Dienstag, 03. Mai 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

DAX geht vor dem Fed-Entscheid über 14.000

Vorsicht war heute auf dem Frankfurter Parkett angesagt. Zwischenzeitlich errungene Gewinne wurden wieder abgegeben, danach ging es wieder leicht bergauf. Laut Börsianern war es ein ruhiger Handel im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank, am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa steht ihre Zinsentscheidung an. Doch negativ überraschen könne die Fed eigentlich nicht mehr, hieß es. Erwartet wird eine Erhöhung um 50 Basispunkte, für die Juni-Sitzung gilt sogar ein Zinsschritt um 75 Basispunkte als möglich.

DAX
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Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen hatte kurzzeitig sogar die Marke von ein Prozent überwunden. Zuletzt war dies vor acht Jahren. Einer der Treiber ist die Spekulation auf eine frühere Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB).

Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 14.039 Punkte. Seine heutige Handelsspanne betrug gerade einmal rund 160 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 0,6 Prozent höher bei 3753 Stellen.

Geldinstitute gehörten heute zu den Gewinnern. Deutsche Bank verteuerten sich um 4,1 Prozent und Commerzbank um 3,4 Prozent. Stützend wirken neben steigenden Zinsen auch die Quartalszahlen der BNP Paribas, die positiv überrascht haben.

Deutsche Post verloren dagegen 0,3 Prozent. "Die Zahlen sind gut", sagt ein Marktteilnehmer zum Zwischenbericht des DAX-Konzerns. Allerdings hatten die Bonner Probleme im Paketgeschäft wegen Amazon eingeräumt.

Nach einer Gewinnwarnung führten Covestro die Verliererliste im DAX mit Abgaben von 4,9 Prozent an. Das Ausmaß der Senkung der EBITDA-Prognose für 2022 auf 2 bis 2,5 (Jefferies-Schätzung: 2,4; Konsens: 2,7) Milliarden Euro, zeigt laut Jefferies die erheblichen Unsicherheiten auf den globalen Chemierohstoffmärkten und spricht für die Einschätzung der Analysten, dass die über den Erwartungen liegenden Gewinne im ersten Quartal 2022 nicht fortgeschrieben werden können.

17:18 Uhr

Europäischer Aktienmarkt: Neue Zahlen - neue Impulse?

Kursschwankungen sind an den Börsen praktisch ein Naturgesetz - und für Anleger Fluch und Segen zugleich. Vor allem für Börsenneulinge stellen sie oft eine große Herausforderung dar. Wer seine Strategie jedoch auf einen volatilen Markt ausrichtet, hat allen Grund zu Optimismus - insbesondere, wenn sich der Markt seitwärts bewegt. Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Kemal Bagci am Beispiel des EUROSTOXX50.

17:02 Uhr

Mehr Aufträge für US-Industrie als erwartet

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(Foto: picture alliance/dpa)

Der Auftragseingang der US-Industrie ist im März deutlicher als erwartet gestiegen. Nach Mitteilung des Handelsministeriums in Washington erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 2,2 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von nur 1,0 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein revidiertes Plus von 0,1 Prozent. Vorläufig war ein Minus von 0,5 Prozent gemeldet worden.

Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter meldete das Ministerium für März einen Anstieg von 1,1 Prozent nach vorläufig plus 0,8 Prozent. Der Auftragseingang ohne Berücksichtigung des Rüstungssektors stieg um 2,4 Prozent. Die Orders ohne den Transportbereich nahmen um 2,5 Prozent zu.

16:55 Uhr

Covid-Impfstoff und -Medikament treiben Pfizer an

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Pfizer 21,13

Der US-Pharmakonzern Pfizer hält trotz nachlassender Nachfrage an der Umsatzprognose für den mit Biontech entwickelten Covid-19-Impstoff Comirnaty sowie für sein Corona-Medikament Paxlovid fest. Pfizer erwartet mit Comirnaty unverändert einen Umsatz von 32 Milliarden Dollar in diesem Jahr und geht von Paxlovid-Umsätzen von 22 Milliarden Dollar aus, wie das Unternehmen mitteilte.

Insgesamt rechnet Pfizer trotz Gegenwinds durch negative Wechselkurseffekte weiter mit einem Gesamtumsatz von 98 bis 102 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal zog der Umsatz um 77 Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar an - ohne die Beiträge von Comirnaty und Paxlovid hätte das operative Wachstum nur zwei Prozent betragen. Der Nettogewinn stieg binnen Jahresfrist um 61 Prozent auf 7,86 Milliarden.

16:18 Uhr

US-Anleger bleiben vor Fed-Entscheid vorsichtig

(Foto: Mark Lennihan/AP/dpa)

Die US-Börsen sind am Tag vor der Zinsentscheidung der Notenbank Fed nur schwer in Gang gekommen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte trat am Dienstag im frühen Handel bei 33.055 Punkten auf der Stelle. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,4 Prozent auf 4170 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stand ein halbes Prozent höher bei 12.597 Punkten.

Estee Lauder fielen um rund sieben Prozent. Der US-Kosmetikkonzern wird vom Ukraine-Krieg und den Covid-19-Beschränkungen in China belastet und kassiert seine Jahresziele. Der Hersteller von MAC-Lippenstiften und Bobbi-Brown-Grundierungen rechnet 2022 noch mit einem Umsatzplus von sieben bis neun Prozent statt mit 13 bis 16 Prozent. Ebenfalls rund sieben Prozent abwärts ging es mit Paramount Global. Der Medienkonzern verfehlte die Umsatzerwartungen, vor allem wegen wegbrechender Werbeeinnahmen im TV-Geschäft.

15:57 Uhr

Desaster mit Alzheimer-Medikament zwingt Konzernchef zum Abgang

Nach der Pleite mit dem Alzheimer-Medikament Aduhelm macht Biogen-Chef Michel Vounatsos seinen Platz frei. Das Pharmaunternehmen versucht derweil mit einschneidenden Maßnahmen und einer Verkleinerung der Belegschaft die Kosten erheblich zu drücken und einen Neuanfang zu machen.

Biogen kündigte bei Vorlage der Zwischenbilanz am Dienstag an, dass Vounatsos das Unternehmen noch so lange führen wird, bis die Suche nach einem Nachfolger als CEO abgeschlossen ist.

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15:34 Uhr

Angriff als beste Verteidigung: VW-Chef tritt Kritikern entgegen

Herbert Diess

Herbert Diess

(Foto: Reuters)

In der Debatte über Probleme bei der Software-Tochter Cariad hat VW-Chef Herbert Diess seine internen Kritiker ins Visier genommen. "Es ist besser, gemeinsam an Fortschritten zu arbeiten, als sich nur zu beschweren. Auf geht's!", erklärte er in einem LinkedIn-Post. Der Umbau zu einem softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter sei das ehrgeizigste Projekt in der gesamten Automobilbranche.

Medien hatten über Probleme bei der Softwareentwicklung und schlechte Stimmung bei der von Diess kontrollierten Softwareschmiede Cariad berichtet, durch die wichtige Konzernprojekte in Verzug gerieten. Anlässlich der offiziellen Bekanntgabe der Kooperation von Cariad mit dem US-Chiphersteller Qualcomm sagte Diess, Volkswagen werde das Projekt Trinity für das automatisierte Fahren (Level 4) wie geplant 2026 starten.

VW Vorzüge
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15:12 Uhr

Paramount verzeichnet Gewinneinbruch

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(Foto: AP)

Der US-Medienkonzern Paramount hat im ersten Quartal sein unter der weltweiten Konjunkturabkühlung schwächelndes Werbegeschäft zu spüren bekommen. Der Umsatz ging um ein Prozent auf 7,33 Milliarden Dollar zurück, wie Paramount - früher unter dem Namen ViacomCBS bekannt - mitteilte. Der Gewinn brach sogar um mehr als die Hälfte auf 433 Millionen Dollar ein.

Trotzdem sorgte Paramount, zu dem Sender wie CBS, Showtime, Comedy Central und MTV gehören, für eine positive Überraschung. Von Januar bis März gewann das Unternehmen mehr als sechs Millionen Streamingkunden für sein Angebot Paramount+ - trotz der scharfen Konkurrenz, und obwohl Branchenpionier Netflix zuletzt Probleme hatte.

14:56 Uhr

Es läuft gut bei Campari - Aktienkurs steigt

Na, dann prost: Um 2,1 Prozent nach oben ist es mit den Aktien von Spiritousenhersteller Campari gegangen. Die Ergebnisse zum ersten Quartal hätten den Konsens geschlagen und seien ein gutes Vorzeichen für das gesamte Jahr, heißt es von den Analysten der Citigroup. Das organische Wachstum im Quartal von 29 Prozent beim Umsatz und sogar 59 Prozent beim operativen Gewinne habe deutlich über Erwartung gelegen. Die Markterholung habe vor allem die hochmargigen Produkte von Campari getrieben.

14:31 Uhr

Flughafen BER tiefrot - ohne Eigentümer-Geld geht nichts

Hier einmal eine Meldung abseits von der Börse: Der Flughafen BER hat im ersten vollständigen Geschäftsjahr nach seiner Inbetriebnahme erneut und wie erwartet einen hohen Verlust eingefahren. Fast 570 Millionen Euro betrug der Fehlbetrag im vergangenen Jahr, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, den Flughafenchefin Aletta von Massenbach in Berlin vorlegte.

Damit hat sich der Verlust gemessen am Vorjahr zwar nahezu halbiert. Doch das sei "nur bedingt beruhigend", betonte von Massenbach.  Noch immer verdient die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) nicht genug, um den eigenen Betrieb vollständig zu finanzieren. Das Eigenkapital ist durch den neuerlichen Millionenverlust vollständig aufgezehrt. Nur mit Hilfe der staatlichen Eigentümer, des Bundes sowie die Länder Berlin und Brandenburg, kann der Flugbetrieb weiter laufen.

(Foto: Paul Zinken/dpa)

14:19 Uhr

"Aussie" nach Zinserhöhung nur leicht fester - Euro hält sich wacker

Insgesamt eher verhalten fällt die Kursreaktion beim Australischen Dollar ("Aussie") auf die Zinserhöhung in Down Under aus. Der Kurs stieg von gut 0,7050 auf 0,7080 US-Dollar, nachdem im Tageshoch rund 0,7140 zu Buche standen. Die Reserve Bank of Australia (RBA) habe ihren Leitzins etwas stärker als vom Markt erwartet von 0,10 auf 0,35 Prozent angehoben, bemerkt Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger dazu.

Was macht eigentlich der Euro? Die Gemeinschaftswährung verweichlichte nicht weiter und notierte bei 1,0520 US-Dollar.

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(Foto: dpa)

13:55 Uhr

BAFIN-Chef äußert sich zur Adler Group

Der Sitz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in Frankfurt.

Der Sitz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in Frankfurt.

(Foto: Boris Roessler/dpa)

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) hat bei ihrer Jahrespressekonferenz dem Eindruck widersprochen, dass es sich bei den Problemen des Immobilienkonzerns Adler Group um ein "neuen Fall Wirecard" handeln könnte. BAFIN-Chef Mark Branson sprach von einem "völlig anders gelagerten Fall". Der für Wertpapieraufsicht zuständige Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch verwies darauf, dass die Behörde bei Adler bereits im vergangenen Sommer eine Bilanzprüfung eingeleitet habe.

"Die Bilanzprüfung im Fall Adler, was auch bekannt ist, begann im August letzten Jahres, wenn ich mich recht erinnere, war der Fraser-Perring-Bericht im Oktober", sagte Pötzsch. Branson sagte: "Ich sehe den Fall ganz anders gelagert." Die Wirtschaftsprüfer von KPMG hatten der Adler-Gruppe in der vergangenen Woche ein Testat für den Jahresabschluss 2021 verweigert. Adler hatte den Bericht trotzdem veröffentlicht, um Bedingungen ausstehender Anleihen zu erfüllen.

13:35 Uhr

VW ordert wichtigen Partner für autonomes Fahren

Für die Entwicklung des autonomen und hochautomatisierten Fahrens holt sich Volkswagen nach dem Partner Bosch ein weiteres Branchenschwergewicht an Bord. Der US-Chiphersteller Qualcomm übernimmt "ab der Mitte des Jahrzehnts" die Ausstattung verschiedener neuer Modelle aus Europas größter Autogruppe, wie die VW-Software-Sparte Cariad bekanntgab.

Unter anderem geht es um ein "System on Chip", das Qualcomm zum Einsatz in Technologien für komplexe Assistenzfunktionen bis hin zu selbstfahrenden Wagen konzipiert hat.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 94,22

Qualcomm
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13:12 Uhr

Razzia bei Morgan Stanley in Frankfurt

Bei der Frankfurter Niederlassung der US-Bank Morgan Stanley hat es Durchsuchungen der Büros gegeben. Das bestätigte eine Sprecherin des Bankhauses. "Die Untersuchung bezieht sich auf eine Aktivität aus der Vergangenheit und wir kooperieren weiterhin mit den deutschen Behörden", sagte sie, ohne sich weiter zu der Angelegenheit äußern zu wollen.

Bei der Staatsanwaltschaft Köln hieß es, seit dem Morgen würden Durchsuchungsbeschlüsse gegen "ein Bankinstitut in Frankfurt am Main vollstreckt". Namen der Bank würden wie üblich nicht genannt, sagte der Oberstaatsanwalt. Auch Privatwohnungen zweier Beschuldigter würden durchsucht. Die Maßnahmen stünden im Zusammenhang mit verfahrensgegenständlichen Cum/Ex-Geschäften sowie verwandter Steuerhinterziehungsmodelle.

12:45 Uhr

Norwegen-Fonds-Chef: "Wir haben holprige Reise vor uns"

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(Foto: picture alliance / Patrick Pleul)

Der Chef des mit 1,2 Billionen US-Dollar gefüllten norwegischen  Staatsfonds, Nicolai Tangen, rechnet angesichts des Ukraine-Krieges und anderer Herausforderungen für lange Zeit mit schwierigen Bedingungen an den Finanzmärkten. "Die geopolitischen Folgen des Krieges sind schwer vorherzusagen, aber wir stehen wahrscheinlich vor den größten Veränderungen seit 30 Jahren", sagte er bei einer parlamentarischen Anhörung in Oslo.

Der norwegische Fonds, der sein Vermögen in ausländische Aktien, Anleihen, Immobilien und Projekte im Bereich erneuerbare Energien investiert, könne sich "nirgendwo verstecken". Stattdessen müsse er das Risiko managen, das mit dem Engagement auf den globalen Märkten einhergehe, so Tangen: "All dies zusammengenommen bedeutet, dass wir eine holprige Reise vor uns haben."

12:26 Uhr

Warten auf die Fed: DAX-Gewinn schmilzt

DAX
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Die Erholung des DAX von seinem schwachen Wochenauftakt steht weiter auf wackligen Füßen. Gegen Mittag notierte der deutsche Leitindex noch mit plus 0,2 Prozent bei 13.967 Punkten, nachdem er zuvor noch deutlicher über der runden Marke gestanden hatte. Der EUROSTOXX50 gewann 0,5 Prozent auf 3751 Zähler.

Es wird am Markt damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed am Mittwoch den Leitzins diesmal gleich um 0,5 Prozentpunkte anheben wird. Wenn Anleger für weniger riskante Anlagen wieder Zinsen bekommen, schmälert dies die Attraktivität der riskanteren Aktien. Hierzulande stieg am Morgen die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf rund ein Prozent.

12:01 Uhr

Ölpreise fallen wieder stärker

Die Ölpreise haben nach nervösem Handel erst einmal den Rückzug angetreten. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Mittag  105,77 US-Dollar. Das waren 1,3 Prozent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,2 Prozent auf 103,89 Dollar.

Seit einigen Tagen tun sich die Rohölpreise schwer, eine klare Richtung einzuschlagen. Marktbeobachter verweisen als Begründung auf gegenläufige Kräfte, die die Preise in Schach halten. So herrscht auf der Angebotsseite Knappheit vor, da Russland seit seinem Angriff auf die Ukraine scharfen Sanktionen unterliegt und deshalb Probleme hat, Abnehmer für sein Erdöl zu finden. Das spricht für hohe und eher steigende Ölpreise.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 63,70
Rohöl WTI
Rohöl WTI 59,82

 

11:54 Uhr

Steigende Zinsen als Anlagechance

Tagesgeldkonten und Sparbücher werden langsam wieder interessanter. Sie sind jedoch nicht die einzige Möglichkeit, steigende Zinsen zu nutzen. Wer sich weiter umschaut, wird schnell merken, dass es auch noch andere Finanzprodukte gibt wie zum Beispiel das Trading auf Zinsen mit Turbo-Optionsscheinen. Über Risiken und Chancen dabei spricht Friedhelm Tilgen mit Anouch Wilhelms von der Société Générale.

11:36 Uhr

Massive Bewegung an der Erzeugerpreisfront

Der Anstieg der Erzeugerpreise im Euroraum hat sich im März deutlicher als erwartet beschleunigt. Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 5,3 Prozent und lagen um 36,8 (Februar: 31,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 4,9 und eine Jahresteuerung von 36,0 Prozent prognostiziert.

Der erhöhte Inflationsdruck ging vor allem von den Energieerzeugerpreisen aus, die mit einer Jahresrate von 104,1 (87,3) Prozent stiegen. Bei Vorleistungsgütern betrug die Teuerung 22,6 (20,9) Prozent, bei Verbrauchsgütern 8,7 (7,0) Prozent, bei Gebrauchsgütern 7,9 (7,29 Prozent und bei Investitionsgütern 6,5 (6,0) Prozent.

11:16 Uhr

Adler Group rechtfertigt untestierten Bericht - Kurs steigt

Die mit Bilanzproblemen kämpfende Adler Group hat ihren Geschäftsbericht für 2021 trotz fehlenden Testats der Wirtschaftsprüfer KPMG veröffentlicht, weil der Immobilienkonzern ansonsten stark gefährdet gewesen wäre. Das Unternehmen habe Anleihen im Volumen von 4,4 Milliarden Euro ausstehend, sagte Verwaltungsratschef Stefan Kirsten. Nach den Anleihebedingungen hätten musste der Geschäftsbericht vor dem 1. Mai veröffentlicht werden.

Mit der Vorlage auch ohne Testat habe Adler die Anleiheverträge nicht gebrochen. Weiter führte Kirsten aus, das fehlende Testat bedeute nicht, dass schwere Fehler gemacht wurden. Dies könne nur aktuell nicht ausgeschlossen werden. Die Adler-Group-Aktie legte 22,5 Prozent zu. Gestern hatte sie fast 30 Prozent verloren.

Adler Group
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10:40 Uhr

BMW und Mercedes verkaufen Carsharing-Tochter

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(Foto: dpa)

Im Wettbewerb der Autobauer mit Mobilitätsdiensten werden die Karten neu gemischt: BMW und Mercedes-Benz wollen ihr Carsharing-Angebot "Share Now" an den Opel-Mutterkonzern Stellantis verkaufen. Eine Absichtserklärung sei vor kurzem unterzeichnet worden, teilten die beiden deutschen Autobauer mit. Über Details sei Stillschweigen vereinbart worden.

Stellantis, der Mutterkonzern von Marken wie Fiat, Chrysler und Peugeot, kann mit dem Erwerb das Angebot seiner Mobilitätstochter Free2move ausbauen. Deren Chefin Brigitte Courtehoux will das bisher defizitäre Geschäft mit der stationsunabhängigen Auto-Vermietung profitabel machen. Die Kartellbehörden müssen dem Verkauf noch zustimmen.

10:20 Uhr

DAX wieder über 14.000

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(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Der DAX hat nach verhaltenem Beginn im Verlauf des Vormittags seinen Gewinn ausbauen können. Der Leitindex notierte ein Prozent höher bei 14.075 Punkten. Der EUROSTOXX50 legte um 0,7 Prozent auf 3760 Stellen zu.

Mit Blick auf die Einzelwerte prägen die Quartalsberichte der Unternehmen weiter das Bild. Am Vorabend enttäuschte der Chemiekonzern Covestro mit einer niedrigeren Gewinnerwartung für 2022. Die Aktien verloren als DAX-Schlusslicht 6,3 Prozent. Scout24 wird etwas optimistischer für das Geschäftsjahr. Daraufhin verteuerten sich die Titel des Onlineportal-Betreibers um 1,9 Prozent.  Dürr gewannen nach Zahlenvorlage gut drei Prozent, jene von Pfeiffer Vacuum reagierten auf den Quartalsbericht des Spezialpumpenherstellers mit einem Plus von fast zwei Prozent.

10:12 Uhr

Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im April

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat sich im April verringert. Nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 13.000, nachdem sie im Vormonat um 18.000 zurückgegangen war. Volkswirte hatten ein Minus von 15.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote blieb wie erwartet auf dem Vormonatsniveau von 5,0 Prozent.

Ohne Berücksichtigung von Saisoneffekten verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 53.000 auf 2,309 Millionen. Sie lag damit um 462.000 niedriger als vor Jahresfrist. Die unbereinigte Arbeitslosenquote sank auf 5,0 (Vormonat: 5,1) Prozent.

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10:02 Uhr

Erste wichtige Zinsanhebung in dieser Woche vollzogen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die australische Zentralbank hat ihren Leitzins wegen der steigenden Inflation erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt nach oben geschraubt. Sie setzte ihn überraschend deutlich von 0,1 auf 0,35 Prozent herauf. Analysten hatte lediglich eine Erhöhung auf 0,25 Prozent erwartet. Die Währungshüter signalisierten zugleich ihre Bereitschaft zu weiteren Zinsschritten.

An den Märkten wird erwartet, dass der Leitzins in Down Under bereits im Juni auf 0,75 Prozent steigen und Ende des Jahres bei etwa 2,5 Prozent liegen wird. Bis Mitte 2023 dürfte er sogar auf 3,5 Prozent klettern. Am Mittwoch und Donnerstag werden nach Lage der Dinge die Notenbanken in den USA und Großbritannien mit ihren Zinsen hochgehen.

09:18 Uhr

Amazon fährt Deutscher Post bei Paketen kräftig in die Parade

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(Foto: picture alliance/dpa)

Schrumpfende Volumina im heimischen Paketgeschäft der Deutschen Post werden auch durch Amazon verursacht. Der Rückgang liege auch daran, dass der Onlineriese mehr Pakete selbst transportiere, sagte Post-Chef Frank Appel. Das Minus bei Amazon sei stärker als bei anderen Kunden in Deutschland.

Der Bereich Post&Paket Deutschland hatte im ersten Quartal ein Umsatzminus von 6,8 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro verbucht. Insgesamt fuhr der DAX-Konzern von Januar bis März aber steigende Umsätze und Gewinne ein.

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09:13 Uhr

DAX startet mit kleinem Plus

Einen Tag vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank befindet sich der deutsche Aktienmarkt in einer Abwartehaltung. Der DAX stieg um 0,2 Prozent auf 13.964 Punkte. MDAX, SDAX und TECDAX gewannen zwischen 0,2 und 0,3 Prozent.

Deutsche Post legten 1,4 Prozent zu. "Die Zahlen sind gut", sagt ein Marktteilnehmer: "Sie liegen in der Breite etwa zehn Prozent über den Erwartungen."

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09:02 Uhr

Hohe Ölpreise treiben BP-Gewinn - Abschreibungen belasten

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BP 458,70

Der Ölmulti BP hat im ersten Quartal von gestiegenen Öl- und Gaspreisen profitiert und das beste Ergebnis seit einem Jahrzehnt eingefahren. Das zugrunde liegende Ergebnis stieg auf 6,25 Milliarden US-Dollar nach 2,6 Milliarden vor Jahresfrist und übertraf damit die Analystenschätzungen von 4,49 Milliarden Dollar.

Abschreibungen von 24 Milliarden Dollar auf die 19,75-prozentige Beteiligung am russischen Ölgiganten Rosneft und zwei weitere Joint Ventures sorgten allerdings für einen Nettoverlust von 20,4 Milliarden Dollar, wie BP mitteilte. Vor Jahresfrist verbuchte der Konzern noch einen Gewinn von rund 4,7 Milliarden Dollar.

08:40 Uhr

Krieg in der Ukraine beschäftigt Uniper

Der Energiekonzern Uniper hat nach einem Milliardenverlust seine Prognose für 2022 bestätigt. Das bereinigte Ebit werde im Gesamtjahr zwischen 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro liegen, teilt die Tochter des finnischen Versorgers Fortum am mit. Im ersten Quartal hatte Uniper einen operativen Verlust von 829 Millionen Euro eingefahren. Uniper hatte bereits in der vergangenen Woche vorläufige Zahlen des ersten Quartals veröffentlicht und bestätigte diese nun. Unter dem Strich steht ein Verlust von 3,1 Milliarden Euro. Ursache hierfür seien Einbußen im Gasspeichergeschäft und Wertabschreibungen von rund zwei Milliarden Euro insbesondere im Zusammenhang mit der vorerst gescheiterten Gaspipeline Nord Stream 2 und der russischen Tochter Unipro. Zugelegt habe Uniper hingegen im russischen Stromgeschäft.

Uniper
Uniper 27,95

08:24 Uhr

Europäische Digitalwirtschaft fällt weiter zurück

Deutschland und die anderen EU-Länder geraten im Bereich der Digitalwirtschaft im Vergleich zu China, Südkorea und den USA immer weiter ins Hintertreffen. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die zwei Forscher an der Universität Bonn im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung erstellt haben. Die Diagnose widerspreche den Aussagen der EU-Kommission. "Das geplante "Digitale Jahrzehnt" wird Europa kaum in die Lage versetzen, um die "digitale Führung" auf globaler Ebene zu konkurrieren", heißt es in der Studie.

Die Forscher Maximilian Mayer und Yen-Chi Lu haben für ihre Analyse den "Digital Dependence Index" (DDI) entwickelt, der das Verhältnis von inländischer Nachfrage und ausländischem Angebot digitaler Technologien verdeutlicht. Auf den Idealwert zwischen 0 und 0,25 kommt demnach keine Region weltweit. Die USA sind die einzige führende Wirtschaftsnation mit einem DDI-Wert knapp unter 0,5. Diese Kennzahl bedeutet, dass das inländische Angebot den Großteil der digitalen Technologien liefert. Damit seien die USA beim Handel mit digitalen Gütern und Dienstleistungen, im Bereich der Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen sowie bei den geistigen Eigentumsrechten für digitale Technologien am besten aufgestellt.

In der Studie landet China mit dem DDI-Wert von 0,58 auf Platz 2, Südkorea mit 0,66 auf Platz 3. Deutschland und die anderen Länder der EU überschreiten alle die Schwelle von 0,75, die eine hohe Verwundbarkeit der Digitalwirtschaft signalisiert. Die Autoren werfen in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob großangelegte EU-Projekte wie die Cloud-Initiative Gaia-X die richtige Wahl seien, um zum Aushängeschild für die Ambitionen in Bezug auf technologische Autonomie zu werden.

08:09 Uhr

Deutscher Anlagenbauer erwartet anhaltende Lieferkettenprobleme

Der schwäbische Anlagenbauer Dürr erwartet bis zum Jahresende Lieferkettenprobleme und senkt seine Prognose. Für 2022 erwarte der Vorstand nun eine EBIT-Marge vor Sondereffekten von 5,0 bis 6,5 Prozent anstelle der bisher angestrebten 6,5 bis 7,5 Prozent. Im Jahr 2021 betrug die Marge 5,6 Prozent, im ersten Quartal 2022 waren es 4,9 Prozent, wie der Hersteller von Lackieranlagen für die Autoindustrie mitteilte. Im zweiten Quartal würden die Lockdowns in China Umsatz und Ergebnis beeinträchtigen.

Dürr
Dürr 19,30

08:03 Uhr

K+S-Rivale verbucht Gewinnsprung

Der kanadische K+S-Rivale Nutrien hat im ersten Quartal dank höherer Preise einen Gewinnsprung verbucht. Das Nettoergebnis kletterte auf 1,39 Milliarden Dollar von 133 Millionen Dollar, teilte Nutrien mit. Der Umsatz erhöhte sich um 64 Prozent auf 7,65 Milliarden Dollar.

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K+S 10,97

07:55 Uhr

Fed-Sitzung überstrahlt alles

Einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der Notenbank Fed wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 14.045 Punkte taxiert und damit 0,7 Prozent fester.

Die Furcht vor einer drastischen Straffung der US-Geldpolitik und maue Konjunkturdaten aus China hatten den deutschen Leitindex zum Wochenanfang um 1,1 Prozent auf 13.939,07 Punkte gedrückt. Unter Investoren gilt eine US-Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt als ausgemacht, auch wenn die US-Industrie zuletzt überraschend etwas an Schwung verloren hatte. Nachhaltige Erholungsversuche werde es an den Aktienmärkten vor Mittwoch wohl nicht geben, sagten Börsianer. Zudem hält eine Reihe von Firmenbilanzen Anleger auf Trab. Einblicke in den Geschäftsverlauf zum Jahresanfang gewähren unter anderem der Chemiekonzern Covestro, die Deutsche Post, der Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum und der Versorger Uniper. Zahlen legen auch die Bank BNP Paribas, der Ölkonzern BP und der Getränke-Anbieter Campari vor.

Covestro
Covestro 59,70
DHL Group
DHL Group 43,01

 

07:42 Uhr

Deutsche Post liefert ab

Die Deutsche Post steuert auch nach dem Rekordjahr 2021 dank einer starken Entwicklung in der Frachtsparte weiter auf Wachstumskurs. Der Umsatz sei von Januar bis März 2022 um 19,8 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro in die Höhe geschnellt, teilt die Post mit. Der operative Ertrag (EBIT) stieg auf 2,2 Milliarden von 1,9 Milliarden Euro. Die Ziele für 2022 bekräftigte der Konzern. Post-Chef Frank Appel hatte in seiner vorab verbreiteten Rede für die Hauptversammlung bereits gesagt, die Prognose für das laufende Jahr bleibe positiv. Der boomende Online-Handel und der anziehende Welthandel hatten die Deutsche Post in der Vergangenheit von Rekord zu Rekord getragen. Nun verlor zwar das Paketgeschäft an Tempo, doch konnten Express- und Frachtgeschäfte zulegen.

DHL Group
DHL Group 43,01

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07:27 Uhr

Deutsche Autobauer verdoppeln Marktanteil in China

Beim Verkauf vollelektrischer Autos haben die deutschen Hersteller nach einer Studie der Unternehmensberatung PwC auf dem größten Markt China Boden gutgemacht. In der Volksrepublik seien im ersten Quartal insgesamt eine Million Batterieautos (BEV) verkauft worden - zwei Drittel aller weltweit neu zugelassenen E-Autos. Mit neuen Modellen hätten es die deutschen Konzerne geschafft, ihre BEV-Marktanteile in der Volksrepublik auf 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verdoppeln, sagt PwC-Partner Felix Kuhnert.

In China betrage der BEV-Anteil an allen Neuzulassungen 15 Prozent, in den wichtigsten europäischen Märkten 13 Prozent, in Südkorea 7 Prozent, in den USA 5 Prozent und in Japan ein Prozent. Lieferengpässe drückten in Europa die Marktanteile der Plug-in-Hybriden. Wie steigende Lieferzeiten und sogar Bestellstopps bei diesen Modellen zeigten, versuchten die europäischen Hersteller jetzt, BEV-Marktanteile zu sichern.

Russlands Krieg in der Ukraine habe zu extremen Preissteigerungen und Versorgungsengpässen bei den Batterie-Rohstoffen Lithium, Nickel und Kobalt geführt. "In Zukunft wird der Zugang zu wichtigen Rohstoffen ebenso bedeutend werden wie technische Exzellenz bei Fahrzeug- und Softwareentwicklung", sagte der PwC-Autoexperte Jörn Neuhausen. "Neben Investitionen in eine lokale Batterieproduktion und den Aufbau von Gigafactories in Europa und den USA könnten zukünftig auch Partnerschaften mit Rohstoffherstellern eine größere Rolle für Automobilhersteller spielen, um die Abhängigkeit von volatilen Lieferketten zu reduzieren."

07:09 Uhr

Zinserhöhung in Australien - und wenig Veränderung

Sehr wenig tut sich an den Aktienmärkten in Ostasien und in Sydney. Dazu dürfte auch beitragen, dass in Japan, Festlandschina und auch in Singapur feiertagsbedingt der Handel pausiert. In Japan wird erst am Freitag wieder gehandelt, in Shanghai am Donnerstag. Daneben sorgt laut Teilnehmern die am Mittwoch bevorstehende Zinsentscheidung in den USA für Zurückhaltung.

In Australien (minus 0,1 Prozent) gilt es bereits im dortigen späten Handel die Zinsentscheidung der eigenen Notenbank zu verdauen. Sie hat wie weitgehend erwartet erstmals seit 2010 wegen der ausufernden Inflation die Zinsen angehoben, mit 25 Basispunkten auf 0,35 Prozent eher etwas stärker als gedacht. Der Austral-Dollar zieht darauf merklich an.

In Hongkong, Seoul und Sydney bewegen sich die Indizes kaum, die positiven Vorgabe der Wall Street stützen aber dennoch. In Seoul (plus 0,2 Prozent) bremst, dass die Verbraucherpreise im April einiges stärker gestiegen sind als ohnehin schon erwartet und so stark wie zuletzt vor 13 Jahren. Damit dürfte die südkoreanische Notenbank auf dem Bremspedal bleiben.

In Hongkong (plus 0,1 Prozent) bremsen neben den jüngsten schwach ausgefallenen Konjunkturdaten aus China schwache Technikwerte etwas, der entsprechende Subindex gibt um 0,9 Prozent nach. Dabei dürfte es sich aber vor allem um Gewinnmitnahmen handeln, nachdem er am Freitag einen Satz um 10 Prozent nach oben gemacht hatte. Dazu beigetragen hatte, dass Peking offenbar eine Pause seiner monatelangen Kampagne gegen Technologieunternehmen vorbereitet. Mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten, die Behörden wollten die rapide Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten des Landes aufhalten und die oberste Internet-Regulierungsbehörde werde sich mit den umkämpften Technikgiganten des Landes treffen, um die Regulierungskampagne zu besprechen.

06:56 Uhr

Logitech zwischen Rekordzahlen und reduziertem Ausblick

Mit Interesse wird am Dienstag im Handel auf die Aktien von Logitech geblickt. Der Computerausrüster konnte erneute Rekordumsatzzahlen vorlegen, obwohl die Homeoffice-Welle abgeebbt ist. Der angekündigte Gewinnrückgang wegen Investionen fiel geringer aus als erwartet.

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Allerdings musste man den Ausblick senken, da er nun ohne den Beitrag aus dem Geschäft mit Russland und der Ukraine gegeben wird. Da sich die Aktien schon seit Sommer vorigen Jahres mit der Spekulation auf ein Corona-Ende auf Talfahrt befinden, könnten schon einige negative Nachrichten eingepreist sein, heißt es im Handel. Logitech rechnet nun mit einem Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent nach zuvor "mittlerem einstelligen" Prozentplus.

06:41 Uhr

Lockdown-Opfer: Covestro mit Gewinnwarnung

Mit kräftigem Druck auf Covestro rechnen Händler am Dienstag. Die Gewinnwarnung vom Vorabend sei heftig, kommentieren Händler. "Der Lockdown in China rückt als Belastungsfaktor für die Unternehmensbilanzen immer stärker in den Fokus und war noch nie so deutlich wie hier", sagt ein Händler. Der massive Einbruch der China-PMIs habe dies deutlich gemacht. Covestro leide daneben unter der Kosteninflation.

Im Ausblick auf das Jahr senkt Covestro die EBITDA-Erwartung auf 2 bis 2,5 Milliarden Euro nach zuvor 2,5 bis 3 Milliarden Euro. Den freien Cashflow sieht man bei 400 bis 900 Millionen Euro statt 1 bis 1,5 Milliarden Euro.

Von der Citi heißt es in einer Analyse dazu, Covestro sei das erste Unternehmen, das wegen der Lockdowns sogar den Ausblick senke. Da sich die Marge bereits auf dem Top der zyklischen Margenentwicklung befinde, sei nun die Frage, ob diese Ausblickssenkung ausreiche. Auch für andere Unternehmen mit Chinageschäft wie BASF sei dies ein relevanter Vorbote.

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06:24 Uhr

Dauerthema steigende Preise: Das wird für den DAX heute wichtig

Zum Wochenstart schafft der DAX im Tageshoch den Sprung über die 14.000er-Marke. Allerdings liegt das Tagestief mit 13.778 Zählern deutlich darunter. Aus dem Handel verabschiedete sich der deutsche Börsenleitindex dann mit einem Abschlag von knapp 160 Punkten oder 1,1 Prozent und 13.939 Stellen. Eine im Verlauf schwächere Wall Street erholte sich danach jedoch, die US-Leitindizes schlossen am Ende mit leichten Aufschlägen, sodass der DAX aktuell mit Kursen um 14.040 Punkten wieder über der 14.000er-Schwelle taxiert wird. Die asiatischen Börsen in Japan und China sind feiertagsbedingt geschlossen.

Das Augenmerk der Anleger dürfte vor der Fed-Sitzung am Mittwoch noch einmal auf der Berichtssaison liegen: Mit Covestro und Deutscher Post öffnen zwei Dax-Konzerne ihre Bücher. BP und AMS-Osram legen ebenfalls Zahlen vor. Zudem gibt es Quartalsergebnisse auch von Scout24, Pfeiffer Vacuum, BNP Paribas oder Uniper. Am Mittag geht es dann weiter mit Dupont und Pfizer in den USA. Nach Börsenschluss hierzulande präsentiert Universal Music noch Geschäftszahlen, nach US-Börsenschluss Airbnb. Zu Online-Hauptversammlungen haben der Dax-Konzern Symrise und Fuchs Petrolub geladen.

Auf der Konjunkturagenda stehen etwa Arbeitsmarktdaten aus Deutschland und der britische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe. Auf besondere Aufmerksamkeit dürften aber vor allem die EU-Erzeugerpreise stoßen, die um 11 Uhr veröffentlicht werden. Am Nachmittag folgen dann aus den USA noch die Auftragseingänge in der Industrie.

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