Während Nvidia am Vortag mit einem Börsenwert von fünf Billionen Dollar in nie dagewesene Sphären vorgestoßen ist und gemeinsam mit anderen Techgrößen den Gesamtmarkt in den USA nach oben gezogen hat, ging es in Frankfurt abwärts. Der Dax schloss 0,64 Prozent leichter bei 24.124,21 Zählern.
Was bringt der Tag heute?
Auch heute ist die Agenda prall gefüllt: Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank richtet sich der Blick der Anleger auf die Europäische Zentralbank. Außerdem rücken neue Konjunkturdaten und frische Quartalszahlen in den Fokus.
Von der EZB wird keine Änderung der Geldpolitik erwartet. Der Einlagensatz dürfte bei 2,0 Prozent bleiben. Präsidentin Christine Lagarde könnte erneut betonen, dass die Notenbank "gut positioniert" sei, um die weitere Entwicklung abzuwarten. Erst im Dezember wird es mit der neuen Inflationsprognose bis 2028 wieder spannend.
Konjunkturseitig rechnen Ökonomen damit, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal stagniert hat – nach einem Rückgang im Frühjahr. Im Euroraum dürfte das BIP leicht um 0,1 Prozent zugelegt haben. Zudem werden neue Inflationsdaten aus den Bundesländern erwartet: Für Oktober wird ein HVPI-Anstieg um 0,2 Prozent zum Vormonat und 2,2 Prozent zum Vorjahr prognostiziert – ein weiterer leichter Rückgang.
Übergeordnet für zusätzliche Spannung sorgt einmal mehr die Geopolitik: In Südkorea treffen sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping zu einem Gespräch. Im Mittelpunkt steht der festgefahrene Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Während Peking von "strategischen und langfristigen Fragen" spricht, zeigte sich Trump optimistisch: Er erwarte einen „guten Deal“. Das Treffen soll drei bis vier Stunden dauern – Anleger hoffen auf ein Signal der Entspannung.
Bei den Einzeltiteln stehen unter anderem Lufthansa im Fokus. Zwar dürfte der Konzern im dritten Quartal bei höheren Einnahmen weniger verdient haben, doch entscheidend sind der Ausblick und der drohende Pilotenstreik. Im Raum stehen Kürzungen von 4000 Verwaltungsstellen, um die Profitabilität zu steigern.
Auch Volkswagen legt Quartalszahlen vor. Dank neuer Modelle und Fortschritten bei der Kernmarke könnte der Autobauer besser abgeschnitten haben als viele Rivalen – trotz Belastungen durch Porsche. Analysten erwarten eine operative Marge von rund 2,8 Prozent. Sorgen bereitet weiterhin die Versorgung mit Chips, die ab November wieder knapp werden könnte.
Bei Puma richtet sich der Blick auf den neuen Chef Arthur Hoeld, der seine Strategie für die angeschlagene Marke vorstellt. Nach zwei Gewinnwarnungen und einem Kursrückgang um fast 50 Prozent hoffen Anleger auf frische Impulse für die Trendwende.
Am Abend folgen erneut US-Techriesen mit Zahlen. Amazon steht mit seiner Cloud-Sparte AWS im Fokus – Anleger achten auf die Margenentwicklung und die Aussichten fürs Weihnachtsgeschäft. Und bei Apple geht es um den Verkaufsstart des iPhone 17. In China ist das neue Modell bereits ausverkauft, auch in den USA läuft das Pro Max offenbar stark – die entscheidende Frage: Reicht das, um die hohen Erwartungen der Wall Street zu übertreffen?
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