einen Partner zur Finanzierung von Investitionen ins deutsche Übertragungsnetz ins Boot. RWE habe mit dem weltweit tätigen Vermögensverwalter Apollo Global Management eine langfristige Partnerschaft geschlossen, um die Finanzierung des 25,1-prozentigen Anteils von RWE an Amprion sicherzustellen, teilte der Energiekonzern mit. Im Rahmen der Vereinbarung zahle Apollo 3,2 Milliarden Euro an RWE. Apollo erhalte dafür eine Beteiligung an einem neu gegründeten Joint Venture, das den 25,1-prozentigen Anteil von RWE an Amprion halten wird. RWE werde die Gelder über das Gemeinschaftsunternehmen in Amprion reinvestieren, um dessen Netzausbauprogramm zu unterstützen.

Amprion, einer der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), organisiert den Angaben zufolge ein Netz über sieben Bundesländer und versorgt rund 29 Millionen Menschen mit Strom.

12:58 Uhr

Autoexperte: "Der Standort Deutschland ist miserabel"

Auf der IAA in München spricht Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer über die Zukunft der deutschen Automobilindustrie. In den Auftritten der Hersteller sieht er zwar Hoffnung, die liegen jedoch eher in gemeinsamen Chancen mit dem großen Konkurrenten China. Am Standort Deutschland müsse sich unbedingt etwas muss.

12:28 Uhr

Naturkatastrophen könnten Hunderte Milliarden Dollar kosten

Die zunehmenden Auswirkungen extremer Wetterereignisse sind einer Einschätzung von Swiss Re zufolge weiterhin eine der Hauptsorgen der Rückversicherungsbranche. Die Kombination aus Wirtschaftswachstum, Schadeninflation und intensiveren Gefahren habe dazu geführt, dass die jährlichen versicherten Schäden aus Naturkatastrophen in den vergangenen Jahren auf weit über 100 Milliarden US-Dollar gestiegen seien, erklärte der Schweizer Rückversicherungskonzern. Die Wahrscheinlichkeit habe sich erhöht, dass die versicherten Schäden auf 200 Milliarden Dollar oder in einem Spitzenjahr sogar auf 300 Milliarden Dollar steigen könnten. Notwendig seien Präventionsmaßnahmen, darunter Verbesserungen bei Raumplanung, Bauvorschriften und Risikomodellen, sowie eine Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem öffentlichem Sekto r.

11:57 Uhr

Goldpreis steigt auf neuen Rekordstand

Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat bislang einen erfolgreichen Aufstieg zu verzeichnen. Der Leitindex gewann am Mittag 0,7 Prozent auf 23.763 Punkte. Der EuroStoxx50 stieg um 0,5 Prozent auf 5346 Stellen. Derweil schnellte der Goldpreis hoch zu einem neuem Rekord - rund 3616 US-Dollar. Der Euro lag stabil bei 1,1725 Dollar.

Dax
Dax 23.850,91
Gold in USD
Gold in USD 3.977,39

11:38 Uhr

Aktienkurs von Duftstoff-Anbieter geht nach Gebot steil nach oben

Treatt
Treatt 2,64

Treatt haussieren um rund 18 Prozent, nachdem das Unternehmen der Private-Equity-Übernahme für 156,6 Millionen Pfund zugestimmt hat. Der britische Anbieter von Duft- und Aromastoffen teilte mit, dass Natara 260 Pence in bar für jede Treatt-Aktie biete. Der Preis liegt 16 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag. Natara ist ein weltweit tätiger Hersteller von Aromastoffen, die in der Duft- und Aromastoffindustrie verwendet werden.

Die Analysten von Davy stufen die Prämie als "moderat" ein, nachdem die Aktie im Jahresverlauf gut 50 Prozent an Wert verloren hat. Das Unternehmen blicke auf herausfordernde zwölf Monate zurück, die sich in einer Reihe von Gewinnwarnungen aufgrund von Gegenwind in der Branche widerspiegelten.

11:18 Uhr

Achtung, Herbststürme! Sind die Märkte derzeit zu sorglos?

Der Krieg gegen die Ukraine, der Zollstreit und nicht zuletzt der schwelende Konflikt zwischen Donald Trump und Fed-Chef Jerome Powell: Die Börsen haben derzeit mit so einigen Störfeuern zu kämpfen. Aber trotz alldem befinden sich Dax und Dow nicht allzu weit von ihren Höchstständen entfernt. Haben sich die Märkte also schon an die Krisen gewöhnt? Oder müssen Anleger doch bald wieder mit rauerem Wind rechnen? Was also tun, wenn es im Herbst doch wieder stürmischer an den Finanzmärkten wird? Friedhelm Tilgen diskutiert mit Kemal Bagci von der BNP Paribas und David Bienbeck vom Vermögensverwalter Albrech & Cie. über passende Strategien.

10:52 Uhr

Sentix-Konjunkturindex sinkt - "US-Zollschock noch nicht verdaut"

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Einschätzung von Investoren zu Konjunkturlage und -aussichten in Deutschland haben sich im September erneut eingetrübt. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex sinkt auf minus 22,1 (Vormonat: minus 12,8) Punkte. Der Index der Lagebeurteilung geht auf minus 39,0 (minus 29,0) Punkte zurück und der Index der Konjunkturerwartungen auf minus 3,5 (plus 5,0) Punkte. Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy führt die anhaltende Stimmungseintrübung auf die eine verfehlte Wirtschaftspolitik zurück.

"Die Weltwirtschaft hat den US-Zollschock noch nicht verdaut", sagte der Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger. "Die Stimmung lässt einen holprigen Konjunkturgang erwarten. Auch die USA bekommen ihr Fett weg, wodurch Leitzinssenkungen weiter in den Blick rücken. Die Sentix-Umfrage zeigt auch, dass die Bundesregierung bei Reformen auf die Tube drücken muss. Ohne der Bevölkerung dabei etwas zuzumuten, wird es nicht gehen." Der Konjunkturindex des Euroraums geht auf minus 9,2 (minus 3,7) Punkte zurück. Der Index der Lagebeurteilung sinkt auf minus 18,8 (minus 13,0) und der Erwartungsindex auf plus 0,8 (plus 6,0) Punkte.

10:16 Uhr

Polestar-Chef rät EU von Aufweichung des Verbrenner-Verbots ab

Polestar-Boss Michael Lohscheller

Polestar-Boss Michael Lohscheller

(Foto: Polestar)

Zum Auftakt der IAA in München hat Polestar-Chef Michael Lohscheller davor gewarnt, das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus im Jahr 2035 zu verschieben. "Das jetzt aufzuweichen und zu verändern, halte ich nicht für richtig, sondern Kurs halten und in die Zukunft investieren. Denn eins ist doch klar: Die Zukunft der Mobilität ist emissionsfrei. Da sind wir uns doch alle einig. Und ich glaube, das jetzt zu verzögern oder noch zu verändern, ist falsch", sagte Lohscheller bei ntv.

Der Manager warnte vor Verunsicherung der Käufer: "Was jetzt passiert ist: Unsicherheit entsteht bei Kunden. Und das ist eigentlich das Schlechteste, was man erreichen kann, wenn man klare Ziele hat." Ladeinfrastruktur und Reichweiten hätten sich bereits "dramatisch verbessert".

09:52 Uhr

Ölpreise reagieren auf Beschluss von OPEC+

Die Ölpreise legen nach einem Beschluss der OPEC+, die Fördermenge ab Oktober langsamer als bisher zu erhöhen, zu. Die Fördererhöhung fällt mit 137.000 Barrel pro Tag deutlich geringer aus als die Steigerungen von rund 555.000 Barrel pro Tag im September und August. "Der Ölmarkt hat sich leicht erholt, gestützt auf die Erleichterung über die moderate Produktionserhöhung der OPEC+ und eine technische Gegenbewegung nach dem Rückgang der Vorwoche", sagte Toshitaka Tazawa, Analyst bei Fujitomi Securities.

Am Rohstoffmarkt verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 1,2 Prozent auf 66,27 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 1,2 Prozent fester bei 62,61 Dollar.

Brent
Brent 64,13
Rohöl WTI
Rohöl WTI 60,24

09:33 Uhr

Deutsche Firmen mit Produktionsplus

Die deutschen Unternehmen sind mit einem überraschend kräftigen Produktionsplus in die zweite Jahreshälfte gestartet. Industrie, Bau und Energieversorger stellten im Juli zusammen 1,3 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Hinzu kommt: Im Juni ist die Produktion lediglich um revidiert 0,1 Prozent gesunken und damit zwar das dritte Mal in Folge, doch wurde das ursprüngliche Ergebnis von minus 1,9 Prozent stark nach oben korrigiert.

"Vor allem durch die Revision des Vormonats liegt ein klarer Quartalzuwachs nun stark in der Luft", meinte Alexander Krüger von Hauck Aufhäuser Lampe. "Die Auftragslage signalisiert aber, dass eine echte Produktionswende nicht bevorsteht. Momentan sorgt die bessere Stimmung in der Autoindustrie zumindest für etwas Zuversicht. Der Druck auf die Kapazitäten dürfte wegen des tiefen Produktionsniveaus anhalten. Die Fiskal-Bazooka wird 2026 für einen Produktionsanstoß sorgen, der ohne Reformen der Bundesregierung kaum halten wird."

09:17 Uhr

Dax im Fahrwasser der IAA

Der Dax startet fester in den Handel. Der deutsche Börsenleitindex, der am Freitag unter der Marke von 23.600 Punkten ins Wochenende gegangen war, notiert aktuell im Bereich von 23.760 Zählern.

„Im Blick stehen heute etwa die Autowerte“, kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf und verweist auf die Branchenmesse IAA. „In der Vergangenheit waren Kursbewegungen während der IAA keine Seltenheit.“

Dax
Dax 23.850,91

08:55 Uhr

Deutsche Exporte sinken überraschend

Die deutschen Exporte sind im Juli wegen der schrumpfenden Nachfrage aus den USA und China überraschend gesunken. Sie fielen um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 130,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten ein Mini-Plus von 0,1 Prozent erwartet. Im Juni hatte es noch zu einem Wachstum von 1,1 Prozent gereicht.

Die meisten Ausfuhren gingen im Juli zwar erneut in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden aber nur noch deutsche Waren im Wert von 11,1 Milliarden Euro verkauft und damit 7,9 Prozent weniger als im Vormonat. "Das ist der vierte monatliche Rückgang in Folge und der niedrigste Wert seit Dezember 2021", erklärten die Statistiker. Wegen höherer Zölle sind viele Exporte vorgezogen worden, nun fehlt diese Nachfrage. Seit August gelten für die meisten EU-Exporte in die USA Zölle von 15 Prozent. Das macht auch deutsche Waren in der weltgrößten Volkswirtschaft teurer.

08:42 Uhr

Frankreich im Blick, die Industrie vor Augen

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen in den Handel starten. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex 0,7 Prozent tiefer bei 23.596,98 Punkten geschlossen. Im Minus schlossen auch andere europäische Börsen und die Wall Street. Rezessionsängste angesichts des Einbruchs am US-Arbeitsmarkt erwiesen sich als stärker als die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank.

Dax
Dax 23.850,91

In den heutigen Mittelpunkt rückt die französische Politik: Ministerpräsident François Bayrou stellt die Vertrauensfrage im Parlament. Es wird erwartet, dass er die Abstimmung verliert. Dies dürfte die politische Krise in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone verschärfen. Bei den Wirtschaftsdaten steht das Barometer der Beratungsfirma Sentix für die Eurozone an, das die Konjunkturerwartungen der Börsianer aufzeigt. In Deutschland warten Börsianer zudem auf die Zahlen zur Industrieproduktion und zum Außenhandel im Juli.

08:19 Uhr

Politik? In Tokio ist das nicht das Thema

Die Aktienmärkte in Ostasien zeigen sich im Handelsverlauf etwas fester. Für Unterstützung sorgt die intakte Zinssenkungsfantasie in den USA, nachdem am Freitag der monatliche US-Arbeitsmarktbericht schwächer als erwartet ausgefallen war. Zu einer Sonderentwicklung kommt es in Tokio. Der Nikkei legt um 1,3 Prozent zu auf 43.562 Punkte, nachdem Premier Shigeru Ishiba zurückgetreten und nur noch so lange im Amt ist, bis ein Nachfolger gefunden ist. Die kurstreibende Spekulation am Markt ist die, dass der Nachfolger möglicherweise mit einer expansiveren Fiskalpolitik liebäugeln könnte. Das stützt zwar einerseits die Aktien, sorgt aber zugleich für Druck auf die Anleihekurse, also tendenziell anziehende Renditen.

Nikkei
Nikkei 51.497,20

Die Marktreaktion sei insgesamt begrenzt, Japans Aktienmarkt habe sich seit dem Ausscheiden von Shinzo Abe aus dem Amt im Jahr 2020 ziemlich vom politischen Getue seiner Führer abgekoppelt. Man habe bereits den vierten Premierminister seitdem und abgesehen von einer Welle von Positionierungen in bestimmten Sektoren und Geschäften schienen sich Anleger nicht sonderlich dafür zu interessieren, beobachtet Marktteilnehmer Andrew Jackson von Ortus Advisors,

In Shanghai geht es mit dem Leitbarometer um 0,2 Prozent aufwärts, in Hongkong 0,4 Prozent. Hier gilt es, neue Außenhandelsdaten zu verdauen. Im August sind die Exporte zwar ebenso gestiegen wie die Importe, beide aber etwas weniger stark, als von Ökonomen im Vorfeld geschätzt. Hierin könnte sich die Zollpolitik der USA widerspiegeln. Im südkoreanischen Seoul geht es ebenfalls eher gemächlich zu, mit einem Plus von 0,2 Prozent. Laut Marktteilnehmern werden Aktien aus dem Bausektor von politischen Signalen zur Wohnbauförderung gestützt. Gegen die Tendenz an den anderen Plätzen gibt der S&P/ASX-200 in Sydney um 0,3 Prozent nach.

08:03 Uhr

Ölkartell drosselt Förderung

Die OPEC+ will ihre Ölförderung ab Oktober weiter erhöhen, drosselt das Tempo im Vergleich zu den Vormonaten jedoch deutlich. Acht Mitglieder des Verbunds einigten sich auf eine Anhebung um 137.000 Barrel pro Tag, wie das Kartell mitteilte. Für September und August lag die monatliche Steigerung noch bei rund 555.000 Barrel pro Tag. Die langsamere Gangart geht auf eine erwartete Abschwächung der weltweiten Nachfrage zurück. Saudi-Arabien, das führende Mitglied der OPEC+, drängt darauf, Marktanteile zurückzugewinnen.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 60,24

"Die Fördermenge mag gering sein, aber die Botschaft ist groß", sagte Jorge Leon, Analyst bei Rystad und ehemaliger OPEC-Vertreter. Bei der Erhöhung gehe es weniger um die Menge als vielmehr um das Signal: Die OPEC+ räume dem Marktanteil Vorrang ein, auch wenn sie niedrigere Preise riskiere. Saudi-Arabien will damit auch andere Mitglieder wie Kasachstan für eine Überproduktion bestrafen, während die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) neue Kapazitäten aufgebaut haben und auf höhere Förderziele dringen. Die eigentliche Bewährungsprobe werde jedoch das vierte Quartal mit der erwarteten nachlassenden Nachfrage sein, erklärte Leon.

07:46 Uhr

Studie: Mercedes fährt bei CO2-Zielen hinterher

Mit Ausnahme von Mercedes-Benz werden einer Studie zufolge voraussichtlich alle großen europäischen Autobauer die CO2-Ziele der EU für die Jahre 2025 bis 2027 erreichen. Grund dafür sei ein erwarteter starker Anstieg bei den Verkäufen von Elektrofahrzeugen, wie aus einem Bericht der Forschungsgruppe Transport & Environment (T&E) hervorgeht. Dies sei eine deutliche Verbesserung gegenüber den Prognosen für das erste Halbjahr 2025. Damals waren lediglich die zu Geely gehörende Volvo Cars und BMW auf Kurs, während Stellantis, Renault und Volkswagen hinterherhinkten.

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 56,08

Die Einführung erschwinglicherer Modelle dank sinkender Batteriepreise und ein starkes Wachstum der Ladeinfrastruktur kurbelten die Nachfrage an, heißt es in dem Bericht. Die Studie prognostiziert, dass der Anteil von batterieelektrischen Fahrzeugen am EU-Automarkt im Jahr 2027 auf über 30 Prozent steigen wird, von 18 Prozent in diesem Jahr. T&E wertete dies als Zeichen, dass die Zielvorgaben wirkten. Eine Abschwächung der nächsten Ziele für 2030 und 2035 würde jedoch Investitionen in E-Autos zunichtemachen und China einen Ausbau seiner Führungsposition ermöglichen. "Europa steht jetzt vor einer entscheidenden Wahl: entweder die Führung im globalen Wettbewerb bei batterieelektrischen Fahrzeugen zu übernehmen (...) oder zu riskieren, technologisch den Anschluss zu verlieren", hieß es.

07:26 Uhr

Mehrere Themen beschäftigen Asien-Anleger

Schwache US-Arbeitsmarktdaten haben die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung in den USA beflügelt und die Aktienmärkte angetrieben. Gleichzeitig sorgte der Rücktritt des japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba für Unsicherheit und schickte den Yen auf Talfahrt. Der Goldpreis hielt sich in der Nähe eines Rekordhochs, während die Renditen von US-Staatsanleihen nahe Fünfmonatstiefs verharrten. Daten hatten gezeigt, dass die weltgrößte Volkswirtschaft im August deutlich weniger Arbeitsplätze als erwartet geschaffen hatte. Dies verstärkte die Erwartung einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed noch in diesem Monat.

Nikkei
Nikkei 51.497,20

Die politische Unsicherheit in Japan nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Ishiba am Sonntag trübte die Aussichten für die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und den politischen Kurs der Bank of Japan (BoJ). Anleger befürchten, dass mit der LDP-Politikerin Sanae Takaichi eine Befürworterin einer lockereren Geld- und Fiskalpolitik das Ruder übernehmen könnte. Takaichi hatte die Zinserhöhungen der BoJ kritisiert. Die Renditen für japanische Staatsanleihen mit sehr langer Laufzeit bewegten sich bereits in der Nähe von Rekordhochs. "Die Märkte werden dies unter dem Gesichtspunkt betrachten, was es für die Fiskalpolitik, die Inflation und die Reaktion der BoJ bedeutet", sagte Kyle Rodda, leitender Finanzmarktanalyst bei Capital.com. "Ich vermute, dass dies den Yen etwas schwächen und die Aktien tatsächlich beflügeln könnte."

Der Yen gibt auf breiter Front nach und notierte zuletzt 0,6 Prozent schwächer bei 148,39 pro Dollar. Der japanische Leitindex Nikkei steigt dagegen um 1,4 Prozent auf 43.630,54 Punkte und der breiter gefasste Topix notiert 0,9 Prozent höher bei 3133,46 Zählern. Der Shanghai Composite verliert 0,1 Prozent auf 3808,22 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,4 Prozent.

07:02 Uhr

Chinas Exportwachstum auf Sechsmonatstief

Das Wachstum der chinesischen Exporte hat sich im August überraschend verlangsamt und damit die Erwartungen von Analysten enttäuscht. Die Ausfuhren stiegen im Jahresvergleich um 4,4 Prozent, wie die Zollbehörde mitteilte. Experten hatten mit einem Plus von fünf Prozent gerechnet, nachdem im Juli noch ein Zuwachs von 7,2 Prozent verzeichnet worden war. Auch die Einfuhren legten mit 1,3 Prozent schwächer zu als erwartet.

06:52 Uhr

Mercedes will "Nagel auf den Kopf treffen"

Mercedes-Benz will trotz des enormen Konkurrenzkampfes in China das Preisniveau seiner Premiummodelle dort weiter stabil halten. Die Strategie, sich aus dem harten Preiskampf, gerade bei Elektroautos, am wichtigsten globalen Automarkt herauszuhalten, werde nicht geändert, sagte Mercedes-Vorstandschef Ola Källenius kurz vor Beginn der Automesse IAA.

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 56,08

Die Marke mit dem Stern kämpft in China mit Absatzrückgang. Erste elektrische Oberklassemodelle der Marke EQ brachten in den vergangenen Jahren nicht den erhofften Erfolg. Die Konkurrenz durch chinesische Hersteller ist bei E-Autos groß, die Preise ihrer Modelle sind niedriger, und die Fahrzeuge oftmals technisch überlegen bei digitalen Funktionen und der Vernetzung.

Källenius setzt darauf, mit dem auf der IAA vorgestellten neuen Elektro-SUV GLC verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Mit viel High-Tech, einem fast "verrückt" breiten Bildschirm über das Cockpit und großzügigem Platz im Innenraum werde das Modell in China "den Nagel auf den Kopf" treffen, sagte Källenius. Mercedes verlange einen etwas höheren Preis als die Konkurrenz, aber nicht so viel, dass es die bisherigen Käufer des wichtigen Modells der Schwaben überraschen würde.

06:33 Uhr

Japans Wirtschaft setzt ein Ausrufezeichen

Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal deutlich stärker gewachsen als zunächst angenommen. Grund dafür war ein nach oben korrigierter privater Konsum, wie aus Regierungsdaten hervorging. Demnach wuchs die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt von April bis Juni mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,2 Prozent. Eine erste Schätzung war von einem Wachstum von 1,0 Prozent ausgegangen. Im Vergleich zum Vorquartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent. Hier lag die ursprüngliche Schätzung bei 0,3 Prozent.

Obwohl die Zahlen ein robustes Wachstum zeigen, könnte die zunehmende politische Unsicherheit politische Entscheidungen in den kommenden Monaten erschweren. Ministerpräsident Shigeru Ishiba hatte am Sonntag seinen Rücktritt erklärt. Der Fokus richtet sich nun auf die BIP-Zahlen für das dritte Quartal, um die Auswirkungen der US-Zölle auf die Wirtschaft abzuschätzen. Für eine gewisse Entlastung der stark exportabhängigen Wirtschaft des Landes dürfte ein in der vergangenen Woche geschlossenes Handelsabkommen zwischen Tokio und Washington sorgen.

06:19 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,5 Prozent auf 148,07 Yen und legt leicht auf 7,1359 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,7979 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1712 Dollar und zieht leicht auf 0,9348 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Japanischer Yen
US-Dollar / Japanischer Yen ,00

06:00 Uhr

Anleger "haben sich vom Septemberblues anstecken lassen"

Dax-Anleger sollten sich nach dem holprigen Start in den September Strategen zufolge auf zunehmende Kursschwankungen einstellen. Mit der politischen Instabilität Frankreichs und der Sorge um die Unabhängigkeit der US-Notenbank haben die Börsen unangenehme Themen vor der Brust. Während die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA die Märkte stützt, fehlt es Strategen zufolge hierzulande an konjunkturellen und geldpolitischen Impulsen. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte auf ihrer Ratssitzung die Zinsen unverändert lassen.

In der alten Handelswoche rutschte der deutsche Leitindex unter die Schwelle von 24.000 Punkten und verbuchte einen Verlust von rund einem halben Prozent. "Die Aktienmärkte haben sich vom Septemberblues anstecken lassen", fasst Helaba-Strategin Claudia Windt zusammen. Nach Berechnungen der LBBW ist der September historisch gesehen der schwächste Dax-Monat des ganzen Jahres und weist die höchste Schwankungsbreite auf. Die saisonale Schwäche könnte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass die Anleger aus dem Sommerurlaub zurückkehren, um ihre Portfolios aufzuräumen und gleichzeitig vor dem Jahresende steuerliche und andere Anpassungen vorzunehmen, sagt Seth Hickle, Portfoliomanager bei Mindset Wealth Management.

Bei der EZB stellen sich Anleger auf unveränderte Zinsen ein, nachdem die Notenbank den Einlagensatz zwischen Juni 2024 und Juni 2025 um insgesamt 200 Basispunkte gesenkt hatte. Denn die Inflation bewegt sich weiter in der Nähe des EZB-Ziels von zwei Prozent, die Wirtschaft zeigt sich widerstandsfähig und die Arbeitslosigkeit befindet sich auf einem Rekordtief. Eine klare Mehrheit der von Reuters befragten Experten rechnet also damit, dass die Währungshüter um Chefin Christine Lagarde auf ihrer Sitzung am Donnerstag den Einlagensatz zum zweiten Mal in Folge bei zwei Prozent belassen werden. "Die EZB ist jetzt fertig und wird eine Weile stillhalten", sagte Claus Vistesen, Chefvolkswirt für die Eurozone bei Pantheon Macroeconomics. "Es gibt im Moment einfach keinen Lockerungsdruck."

Im Brennpunkt an den Kapitalmärkten steht auch Frankreich. Premierminister François Bayrou könnte eine Vertrauensabstimmung wegen seines Sparprogramms verlieren. "Sollte Bayrou tatsächlich scheitern, wird eine spürbare Konsolidierung der Staatsfinanzen zumindest bis zu den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2027 immer unwahrscheinlicher", sagt Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Vielmehr dürfte die Schuldenquote Frankreichs erst einmal ungebremst weiter steigen. "Einen Kurswechsel dürfte es allenfalls geben, wenn die Politiker durch einen Kaufstreik bei französischen Anleihen und deshalb massiv steigenden Renditen dazu gezwungen würden." Die Rendite 30-jähriger Staatsanleihen markierte aufgrund der Haushaltssorgen bereits den höchsten Stand seit mehr als 16 Jahren. "Anleger schielen schon darauf, ob die EZB in ihrer geldpolitischen Sitzung Stellung zu den politischen Ereignissen in Frankreich beziehen wird", sagt Helaba-Strategin Windt.

An relevanten Wirtschaftsdaten mangelt es in der neuen Woche. Heute steht das Barometer der Beratungsfirma Sentix für September an, was die Konjunkturerwartungen der Börsianer aufzeigt. Ebenfalls zum Wochenstart werden die Zahlen zum chinesischen Außenhandel im August und zur deutschen Industrieproduktion im Juli erwartet.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen