Der Wohnbau in den USA hat im Juni noch mehr Schwung aufgenommen als gedacht. Die Zahl der neu begonnenen Projekte stieg um 6,3 Prozent auf - hochgerechnet auf das gesamte Jahr - rund 1,6 Millionen, wie das Handelsministerium mitteilte. Der im März erreichte Wert von 1,725 Millionen wurde indes nicht erreicht. Er hatte das höchste Niveau seit Juni 2006 markiert.
Der Hausbau in den USA profitiert von niedrigen Hypotheken-Zinsen, auch wenn kräftig gestiegene Kosten für Holz und Baumaterialien Projekte verteuern. Die US-Notenbank Fed hat den Immobilienboom genau im Blick. Er ist Teil des Aufschwungs nach der Corona-Krise, die die Wirtschaft 2020 in die kürzeste und zugleich heftigste Rezession der US-Geschichte stürzte. Sie endete zwar bereits nach zwei Monaten im April vorigen Jahres, wirkt jedoch bis heute nach - insbesondere am Arbeitsmarkt.
Fed-Chef Jerome Powell verwies jüngst darauf, dass die Häuserpreise im gesamten Land zwar rasant stiegen. Doch zeichneten sich keine Gefahren wie zu Beginn der Finanzkrise ab, da der Markt anders als damals nicht von einer riskanten Kreditvergabe angetrieben werde. Dennoch will sich die Notenbank auf ihrer Zinssitzung nächste Woche auch mit der Lage am Häusermarkt beschäftigen.